Regner Rigi Nr. 7

  • Liebe Dampffreunde!


    Die Montage der Werkzeugkiste in der Gitterbox und das Dach sehen leicht aus, haben es aber auch in sich.
    Begonnen wurde mit der Holzkiste. Die Brandspuren vom Lasern wurden entfernt.



    Laut Montageanleitung ist die Kiste unten offen und der Deckel oben wird aufgeklebt. Ich wollte eine zu öffnende Kiste. Also wurde erst einmal ein Boden mit Kabeldurchlass angefertigt und die Kiste verklebt.



    Zwischenzeitlich konnte der gewässerte Deckel schon einmal aufgespannt auf einer Verdünnerflasche 12 Stunden trocknen. Der Durchmesser wurde über Tage immer wieder probiert, bis nach dem Lösen der Schnur der richtige Durchmesser gefunden war. Die Klappe ging nach dem Lösen der Schnur immer etwas auf und so war ein Testen eben vonnöten.



    Die Kiste und der Deckel wurden farblos lackiert und der Deckel mit den Scharnieren versehen.




    Test mit eingelegtem Akku, ob der Deckel noch schließt.



    Irgendwie muss die Kiste ja noch gegen Diebstahl gesichert werden. Ein Verschluss mit Vorhängeschloss war mir zu fein und so entschloss ich mich für eine Stange ohne Schloss.



    Fertige Kiste im Modell.



    Mit lieben Grüßen
    Thomas

  • Liebe Dampffreunde!


    Parallel zur Werkzeugkiste wurde das Dach montiert. Zuerst die Querstreben mit den Längsträgern anpassen und rechtwinklig verleimen.



    Das eigentliche Dach besteht wohl nach den Bildern aus dem Internet aus Holzbrettern mit einer abschließenden Abdeckung aus drei Metallplatten - wohl gegen Brandgefahr durch Funkenflug? Die Nachbildung dieser Konstruktion war mir dann doch zu aufwändig - obwohl ich schon schöne Birnbaumleisten im Modellbaugeschäft in der Hand hatte.
    Das Dach hat auf beiden Seiten eine schön geschwungene Form. Diese nachzubilden war eine Herausforderung.



    Dazu wurde das Dach durch Befeuchten mit Wasser und anschließender Pressung und Trocknung über Nacht in mehreren Versuchen in Form gebogen.




    Das Dach wurde auf den Trägern aufgeklebt. In der Montageanleitung sieht man die verschiedenen Abstände der Trägerbalken - leider falsch dargestellt. Macht man alles richtig muss nur der vordere Träger am Kessel später getrennt werden um Platz für den Kessel zu schaffen.



    Noch die Stirnwände anbringen und die Kesselaussparung kann realisiert werden.



    Das Dach noch schwarz beizen und wie auf einer der vielen Abbildungen aus dem Internet zu sehen noch links und rechts mit einer Dachrinne versehen und mit farblosem Klarlack lackieren.



    Jetzt kann das fertige Dach auf den Stützen verschraubt werden.





    Jetzt fehlt nur noch der Einbau der Fernsteuerung zum Dampftest. Die Umsteuerungswelle bei heißer Maschine per Hand zu bedienen ist nicht zu empfehlen!


    Mit lieben Grüßen
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    ich hoffe mal, Deine Lok "krelt" genau so gut wie das Original.


    Das kann man übrigens in diesem Video über alle Maßen bewundern.


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    Viele Grüße
    Dietrich

  • Liebe Dampffreunde!


    Hallo Dietrich, zuerst einmal herzlichen Dank für das schöne Video über die Rigibahn!!!


    Nachdem die bestellten Nano-S Servos eingetroffen sind ging es an den Einbau. Die Servos haben glücklicherweise eine so lange Zuleitung, dass sie ohne Verlängerungskabel bis zum Empfänger reichen. Nicht selbstverständlich bei anderen Herstellern. Als erstes der Einbau des Dampfhahnservos. Wie schon gewohnt bei der feinen Lokomotive wurden erst einmal störende Schraubenüberstände entfernen.



    Der Servo kam in die Servohalterung und wurde mit dem längsten beigelegten Ruderhorn und dem Drehelement versehen. Auch hier darf keine Schraube überstehen. Also Gewinde kürzen und sogar Schraubenköpfe flacher schleifen.




