Gasdruckregler

  • Hallo Dampfbahner,


    nutzt jemand von Euch in Spur 1 einen mechanischen Druckregler, der über die Gaszufuhr den Dampfdruck regelt? Ich habe bislang nur den Regler von Ludger Keifler sowie einen Bauplan im DAMPF-Heft über Feuerungen gefunden. Beide sind mir eigentlich zu groß und ich überlege etwas speziell für Lokomotivkessel zu konstruieren, so es denn noch keine brauchbare Alternative gibt.


    Gruß
    Christian

  • Hallo Christian,
    das größte Problem besteht meines Wissens nach, dass man eigentlich zwei Regler braucht.Einen, der den Gasdruck auf den eigentlichen Regler konstant hält(da der Druck im Gastank während dem Betrieb variiert)und einen der dann in Abhängigkeit vom Kesseldruck die Gaszufuhr zum Brenner regelt.Diese beiden Teile zusammen sind meistens zu groß für die Führerhäuschen unserer Spur 1 Maschinen, da auch weitere Sachen wie Öler, Brenner, Servos usw. untergebracht sind.
    Im BBF hat der "Kupferschmied" Thomas scheinbar recht kleine Regler entworfen.
    Gruß Janosch

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Christian!


    Das Problem ist, wenn bei einer Lokomotive der Druck zurückfällt und der Regler nachregelt, es meißt bereits viel zu spät ist. Das passiert dann, wenn es z.B mit einer gewissen Last am Haken bergauf geht. Du brauchst bereits vor einer Steigung genügend Dampf im Kessel und es bringt nix, den erst auf der Steugung nachzuproduzieren - da ist die Lok längst verreckt.
    Auf einem ebenen Schienenoval wird es funktionieren, genauso wie bei den Dampfbooten auf einem See (wo es auch keine Steigungen gibt)


    Übrigens - einen kleinen Druckregler hat Hielscher - hab aber keine Ahnung ob der für Deine Zwecke brauchbar ist ...


    vlg, Christian

  • Hallo Christian,


    vielen Dank für die Information. Genau so etwas suche ich!


    Gruß


    Christian

  • Hallo Christian :flt: ,


    wenn du den Hielscher Gasregler verwendest wäre es vorteilhaft ein Bypas einzubauen, da
    (öfter im BBF erwähnt) manchmal der Regler schließt und der Brenner aus geht.


    Gruß Simon :flt: .

  • Hallo
    ich habe in 2 Lokomotiven den Hielscher Regler eingebaut, u.zw. in eine Accucraft Shay 2 Zylinder und in eine Reppingen 898.01 - also beides keine Spur 1 Maschinen, aber es kommt auf die Platzverhältnisse an, ich könnte mir vorstellen, dass es gehen würde. Man benötigt zusätzlich einen Anschluß vom Armaturenträger oder Kessel und die sowieso vorhandenen Anschlüsse vom Gastank und zum Brenner. Diese letzteren sind aus Silikonschläuchen, was mich anfangs mißtrauisch machte, könnte ja platzen und habe sie deshalb doppelt ausgeführt, also Schlauch über Schlauch gezogen. Im Inneren des ersten Schlauches habe ich Neopren in ein ganz dünnes Gitter gewickelt um so einen Filter für Gasunreinigkeiten zu bekommen, ähnlich wie in einem Feuerzeug.
    Ja zurück zur Wirksamkeit des Hielscher Reglers - Wunder kann er keine bewirken - wenn man ständig Volldampf mit großer Last fährt muß man eben am Hauptregler des Gastankes mehr aufdrehen, aber hat man diese Stellung gefunden und man geht auf weniger Last, so kann man den Hielscher Regler so einjustieren, daß weniger Dampf erzeugt wird.
    Ich bin zufrieden, es ist halt auch einiges gefühlvolles justieren notwendig und wenn man die Gasmischung ändert kann man wieder damit beginnen.
    Beste Grüße
    Gerhard

  • Hallo Schienendampfer,


    da der Gasdruck während des Betriebs meiner Loks steigt (kalte -> warme Maschine), habe ich mir einen Gasdruckregler gebaut, damit vor dem Servoventil immer ein Druck um 1,5 bis 2,0 bar ansteht.
    Damit möchte ich erreichen, dass die Minimalmengeneinstellung konstanter ist als ohne eine solchen Regler, da der Tankdruck von 1,5 bar bei kalter Lok auf bis zu 5 bar bei durch gewärmter Lok ansteigt.





