Regner 994701 Prignitzer

  • Hallo Christian!
    Hast du schon den Test gemacht: Treibzapfen auf 9 und 3 Uhr gestellt. In beiden Fällen darf sich der Schieber nicht bewegen, wenn die Schieberschubstange durch die Schwinge gleitet. Das hat Vorrang gegen über der Hubeinstellung. Die Angabe: 5 mm Hub ist nur für Anfänger eine Hilfe zum Einstellen der Steuerung und gibt Auskunft ob die richtige Gegenkurbel geliefert wurde.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo,



    Danke für Deine ermutigenden Worte.


    Zitat von Wolfgang

    Hallo Christian!
    Hast du schon den Test gemacht: Treibzapfen auf 9 und 3 Uhr gestellt. In beiden Fällen darf sich der Schieber nicht bewegen, wenn die Schieberschubstange durch die Schwinge gleitet. Das hat Vorrang gegen über der Hubeinstellung. Die Angabe: 5 mm Hub ist nur für Anfänger eine Hilfe zum Einstellen der Steuerung und gibt Auskunft ob die richtige Gegenkurbel geliefert wurde.


    Das habe ich nicht gewusst. Ich habe es gleich mal ausprobiert. Auf der linken Seite bewegt sich nichts sowohl in 3 als auch in 9 Uhr Stellung. Rechts hat sich die Schieberstange in 3 Uhr Stellung ca. einen halben Millimeter bewegt, 9 Uhr war in Ordnung. Habe die Radstellungen aber nur mit Augenmaß eingestellt. Dann muss ich wohl am Wochenende eine genauere Messung machen und wahrscheinlich nachstellen. Danke für den Hinweis.


    Viele Grüße
    Christian

    Der Klügere denkt nach.

  • Hallo


    Da wohne ich schon zwölf Jahre in Spandau Hakenfelde und habe erst heute bemerkt, dass sich fünf Gehminuten entfernt ein kleiner Park mit einer fünf Zoll Gleisanlage befindet. Heute haben drei Dampfloks ihre Runden gedreht, war schon beeindruckend.


    Ich habe mir nochmal die Steuerung vorgenommen und die Kurbeln nach Wolfgangs Hinweis eingestellt. Nun bewegt sich die Schieberstange beim umsteuern in 3 und 9 Uhr Stellung nicht mehr. Zuerst habe ich mich gefragt warum die Einstellung gerade an diesen zwei Punkten so wichtig ist, die Funktion der Steuerung erschließt sich mir im Detail nur allmählich. Ist der Grund, dass die Räder über den Totpunkt kommen ohne durch Stellkräfte gebremst zu werden?


    Als ich dabei war die Servos einzubauen wurde ich doch neugierig wie das Fahrwerk läuft. Also die Schieberkastendichtung in Öl gelegt und Deckel verschraubt. Fahrwerk aufgebockt, Kompressor angeschlossen und Druckminderer langsam hochgedreht. Bei ca. 0,5 bar (den Wert kann ich nur grob schätzen) lief das Fahrwerk an und lief ziemlich rund. Umsteuern konnte ich auch. Erstmal bin ich recht zufrieden, die Stopfbuchsen sind für den Druckluftbetrieb scheinbar nicht zu stramm. Die Schieberkastendichtungen waren nicht ganz dicht, durch das Öl hat man Bläschen gesehen. Muss ich im Auge behalten. Nun habe ich aber gelernt, dass sich die Motoren bei Heißdampf völlig anders verhalten. Inzwischen habe ich den Kesselbausatz erhalten und gesehen, dass sich der Kessel schnell montieren und demontieren lässt. Also mache ich erstmal weiter und den Heißdampftest später mit dem Lokkessel.



    Die Entwässerungsgestänge ließen sich problemlos montieren. Wie hier im Forum bereits in einem anderen Beitrag zu lesen, habe ich auch mit einer Mutter unter dem Umlenkhebel den Abstand zum Entwässerungswinkellager erhöht. Da der Entwässerungshebel beim seitlichen verschieben auch eine Höhenbewegung macht würde der Gelenbolzen des Umlenkhebels ohne diese Mutter aus die Führung des Entwässerungshebels rutschen.



