Vorbildgerechte Dampfspeisepumpe für die BR 99222 von Regner

  • Hallo Schienendampfer,


    beim Jubiläumswochenende in Bruchhausen Vilsen hat mich Klaus Pieczewski mit seiner Idee infiziert eine Regner Dampfspeisepumpe vom Gehäuse her etwas zu verändern, um vom Aussehen mehr Ähnlichkeit mit der aktuell verbauten Kolbendampfspeisepumpe der 99 222 zu erreichen.
    Seine Zeichnungen waren die Grundlage für die 3D Druckteile. Ein paar Fräsungen an der Pumpe, eine neue Zylinderdeckelplatte, ein paar gelaserte Dichtungen und die tollen Schrauben von Pál und schon zeigt sich die Pumpe im neuen Gewand.



    Los ging es mit dem Zerlegen.





    Dann wurden ein paar Teile bei Shapeways in Auftrag gegeben:
    http://shpws.me/MAmx in Raw Brass
    http://shpws.me/MAhW in Raw Brass
    und
    http://shpws.me/MBuZ in Raw Brass und in Black Bronze Steel



    Damit die Pumpe nicht so weit vorsteht, wurde die Dampfverteilerabdeckplatte etwas abgefräst.



    Der Wasserpumpenteil mit einem 4 mm Fräser für die Aufnahme des Vorbauteils vorbereitet.



    Und die neue Zylinderdeckelplatte gefräst.



    Teile noch etwas nachbearbeitet und brüniert, schon sieht es so aus.




    Den Dampfmaschinenteil habe ich nach Wolfgangs Anleitung auf ölfreien Betrieb umgebaut.




    Hier noch die Zeichnungen mit mit den geänderten Maßen, wenn man keine Einfräsung für den Hilfsschieber im Ventilblock der Pumpe vornehmen möchte.
    Die Hubverlängerung auf 10,5 mm bleibt erhalten.



    Die Messingbetätigungsstange des Hilfschiebers habe ich aus einem 2 mm Messingstab, der auf einer Seite eine M1,4 Gewindebohrung erhalten hat und zwei Drehteilen Hart zusammen gelötet. Die Messingmutter wird dann mit einem kurzen Stück Gewindestange aufgeschraubt.



    Ein Bild der Kolbenstangenabdichtung fehlt mir, ist aber genauso ausgeführt wie Wolfgang es bereits beschrieben hat.
    Bis alles schön leicht geht, aber noch dicht ist, baut man die Dampfmaschine einige 10x zusammen, testet unter Dampf, zerlegt wieder und arbeitet nach.


    Im nächsten Teil geht es weiter mit dem Anbau an die Lok und den Wassertanks.


    Grüße,
    Georg

  • Hallo Georg!
    Sieht gut aus und ich halte dir die Daumen für den Ölfreilauf der Pumpe. Diese Art von Ideen könnte Klaus öfter habe, nämlich solche, welche ich auch verwenden würde.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo Georg!


    Sieht es sehr gut aus! Hast Du schöne Arbeit gemacht und schöne Zeichnungen hier eingestellt!


    Mit Speisepumpe habe ich mich früher auch sehr gern beschäftigt.


    Die schöne Konstruktion kenne ich schon seit lange, habe die Zeichnungen von Klaus auch bekommen.


    Trotz ich sehr viele geöffnete Projekt habe, bestellte ich auch die Teile vom Schapeways.
    Aber weil bei Schapeways Klaus seinen Shop (http://www.shapeways.com/shops/m-d-p-livesteam) auch eingerichtet hat, bestellte ich die Teilen direkt vom Klaus der Urheber!


    Natürlich bestellte ich gleich die Kreuzköpfe für Mallet. Es gibt davon eine Variante für Bullen auch!
    Und wie ich es weiß, demnächst kommen auch die Kolbenschutzrohre. Ich habe diese damals selbst hergestellt!


    Bin ich sehr neugierig, wie ein gedruckter Teil aussieht!