    Endlich passt das Servo mit Halter in den Rahmen und bewegt sich ohne irgendwo anzustoßen. Die Dampfhahnstange muss durch Biegen etwas angepasst werden, sonst passt sie nicht durch das Bodenblech in das Drehelement am Servo. Die Originalstange ist dabei gebrochen und wurde durch eine neue ersetzt.




    Die Dampfhahnstange mit dem Dampfhahn verbúnden.



    Damit das Servokabel nicht im Getriebe gehäckselt wird, wurde eigens zur Befestigung ein kleiner Halter gebaut und mit dem Rahmen verschraubt.



    Mit lieben Grüßen
    Thomas

  • Liebe Dampffreunde!


    Die Ansteuerung der Umsteuerung durch das Servo wurde realisiert. Hier ist es ähnlich wie beim Dampfhahnservo. Gewinde kürzen und alles sauber anpassen.





    Für die Öffnung unten im Abdampfrohr zwischen den Zylindern wurde noch ein Abdampfstutzen aus Kupfer mit Gewinde versehen und eingebaut.



    Die Servokabel in der Box und vorhandene Fernsteuerungskomponenten probeweise eingelegt.




    Mit lieben Grüßen
    Thomas

  • Liebe Dampffreunde!


    Nachdem jetzt doch einige Zeit vergangen ist möchte ich nun zum Dampfbetrieb der Rigi Nr. 7 berichten. Seit der Fertigstellung des Modells und dem erfolgreichen Druckluftlauf steht das Modell in der Vitrine. Zwischenzeitlich wurden einige andere Projekte zum Abschluss gebracht. Jetzt ist die Rigi dran. Nachdem ich von so vielen Problemen mit der Leistungsfähigkeit des Brenners der Achenseelok gelesen habe hatte ich so meine Bedenken und habe mir vorsichtshalber schon mal etwas Edelstahlgitter für den Brenner besorgt. Ich muss gestehen, das ich so ein Gitter bisher noch nie verbaut habe und alle meine Regner-Lokomotiven bisher ohne auskamen. Die Rigi hat auch keine Zylinderentwässerung - hier gibt es keine Probleme - vielleicht auch ein Pluspunkt. Das englische Manometer wurde ausschließlich für den Dampftest gegen ein deutsches Manometer getauscht, um den Anzeigestand auch in "Bar" dokumentieren zu können.



    Im Modell wurde erstmals für mich eine 2,4 Ghz-Anlage installiert um allen Empfangsproblemen aus dem Wege zu gehen. Das hieß erst einmal Betriebsanleitung lesen und Servowege und Reverse programmieren. Die alten Einstellungen waren mehr oder weniger dahin!



    Peter schrieb in diesem Baubericht, dass sich sein Brenner schlecht zünden lässt und er nicht genügend Druck auf den Kessel bekommt. Ich war gespannt!
    Nachdem meine Einstellarbeiten erledigt waren ging es an's Aufrüsten - Gas, Öl, Wasser und Abölen der Lokomotive. Endlich zünden. Brenner geht sofort ist aber nach zwei Sekunden auch wieder aus. Nach einigen Minuten habe ich es raus - relativ viel Gas - der Brenner zündet, brennt stabil und lässt sich anschließend auch gut herunterregeln. Der Wasserstand ist etwas über Flammrohrhöhe und das Manometer zeigt bereits nach 40 Sekunden drei Bar an. Werde wohl langsamer heizen müssen - brauche aber auch kein Brennertuning wie bei der Achenseelok.



    Nach dem Zudrehen des Gashahns - der Brenner brennt auf kleinster Flamme weiter! Durch den Kamin ausgepustet! Kleine Pfütze an der Verschraubung am Nachspeiseventil - sonst alles gut.


    Morgen geht es weiter mit den Einstellarbeiten und sie wird auch fahren!!! Bericht folgt.


    Mit lieben Grüßen
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    Glückwunsch, das muss ja ein super Brenner sein. :GR
    da hätte ich gern mehr Info.
    Mein Elektro-Wassererhitzer mit 2,4 kWh braucht für 125 ml länger bis zum Kochen :wink:


    Viele staunende Grüße
    Manfred

  • Liebe Dampffreunde!