    Das Bremsgestänge ist schon etwas kniffliger. Erstmal sollte man prüfen ob die richtigen Bremsbacken auf die richtigen Hebel montiert sind. Bei mir war eine Kombination falsch. Der Schliff der Backe muss natürlich dem Konus der Räder entsprechen. Die Befestigungsschrauben der Backen sollten zum Rahmen zeigen, wichtig bei den vorderen Backen wegen dem Gestänge. Bei mir hat man an einem linken Hebel eine rechte Backe verbaut, diese aber von der anderen Seite verschraubt. Am Rad liegt sie richtig an aber die Schraube zeigt nach außen, ich habe sie hinten angebaut. Anders als im Bauplan wollte ich eine Scheibe zwischen Rahmen und Bremshebel legen. Beim Anbau des Bremshebels habe ich gesehen, dass die Backen zu weit vom Rahmen entfernt sind, weiter als durch die zusätzliche Scheibe hinzukam. Wenn man die Räder zum Rahmen verschoben hat lag die Backe nur noch halb auf dem Rad. Ich habe die Lager der Bremshebel um 1 mm abgeschliffen bis es dann passte. Nun liegt die Backe in der einen Endlage der seitlichen Radverschiebung noch auf dem Rad auf und in der anderen stößt sie nicht an den Radkranz. Wie nicht anders zu erwarten habe ich nach befestigen der Bremshebel in den Rahmen die Schrauben (habe längere verwendet) von der Rahmeninnenseite gekontert. Bei den vorderen Befestigungen musste ich flache Muttern verwenden und die überstehende Schraube abfeilen damit die Servos Platz haben. Die Bremshebel habe ich so fest angezogen, dass sie sich mit nur leichten Wiederstand bewegen aber nicht durch ihr eigenes Gewicht. Das Verbindungsgestänge ist etwas fummlig zu montieren. Die Lage des Gelenkkopfs wird mit Abstandsrohren in die Position zwischen die Bremsstangen gebracht. Das kurze Abstandsrohr passte garnicht zu dem Bremsjoch. Es sah aus wie viel zu groß aufgebohrt und als hätte man es abgerissen statt abgedreht, ging garnicht. Hatte noch Rohr da, etwas kleiner im Durchmesser als die anderen Abstandrohre aber sieht dennoch besser aus. Anschließend noch die Verbindung zum Servo hergestellt und probiert ob alles geht. Ich musste die Ruderarme der Servos alle bearbeiten. Grundsätzlich musste ein Ruderarm entfernt und auch sonst je nach Platzverhältnissen angepasst werden.



    Hier sieht man das zwischen Kontermutter und Servo noch ein wenig Platz ist.



    Unter dem Bremsgestänge ist das Gestänge fürs Entkuppeln zu sehen. Ich habe über die mitgelieferten Stangen ein dickeres Rohr zur Verstärkung geschoben.





    Die übrigen Gestänge habe ich wie im Bauplan beschrieben angebaut.




    Das wars für heute, muss Morgen früh raus.


    Viele Grüße


    Christian

    Der Klügere denkt nach.

  • Hallo Dampffreunde,


    Ich hatte zwar wenig Zeit war aber nicht untätig in den letzten Wochen. Wann immer es mir möglich war habe ich Einzelteile bearbeitet. Das Fahrwerk habe ich ersteinmal zu Seite gelegt. Anfang Juni habe ich den Kessel bekommen und am 13.7. auch den Gehäusebausatz.


    Als erstes habe ich mich mit dem Dampfregelventil beschäftigt. Ein erster Test zeigte, das Ventil ist nicht Dicht. Ich habe nach Montage des Innengewindenippels in das Hahngehäuse die Hahnspindel eingeschraubt und mit Druck beaufschlagt. Bei drei Bar zeigte sich eine Kette von kleinen Luftbläschen. Ob die nun dazu geführt hätten, wie im Forum passiert, dass die Lok fröhlich losfährt, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich möchte aber, dass das Ding dicht ist. Also, Spindel poliert, brachte nichts.



    Dann habe ich mit dem Polierkegel und einen Dremel den Ventilsitz bearbeitet, auch kein Erfolg. Letztendlich habe ich den Kegel auf der Spindel neu gedreht, das Hahngehäuse in das Drehfutter gespannt und die Spindel mit dem Reitstock und reichlich Molykote in den Ventilsitz eingefahren und einlaufen lassen. Danach war das Ventil, wie in der Bauanleitung beschrieben, nach Anlegen (nicht Festknallen) der Spindel dicht.







    Im Moment sieht mein Kessel so aus. Auf den Wasserstand von Reppingen werde ich noch genauer eingehen, es gibt für mich in Zukunft keinen Grund den Regner Wasserstand zu ersetzen.



    Ich habe jedes einzelne Teil dass ich bearbeitet habe auf Dichtheit geprüft, bei den Teflonpackungen fiel mir auf, dass ich immer wesentlich mehr Teflonschnur benötige als angegeben.


    Viele Grüße
    Christian

    Der Klügere denkt nach.

