Verarbeitung Duplicolor Einbrennlack

  • Hallo liebe Schienendampfer,


    ich habe mal eine Frage zur Verarbeitung des Lackes. Gibt es eine bestimmte Zeit die man einhalten muss zwischen dem trocken des Lackes und dem Einbrennen vom Lack, oder kann ich Teile lackieren aushärten lassen und den Lack erst z.B. ein oder zwei Tage später einbrennen?


    Ich bin mir nicht sicher ob man den Lack im heimischen Backofen einbrennen sollte wegen des Geruchs und ob der Backofen danach immer noch so riecht und das Essen nach Lack schmeckt...habt ihr da Erfahrungen bzw einen Tipp?


    Liebe Grüße
    Christoph

  • Servus Christoph.
    Ich mach`s so:
    Am Abend lackieren. Über Nacht ruhen lassen. Am Morgen Einbrennen.
    Einbrennen: ca. 90 Minuten, bei 150 Grad.
    Aber bitte nicht im Backofen in der Küche ! Es entstehen GIFTIGE Dämpfe ! ! :S :H
    Kauf Dir im Elektrohandel, oder übers Netz einen preisgünstigen Semmel-Backofen. So um die +/- 30 Euro . Mit Temperatureinstellung und mit Zeitschaltuhr. Achte aber auf Innenmaße des Backraumes . Willst Du grössere Teile backen, sollte der Innenraum natürlich auch grösser sein . . . .
    Liebe Grüsse
    Gerald

  • Hallo Christoph,


    ich brenne immer im Küchenbackofen ein. Bei größeren Teilen kann es kurz zu Rauchentwicklung kommen. Das ist natürlich nicht gesund, von daher sollte man schon belüften. Nachhaltige Probleme im Backofen hatte ich nie.


    Ich habe die lackierten Teile tw. schon eine Stunde nach dem Sprühen im Backofen (stinkt etwas mehr, da noch mehr Lösungsmittel enthalten), teilweise aber auch erst Tage später. Ich empfehle aber mit mindestens 180°C einzubrennen (Achtung bei weichgelöteten Teilen) und die Temperatur mit einem IR-Thermometer zu kontrollieren. Auch habe ich die Erfahrung gemacht eher auf unterer Schiene einzubrennen, da dort die Strahlungswärme nicht so doll ist. Ich mache es wegen der gleichmäßigeren Wärmeverteilung mit Umluft.


    Ein Zitat/Foto von Oliever sei dazu nnoch gezeigt:



    Siehe Riverdale Amy wird zu Olievers Heather


    Viele Grüße
    Arne

  • Hallo einbrennende Lackierermeister,


    Zitat von sowozi


    Aber bitte nicht im Backofen in der Küche ! Es entstehen GIFTIGE Dämpfe ! ! :S :H


    Giftig im Sinne der Giftverordnungen darf da gar nichts rausdampfen! Die Anteile der riechenden Lösemittel sind nach der VOC Verordnung in der EU auch nach oben gedeckelt.


    Es stinkt zwar schon etwas unangenehm, aber (fast) alle Gase die stinken sind relativ ungefährlich. :pff:


    Da sind unsere "Dampferabgase", egal ob Kohle, Gas oder Spritus verfeuert wird, wegen ihres CO Anteils, den man kaum riecht, weit problematischer. Es sterben jährlich ein paar hundert Menschen an Kohlenmonoxidvergiftung, von Toten durch Einbrennlackierung ist mir nichts bekannt.


    Es ist ziemlich egal wann man den nach griffester Trocknung einbrennt und im (sauberen!) Ofen bleiben keine Rückstände, die Deinen Bratengenuß schmälern können.


    Also ruhig weiter einbrennen und halt lüften.


    Viele Grüße


    Fritz

    ]ch weiß, dass ich nichts weiß.
    Sokrates, Griech. Philosoph 469 - 399 v.Chr

  • Hallo alle zusammen,


    vielen Dank für eure Hilfreichen Antworten. Ich werde in den nächsten Tagen mal ein Teststück bauen und lackieren. Ich habe noch nie mit Einbrennlack gearbeitet und bei meiner Lok geht es langsam aufs Lackieren zu, deshalb meine Frage. Das ich es vielleicht doch im Heimischen Backofen machen kann würde einiges Erleichtern, wobei dann natürlich an ausreichend Belüftung gedacht wird.
    Beim Bau der Lok habe ich schon ans einbrennen gedacht und viele, auch kleine Teile hartgelötet. Aber überall war es nicht möglich bzw nur eingeschränkt z.B. am Gehäuse bei dünnen blechen konnte ich nur teilweise hartlöten wegen dem Verzug.
    Beim Weichlöten habe ich Sn Cu3 benutzt, das soll eine Schmelztemperatur von 230 Grad haben.
    Hoffe die Differenz für den Einbrennlack ist nicht zu gering, sodass mir die Teile auseinander fallen. Aber dafür benutze ich ein Teststück um es heraus zu finden.
    Wie sind da eure Erfahrungen?


    Zur Sicherheit auf jedenfall wie ihr geschrieben habt mit einem Thermometer überwachen.


    Zum chemischen reinigen der Oberfläche wollte ich Silikonentferner benutzen, laut Anleitung ist er als Vorbehandlung für's lackieren geeignet und entfernt Öle, Fette usw...
    Hoffe ich trete jetzt keine Diskussion los...
    Wie reinigt ihr eure Oberflächen?


    Vielen Dank für eure Tipps...


    Grüße
    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Christoph,


    wenn du Angst vor Strahlungswärme hast, kannst du Umluft anschalten und oben ein Backblech dazwischen schieben.


    Trotz allem Herunterspielen der möglichen Gefahren bin ich auch ein Verfechter eines dedizierten Bastelbackofens. Darin kann man nicht nur Lack Einbrennen, sonderen auch zu Lötendes vorwärmen oder direkt darin Löten. Die 30 Geld wird man bei einem so preisintensiven Hobby einmalig übrig haben. Oder benutzt du auch die Nagelfeile für deine Bauteile?


    Viele Grüße,


    Stefan

  • Hallo!
    Also Umluft würde ich nicht einschalten, eventuell vorhandene Staubteilchen könnten sich am Lack mit einbrennen.
    Die Oberflächenvorbereitung ist mit Sandstrahlen das Beste.
    VlG Friedl

  • Hallo!
    Auch ich brenne Pulverfarben im Backofen meiner Küche ein. Allerdings mit größter Vorsicht, Backrost mit Alufolie immer abgedeckt und nur mit Ober- und Unterhitze. Niemals mit Umluft, da sonst hier doch etwas in die "Pizza" gelangen könnte.
    Bei Weichlötungen nicht über 180°. Und dann Auslüften.
    Gruß Gerd

  • Hallo,


    Das Sandstrahlen als Vorbereitung ist natürlich sehr gut, ich habe mich bereits drum gekümmert und werde bald mal mit meinen Teilen bei einem kleinen Betrieb vorbei kommen und alles strahlen lassen.
    Bei der Einbrenntemperatur von 180 grad ist ja eigentlich noch Luft nach oben, sodass die Lötstellen nicht aufgehen sollte hoffe ich.
    Danke für eure Hilfe :D
    Wenn es soweit ist, stelle ich mal ein Bild von meinem Versuch ein.


    LG
    Christoph