• Offizieller Beitrag

    Hallo SchienenDampfer!


    Nun hat es mich auch erwischt - Kesselschaden an meiner S12 (U)


    In Wels hatte ich Probleme beim zünden der Lok, dachte zuerst an eine verstopfte Düse. Als ich diese ausbaute, kam mir Wasser entgegen ... :F01:


    Heute hab ich mir den Schaden näher angeschaut:



    Nach der Rauchkammer, im Bereich der Verlötung mit dem Kessel, plubbert es durch die Flammrohrwand. Durch die Entzinkung wurde das Messingrohr zum Schwamm.


    Hab ein kleines Filmchen gedreht, damit man sieht, wie sowas ausschaut (am besten über YouTube in groß anschauen):


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    [/youtube]


    vlg, Christian

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Georg und Andy!


    Den Bausatz hab ich mir zu Weihnachten 2004 gegönnt.


    Verwendet habe ich jahrelang das Wasser, so wie es Regner geprädigt hat.
    Ich zitiere aus dem Katalog 2005: " ... Es wird destilliertes Wasser verwendet,
    dem 3-5% Leitungswasser beigemischt wird. Dadurch nimmt man dem Wasser
    die Agressivität und Reste können im Kessel verbleiben, ohne dass es zum
    Lochfraß kommt ..."


    Ich habe dementsprechend auch nicht das Wasser bei Standzeiten abgelassen,
    und abgesäuert hab ich den Kessel auch nie.


    Mittlerweile wissen wir ja aus Erfahrung, dass destilliertes (entmineralisiertes) Wasser mit
    Leitungswasserzusatz eine sehr schlechte Lösung ist, deshalb verwende ich ja die letzte Zeit
    Wolfgangs Wasser mit Polyphosphat-Zusatz.


    Ich habe allerdings auch ältere Regner-Loks in Betrieb (z.B. die Frieda - jetzt Forney seit dem
    Jahr 2000), und da gibt es diesen Schaden bis jetzt nicht.
    Sind nur gewisse Kessel (aus einer Serie) davon betroffen? Wurden diese Kessel zu heiß gelötet,
    was ja die Entzinkung beschleunigt? Wie ich so hörte, ist mein U-Kessel kein Einzelfall ...


    vlg, Christian

  • Freunde der kariösen Kesselwände ....


    ich sag das jetzt als Privatperson - nicht als Moderator:


    So lange die deutschen Lokschmieden weiterhin Kessel aus Messing produzieren kann ich denen leider keine Maschinen mehr abkaufen.
    Mir ist auch egal (obwohl ich es ja selbst so mache), dass mit diesem oder jenem Zusatzmittel die Lebensdauer des Kessels verlängert bzw. gewährleistet werden kann.
    Das Thema Entzinkung ist bekannt und bewiesen. Kupfer kann mehr ab!


    Zur Erinnerung - meine Leidensgeschichte : Korossion/Ausblühungen am Kessel


    In der KFZ-Branche gäbe es schon lange eine Rückrufaktion!


    XXXXX
    XXXXX
    XXXXX
    XXXXX
    XXXXX


    So, auf das X darf jetzt jeder draufhauen - wenn er will oder muss....... :evil: Ich weiß, dass nicht jeder meine Meinung teilt.
    Ich kann aber nicht nachvollziehen, dass dieses Thema so klein gehalten wird. Diese Loks kosten schließlich ein kleines Vermögen!


    Lochfrassgeschädigte Grüße - Oliever

  • Hallo Kollegen,


    fühle mich gemüssigt, doch meine Meinung kund zu tun......
    Auch bei Kupfer ist nicht Alles was glänzt Gold....
    Wir hatten kürzlich beim Einbau eines neuen Boilers im Haus eine
    undichte Kupferleitung, es war Lochfrass, ganz kleine Löchlein im Rohr.
    Herkunft unbekannt, aber auch sehr ärgerlich. Glaube nicht, dass ein
    Kupferkessel immun ist gegen Korrosion und verwende ein Flammrohr
    aus Kupfer in meinem Messingkessel. OK. wenn mir ein Kessel kaputtgeht,
    baue ich halt einen Neuen :flt: :flt: :flt: :flt:


    Grüsse,
    Ernst

    Die erste Dampflok ist misslungen, versuche deshalb die zweite zu bauen...