  • Also in der Regel reicht es den Ventilsitz durch oftmaliges hin-und herbewegen dicht zu bekommen. Nicht mit Gewalt sondern mit etwas Öl oder Fett am Ventilsitz. Ich habe so noch jedes Ventil in Ordnung gebracht. Wichtig ist diese Nachbehandlung, weil die Bauteile so wie sie von der Maschine fallen eingepackt werden. Jeder noch so feine Bearbeitungsgrat fördert die Undichtheit der Ventile, speziell das Gasventil sollte fein nachbearbeitet werden.
    VlG Friedl

  • Hallo,


    auf Arbeit hat sich das viel zitierte Sommerloch bis über den Rand gefüllt und wenn ich abends von der Tages Knechtung mattgepaukt nach Hause komme, kann ich mich manchmal doch nicht mehr aufraffen an der Lok rumzuprimeln.


    Was geschah im Sommer.
    Vor dem nächsten Arbeitsschritt, die Montage des Umlaufblechs, habe ich einige Nächte in Gedanken wachgelegen. In meinen Kindheitserinnerungen war das Umlaufblech immer unten rot und oben schwarz und seitlich durch einen roten Streifen abgetrennt. Von der echten 4701 habe ich nur ein Foto gefunden wie sie auf irgendeinem Abstellgleis rumoxidiert, ich kann ihr aber nicht unter die Schürze blicken. Ich nehme aber an die Farbe wäre rot.
    Lange Rede gar kein Sinn, ich musste das Blech lackieren. Bei ebay habe ich ein paar Dosen Zweikomponenten Acryllack (wusste gar nicht das es das auch bei Acryllack gibt) in dem entsprechenden Farbton RAL 3002 zu einem irrsinnigen Preis erworben, das Blech (Mittelblech und Führerstandsbleche zuvor verschraubt und angepasst) mit Tamiya Abdeckband abgeklebt und lackiert. Die Dose hatte einen feinen Sprühnebel und ließ sich hervorragend in mehreren Schichten mit kurzem Zwischenlüften auftragen. Bislang der beste Sprühlack aus der Dose den ich hatte. Die Farbe ist wohl von MIPA, kenne ich nicht.








    Nun hatte ich meinen roten Zierstreifen.
    Zuvor hatte ich mir noch einen Kessel aus Kupferrohr und Endkappen gelötet, den ich als Kondensatbehälter verwenden wollte. Die Idee war das Abdampfkondensat in einem speziellen Chuffer zu sammeln und in diesen Kessel zu leiten. Der Kessel sollte mit Messingbändern unter der linken Führerstandsseite hängen. Je länger ich drüber nachdenke, desto mehr frage ich mich, was habe ich mir eigentlich dabei gedacht. Nun die Frage an Euch. Sammelt sich durch die Hitze in der Rauchkammer überhaupt soviel Kondensat an, dass es noch in flüssiger Form in den Kessel gelangen kann?
    Da die Farbe nun aktiviert war und nur 24 Stunden zu verwenden habe ich den Kessel halt für eine andere Anwendung mit lackiert zusammen mit der Pfeife, die ich unter der rechten Führerstandsseite anbringen möchte.






    Um die Pfeife zu befestigen habe ich in die hintere Pufferbohle (die ja keine mehr ist, dazu nächstes mal mehr :F01: ) eine 4,2mm Bohrung gebohrt, mit einem M5 Flachsenker eine zylindrische Senkung mit 10mm Durchmesser gesenkt, auf 5mm aufgebohrt und ein MF 6X0,75 Gewinde geschnitten. Somit kann ich die Pfeife in die Bohle einschrauben und habe durch die Senkung genug Gewinde um eine (notfalls abgedrehte) Überwurfmutter aufzuschrauben. Die Verbindung wollte ich als Stopfbuchse nach Regner Art ausführen. Den Anschluss der Pfeife habe ich ca. 5mm tief auf 3mm aufgebohrt. Da stecke ich ein abgebogenes Kupferrohr hinein, wickel ordentlich Teflonband herum und dichte mit der Überwurfmutter ab. Das trägt am wenigsten auf, viel Platz zu der neuen echten Pufferbohle habe ich nicht. Da sich bei der Pfeife kein hoher Druck aufbaut, müsste die Verbindung mehr als ausreichend sein.








    Es ist schon wieder spät, in kürze mehr.
    Ich möchte aus der Lok keinen Scale Nachbau machen, was ich anbaue sollte aber irgendwo schon einen Sinn haben. Die Pfeife könnte irgendwie als Kessel durchgehen, das finde ich in Ordnung. Das ist meine erste Lok und ich probiere ein bisschen rum. Sollte irgendetwas überhaupt nicht gehen, schreibt es ruhig, ich werde es in meine Überlegungen mit einbeziehen. Ich weiß, hier sind auch viele Detailversessene unterwegs, was ich auch bewundere, da bin ich aber noch weit entfernt.
    Viele Grüße
    Christian

    Der Klügere denkt nach.

