BR 01 - (Märklin Art. 55900) lernt das Dampfen

  • Hallo Echtdampfer,
    Eine Königin entsteht 2010. Alle wichtigen Bauteile Ersatzteile die ich für den Bau der BR 01 benötige sind nun von Märklin geliefert worden und somit kann mit den Bau begonnen werden.
    Sie wird wie die BR 38 entstehen, aber mit Beibehaltung des feinen Märklin Gestänges.
    Ich habe diesmal nicht eine fertige elektrische Märklin 01 ausgeschlachtet sondern mir im Laufe der Zeit die Ersatzteile der Art 55900 besorgt. Achtung für Nachbauer alle Ersatzteile sind teilweise nicht lackiert, nicht mit Klarlack überzogen, keine Löcher durchgebohrt, bzw Gewinde geschnitten. Das spielt hier aber keine Rolle.






    mfg

  • Hallo Dampfer,


    Im Schiendampf-Betriebswerk gehts endlich los mit der 01er, so stehts im Berichtsheft des Lehrbub.
    Der Betriebsausflug, äh Fach- und Studienreise nach Nördlingen ist vorbei, und nun müssen die Arbeiter wieder ran. Genug gefaulenzt.
    In der Schmiede wurden die Steuerkolben verlängert und am Gestänge gefeilt und justiert. Kolben gewickelt und getestet.



    Der Lagerverwalter hat eine zu kurze Kreuzkopfführungsleiste eingekauft, nun musste diese verlängert werden. Man sollte den Mann mal austauschen aber wohin damit für die körperliche Arbeit hat er 2 Linke Hände



    Da schuffteten sie ganz schön, bis die schweren Zylinder auf die Arbeitsfläche gezerrt wurden und der Steuerkolben an das Gestänge angepasst wurde, aber sie schaften es dann doch.




    Als der Betriebsleiter alle Teile laut Liste kontrollierte fehlte etwas, das wichtigste. Der Rahmen.
    Ja was tun, Eine Krisensitzung wurde einberufen und bei mächtigen Rotweinfluss kam die Lösung.
    Selber bauen sprach der technische Leiter. Messing ist wieder billiger geworden und eine CNC Firma gibt es auch in der näheren Umgebung. Nur wo bekommt man die Masse und die Pläne her. Ratlosigkeit , und todes Stille herschte doch da die zündende Idee aus dem unter dem Tisch schon liegenden Mitarbeiter.
    Schiendampfforum, da gibts doch einen in Ungarn der baut im dortigen Werk auch eine 01 er.
    Also kontaktiert und die Freundschaft nach Ungarn ist unbrechbar. Die Pläne kamen nach wenigen Tagen.


    Der Material Verwalter bestellte eine Messingplatte und ging in den Urlaub, bzw Vatertagsfestl. Lass seine Mails nicht und dann kam die Bescherung. Die Platte passt nicht auf den Tieflader, warum müssen die auch so grosse Loks bauen, und der Zulieferer zerschnitt zum Transport die Platte in der Mitte. Schickte auch noch ein Mail das natürlich zu spät gelesen wurde. Der Chef viel in Ohnmacht, der Lagerverwalter hoffte noch die Kuh aus dem Eis zu ziehen und bestellte nochmal eine Platte, leider gabs die nicht mehr sondern nur noch Streifen, OK dann nehmen wir halt die, passen ja auch gut, gibt nur mehr Alteisen. Also wieder Baubesprechung. CNC Pläne sind mitlerweile fertig und die Fräse wurde angeschmissen. Bzw. das Rohmaterial zur Firma angeliefert.


    Nach einigen Tagen der erlösende Anruf Nein, Der Chef wurde gewünscht. Was war passiert:
    Das angelieferte Material war ja keine Platte sondern Streifen, und die waren gezogen und nicht gewalzt. was heisst das schon?
    Als der Fräser sich mühevoll durch das 3mm dicke Material gekämpft hatte, wurde der Rahmen losgeschraubt, und plig plong, wer ist hier betrunken und sieht schief. Die Rahmenwange war total verzogen, bog sich wie eine Banane nach oben. Der Chef viel in Ohnmacht, der Materialeinkäufer bekam eine Ohrfeige und der Lehrbub bog sich vor lachen. Der CNC Firmenchef sagte wenn du s mir gesagt hättest das das Material gezogen ist hätt ich die Auswirkung wissen müssen. Also neue Platte her dies mal von der CNC Firma und nun kam endlich der Erfolg, die beiden Rahmenwangen wurden gefrässt und 200 Nietlöcher gebohrt.


    Wer die dann benietet ,verlötet,verschleift wird noch ausgehandelt , wahrscheinlich der Lehrbub wegen dem hämischen Lachen mit dem Materialverwalter in zusammenarbeit.