    Hallo Manfred!
    Der Brenner ist der Originalbrenner der geliefert wurde. Er wurde weder mit einer Kugel am vorderen Ende in Form gebracht, noch kam ein Edelstahlgitter rein. Es wurden keinerlei Veränderungen vorgenommen!!! Dieser kurze Standardbrenner ist in Verbindung mit dem schlanken hohen Kessel der Hammer. Zünden lässt er sich erst bei etwas höherem Gasfluss. Dieser Zustand muss auch für ca. zehn Sekunden gehalten werden, sonst geht er aus. Erst nach ca. zehn Sekunden kann die Flamme gedrosselt werden. Die Lokomotive wäre sonst auch nicht fahrbar.


    Heute ging es weiter mit den Einstellarbeiten. Nachdem gestern Abend der Gashahn auch nach richtig festem Zudrehen (soll man ja eigentlich nicht machen) nicht zu schließen war und das Feuer auf kleinster Flamme weiter brannte, zerlegte ich ihn heute. Ich fand keinen Fehler, bekam ihn aber nicht dicht. Aus dem Fundus wurde ein altes Bauteil gefischt, das einmal zu viel geliefert worden war (auf dem Bild unten) und mit dem neuen Gashahn verquickt.



    Dieser "Kombigashahn" verhinderte zwar das Weiterbrennen der Flamme nach dem sanften Schließen ist aber auch nicht ganz dicht. Vielleicht muss die Nadel auf dem Ventilsitz eingeschliffen werden? Aber wie macht man das?


    Beim anschließenden Brennertest fiel mir das fehlende Ansprechen des Sicherheitsventiles auf. Das Foto entstand bei vier Bar. Ich heizte bis knapp sechs Bar - das Ventil sprach nicht an. Alle Kniffe halfen nicht - zuppeln mit einer Zange am Ventil, bei kalter Maschine der Bleistifttrick!



    Das Zerlegen des Sicherheitsventiles (das untere auf dem Bild) und der Vergleich mit einem älteren Ventil lieferte die Erklärung. Es war eine falsche Feder verbaut. Die alte Feder hat einen Außendurchmesser von 4 mm, die neue nur 3,5 mm. Sie rutscht nicht auf den Messingsitz unterhalb des Teflonkegels. Der Federweg ist im eingebauten Zustand länger und das Ventil öffnet später - bei welchem Druck weiß ich nicht? Wahrscheinlich hat sich bei der Montage der Ventile eine Feder verirrt? Passiert mir auch hin und wieder und soll in keinster Weise eine Kritik sein!!!



    Ein altes Ventil wurde jetzt in der Rigi eingebaut und nun war alles wieder in Ordnung. Das Ventil öffnete vorschriftsmäßig bei drei Bar. Der austretende Dampf ließ sich nicht fotografieren!



    Mit lieben Grüßen
    Thomas

  • Hallo Thomas


    Danke, dass Du von Deinen Arbeiten mit der Rigi Lok 7 weiter berichtest. Ich hatte schon befürchtet, dass Du dieselben Probleme hattest wie ich und Du deshalb die Lok beiseite gelegt hast.
    Der Gashahn war auch bei meinem Bausatz undicht und liess sich nicht vollständig schliessen, was zu einigen munteren Feuerchen führte. Auch liess er sich nur schlecht regulieren, der von Dir erwähnte höhere Gasdurchfluss brachte bei mir nichts. Beim Zündproblem fand ich bald einmal heraus, dass das Verhältnis von Gas zu angesaugter Luft zu Strömungsgeschwindigkeit nicht stimmt. Ich stellte eine verschiebbare Messingmanschette her, die ich über die Ansauglöcher stülpte und der Brenner zündete fortan problemlos.
    Regners haben einen neuen bereits vollständig montierten Hahn nachgeliefert und der ist jetzt dicht. Mit dem neuen Gashahn kam auch noch eine Manschette, offenbar haben die Regners denselben Lösungsansatz wie ich gewählt.
    Nun bin ich mächtig gespannt, wie Deine Lok sich auf der Zahnstange verhält. Vor allem bin ich gespannt, wie lange Deine Lok den Druck hält und ob sie "weich" läuft, und das in beide Richtungen.
    Nach meinen leidvollen Erlebnissen mit der Achensee-Lok hoffe ich, dass ich dank Deinen Beschreibungen, Erfahrungen und Tipps wenigstens die Rigi-Lok etwas besser zum Laufen kriege. Bitte schreib weiter!