  • Hallo Christian, ich zähle nicht zu den Profis hier, aber mir gefällt's...


    Ich habe an meinen Loks ebenfalls einige Kleinigkeiten angebaut, was nichts mit der Original zu tun hat, aber doch halbwegs "verkaufbar" ist...


    LG Zoltan

    LG Zoltan
    Somestaler Eisenbahn-Aktiengesellschaft
    BW Traktion Langkatzenhofen
    SzvVT - Szamosvölgyi Vaspálya Társaság
    877_2015080444_bahnhofhosszumacskasvontatasitelepkicsi.jpg
    http://www.lokteam.at/

  • Zitat von ChristianH

    Sollte irgendetwas überhaupt nicht gehen, schreibt es ruhig, ich werde es in meine Überlegungen mit einbeziehen.


    Hallo Christian,


    Nur so ein Gedanke:


    hast die die Ringspaltpfeife schon mit Dampf getestet, nicht das die unter Dampf in waagrechter Position ersäuft ?
    Der obere Teil ist ja der Resonanzraum, eventuell genügt eine kleine Schieflage, so kann das Kondensat nach hinten ablaufen.


    Gruß Gerald :wink:

    Zwisch'n Soizburg und Bod Ischl ....

  • Hallo


    Zitat

    Hallo Christian, ich zähle nicht zu den Profis hier, aber mir gefällt's...


    Ich habe an meinen Loks ebenfalls einige Kleinigkeiten angebaut, was nichts mit der Original zu tun hat, aber doch halbwegs "verkaufbar" ist...


    LG Zoltan


    Hallo Zoltan,


    verkaufbar finde ich gut. Ich glaube auch die Firma Regner oder andere werden Kompromisse machen in Maßstab und Details, muss ja irgendwie mit vertretbaren Aufwand zu fertigen sein. Ich würde z.B. keine Windleitbleche anbauen, nur weil sie mir gefallen.



    Hallo Gerald,


    ich habe sie mal mit einer Dampfente getestet, sie hat schon bei leichter Strömung recht sauber gepfiffen, bei stärkerem Dampfstrahl war der Ton laut und nervig. Da die Glocke nicht ganz gerade gebohrt ist kann ich sie so kontern, dass sie sich zum Spalt leicht neigt. Würde bei Talfahrt sicher nicht reichen. Muss ich mal testen, Danke für den Hinweis.



    Zur vermeintlichen hinteren Pufferbohle. Hätte ich mir die Fotos im Katalog mal genauer angesehen, hätte es mir auffallen müssen. Ich habe mir aber vor dem Bau des C Kuppler sehr sorgfältig den Bauplan angesehen und danach gearbeitet. Also Kupplung montiert und Gestänge gebogen. Als ich den Gehäusebausatz gesichtet habe und die Pufferbohlenverlängerung in den Händen hielt war klar, dass Gestänge ist wohl zu kurz.
    Der Verlauf des Gestänges ist nun etwas anders. In dem hinteren Bereich sollte ein Freiraum entstehen. Da kommt eine L förmige Wanne von unten hinein die an eine Seite der Seitenbohle verschraubt wird. Diese kann ich dann nach lösen der Schrauben von unten entnehmen und bietet Platz für Akku und Servoleitungen. Muss ich aber noch biegen.


    Leider unscharf



    Als nächstes wollte ich das Umlaufblech montieren. Bald stellte sich heraus, dass ich die Verbindungsleisten für die Stufe im Umlaufblech vor dem lackieren falsch herum verschraubt habe. Die Leisten haben nach innen zum Rahmen einen Überstand der auf dem Rahmen aufliegen muss. Der Überstand ist schmaler als die Leistendicke, so das mein Überstand in der Luft hing. Habe leider kein Foto gemacht. Es war auch nur für mich kritisch weil ich das Umlaufblech lackiert habe und die Leisten nur auf einer Seite rot sind. Ich hatte Glück, die Leisten ließen sich ohne Lackschäden entfernen und durch drehen und vertauschen mit der anderen Seite auch wieder Farbenrichtig montieren. Als nächstes kam hinzu, das Umlaufblech hätte sich nach dem verschrauben mit den vorderen Böcken nach oben gewölbt. Die Lagerohren für die Umsteuerwelle waren zu hoch. Nach bearbeiten der Ohren mit einer Feile, ständigen kontrollieren und weiter bearbeiten liegt das Umlaufblech nun Plan auf der ganzen Länge, gestützt durch die Auflagen, auf.