    Da noch einige Rahmenteile noch nicht ganz fertig wurden musste die Arbeitermanschaft, die Rauchkammertüre für die 38 er ist immer noch nicht da ,an dem Tender der 01 er feilen. Eine Öffnung
    für die Gas und Steuerleitungen wurden angefertigt.




    Die Elektriker lachten über die Strafarbeit der anderen die am Tender feilten, und bekamen sofort die Aufgabe die Triebwerk und Stirnbeleuchtung herzustellen und zu verkabeln. Hitzeschutz natürlich durfte nicht vergessen werden.




    Bei den Schweisser ist der Gastank gerade in Arbeit, schaun mer mal ob das was wird.
    Da der Lehrbub ziemlich faul ist steht nichts weiteres im Berichtsheft...


    lg

  • Hallo Thomas,


    die leidvolle Erfahrung das Spannungen im gezogenen Material sein können habe ich auch schon machen müssen. Sogar gefräste Gehäuseteile aus 1mm MS können Probleme machen und werden bei mir ausgeglüht sonst kommt beim verlöten (weich) oft ein ungewollter Effekt zu Tage.


    Bin schon sehr gespannt darauf wie`s weitergeht. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinem Projekt!


    mit freundlichen Grüßen


    Hannes

  • Hallo Freunde,


    Im Schienendampf Betriebswerk wurde fleissig gearbeitet, das Wetter war ja auch so wechselhaft, das man ja nichts anderes tun konnte und keiner von der Belegschaft wollte daheim bleiben und Überstunden abbauen.
    Also wurde am Messingrahmen, Löcher gebohrt, Gewinde geschnitten und Nieten gepresst. Ein M1,4 Gewindeschneider wurde für immer in den Rahmen eingebaut.Um den Rahmen nicht zu versauen sorgte der Betriebsleiter immer zwischendurch für eine Probemontage. Der Hofphotograph war mal kurz dabei und nutzte die Gelegenheit mal einige Photos auf Platte zu brennen. Die Dampfmaschine (Zylinder) wurden kurz auf den Rahmen gehoben um die Konstuktion zu testen, Leider muss diese noch 2 mm tiefer gesetzt werden, das heisst wieder feilen für die Manschaft. :OW






    lg

  • Hallo Freunde,
    Es geht doch voran, im Berichtsheft des Azubis steht drin:


    -Treibachsenlager von federnd auf fest umgebaut,
    -Beide Kuppelachsenlager von fest auf federnd umgebaut,
    -Zylinder Befestigungsplatte hergestellt und montiert,
    -Pumpenträger ,Steuerungsträger und Kesselträger an den eigenen Rahmen montert,
    -Lok-Tender Kupplung hergestellt
    -Zylinder wieder demontiert und in Reppingen Suppe gekocht,
    -Rahmen grundiert und karminrot lackiert
    -Federsteuerung für die Nachlaufachse hergestellt
    -Nachlaufbremse fest als Attrappe am Rahmen montiert, sonst funktioniert R3 nicht.


    der Hofphotograph war auch dabei und hat a paar Bilder für Euch geschossen.(wenns jemand überhaupt interessiert :( )





    lg

  • Hallo Christian,


    Das Messing wird gereinigt ( Bremsenreiniger und dann Wasser mit Spülmittel)
    danach mit Autolack (Autozubehör) Haftgrund für Metall lackiert.
    Bei der 56er hab ich aber festgestellt das bei Kratzen und Stoßstellen trotzdem die Farbe abgeht.
    Der Lack müsste wahrscheinlich eingebrannt werden, aber das halten meine zugerüsteten Plastikteile nicht aus.


    lg
    Thomas

  • Ein weiterer Eintrag aus dem Berichtsheft des AZUBIs:


    - Kupferfolie innen auf die Rahmenunterteile aufgeklebt ( Wenn doch mal ein Gasunfall passieren sollte , ist somit das feine Bremsgestänge und der Unterboden a biserl geschützt.)
    - Räder und Laufgestelle montiert
    - Kuppelstange und Steuerung montiert. Die Steuerstange musste gekröpft werden und wurde an die Echtdampfzylinder angepasst,sonst schleift sich der Steuerkolben im Zylinder schief aus.