    Freundliche Grüsse,
    Peter

  • Liebe Dampffreunde!


    Gestern morgen bei Regners's mein Problem mit dem Gashahn und dem Sicherheitsventil per Mail kurz geschildert und heute war ein komplett neuer und getesteter Gashahn plus neuer Feder für das Sicherheitsventil im Briefkasten. Herzlichen Dank!!!
    Alle neuen Teile wurden heute noch verbaut und ausprobiert. Der Brenner ließ sich wie vorher schwer und nur mit reichlichem Gasfluß zünden und dem damit verbundenen zu schnellen Aufheizen des Kesselwassers, aber er war dicht. Ich erinnerte mich an Peters Anmerkungen mit der Manschette am Brenner und schaute mir einmal alle vorhandenen Regnermodelle mit einem stehenden Kessel an. Tatsächlich, sie hatten alle eine Manschette.



    Also wurde Willi's Manschette nachgebaut und probeweise in der Rigi montiert.



    Das Zünden des Brenners war nun ganz leicht (Peter - lieben Dank für den Tipp!!!). Der Brenner gab sich mit einer geringen Menge Gas beim Zünden zufrieden und ließ sich sofort hoch- oder herunterregeln. Was so eine kleine Messingmanschette doch ausmacht! Nun wurde ganz gemächlich in ca. fünf Minuten angeheizt. So sollte es auch sein! Die Lokomotive kann ab jetzt fein geregelt werden. Und auch das Sicherheitsventil sprach bei 2,8 Bar an.



    Jetzt fehlt noch der Fahrtest. Der passiert am Wochenende. Denn es wär ja zu leicht, wenn alles sofort funktionieren würde. Neugierig bin ich schon. Aber sie wird fahren - ich bin mir sicher! Nur habe ich keinen Berg mit Zahnstange?


    Mit lieben Grüßen
    Thomas

  • Liebe Dampffreunde!


    Heute wurde die Steuerung und der Dampfhahn nochmals genau eingestellt vor der ersten Dampffahrt. Kein Servo brummte bei Vollausschlag und der Dampfhahn ließ sich etwas über 90 Grad öffnen.



    Die Steuerung in Fahrtrichtung links. Die Schwinge steht auf ca. 11 Uhr. Auf der rechten Seite genau das gleiche Bild (Schwinge auf 11 Uhr). Die Schieberschubstange mit dem Schwingenstein lässt sich nun per Fernsteuerung ganz noch oben und unten fahren. Das sollte dann auch auf beiden Seiten gleich funktionieren. Einstellen lässt sich das ganze unten auf der Umsteuerwelle durch Verdrehen der Umsteuerhebel.



    Alle erreichbaren Verschraubungen an den Zylindern wurden nochmals leicht nachgezogen. Die Dichtungen hatten sich schon wieder etwas gesetzt. Beim Bausatz ist zwar ein 1,4 mm Steckschlüssel dabei, für manche Schrauben benötigt man aber einen Maulschlüssel. Der ist praktisch und evtl. noch zu besorgen oder anzufertigen.



    Wasserstand auf 3/4, Öl und Gas aufgefüllt und los ging es. Zünden mit dem neuen Gashahn und der Manschette völlig problemlos.



    Bei knapp drei Bar anfahren. Ist die Schiebermuschel im Schieberhalter durch Polieren leichtgängig eingepasst fährt die Lokomotive sofort an. Ich war froh, das die Rigi, wie beim Drucklufttest, auch sofort startete.




    Jetzt wurde auf dem Werktisch andauernd hin und her gefahren. Dabei bewährte sich auch die Umsteuerung.



    Ganz so schnell wie Regner's Werklok ist sie noch nicht. Sie muss wohl noch ein paar Meter zurücklegen. Und manchem Modellbauer läuft das Triebwerk sowieso zu schnell.
    Nach jeder Gasfüllung war ein weiteres Festziehen der Zylinderschrauben möglich.


    Ein Phänomen wartet jetzt noch auf die Lösung. Nach längerer Fahrzeit und hohem Druck lässt sich die Maschine nur noch schwer anfahren und umsteuern. Gehe ich mit dem Druck auf ein Bar geht alles wieder leicht.