    Jetzt endlich sollte der Kessel mal auf dem Rahmen zur Probe liegen. Ich dachte immer die Dampfentnahmeleiste sei etwas schief, beim auflegen zeigte sich aber, dass hintere Kesselblech ist minimal verdreht. Man hat bei Betrachtung von vorne gesehen, alle angebauten Teile sind leicht nach links geneigt. Nur leicht wahrnehmbar außer, durch die Länge, am Schornstein. Und da ich nicht wollte, dass der Auspuff nach links abbläst musste korrigiert werden. Zuerst lag nahe, die Rahmenauflage am hinteren Kesselblech etwas tiefer zu feilen. Bei seitlicher Betrachtung der Lok konnte man sehen, dass der Kessel zum Führerhaus hin leicht abfiel. Also habe ich die rechte Rahmenbohle mit einem 0,8mm Messingstreifen erhöht.



    Alle Veränderungen wurden vor endgültiger Montage kontrolliert. Der Führerstand wurde provisorisch zusammengebaut und aufgesetzt um zu kontrollieren ob die Drehung und Erhöhung des Kessels mit dem Führerstand kollidiert. Passte soweit alles, war ja auch nur eine minimale Anpassung. Nun ist auch die Dampfentnahme gerade.
    Die gegenüberliegende Kesselauflage habe ich leicht schräg gefeilt, damit diese ganz auf dem Rahmen aufliegt und nicht nur mit der Ecke auf dem Umlaufblech. Die Dicke der Unterfütterung wurde durch probieren ermittelt.




    Beim schreiben wünsche ich mir manchmal mehr Fotos gemacht zu haben. Beim bauen denke ich oft gar nicht ans Fotografieren.


    Bis demnächst, viele Grüße


    Christian

    Der Klügere denkt nach.

  • Hallo Christian, unter "verkaufbar" meinte ich nur "akzeptabel" und nichts kommerzielles :)


    Und an einer kleinen Lok würde ich auch nie Windleitbleche anbauen.


    Aber zB. an meinem 52-er gehören sie hin, auch wenn der 52 original zu Anfang keine hatte, weil es mir erstens mit mit viel besser als ohne gefällt, anderseits ist es "verkaufbar", da es sehr viele 52-er mit Windleitblechen gab, zB auch mein echter 1:1 Exemplar.


    Aber kehren wir von der Windleitblech-Ausschweife zurück zu deiner Lok und Beitrag, was ich mit Begeisterung lese und es mir weiterhin sehr gefällt.


    Sorry für den Umweg.


    Alles Gute,


    LG Zoltan

    LG Zoltan
    Somestaler Eisenbahn-Aktiengesellschaft
    BW Traktion Langkatzenhofen
    SzvVT - Szamosvölgyi Vaspálya Társaság
    877_2015080444_bahnhofhosszumacskasvontatasitelepkicsi.jpg
    http://www.lokteam.at/

  • Hallo Christian!


    Zu Deiner Frage mit dem Kondensat in der Rauchkammer - ob es in den Kessel gelangen kann -. Ein klares Nein! Auf das Abdampfrohr wird die Pfeife aufgeschoben, die den Abdampf im Kamin nach unten leitet. Bei den alten Lokomotiven gab es diese Pfeife nicht und beim Anfahren wurde immer eine kleine Konservendose über den Kamin gehalten um einem Verschmutzen der Lokomotive entgegen zu wirken. Heute läuft diese "Soße" eben gleich nach unten weg und verölt den Bereich unter der Rauchkammer. Gelegentliches Reinigen mit einem Läppchen und Q-Tipps hilft hier aber. Öl kommt nur in den Kessel, wenn nach dem Fahren der Öler nicht geschlossen und der Dampfhahn offen ist. Will man die Dosiernadel des Ölers in seiner einmal gefundenen optimalen Stellung lassen muss zwangsweise der Dampfhahn nach jeder Fahrt geschlossen werden und der Restdruck kann über die Pfeife abgelassen werden. Diese kann man ja geöffnet lassen beim Ausschalten der Fernsteuerung. Willst Du ganz sicher gehen, kannst Du ja noch bei drucklosem lauwarmem Kessel zusätzlich das Sicherheitsventil etwas lösen.



    Zur Befestigung des Akkupacks im Rahmen habe ich einige längere M2-Schrauben mit Hülsen verbaut auf denen der Akku lagert. Die Bohrungen und Gewinde für die Schrauben sind bereits im Rahmen.



    Die Pfeife hat eine leichte Neigung und das Kondensat läuft sicher nach unten ab. Da die meisten von uns nicht Berg und Tal fahren genügt das.



    Werkseitig sind bei den neueren Modellen bereits sehr hilfreich die Aussparungen für Schalter usw. ausgespart. Da ich diese nicht brauche gibt es eine schöne Kaschierungsmethode (Vorbild: Regner-Katalog). Die Verschraubungen der Holzleisten sind mit schwarzen Farbtupfern imitiert.





