Welches Messing

  • Hallo zusammen :flt: ,


    wie ihr ja wisst muss ich den Kessel für meine De Winton neu bauen.
    Nun ist meine Frage mit welchem Messing (MS 58; MS 63) ihr bessere
    Erfahrungen gemacht habt. (V.a. beim Löten)


    Vielen Dank im Vorraus


    Gruß Simon :flt: .

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Simon!


    Messing ist bei einem Kessel - sagen wir einmal "nicht unproblematisch" - ich will jetzt nicht wieder konkret darauf eingehen.
    Bei einem Eigenbau-Kessel würde ich nur mehr Kupfer verwenden. Lötet sich außerdem besser ... :wink:


    vlg, Christian

  • Hallo Christian :flt: ,


    das Messing nicht so ganz unproblematisch ist wusste ich schon.
    Da allerdings alle anderen Teile aus Messing sind würde ich es auch
    gern beim Kesselrohr benützen.


    Gruß Simon :flt: .

  • Hallo Simon!
    Nach der Druckgeräterichtlinie ist für Dampfkessel unter 2 Ltr, also unsere Größe, lediglich eine gute Ingenieurspraxis vorgeschrieben. Wenn, wider erwarten mal was schief gehen sollte, wird vor Gericht die "anerkannten Regeln der Technik" herangezogen. Das ist die copyright geschützte AD2000 für größere Kessel. Da sind zwar zugelassene Messingsorten für den Dampfkesselbau angegeben aber nicht die uns Modellbauern zugänglichen Sorten MS 58 und MS 63. Da ist Kupfer eindeutig die bessere Wahl. Zum Löten Silberhartlot L-AG 55 SN, wie z.B. Fontagen A314 mit dem Flußmittel F 300 verwenden. Auf keinen Fall Silfos, wie es Dieter Miedek in seinem "Fachbüchern" empfielt nehmen. Das ist für unsere Themperaturen ungeeignet.
    Mit Kupfer, A314 und F300 habe ich meinen Schiffskessel mit einem Rothenberg Brenner anstandslos verlötet.
    Obwohl es Berichte über Entzinkung von Messingteilen gibt, verwende ich als Einlötringe und Ventilen weiterhin Messing.
    Gruß Gerd

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von gerd23029


    Obwohl es Berichte über Entzinkung von Messingteilen gibt, verwende ich als Einlötringe und Ventilen weiterhin Messing.


    Hallo Gerd!


    Ich hab mir einmal eine Stange Lagerbronze gekauft (war nicht so teuer) und verwende die nun zum drehen der Einlötringe.
    Die Lager mach ich jetzt aus Teflon ...


    vlg, Christian

  • Hallo Simon, hallo zusammen,


    bevor Du nicht mehr weist was Du nehmen sollst, schau mal was die bekannten und hier doch immer gelobten Hersteller anbieten und verwenden: Messing. Hartman z.B. Ms63


    Selbstverständlich ist Kupfer optimaler, aber was Regner und Kollegen machen ist doch auch nicht schlecht, oder?


    Viel Spass beim Kesselbauen und löten wünscht Dir
    Manfred

  • Hallop zusammen :flt: ,


    danke für eure Antworten :BT .


    Zuerst einmal muss ich mich entschuldigen, da ich die
    Frage falsch formuliert habe.


    Von meinem Onkel habe ich ein Kesselrohr (Ms 58) geschenkt bekommen.
    Bei meinem alten Kessel habe ich ein Ms 63er Rohr eingelötet.


    Meine eigentliche Frage ist nun ob es beim Löten nennenswerte Unterschiede gibt?


    Nochmals entschuldigung und vielen Dank.


    Gruß Simon :flt: .

  • Hallo Simon,


    ich würde wenn schon Messing dann MS63 bevorzugen. Der CU Anteil ist höher.
    MS 58 ist ein spröderer Werkstoff und eigendlich für Druckbehälter ungeeignet.
    Regner verwendet auch MS63. Er verkauft Dir sicher auch ein Rohrabschnitt zum Kessel selber bauen.


    Beste Grüße,


    Marco

  • Hallo Simon,


    wie beschrieben nur MS 63


    Sag mir was für eine Dimension(Maße) du brauchst,
    bitte per pn


    Ich habe Kessel in Betrieb, die über 10 Jahre Dampf fördern.
    Das ganze ohne "Entzinkung"
    Dieses "Phänomen" habe ich noch nicht erlebt.

  • Hallo Simon!
    Auch wenn Regner MS63 für seine Kessel nimmt. würde ich Dir zu Kupfer raten. Hartmann bietet auch Kesselböden in Kupfer an. Da bist Du auf der sicheren Seite.
    Bei den gekauften Messingkesseln kannst Du im Schadensfall auf den Hersteller, mit seiner Produkthaftpflicht, verweisen. Beim Selbstbau bist Du der Hersteller.
    Bei meinen gekauften Messingkesseln gehe ich mittlerweile besonders rigeros um. Ohne jährliche Wasserdruckprobe läuft da nichts mehr um rechtzeitig Entzinkungsschäden feststellen zu können.
    :fzg: Sicherheit hat bei mir Vorrang! :fzg:
    Im Temme Forum wird gegen Messingkessel noch deutlicher vorgegangen (milde ausgedrückt). Also ist Messing kein guter Kesselbaustoff. Auch Wilesco, Regner und Co müssen nicht unbedingt richtig handeln. Letzt endlich trägst Du alleine für Deine Kessel die Verantwortung.
    Gruß Gerd

  • Bei Ms entsteht die Zinkorrosion ja nur in Verbindung mit Chloriden des Wassers, darüber gibt es im Forum schon einige Abhandlungen.
    Aber Cu ist auch nicht ohne Probleme, ausser man verwendet SE- oder SW-Cu (das sind sauerstofffreie Sorten), aber wo bekommt man diese?
    Bei normalen Cu kann beim Erhitzen über 500 Grad C die Wasserstoffversprödung eintreten. Es kann Wasserstoff in die Metalloberfläche eintreten und dieser sprengt das Gefüge.
    Beste Grüße
    Gerhard

  • Hallo Gerd
    ich konnte aus dem angeführten link des Kupferinstitutes nur entnehmen, dass die Rohre für das Hausinstallationswesen Cu DHP sind.
    Kann man daraus schließen, dass in den Dimensionen des Kesselbaues über 35 mm Durchmesser, ausschließlich sauerstofffreie Cu-Sorten am Markt sind?
    Danke
    Gerhard