  • Hallo Schienendampfer,


    auch bei den 1:1 Modellen halten die Kessel nicht ewig und haben schon viele Lokomotiven zur Verschrottung gebracht.


    Ich weiß es jetzt nur von Regner Dampftechnik aber dort bekommt man die Kessel ohne alles als Ersatzteil.
    Für einen C-Kuppler Kessel zahlt man um die 120 Euro.


    Eine Reperatur bei meiner 99 211, bei der Kessel hinten am Flammrohr leckte, wurde für 25 Euro erledigt.


    Grüße,
    Georg

  • Hallo Dampffreunde
    Erst möchte ich hier jedem der das erleben muss mein Beileid aussprechen es ist so etwa das unangenehmste was ich mir vorstellen kann bei unserem Hobby :F01: . Ich bin seit 1980 Echtdampfer und bis jetzt von diesem Übel verschont geblieben nicht weil ich große Kenntnis zB. über Wasserzusammensetzung habe.
    In meinem erlernten Beruf als Automechaniker hat es immer geheißen zB. bei Occasionen oder Überwinterungen alle Flüssigkeits Behälter wie Benzintank oder Wasserkühler ganz füllen damit zB. der Benzintank innen nicht rostet.
    Diese Art ein Fahrzeug zu versorgen habe ich dann auch bei meinen Modellen angewendet (übrigens verwende ich seit gut 30 Jahren Autobatterie Wasser aus dem Supermarkt) und bin bis Heute verschont geblieben.
    Ich bin mir bewusst, dass ich unfachmännisch gehandelt habe in den Augen vieler Dampffreunde würde aber sagen, der Zweck heiligt die Mittel und jeder hat so seine Tricks die er anwendet.
    Im Weiteren teile ich die Meinung von Oliever und werde in Zukunft darauf achten keine Fahrzeuge mehr zu kaufen mit Messingkessel aus was für Gründen auch immer der Hersteller so handelt.
    Freundliche Grüße :lol:
    Georg

  • Hallo Schienendampfer!


    Zitat von Georg

    In meinem erlernten Beruf als Automechaniker hat es immer geheißen zB. bei Occasionen oder Überwinterungen alle Flüssigkeits Behälter wie Benzintank oder Wasserkühler ganz füllen damit zB. der Benzintank innen nicht rostet.


    Was Georg hier angesprochen hat war auch mein Gedankengang, warum den Kessel während der „betriebslosen Zeit“ nicht mit mineralstoffreichen (Kalk etc.) Leitungswasser für die Ruhezeit füllen. Bin beileibe kein Fachmann in Sachen Wassertechnik, aber so würden die Mineralien doch während dieser Zeit dem Wasser entzogen und nicht aus dem Metall des Kessels oder :GR


    Wenn man die Lok dann wieder in Betrieb setzt kann man ja einen Großteil des Wasser wieder aus dem Kessel holen (ablassen, absaugen) und für den weiteren Betrieb mit dem Kesselwasser seiner Wahl füllen.


    Meine Wahl ist seit längerer Zeit demineralisiertes Wasser + Phosphatzusatz von Wolfgang.
    Habe alle meine betriebsfähigen Lokomotiven mit dieser Mischung, teilweise von Neukauf an, betrieben und bisher (3x auf Holz geklopft) noch keine Undichtigkeiten feststellen können. :pff:


    Meine „Baustellen“ also nicht betriebsfähigen Loks stehen mit knochentrockenen Kesseln im Bastelkeller und harren ihrer Wiederauferstehung. Eine dieser Baustellen, die Waldbahn Nr. 1 von Regner habe ich jahrelang mit demineralisierten Wasser + Leitungswasserzusatz betrieben. Der Kesselschaden den die Lok mal hatte war mein Verschulden. Bis zum letzten Tropfen trockengefahren. Den lecken Kessel hat Regner seinerzeit kulant und um wenig Geld nachgelötet.