    lg

  • Hallo Thomas,
    super schauts schon aus.
    Bist du dir mit den Maßen noch sicher, wenn du eine Stange gekröpft hast?Damit verändert sich natürlich dessen Länge...
    Ist das Plastik oder Metall, was die Schwinge hebt?Sieht auf den Bildern ein wenig nach Plastik aus.Wenn dem so sein sollte, würde ich entweder eine Messing/Bronzebuchse einsetzen oder am besten gleich ganz aus Metall machen.Die Kräfte, die das Teil ohne zu verbiegen(würde wieder Maße ändern) aushalten muss, sind nicht zu verachten.
    Ansonsten:Klasse mach weiter so.Auch wenn ich nicht immer etwas schreibe, so lese ich gespannt mit.
    Gruß Janosch

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

  • Hallo Janosch,
    schön wieder mal was von dir zu lesen :D
    Zwischen Steuerkolben und Steuerstange befindet sich eine Gewindestange, mit der ich die Länge anpasse.
    Leider ist der Versatz fast 5 mm und das war mir mit einer schrägen Steuerstange zu unsicher, da die Seitenkräfte den Zylinder ausschleifen könnten. Die 44er hat dies auch so und deshalb bog ich die meine auch dementsprechend, fällt auch überhaupt nicht auf da ja noch die Laufbleche drüberkommen. Der Schwingenhalter ist aus Metall dürfte also keine Probleme bereiten. Ja ich freu mich schon auf die Maschine wenn sie das erste mal mit Druckluft läuft so wie ich mir das gedacht habe. Dampf kommt später wenn der Kessel fertig ist.


    lg

  • Hallo Thomas


    Für die Messinglackierung gibts einen guten Trick:
    Messing reinigen, dann mit Zinkfarbe (99%) lackieren, diesen Lack dann einbrennen, und dann mit der eigentlichen Farbe lackieren. Durch den Zinkgehalt scheint die Zinkfarbe sehr gut auf dem Messing zu haften (welches ja auch Zink beinhaltet).
    Ich habs zwar ehrlich gesagt selbst noch nicht ausprobiert, aber schon mehrmals davon gehört.


    Gruss Florian

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Florian

    ... diesen Lack dann einbrennen ...


    Hallo Florian!


    :GR Da liegt ja das Problem. Oft sind da Teile weich zusammengelötet bzw. Niete weich eingelötet, und da machen sich Einbrenntemperaturen nicht besonders gut ... :wink:


    Aber ich hab da jetzt was anderes gefunden:


    http://www.businesscard.at/_sc…xMetallBroschuere2007.pdf


    Müsste man einmal ausprobieren ...


    vlg, Christian

  • Hallo Christian!
    Habe mit meinem Autolackierer gesprochen welchen Haftprimer sie verwenden.
    Da im Autobau immer mehr Alu und verzinkter Stahl zu beschichten ist und die Endlackierungen eine gute Haftung aufweisen muss, verwendet er Sikkens 2-Komponenten Haftprimer für verzinkten Stahl und Aluminium und anschließend Sikkens Decklack. :GR
    Da verzinkten Stahl und Aluminium immer Probleme mit der Haftung machten, könnte ich mir vorstellen dass auch für Messing eine gute Haftung erzielt wird. :lol:
    Bin auf Deinen Versuch und das erzielte Resultat neugierig da ich auf meiner Anlage mehr Messingteile erzeugen und lackieren möchte. :K
    VG Heinz

  • Hallo Christian


    Naja.. Einbrennen ist vielleicht ein wenig übertrieben. Wohl eher "Aushärten" bei ca. 80°C bis 100°C
    Und diese 80° bis 100°C sollten diese Teile, auch wenn sie mit Weichlot gelötet sind, schon noch abkönnen...


    Allerdings; da ja schliesslich jeder Lack anders reagiert, müsste man am besten zuerst eine Probe (Stück Abfallbleck oder so) lackieren und nachher einen Belastungstest machen (nach dem Einbrennen oder Aushärten...)


    Gruss Florian

  • Florian,
    so ist es. Es geht ja um die Austrocknung des Lacks. Zum ersten Mal habe ich meine Mallet von Hermann, ein Kleinserienhersteller, mit 2-K lackieren lassen. Das ist eine dünne Farbschicht, ohne Grundierung damit alle Feinheiten perfekt sichtbar bleiben. Die dünnflüssige Farbe wird dann bei 80° getrocknet. Pulverbeschichtung erfordert fast 200° und ist nicht ganz einfach, damit man die Nieten noch sauber erkennt. Höhere Temperaturen würde dann ja Email ergeben, das sofort abspringt.
    gi

  • Hallo Schienendampfer,
    Der 3 wöchige Betriebsurlaub ist beendet nun wird wieder fleissig gearbeitet:
    Die vorderen Zylinderdeckel bekamen Kolbenstangenschutzrohre.




    Der Umlauf bekam zusätzliche Messingstreben um Ihn zu verstärken, damit sich der Umlauf nicht verzieht und damit man die Lok auch mal anpacken kann.



    lg