    Mit lieben Grüßen
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    Glückwunsch zur ersten Fahrt, da zeigt sich das penible Aufbauen :E


    das angesprochene Phänomen kenne ich und wahrscheinlich noch viele mehr von der Achenseelok zur Genüge.
    Leider weis ich bis heute auch noch keine Abhilfe, vielleicht hilft der Tipp von Friedl mit der minimal verkürzten Schiebermuschel.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo Thomas!
    Da auf dem Schieber 3 Bar anliegen wirst Du mit der gefederten Umsteuermechanik kein Glück haben. Reduziere einfach die beiden Federn mit dem Stellring auf Null und es wird funktionieren.
    Die angesprochene Reduzierung der Überdeckung muss ich erst austesten. Die Zylinder haben ja nur eine 10 mm Bohrung.
    Schöne Grüsse aus Wien, Friedl

  • Liebe Dampffreunde!


    Nach zahlreichen Dampftests wollte heute die Rigi Nr. 7 gar nicht mehr fahren. Der Dampf entwich durch den Kamin anstatt Arbeit zu verrichten. Das Abschrauben der Schieberkastendeckel offenbarte das Geheimnis.



    Während die rechte Schieberstange noch fest mit dem Schieberhalter verschraubt war ..



    ... hatte sich auf der linken Seite die Verschraubung gelöst. Werde wohl die Schieberstange mit Loctite am Stangenkopf fixieren müssen.


    Auch fiel mir auf, dass der Schieberhalter minimal über den Schieberkasten hinausragt. Das hatte ich schon bei der Erstmontage gesehen und gedacht, dass der Höhenunterschied durch die Dichtung ausgeglichen wird.




    Das dem nicht so ist zeigt folgendes Bild mit leichten Kratzspuren an den Schieberkastendeckeln. Durch das immer wieder Nachziehen der Verschraubungen am Zylinder wurde die Dichtung immer flacher und glich dann den Höhenunterschied nicht mehr aus.



    Vielleicht war das schon die Erklärung für die Probleme bei warmer Maschine mit der Umsteuerung. Jetzt müssen erst einmal die Schieberhalter etwas flacher geschliffen werden.


    Mit lieben Grüßen
    Thomas

  • Thomas,


    eigentlich bin ich von Regner überzeugt. Die Mängel die du hier aber zeigst machen mich schon etwas nachdenklich. Deine Akribie wird aber helfen das du doch eine gut laufende Lok erhalten wirst. Mir gefällts jedenfalls wie du vorgehst.


    Hans

  • Liebe Dampffreunde!


    Der kleine Überstand des Schieberhalters über den Schieberkasten ist wie schon geschrieben ganz minimal und sieht auf den Vergrößerungen der Fotos natürlich recht groß aus. Das war bei der Herstellung bestimmt nicht so geplant, ist aber auch kein Beinbruch.



    Gemessen habe ich 3,5 mm. Beide Halter wurden erst auf 240er Schleifleinen kreisend angeschliffen und anschließend auf 600er Leinen geglättet. Das ging recht flott. Endmaß war 3,45 mm. Also war der Überstand wirklich wenig. Das Kratzen auf den Deckeln rührt vom Halter durch Drehen bei der Arbeit im Zylinder her und ist nur auf den Außenkanten.



    Es wurde so lange geschliffen, bis ein aufgelegter Maulschlüssel genau bündig mit Schieberhalter und Schieberkasten abschloss und im Gegenlicht kein Licht mehr durchfiel.



    Jetzt ging es weiter wie Friedl es im Achenseelok-Baubericht geschildert hat. Der Schieberhalter nochmals nachpoliert und mit allen Teilen fertig montiert. Beim Hochheben der Teile blieb die Muschel liegen.


    Lieber Hans!


    Die beiden Zahnradlok's von Regner sind, so einfach wie sie aussehen, doch sehr feine Bausätze und bringen selbst erfahrene Modellbauer zum Verzweifeln. Hier hilft nur umsichtiges Montieren und wenn meine Lok nach allen Bemühungen nicht richtig laufen sollte, hilft nur der Weg zum Konstrukteur und Hersteller. Wenn ich etwas nicht hinbekomme lasse ich mir auch helfen.