    Gruß, Gerald :wink:

    Zwisch'n Soizburg und Bod Ischl ....

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Davaaser

    ... Wir hatten kürzlich beim Einbau eines neuen Boilers im Haus eine
    undichte Kupferleitung, es war Lochfrass, ganz kleine Löchlein im Rohr.
    Herkunft unbekannt, aber auch sehr ärgerlich. Glaube nicht, dass ein
    Kupferkessel immun ist gegen Korrosion ...


    Hallo Ernst!
    Ich glaub der Vergleich einer Kupferleitung, die vermutlich schon sehr lange tagtäglich in Betrieb ist
    mit einem Kessel, der vielleicht 10 x im Jahr angeheizt wird, hinkt schon gewaltig ... :wink:


    Zitat von Gerald

    ... Meine Wahl ist seit längerer Zeit demineralisiertes Wasser + Phosphatzusatz von Wolfgang.
    Habe alle meine betriebsfähigen Lokomotiven mit dieser Mischung, teilweise von Neukauf an, betrieben und bisher (3x auf Holz geklopft) noch keine Undichtigkeiten feststellen können. :pff:


    Hallo Gerald!
    Das mache ich bestimmt schon länger als Du so :wink: - allerdings nehm ich kein aggressives demineralisiertes Wasser, sondern das "Original" von Wolfgang - dennoch ...


    Zitat von Gerald

    ... Der Kesselschaden den die Lok mal hatte war mein Verschulden. Bis zum letzten Tropfen trockengefahren. Den lecken Kessel hat Regner seinerzeit kulant und um wenig Geld nachgelötet.


    Das geht am Thema aber total vorbei - ein entzinkter Kessel lässt sich nicht mehr löten!


    Ob Regner noch U-Kessel auf Lager hat, weiß ich nicht, glaub ich auch fast nicht (wurde nicht beim Jubiläum voriges Jahr der letzte U-Kessel günstig verkauft? - Ich weiß sogar wo der jetzt eingebaut ist - und vor allem warum :OW - es darf geraten werden ... ) ist aber sowieso egal, denn ich möchte keinen Messingkessel mehr einbauen ...


    vlg, Christian

  • Hallo Männer,


    ich hatte beruflich mit Kesselwässern in 1:1 zu tun, auch mit deren Konservierung und die hier aufgeführten Schäden sind ja zumeist Stillstandschäden.


    Das Medium Wasser ist ein seltsamer Saft in jeder Provenienz anders. Auch die angebotenen Wässer aus den Flaschen, demineralisiert, destilliert und wie die alle heißen, sind bei genauer Untersuchung sehr unterschiedlich.


    Ich würde jedem empfehlen das Wasser in Stillstandzeiten auszulassen und den Kessel trocknen lassen.


    Auch eine Impfung mit phosphatiertem Wasser ist da kritisch. Phosphat ist ein guter Resthärtebinder, der aber erst ab einer bestimmten Temperatur meine 80° wirkt, aaaaber er alkalisiert nebenbei das Wasser und wenn dann ein damit abgestellter Kessel so nach Wochen und Monaten sein Wasser über eine Öffnung verdunstet, bleibt das (meist Natriumtripolyphosphat) Zeug drinnen und dickt mehr und mehr ein, derweil nicht dampfflüchtig. Da kann es dann passieren, dass der pH Wert über 7,5 geht und ab dem Wert ist sogar Kupfer gefährdet. :BT


    Ich kann natürlich schon eine entsprechende Rezeptur einer den VdTÜV entsprechende Rezeptur einstellen zur Kesselkonservierung für Cu Kessel, aber das ist nur mit Apothekerwaage und einigem, anderen Equipment zu realisieren.