    Es fehlt noch ein Anschluss für ein kleines Manometer zum einstellen. Und der O-Ring des Ventiltellers muss noch gegen ein Plättchen ersetzt werden, das fest am Ventilteller ist, damit es bei höheren Verbräuchen nicht herunterfällt und den Gasweg verschließt.
    Am Testgasbrenner hat es jedenfalls gut funktioniert, da die Gasflussmenge relativ gering ist. Ich möchte das Ventil aber auch für einen Speisepumpenprüfstand einsetzen und dann muss mehr Wasser hindurch kommen.


    Man kann auch noch eine zweite Stufe anhängen, die dann vom Dampfdruck beaufschlagt wird, um den Brenner in Abhängigkeit des Kesseldrucks zu regeln.
    Beschrieben ist das ganze im Büchlein "Dampf, Bd.18, Befeuerungen" und der "buntbahner Kupferschmied" hat solche Regler auch schon in einer Kleinserie mit Erfolg gebaut.


    Grüße,
    Georg


    Edit Mod: Beiträge zusammengeführt

  • Hallo Georg!
    Bin eben erst auf diesen Tröt gestoßen.
    Leider ist auf deiner Zeichnung die Funktion nicht ersichtlich, aber da ich auch mit so etwas experimentiere ist mir die Funktion klar.

    Hier mein Gasregler "Bauart Gerd" in meinem Dampfschlepper "Thor". Für unsere Lok´s leider zu groß aber als Anregung brauchbar. Hier die Zeichnung des Reglers:

    In der mitte der 3 Ventile sind angedeutet Autoreifenventile dargestellt. Es sind 2 Druckminderer und ein Dampfdruckregler enthalten. Die Druckminderer arbeiten, wie bei Dir, in dem Sie über einen Federdruck von oben (Federn nicht eingezeichnet) das Reifenventil aufdrücken. Der Gasdruck drückt dann von unten gegen die Membrane die Feder zurück und schließt das Ventil bei Erreichen des eingestellten Solldrucks. Beim 3. Ventil drückt der Kesseldampfdruck das Ventil zu und regelt dampfdruckabhängig die Gasfeuerung. Der Minimaldruckregeler hält dabei den Brenner am Leben.
    Eine weitere interessante Variante habe ich in meiner Philadelphia-Lok von Cheddar:

    Dieser von 0Bar an aufwärts einstellbarer Druckminderer ist hier als Gashahn eingebaut. Die hier eingestellte Brennerleistung bleibt vom Gastankdruck fast unverändert erhalten.

    Hier meine "Spionagenotiz" dieses Reglers. Nur mit dem Stößel angedeutet ist hier ein Autoreifenventileinsatz eingebaut. Funktion wie geschildert, nur daß hier der Federdruck komplett zurück genommen werden kann um das Ventil zu schließen. Aus der Praxis finde ich daß man mit diesen Regler den Brenner am besten regulieren kann.
    Gruß Gerd


  • Hallo Gerd!


    Habe bei Hielscher angefragt, leider die Antwort:
    Den angesprochenen Gasdruckregler stellen wir leider nicht mehr her, da die Abhanme-Mengen zu gering waren.
    Herzliche Grüße, T. Hielscher


    Wer weiß wo so ein Teil zu bekommen ist, das würde für mich Sinn machen.


