• Ich hätte da auch eine Anfänger-Frage dazu: wie leert man einen Kessel wirklich vollständig?
    Mit Absaugen über Spritze und Schlauch zB und dann auf die Heizung oder Herd stellen?
    (Wenn die Frage hier fehl am Platz ist, verlegt es bitte zum passenden Thread - aber ganz falsch ist es auch hier nicht, glaube ich...)


    Danke!

    LG Zoltan
    Somestaler Eisenbahn-Aktiengesellschaft
    BW Traktion Langkatzenhofen
    SzvVT - Szamosvölgyi Vaspálya Társaság
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    http://www.lokteam.at/

  • Hallo!
    Nachtrag zu Pál´s Link – Deutsches Kupferinstitut:
    Wo bekomme ich dr-Messing CW602N - Qualität in den erforderlichen Dimensionen?
    Sind wir doch froh eine passende Dimension zu bekommen.
    Wie erfahre ich welcher Hersteller welche Qualität verwendet?


    Können wir doch nicht einmal bei unseren Lebensmittel vertrauen ob das drin ist was drauf steht. :mrgreen:


    @ Zoltan :WN
    1.) Leer fahren und heizen bis nichts mehr dampft bevor die Lötnähte aufgehen.
    2.) Nach dem mechanischen entleeren durch Wärme trocknen. Natürliche Trocknung dauert beim entfernen des Überdruckventiles voraussichtlich bis zum nächsten anheizen.
    :F01:
    VG Euer verunsicherter
    Heinz

  • Zitat von Heinz

    Leer fahren und heizen bis nichts mehr dampft bevor die Lötnähte aufgehen.

    Na das möchte ich aber nicht ausprobieren, ob ich hiesseits bleibe oder jenseits falle... dann lieber randvoll mit Phosphatwasser machen denn unter Wasser korrodiert es weniger wie unter Sauerstoff... und vor dem nächsten Heizen eben wieder so viel absaugen dass es für das Anheizen OK ist (also etwa 60-70% voll ist wenn ich mich nicht irre).


    Es wurde schon sehr viel und sehr nützliches im Forum über das Thema geschrieben, leider ist es so weit verteilt, dass man nicht alles findet. Wenn ein "Wasserexperte" das all mal zusammantragen und "sieben" würde, und evtl. mit allen Erfahrungen in ein PDF zusammenstellen würde, wäre es ein Riesengewinn für alle (sogar für die Hersteller!)


    Ich traue mich nicht dazu, da ich zu unerfahren bin und einfach nicht weiß, was an dem vielen geschriebenen richtig, falsch oder eben nur subjektiv ist :(

    LG Zoltan
    Somestaler Eisenbahn-Aktiengesellschaft
    BW Traktion Langkatzenhofen
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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dampffreunde,


    das Bild von der Kesseloberseite wo ja auch Entzinkung stattgefunden hat bestätigt mir meine schon geäußerte Meinung:
    Die Entzinkung hat mit Flussmittelresten zu tun, denn das Wasser steht nicht dauerhaft oben. Auch das spritzförmige Muster deutet darauf hin.


    Hallo Zoltan,


    ich mache das so:


    Wenn ich mit fahren aufhöre wird die Lock abgestellt und ich warte bis noch ca. 1 Bar Restdruck im Kessel ist.
    Damit drücke ich das Restwasser über das Kesselventil raus. Die verbliebene Währme läßt den Kessel trocknen.

  • Hallo, nun auch von mir einen kleine Anmerkung in dieser Kondolenzabteilung, :D


    nachdem ich mir diese etwas älteren Berichte und Fotos in Zusammenhang mit Welches Speisewasser? Zusatz zu destiliertem Wasser? Diskussion noch einmal durchgelesen, die Bilder mit anderen Korrosionsbildern verglichen und mit einem Ex Kollegen darüber diskutiert habe, kann ich zur Ursache für den Schaden folgendes sagen:


    Wenn man die Bilder betrachtet ist auf dem ganzen Material eine graubraune Schicht zu erkennen, die lässt eine Kalk?Silikat?schicht erahnen. Unter dieser bilden sich ganz gerne Korrosionen, in dem Fall hat vermehrt der Zink adjeu gesagt und ist zu Zinkoxid geworden. Das mache ich am Material und der Farbe aus. Cu wäre grün oder dunkelbraun, ZnO ist hellgrau. Das ist bestimmt ein Grund gewesen. Am Flammrohr, das etwas andersfarbig daher kommt dürfte sie abgeplatzt sein durch die Hitze und die Dampfbildung so etwas sieht man oft.
    Elektrochemische Punkt- und Chloridkorrosionen kann man ausschließen, diese sind bei diesem Material sehr unwahrscheinlich und sehen aus wie Nadelköpfchen.