    Mit lieben Grüßen
    Thomas

  • Hallo liebe Dampffreunde!
    Eigentlich bist du erst ein erfahrener Modellbauer, wenn das neue für dich unbekannte und vielleicht mit "Überraschunseiern" bestückte Modell, von dir fertig gebaut wurde. Es ist nicht so einfach ein fertig lackiertes Modell ohne Schaden an der Optik anzurichten, zusammen zu passen. Da kann so mancher stolze Sebstbauer schon ein mal nachdenklich werden. Es zeigt sich, dass Alles vor der Endmontage überprüft, und manchmal auch nach gearbeitet werden muss. Ob der Kessel, der Gastank und die Armaturen dicht sind und das Sicherheitsventil richtig funktioniert ist "natürlich" schon vor der Probefahrt bekannt zu machen. Es macht durchaus auch manchmal Sinn, sich nicht an die Bauanleitung zu halten. Zum Beispiel die technisch nicht einwandfreie Notlösung der beiden Federn des Umsteuerservos. Zur Entstehungsgeschichte: Anfänglich wollte Manfred Regner mit Fernsteuerungen nichts zu tun haben. Aber die Anfragen darüber zwangen ihn, sich mit der Materie zu beschäftigen. Ich hatte zum Glück schon damals einen programmierbaren Sender, aber so einen hätte sich niemand leisten wollen. Manfred suchte ganz einfache 3 und 4 Kanal Sender, welche keinen justierbaren Servoweg hatten. So entstand die Lösung mit den beiden Federn beim Umsteuerservo. Warum macht man das Heute immer noch so? Ganz einfach, weil wir es immer schon so gemacht haben und keiner mehr die Ursprungsgeschichte kennt!

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo Wolfgang


    Betreffend Deiner Erläuterungen zum Thema Fernsteuerung, Umsteuerung und Federn möchte ich Dir in keiner Weise widersprechen, da ich nicht annähernd Deine Fachkenntnisse besitze. Ich möchte nur auf eine Beobachtung bei meiner Rigi-Lok und meiner Achenseelok hinweisen. Während des Betriebs schlägt die Schwinge leicht aber doch recht kräftig hin und her. Ich habe mir anfangs auch überlegt, die Federn wegzulassen, was dank programmierbarem Sender leicht möglich wäre. Ich liess es aber sein, da ich mir dachte, dass die ständigen "ungefederten" Schläge auf den Servo dessen Lebensdauer nicht gerade verlängern würde. Bei der klassischen Walschaerts-Steuerung bleiben diese Schläge bei meinen anderen Lokomotiven aus, offenbar bei der Allan-Trick Steuerung (?) bei der Rigi bzw. Achensee nicht. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.


    Freundliche Grüsse
    Peter

  • Hallo Peter!
    Hast Du überhaupt schon einmal probiert was passiert wenn Du beim Umsteuerservo ohne Federn den Ausschlag änderst ??
    Bei genauer Einstellung der Steuerung kannst Du die Füllung ja etwas zurücknehmen. Wenn Du das tust wirst Du bemerken dass die Schläge sich sehr reduzieren. Ein kleiner Typ: entkopple das Servo einmal komplett und teste mit Dampf. Die Umsteuerstange zum Servo kannst Du bei aufgebockter Maschine mit einer Zange halten. Dabei spürst Du sehr genau wie sich die Schläge verändern.
    Ich habe bei der Hanna von Heinz die Steuerung so justiert und die ist sehr gut unterwegs.
    Schöne Grüsse in die Schweiz
    Friedl

  • Hallo Peter!
    Weil es diese Lok betrifft, schreibe ich noch ein mal in diesem Thema. Die Anordnung der beiden Federn links und rechts des Servohorn`s ist nicht als Stoßdämpfer gedacht gewesen und auch nicht dazu geeignet. Für die Stoßdämpfung verwendet man eine vorgespannte Schraubenfeder. Sind die beiden Federn nicht vorgespannt, so sind sie zu weich. Werden sie gegeneinander gedrückt, so hast du eine vorgespannte Feder, aber sie wird in der Mitte abgegriffen und da liegt der "Hund" begraben. In der Mitte hat sie keine Halte-kraft. Die Umsteuerung hat jetzt die Möglichkeit zu wackeln, wenn sie möchte. Wenn jetzt die Umsteuerung bewegt wird, drückt die Feder das Gestänge gegen den Anschlag und Gottfried schreibt, dort wackelt es dann. Wie soll das funktionieren wenn die Umsteuerung nicht richtig gehalten wird. Ist ein Servo für die Bedienung stark genug, so hält es auch das Rütteln aus.

    L.G. Wolfgang Franz K.