    Nur so nebenbei - Du baust ein "blitzendes" Modell. Man sieht nichts mehr von den Bearbeitungswerkzeugen!


    Mit lieben Grüßen
    Thomas

  • Hallo Wolfgang und Christian!


    Danke für den Hinweis Wolfgang. Jetzt ist bei mir auch der Groschen gefallen!


    Nach der "Dampfmaschinenbibel" - Handbuch Modell Dampfmaschinen von Rob van Dort und Joop Oegema, ISBN 3-7883-0153-8, Seiten 212 bis 218, Vorwärmer und Kondensatoren ist es grundsätzlich möglich auch in Modelldampfmaschinen das Öl vom Waser zu trennen. Im Buch wird die Watt´sche Methode und ein Oberflächenkondensator mit Bauzeichnungen und Text beschrieben. Aus urheberrechtlichen Gründen darf ich leider keine Fotos aus dem Buch einstellen.
    In der kleinen Rauchkammer der 994701 ist eine Trennung des Kondensates mit einem Chuffer nicht möglich.
    Dein Behälter ließe sich schön montieren und würde mit Druck bei geschlossenem Ablassventil nach kurzer Zeit mit der Öl-/Wasseremulsion voll sein. Nach längerer Abkühlungsphase könnten erst ein paar Tropfen Wasser und dann der Rest Öl - ähnlich wie im Rosco-Öler abgelassen werden.


    Mit lieben Grüßen
    Thomas

  • Zitat von Zoltan

    Hallo Christian, unter "verkaufbar" meinte ich nur "akzeptabel" und nichts kommerzielles :)


    Hallo Zoltan,


    ich meinte verkaufbar auch nicht kommerziell sondern eher als Umschreibung für schlüssig. Mir gefiel das Wort. Es kann für den Anbau von Teilen stehen, die im Original nicht vorhanden waren aber hätten sein können. Sorry, ist ein blöder Satzbau. Freut mich aber, dass Dir mein Bericht gefällt. Habe schließlich jede Menge Hinweise aus Deinem Vulkan Bericht erhalten. Dennoch gibt es noch viele Fallen.


    Zitat von Wolfgang

    Hallo Thomas!
    Christian H. meinte seinen Kondensatkessel, nicht den Dampfkessel.


    Hallo Thomas,


    Wolfgang hat es geschrieben, meine ursprüngliche Frage war, würde sich mein Kondensatkessel mit Flüssigkeit füllen. Dennoch hast Du mir reichlich Informationen gegeben, die mich nachdenklich gemacht haben, dafür vielen Dank. Das trennen von Wasser und Öl ist mir gar nicht so wichtig. Ich dachte an einen Chuffer der (z.B. durch eine Ummantelung) Kondensat sammelt und verhindert, dass es in die Rauchkammer spritzt und, wie Du beschrieben hast, die Lok verschmutzt. Das gesammelte Kondensatgemisch sollte dann in meinen Behälter geleitet werden. Aber findet ein in der Rauchkammer gesammeltes Kondensatgemisch überhaupt durch z.B. ein 3mm Rohr mit leichter Neigung den Weg zum Kesselende in den Kondensatbehälter. Oder verstopf das Rohr nach kurzer Zeit. Nach Deiner Beschreibung bin ich aber inzwischen geneigt diesen Plan sowieso zu verwerfen. Wenn das Reinigen kein Problem ist verwende ich die Regner Abdampfpfeife.
    Das Buch habe ich auch, und mir die Seiten mal angesehen. Ich denke bei den Platzverhältnissen auf einer Lok wird solch eine Öl Wasser Trennung schwer möglich sein. Ich kenne diese Kondensatoren bei Schiffsmodellen, die sind aber recht groß. Man würde auch gesteinigt werden wenn sich durch einen kleinen Tropfen ein schillernder Fleck auf dem Wasser bildet. Also, Kondensatkessel abgehakt.


    Deine Prignitzer sieht sehr schön aus. Die Verkleidung des Kohlekasten wollte ich auch so mit einem Holzrahmen absetzen. Deine Akkuhalterung ist interessant, klar, warum sollte ich nicht auch die Befestigungsschrauben der hinteren Bohle mit verwenden.


    Zitat

    Nur so nebenbei - Du baust ein "blitzendes" Modell. Man sieht nichts mehr von den Bearbeitungswerkzeugen!


