Hallo Schienendampfer!
Bei der Herrichtung meiner Regner IV K wunderte ich mich, warum die Maschine mit dem Dampf aus einer Dampfente besser lief als RC-gesteuert mit Eigendampf. Zuletzt lief Sie im Verbund langsam und bei 4zyl. Einfachdampfdehnung blieb Sie stehen. Daher die Erkenntnis, daß der RC-Dampfregler von Regner (baugleich mit Herrmann) nicht weit genug öffnete. Bei 90 - 120° Hebelweg ist bei 0,7 Gewindesteigung nicht viel zu erwarten. Da ich mit dem Drehschieberegler von http://www.dampfmodellbau-keifler.de/w07.html Artikel 14-3012/1 oder -/2 gute Erfahrungen gemacht habe, habe ich für meine Accucraft K36 einen selber gebaut und ebenfalls gute Erfahrungen gemacht. Daher enschloß ich mich für die Regner-Lok auch einen zu bauen:
Als Erstes wird bei einem 8mm Messingrundstück das M5X0,5 Anschlußgewindeteil angedreht und mit 2,3mm (Bohrführung für M2 Flachsenker) längs durchgebohrt. Dann wird für den Abgangsanschluß ein M5X0,5 Gewindeloch gebohrt und ein M5X0,5 Gewindestück mit 2mm Innenbohrung (Drehteil) möglichst füllend eingeschraubt und hart verlötet. Dabei darf ruhig Lot in die Bohrungen einfließen, da diese sich nachher wieder leicht ausbohren lassen. Trotz des Abgangsgewindes ließ sich das Teil in das Dreibackenfutter meiner Drehe (Quantum D140X250) sauber einspannen. Jetzt kann mit einem M2 Flachsenker (für M2 Schraubenköpfe) die 4,6mm Bohrung eingebracht werden. Wenn das Ausgangsstück richtig eingesetzt und verlötet wurde, sollte außer der 2mm Bohrung nichts davon im Loch zu sehen sein.
Der Drehschieber aus Bronze muß nun sehr genau abgedreht werden, damit er gerade stramm in die 4,6mm Bohrung passt. Wenn er sich so stramm in die Bohrung schieben läßt, daß er sich nur schwer bewegen läßt ist das erstmal richtig. Nun lassen wir Ihn eingeölt mit der Maschine im Ventilgehäuse einlaufen, bis er sich von Hand in der Bohrung leicht drehen läßt. Umso genauer er im Gehäuse sitzt, umso dichter schließt er ab. Durch die Auslaßbohrung kann man leicht die Querbohrung in den Schieber einbringen. Bei der Erstellung dieses Drehteiles sollte beachtet werden, daß die passgenau eingeschliffene Dichtfläche nicht in das Drehbankfutter eingespannt wird.
Nun kann das M6x0,75 Gewinde in das Ventilgehäuse gebohrt werden. Dabei entsteht ein kleiner Grad zu eingepassten 4,6mm Bohrung. Da der Schieber hier schon mal passte und dieser Grad fast nicht zu sehen ist, kommt man nun nicht in die Versuchung den Schieber zu weit abzudrehen. Mit der Spitze einer 5mm Reibahle wird die Kante so weit bearbeitet, bis sich der Schieber wieder einführen läßt.
Bei der Erstellung der Verschlußschraube ist zu beachten, daß der Viton-O-Ring gerade soweit anliegt, das er dichtet. Zu stramm klemmt er bei der wärmebedingten Ausdehnung den Schieber fest, so daß der Servo ihn nicht mehr betätigen kann. Die Schraube habe ich im Gewinde mit Holymar eingesetzt.
Hier im Vergleich Regner und Eigenbau RC Regler.
Das neue RC-Ventil in der IV K. Da dieses nun statt der 4mm Welle nun eine 3mm Welle hat, habe ich einen neuen Sevohebel gefertigt. Alternativ läßt sich aus einem 4X0,5 Rohrstück auch eine Ausgleichsbuchse fertigen.
Derartige Regler halte ich für RC-Bedienungen für ideal, da Sie von Haus aus keine Anschläge haben, wo sich der Servo festfahren kann und er bei 90° Bewegung von zu auf voll auf regelt. Allerdings ist so ein Regler nie ganz dicht, was aber kein Nachteil sein muß.
Soweit im Nachherein mal niederschrieben. Wer sich so einen Selbstbau nicht zutraut, kann auch mal bei http://www.dampfmodellbau-keifler.de/w10.html nachfragen, ob er das Ventil 14/3012/1 statt in M6X0,75 auch in M5X0,5 bekommen kann.
Gruß Gerd