    Da heißt es dann schon Wasser raus, neues rein, das mit xyz 0,005 g Tripolyphosphat, xyz 0,00x Nartiummetabisulfit oder anderem Sauerstoffbindemittel geimpft hergestellte werden muss, pH Wert zwingend unter 7,5, sauerstoffdicht verschließen. Damit den Kessel füllen bis er überläuft! Wenn da Restsauerstoff drinnen bleibt, dann ist der nämlich gefährdet.


    Da ist das Entleeren und offen Lagern, eher die einfachere Variante!
    Auf einem Heizkörper abstellen oder ein Teelicht drunter abfackeln, trocknet den bestimmt gut ohne, dass etwas Schaden nimmt.
    Ich habe meine Tin Plate Lok immer auf einen Heizkörper gestellt und das Ü_Ventil einfach abgeschraubt, nach ein paar Tagen konnte man da nichts mehr schwappen hören, sondern nur ein Teil klappern, das da wohl mal reingefallen ist.


    Grüße


    Fritz

    ]ch weiß, dass ich nichts weiß.
    Sokrates, Griech. Philosoph 469 - 399 v.Chr

  • Hallo,


    Fuer einen neuen Messingkessel koennte man doch vieleicht auch das elektrochemische Beschichten mit Kupfer heranziehen. Die Kupferschicht kann ja sehr duenn sein, die Hauptsache ist, dass es das Messing schirmt. Kupfer haelt sehr gut auf einer Messingunterlage.
    Entweder der ganze Kessel wird ins Bad getaucht mit allen Bohrungen offen und als Kathode benutzt, mit der Kupferanode ausserhalb im Bad, oder man koennte doch auch vieleicht die Elektroluetloesung in den Kessel fuellen und eine duenne Kupferanode durch eine Oeffnung in den Kessel hineinragen lassen ? :GR
    Einen aelteren Kessel muesste man ja erst reinigen. Da das mechanische Reinigen des Kesselinneren fast unmoeglich ist (kann man einen Kessel innen mit Sandstrahlen behandeln? :GR , oder vieleicht scharfe Silikonsand-Partikel in den Kessel zu etwa ein Viertel fuellen und den Kessel eine halbe Stunde schuetteln :ae ), wurde ich mit Zitronen- oder Essigsaeure zuerst versuchen eventuelle Salz-Deposite zu entfernen, und nach dem Auswaschen mit Wasser versuchen eventuelle Fettverschmutzungen vom Dampfoel vieleicht mit einer Lauge zu verseifen und dann auszuwaschen (das wuerde ich dem Auswaschen mit Alkohol bevorzugen). Waere doch einen Versuch wehrt? Was meint Ihr?
    VLG aus Potomac,


    Falko

    • Offizieller Beitrag

    Danke Fritz für deine Ausführungen!


    Dennoch:


    Da vermutlich nicht alle Kessel betroffen sind (das werden wir aber erst in paar Jahren sehen), glaube ich nach wie vor, wie schon in #6 angedeutet, dass das Problem darin besteht, wer den Kessel zusammengelötet hat, und vor allem wie!


    Wenn der Kessel beim löten mehrmals zu heiß, zum glühen gebracht wurde, bekommt man ein enormes Kornwachstum, außerdem fängt der Zink-Anteil zu verbrennen an, und ein Schaden (wie ich ihn dokumentiert habe) wäre vorprogrammiert. Das Messing würde schon bei der Kesselproduktion quasi zum Schwamm ...


    Das würde auch erklären, warum gerade an dieser Stelle (Unterseite des Flammrohres, im Lötbereich und am nächsten zur Kesselwand) der Schaden aufgetreten ist.


    Überhitzung beim löten wäre natürlich auch beim Kessel, den Marco vorgestellt hat, denkbar ...


    vlg, Christian

  • Hallo Christian,


    das mit der Überhitzung beim Löten klingt plausibel. Das könnte einiges erklären und warum mancher Messingkessel ewig hält und andere schneller am Ende sind. Kann es sein das die Punktförmige Korrossion an mancher Kesselaussenhaut von einer zu heißen Acetylen Flamme kommt die beim erhitzen zu lange auf einer Stelle gehalten wurde?


    Beste Grüße,


    Marco