    Ich lege nicht Wert auf ein „blitzendes“ Modell sondern, wie Du richtig bemerkt hast, auf die Beseitigung von Bearbeitungsspuren. Friedl hat geschrieben, die Teile werden so verpackt wie sie aus der Maschine fallen. Und das Polieren ist ein einfacher Weg Kanten zu brechen und dem Material ein abgerundetes Aussehen zu verpassen. Die Lok soll nicht hochglänzend in der Vitrine stehen. Im übrigen läuft das Messing teilweise schon an und wird in Kürze an der Oberfläche genauso oxidieren wie unbearbeitetes Material. Das ist auch völlig in Ordnung. Ich mag es nur, beim Bau, jedem Detail meine Aufmerksamkeit zu schenken und mit meinen Möglichkeiten gut zu behandeln. Ist so eine Macke von mir, stehe mir dabei auch oft selbst im Weg.


    Viele Grüße


    Christian

    Der Klügere denkt nach.

  • Hallo Christian!
    Es ist gut, dass du den Kondensatkessel "abhakst". Du hättest sonst noch eine Entlüftungsleitung für den Kessel gebraucht. In einer dünnen Leitung gegen die Fließrichtung die Luft aus dem Kessel zu bringen wäre nicht ohne Probleme gegangen, wen man bedenkt ,dass durch die langsame Erwärmung des Kessels sich die Luft drinnen ausdehnt und das Kondensat in der Rohrleitung wieder raus drückt.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo Christian,


    wenn Du in der Rauchkammer Kondensat auffängst, wird es wieder verdampfen im Betrieb.
    Eigentlich kondensiert nur viel beim aufheizen der Lok. Später wenn alles warm ist wird auch ein kleiner Kondensatsammelbehälter so warm, dass selbst das Öl eindampft, so jedenfalls meine Erfahrung, bevor ich das Öl weggelassen habe und den Kondensatauffangbehälter aus der Rauchkammer ausgebaut habe.
    Wenn man mit Minimalölmenge fährt, d.h. z.B. bei meiner 99 211, dass ich die Einstellschraube nur löse und dann mit der Ölmenge im Öler mehr als 6 Stunden dampfe, saut man eigentlich auch nichts ein.
    Wären unsere Loks aus Stahl, wäre es natürlich von Vorteil stündlich den Öler aufzufüllen, um so die Lok komplett zu konzervieren.


    Grüße,
    Georg

  • Hallo Thomas, Wolfgang und Georg,


    Ihr habt mir nun verschiedene Vorgehensweisen und Erfahrungen mit dem Kondensat geschildert und erklärt, warum meine Idee das Kondensat aufzufangen, so nicht funktioniert hätte. Und vor allen Dingen auch unnötig ist. Das sind genau die Denkanstöße die ich benötige. Hier wird nicht gepoltert, hier wird geholfen. Das ist schön. Anfangs hatte ich mir vorgenommen den Bausatz so aufzubauen wie er gedacht war. Mit der Zeit fließen dann doch Wünsche und Ideen ein und man weicht etwas ab. Mein nächster Bauabschnitt wird den Gastank behandeln. Auch da habe ich eine kleine Änderung vorgenommen, die mich nun zweifeln lässt. Bin in der Testphase, werde Wochenende berichten. Nichts Schlimmes.


    Zitat

    Hallo Christian!
    Eine alte Bauart dieser Lok mit beweglichen Türen der "Werkzeugkästen" und Winkeleisen unter dem Umlaufblech.


    Hallo Wolfgang,


    interessant die alte Bauart. Man hat Winkelleisten benutzt, ich hatte kurz mit Messingstreifen geliebäugelt. Hätte sie aber löten wollen, der Aufwand war mir zu hoch. Beim bohren des Umlaufblechs habe ich den Eindruck, es handelt sich um Stahlblech? Wäre dann auch schwierig geworden. Anschließend verputzen, spachteln u.s.w.
    Hinter die beweglichen Werkzeugkastentüren hätte man den Akkuspannungsschalter unterbringen können, finde ich nicht so wichtig.
    Die vordere Kessellagerung ist geschlossen, warum hat sie heute eine Bohrung?
    Die Seitenwand ist heute mit dem Front - und Rückwandblech verschraubt.
    In dem Seitenfenster ist eine Scheibe.
    Der Fensterrahmen ist mit Niete versehen.
    Neben technischen Änderungen gab es wohl auch Änderungen im Lokdesign.


    Viele Grüße


    Christian

    Der Klügere denkt nach.

  • Hallo Dampffreunde,


    zum Gas einfüllen habe ich mir ein Umfüllsystem gewünscht bei dem kein Gas daneben geht. Dampfmodellbau Reppingen bietet solch ein System an. Es wird mit einer rastenden Kupplung verbunden und über ein Ventil welches auf eine Gasflasche geschraubt wird kann der Tank befüllt werden.