    Eine weitere Ursache sehe ich in der doch recht punktförmig, geometrisch ausgebildeten Korrosion. Dafür können mehrere Ursachen verantwortlich sein, die wahrscheinlichsten sind Beschädigungen der Oberfläche beim Zusammenbau, schlichtweg Kratzspuren oder eben ein unhomogen evtl. sogar schlampig, time is money! verschmolzen gezogenes Material. Bei einem homogenen Material diagnostiziert man fast immer großflächige, gleichmäßige Korrosionen zumindest an nicht flammberührten Teilen.
    Eine genaue Ursache kann man schon ermitteln indem man den Belag analytisch untersuchen lässt und das Messingblech an ein Materialprüfinstitut gibt, um ein Schadengutachten zu erstellen.


    Aber dafür kaufen wir uns lieber einen neuen Kessel und ein paar nein, viele Loks, solche Gutachten, die zig Teuronen kosten, lohnen erst bei Schäden ab 1 Mio. aufwärts würde ich sagen. :BW


    Viele Grüße


    Fritz

    ]ch weiß, dass ich nichts weiß.
    Sokrates, Griech. Philosoph 469 - 399 v.Chr

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Fritz!


    Nachdem ich meine Kessel immer gleich behandelt und bespeist habe und bis jetzt nur dieser w.o. gegeben hat,
    gehe ich davon aus, dass das spätere Problem bereits bei der Produktion vorprogrammiert wurde.
    Ich würde auf zu heiß gelötet oder Kessel nach dem löten nicht (ordentlich) gereinigt oder besser beides zusammen tippen,
    aber da ich nichts beweisen kann, gilt die Unschuldsvermutung ...


    vlg, Christian

  • Liebe Gemeinde,
    bin gerade daran mich in Sachen Zusammensetzung von Kesselwasser und die daraus folgenden Auswirkungen auf die verbauten Werkstoffe schlau zu machen.
    Mein Kessel ist zwar aus Inox WIG-geschweisst mit einem hart eingelötetem Flammrohr aus Kupfer aber die angebauten Armaturen sind aus Messing.
    So gesehen sollte es nicht zu einer Undichtigkeit des Kessels durch Entzinkung kommen, aber z.B.undichte Zischhähne wegen Korrodierten Sitzen ist allemal ärgerlich.
    Aus meiner beruflichen Erfahrung kann ich zum Schadensbild am aufgesägten Kessel folgendes sagen:


    Die punktuellen Ausblühungen deuten auf Flussmittelrückstände hin. Diese sind, abgesehen von optischen Nachteilen, in trockener Umgebung und normalen Temparaturen unproblematisch. In Kontakt mit Wasser, verstärkt entlang der Wasserlinie, oder Dampf und erhöhten Temparaturen werden diese wieder aktiv. ( Zur Erinnerung -ein Flussmittel muss beim Löten mit zunehmender Temparatur chemisch so aggressiv werden dass es die Oberfläche der zu verlötenden Teile angreift / aktiviert )
    Die Dampfblasenbildung am Flammrohr kann diesen Vorgang noch zusätzlich beschleunigen.


    Flussmittel zum Hartlöten haben aber auch noch die unschöne Eigenschaft, das wenn sie beim Löten überhitzt werden einen glasigen Belag bilden der nur mit wirklich scharfer Chemie oder mühsam mechanisch entfernt werden kann. Die schwer zugängliche Stelle an der Unterseite des Flammrohrs deutet für mich auf so eine " Verglasung" hin, die über die Jahre weggekocht wurde und dabei genüsslich korrodiert hat.
    Ein Problem mit dem nicht nur Modellkesselbauer zunehmend kämpfen, ist die stark schwankende Qualität /Zusammensetzung von Messing. Z.B. für supergünstige Messingprodukte aus dem Netz oder Baumarkt (teilweise nicht mal mehr Metallhändler ) gibt euch niemand irgendeine Garantie auf die genaue Zusammensetzung......je billiger umso mehr recycliertes Material unbekannter Vorgeschichte wird verwendet. :shock:
    Kürzlich musste ich einen Versuchsaufbau neu erstellen da Schrauben aus Messing magnetisch wurden! Kupfer, Zink und etwas Blei ist nicht magnetisch, oder? :GR :GR


    So ist es auch gut möglich das diese Ausblühungen durch örtliche Fehler in der Legierungszusammensetzung begünstigt wurden.


    Als Vorkehrung gegen solche Schäden muss man versuchen möglichst "sauberes" Rohmaterial anzuschaffen. Hartlötungen müssen mit dem vom Flussmittelhersteller vorgeschriebenen Prozess gründlichst greinigt werden. Spülwasser kostet im Vergleich zu einem lecken Kessel soviel wie gar nichts.
    Die Zusammensetzung des Kesselwassers muss anhand der lokalen Härtewerte usw. bestimmt werden um wasserbedingte Entzinkung zu minimieren.
    Mir ist gerade in den Sinn gekommen das eine chemische Vernickelung der Kesselinnenseite funktionieren könnte. ( Muss das aber erst mit einem Galvanik-Meister besprechen. )


    Schlussendlich ist es aber anscheinend auch bei Modellkesseln so das sie wie beim Vorbild irgendwann durchgekocht sind.
    Hoffe aber für alle die mit Messingkesseln unterwegs sind das ihre vom Hersteller gründlich gereinigt wurden und so ein langes Leben haben sollten.


    Grüsse und bleibt Gesund
    Florian