Entgleisungen von Accucraft K28 und K36 in Weichen

  • Hallo zusammen!
    Diese Woche hatte ich mir Fahrten mit meiner K28 (476) und K36 (480) von Accucraft auf meiner Anlage gegönnt. Dabei wurden auch einige Mängel erkannt und aufs Korn genommen.
    Lange ging es gut und dann neigte die K36 in der Kehrschleifenweiche von Thiel zum Entgleisen (1. Kuppelachse).

    Obwohl diese Fahrt in der Vergangenheit ohne Probleme verlief, entgleiste die K28 immer wieder und mußte für das Bild über die rückliegende Weiche getragen werden.
    Für die Entgleisungsursache im Herzstückbereich habe ich die NEM 340 http://www.morop.eu/de/normes/nem340_d.pdf hinzu gezogen um für alle Fahrzeuge eine einheitliche Grundlage zu haben. Als Ursache stellte ich eine Spurverengung der ersten und letzten Kuppelachse der K28 heraus. Das Maß B, zwischen den Rädern war von soll min 39,8mm durch Verschiebung der Räder auf der Achse auf 39mm gesunken. Damit ist eine Kollision mit dem Radlenker und Herzstück mit dem Innenmaß S von max 39,3mm vorprogramiert. Nachdem ich die Räder auf 40mm Innenmaß ( B ) auseinander gedrückt hatte, konnte ich die Lok (mit geöffneten Kessel und Regler) mehrfach mit flotter Geschwindigkeit anstandslos durchschieben. Was der Millimeter ausrichten kann.
    Da schon Laufachsen bei beiden Loks mit verschobenen Rädern aufgefallen sind, habe ich für die K36 neue Achsen gedreht, die Innen 1mm dicker sind so daß eine Verschiebung der Räder nach Innen verhindert wird.
    Für die Kuppelachsen habe ich aus 1mm Rund-POM Kunststoff 40mm lange Distanzhülse gefertigt. Diese habe ich innen auf 8mm (Achsdurchmesser) gebohrt und längs einen 5mm Schlitz gefräst. Damit kann dieser auf die Achse zwischen die Räder einfach aufgegeklipt werden.
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd
    Es freut :Q mich zu sehen, dass Deine Anlage wieder intakt ist und ich hoffe, dass die Video Überwachung nun den entsprechenden Vandalen beim nächsten mal entlarft.
    Ich habe die gleichen Probleme bei einigen Fahrzeugen :GR zB. bei der Rocket. Mich würde es freuen, wenn Du Deine Lösung auch bildlich dokumentieren könntest. Das könnte ich dann besser umsetzen. Vielen Dank zum Voraus und
    Freundliche Grüsse aus der Schweiz :lol:
    Georg

  • Hallo in die Runde,
    Gerd...dass habe ich auch noch nie gehört...dass Räder sich auf den Achsen bewegen und sich somit die Spurweite verkleinert... :shock: :shock: .....gut dass du dir selber so gut helfen kannst.... :thumbup:
    Ich hatte mal ähnliche Probleme an Thielweichen.....bist du schon unter Dampf gefahren, oder hattest du nur Schiebeproben..??
    Ich musste feststellen, dass es ein unterschied macht, ob die Lok geschoben wird, oder ob sie selbst über die Weichen fährt.


    Beste Grüße Gery

  • Hallo Georg!

    Hier habe ich zur Demo mat meine Radspreize, aus je 2 Schrauben M8, einer Mutter und einem Rohr, an einer Wagenachse dargestellt. Hier muß sehr vorsichtig vorgegangen werden um die Achse nicht zu verkanten. Ggf. 3 Spreizen verwenden. Und ständig mit der Schieblehre messen.
    Die Distanzhülsen kann ich in den nächsten Tagen bei der K36 dokumentieren. Geht aber nur bei Außenrahmenlok´s.


    Hallo Gery!
    Daß sich die Räder auf der Achse veschieben ist mir zum ersten mal bei der Vorlaufachse der K28 passiert. Die hab ich dann mit Loctite 401 verklebt.

    Für die K36 habe ich Vor- und Nachlaufachsen aus 6mm V2a gebaut, die ich an den Rändern auf 5mm abgedreht habe. die sind sicherer als die durchgehenden 5mm Achsen.
    Wenn die schweren Lok´s aus dem 4% Gefälle in die 1888mm Radius Kurve gehen, kann man sich denken, was da für Kräfte wirken.
    Bei der Fahrt, wo die Lok fast ständig im abzweigenden Strang der Thiel-Weiche entgleiste, hab ich den Brenner abgestellt um mich besser um die Entgleisungsursache widmen zu können. Nur beim gaaanz langsam schieben ging es gut. Sonst entgleiste Sie immer. Gestern zwischen den Regenschauern und nach der beschriebenen Instandsetzung habe ich Sie kalt mit erheblicher Geschwindigkeit durchgeschoben und auch einmal dabei in die Entgleisungsrichtung seitlich gedrückt. Dabei ist Sie nie entgleist. So gesehen bin ich mir hier sehr sicher. Aber in den nächsten Tagen geht das nochmal unter Dampf.
    Gruß Gerd

  • Zitat von gery


    Gerd...dass habe ich auch noch nie gehört...dass Räder sich auf den Achsen bewegen und sich somit die Spurweite verkleinert...


    Dass sich bei gewissen Loks von Accucraft die Räder auf den Achsen verschieben kann ich aus eigene Erfahrung bestätigen. Bei einer Royal Hudson (Neuware) war dies schon bei der Lieferung der Fall. Ich meine, dass Accucraft bei den Radsätzen zu wenig auf guten Presssitz achtet und manchmal schon beim Zusammenbau ungenau arbeitet.

    Gruß / Hermann

  • Hallo Marco!
    Danke für den Tipp. Das Teil habe ich auch. Sehr wertvoll. Allerdings hätte ich hierzu die Achsen ausbauen müssen. Und die 18Kg Lok dafür in die Werkstatt in der 2. Etage zu schleppen hatte ich auch keine Lust, besonders wenn es auch anders geht.
    Eben war die K36 dran. Hier war das Maß B NEM 340) von min 39,8 auf 39,4 reduziert.

    Die Lok wurde auf die Anlage gestellt und seitlich auf eine Schaumstoffunterlage gekippt. Nach Ausbau der Pfeife, http://www.djbengineering.co.uk/whistle-ng15.shtml , konnte ich die Spreizen in die hintere Kuppelachse einsetzen. Zum Drehen der Räder muß die Lok soweit nach hinten gedreht werden, daß die jetzt unten ligenden Stangen frei sind.

    Hier ein auf 40mm länge abgedrehtes, auf 8mm innen aufgehohrtes und mit 5mm längs eingefrästes Distanzstück. Leider läßt POM sich nicht sehr gut bearbeiten, so daß das Teil nicht sehr schön aussieht.

    Dieser wird zwischen die Räder durch den Schlitz auf die Achse gedrückt, wo er quasi einrastet und nun die Räder sicher auf 40mm Abstand hält.

    Und nun nach Einbau der Pfeife. Wenn die Lok auf dem Gleis steht, sieht man davon nichts. An der ersten Kuppelachse mußte der Zylinderenwässerungsservo hierzu ausgebaut werden.
    Mit der entsprechend umgebauten K28 hatte ich heute Vormittag einige Versuchsfahrten gemacht.

    Dabei wurde u.A. auch dieser Fahrweg mit zwei abzweigend, hintereinander liegenden Thiel-Weichen anstandslos befahren.
    Gruß Gerd