    VG Heinz

  • Hallo Heinz,


    wie gesagt habe ich diesen Regler in meiner Regner 99 211 verbaut.
    Nachdem er gar nicht richtig funktionieren wollte habe ich ihn zerlegt und festgestellt, dass zwei Messingplättchen übereinander als Membran verbaut waren. Nach der Entnahme eines Plättchens funktionierte er.
    Steigt der Druck im Tank an muss man auch etwas nachregeln.


    Grüße,
    Georg

  • Vielen Dank für die Anregungen.
    Daraufhin habe ich mir auch einen Gasdruckregler gebaut, für meine Regner 99211. Der Brenner war zwar regelbar, aber mir zu empfindlich.
    Mein erster Versuch basiert auf dem Cheddar-Ventil und dem im Regner Chaloner-Thread gezeigten. Ist ein wenig klumpiger geraten, als diese.
    Als Basis habe ich Autoreifenventile vom freundlichen Reifenhändler genommen. Dummerweise sind die Gewinde nicht so, dass man dafür günstige Gewindeschneider kriegen könnte. Also habe ich die Ventilröhrchen abgedreht und ein ein Gehäuse eingelötet. Unten Gaszufuhr, von oben drücken Feder und Membrane.
    Das Membranmaterial scheint ja schwierig zu finden zu sein. Ich hab alten Fahrradschlauch (ohne Loch und Flicken, natürlich) genommen.


    Bei der ersten Erprobung (natürlich draußen), war das Ding natürlich nicht dicht und ich hatte schickes Feuer im Führerstand :F01: Neues Stück Schlauch verwendet und schon geht's.


    Jetzt habe ich eine Lok, bei der sich das Feuer so regeln läßt, dass sie gar nicht erst warm wird, obwohl das Feuer brennt... Ob die Regelung auch bei großem Feuer funktioniert oder ob dann nicht mehr über die Feder, sondern durch direkten Kontakt geöffnet wird, wird sich noch zeigen. Eine andere Feder ist schnell montiert.

  • Hallo zusammen!
    Im Rahmen der Neubekesselung meines Kittel DTW, der einen Brenner mit einer 0,14 Gasdüse bekommen hat, Habe ich einen Druckminderer als Gasregler gebaut.

    Hier der Unterteil des Reglers im Bau. Verwendet habe ich hier den Schlauchanschluß eines Fahrradschlauchs mit Autoreifenventil. Dieses ist aus nernickelten Messing, wo sich das durchgehende Außengewinde für die Schraubkappe leicht abdrehen läßt. Damit läßt sich das Teil mit anderen Mesingteilen gut anfertigen. Im später abgelängten unteren Teil ist noch ein Rest des Schraubkappengewindes zu sehen.

    Hier der Funktionsaufbau. Wird das Bedienteil mit dem Schraubkopf nach oben gedreht, ist die Feder entspannt und das Ventil ist dicht. Wird das Bedienteil mit Schraubkopf runtergedreht, drückt die Feder so lange auf das Ventil bis der durchgelassene Gasdruck die Feder zurückdrückt und das Ventil schließt.

    Nun der fertige Gasregler zwischen Gastank und Brenner. Das Bedinteil ist oben als Pfeifenatrappe ausgeführt. Mit diesem Regler läßt sich der Brenner sehr feinfühlig regeln.
    Gruß Gerd

  • Hallo,
    ein Minibericht vom Echtdampfhallentreffen in Friedrichshafen.
    Ich war dort und bin viel gefahren. Auch mit der 99211, der ich den Gasdruckregler für den Brenner eingebaut habe.
    Nach relativ kurzer Zeit habe ich den Gasdruckregler wieder rausgenommen. Mit dem Regler war es kaum zu schaffen, die Flamme zum Zurückschlagen an den Brenner zu bekommen.
    Ich vermute, dass das ganze System dann etwas zu träge war und so der Bereich zwischen Flamme brennt in der Rauchkammer, Flamme schlägt zurück und Feuer ist aus zu klein war. Jedenfalls habe ich es kaum hinbekommen.
    Sobald der Gasdruckregler raus war, lief alles perfekt.


    /Rüdiger