    Das hat mir so gut gefallen, dass ich es gleich bestellt habe. Der Einbau war recht einfach. Aus dem Regner Ventil wird der Schließeinsatz heraus geschraubt, die frei werdende Bohrung aufgebohrt und ein M5 Gewinde geschnitten. Danach Kupferdichtung über das Gewinde der Kupplung, eingeschraubt und schon kann man die Kupplung in den Tank schrauben. Zuvor habe ich den langen Einfüllstutzen am Tank gekürzt, die recht lange Kupplung soll ja nicht aus dem Dach rausragen. Die abgetrennte Fläche muss rechtwinklig zum Stutzen sein, sonst wird es nicht dicht.



    Das aufgebohrte Regner Ventil habe ich auch gekürzt, damit es nicht so weit in den Tank ragt. Nach Montage des Gasentnahmeventil wollte ich gleich probieren wie toll das befüllen nun klappt. Also, Gasflasche angeschlossen, Kupplung verbunden, Gasflasche auf den Kopf gedreht und Ventil geöffnet. Durch den Transparenten Schlauch war zu erkennen das tatsächlich flüssiges Gas einströmte. Ich wollte den Tank nicht voll machen, dachte genug gefüllt und trennte die Kupplung was sehr einfach geht. Ein Zischen und ich saß in einer Gaswolke. Habe in der Aufregung vergessen zuvor das Ventil an der Flasche zu schließen. Dann gibt es einen Hinweis die Kupplung zu ölen da sie sonst vereisen kann. Dann sitzt man wieder in einer Gaswolke nur eben aus dem Tank, auch wenn man mit dem Ventil an der Flasche alles richtig gemacht hat. Man wird auch damit zurecht kommen aber eigentlich wollte ich ein sicheres und sauberes Umfüllsystem. Beim Regner Ventil kann es wohl vorkommen, habe ich gelesen, das kein Gas in den Tank gelangt was mit ein paar Tropfen Öl zu beheben ist. Beim Absetzen der Flasche strömt jedenfalls kein Gas mehr aus. Wenn ich die Systeme nun miteinander vergleiche werde ich in Zukunft bei der nächsten (Regner) Lok bei dem Regner System bleiben. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen Anfänger bei der Entscheidungsfindung.


    Wo ich gerade beim Tank war sollte es gleich mit einem weitergehen. Später (also allerspätestens wenn die Lok fährt) möchte ich eine Dampfspeisepumpe nachrüsten. Vom Schiffsmodellbau habe ich noch den Wassertank von Regner herumliegen. Als Schiffstank ist er doch zu klein aber wegen der schlanken Bauart für Lok`s geeignet. Er soll so auf das rechte Umlaufblech gestellt werden, dass die Öffnung im Tank unter der Öffnung im Lokgehäuse liegt. Dazu ragt er über die Stufe im Umlaufblech. Das gleich ich mit einem kleinen Unterbau aus. Damit der Entnahmestutzen im Tank nicht an den Kessel stößt wollte ich ihn leicht nach unten biegen. Kurz ein Gewinderohr angesetzt, gedrückt und schon hatte ich ihn in der Hand. Das hätte mich stutzig machen sollen. Stattdessen habe ich den Anschluss schräg eingepasst und die Lötstelle für Silberlot ordentlich erhitzt. Kurz darauf bestand der Tank aus einem Vierkantrohr mit zwei Deckeln und Gewindebuchsen die auf der Lötunterlage lagen. Klar, kommt nur kaltes Wasser rein aber ich habe nicht damit gerechnet das der Tank weich gelötet ist. Also Planänderung, Lötstellen blank geschliffen, hart gelötet, verschliffen und schwarz lackiert. Auf dem Foto ist er mit Unterbau und schräger Wasserentnahme zu sehen.



    Der Unterbau hat zwei M2 Gewinde und wird von unten durch das Umlaufblech verschraubt. Eine Bohrung war vorhanden, die zweite musste ins Umlaufblech gebohrt werden. Ganz gefällt mir die Lösung nicht. Es wird Volumen verschenkt, der Tank könnte größer sein. Vielleicht baue ich später, wenn ich Zeit und wieder mehr Übung habe, einen selbst.



    Zwischen Tank und Dampfhahnservo war noch Platz für das Pfeifenservo. Obwohl der Halter für das Multiplex Nano Servo gedacht ist passte das Servo nicht hinein. Der Halter musste jede Seite um fünf Zehntel weiter gemacht werden. Danach entfettet und in den Messingfärber gelegt. Auch hier musste ich eine Bohrung in das Umlaufblech bohren. Die Schrauben wurden flach geschliffen sonst hätte das Servo aufgesetzt.



    Viele Grüße
    Christian

    Der Klügere denkt nach.