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Hallo Pàl,


    durch das geteitelte Pumpenvorbauteil kann man zwar die Pumpe besser anschrauben, kauft sich dadurch aber den Nachteil ein, dass der Beruhigungzylinder in einer bestimmten Winkelstellung fest geschraubt werden muss, was nicht umbedingt mit dem Gewinde zusammen fällt.
    Die Idee mit dem Teilen kam von mir, meine weiteren Überlegungen wurden von Klaus nicht mehr berücksichtigt und er hat auch bisher seine Erfahrungen mit dem Teil nicht geteilt.
    Außerdem sind die zwei Teile in Black Bronze Steel ca. 24 Euro teuerer und in Raw Brass über 31 Euro teuerer als meine einteilige Version.
    Wie überall lohnt sich auch hier mehrer Teile zusammenzufassen und selbst auseinander zu schneiden.


    Grüße,
    Georg

  • Hallo Georg,


    gefällt mir sehr was du da gemacht hast. Nun bin ich aber auch gespannt wie sich alles bewährt. Auch bin ich überrascht wie die gedruckten Teile aussehen. Gibt es Erfahrungen mit diesen Teilen betr. Bearbeiten und nachher natürlich Verschleiss und Temp.Festigkeit.


    Hans

  • Hallo Georg!


    Wer „A“ sagt, sag auch „B“!
    Bisher habe ich die Preise nicht zusammengestellt. Jetzt habe ich eine Tabelle gemacht.
    Hoffe, alle Daten sind korrekt.



    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Hallo Hans,


    da die eigentlichen Funktionsteile weiterhin Messing Dreh- und Frästeile sind, gibt es beim Verschleiß keine Änderung.
    Mit Temperatur sollten Messing oder Bronzegusteile oder aus Edelstahlpulver und Bronze gesinterte Teile auch kein Problem haben.


    Hallo Pál,


    schon faszierend zu sehen, das Shapeways wohl Landesabhängige Preise macht.
    So sieht das bei mir aus, wenn ich nicht angemeldet bin.



    Das Teil Wasserpumpenanbau ist jetzt in Raw Black Steel. Man kann aber auch einfach Matte Bronze Steel brünieren.
    Warum Du das Schieberkastenteil günstiger kaufen kannst verstehe ich nicht.


    Wenn ich angemeldet bin sind es noch ein paar Cent weniger, obwohl man ohne eine eigenen Shop einzurichten, nicht bekommt, wenn jemand anderes die Teile bestellt.


    Das ganze vergleichen lohnt aber auch nicht so wirklich, da man es doch nicht ändern kann.
    Ich habe für mich beschlossen jegliche Rabatte und Rabattkarten nicht zu beachten.
    Wenn ich etwas kaufen will, dann tue ich es und in der Anzahl die ich benötige.


    Grüße,
    Georg

  • Hallo Georg!


    Ja das ist faszinierend, wie die Preise Landes abhängig sind!!!
    Von hier sieht es so aus:





    Die tabelle soll ich auch korrigieren, habe eine kleine fehler gemacht, und ein Zell blieb leer:



    Gruß Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Hallo Schienendampfer,


    weiter geht es mit den Wassertanks.


    Einen hatte ich für die elektrische Speisepumpe auf der Heizerseite schon selbst gebaut.
    Jetzt sollte auf der Lokführerseite noch ein zweiter hinzukommen.
    Da Gerd (D-Engine) den Platz nach vorne noch nutzen will, bekommt er zwei neue Tanks, die um 39 mm länger werden.
    Ich habe seinen, den er von Regner gekauft hatte und für die Lokführerseite vom Wasserabgang her gedacht war oder falsch zusammengelötet war, übernommen.


    Damit man für Wartungszwecke die Tanks wegnehmen kann, ohne die Leitung zur Pumpe und zum zweiten Tank demontieren zu müssen, haben beide Tanks einen 8 mm Nippel mit zwei O-Ringen 6x1 mm bekommen.
    Der Tank auf der Lokfürerseite hat auch noch einen Entleerungsleitung erhalten. Das 3 mm Rohr setzt ganz unten an und endet in der Einfüllöffnung.



    Am 10x1 mm Verbindungsrohr der beiden Tanks setzt die Saugeleitung (2x0,5 mm Kupferrohr) für die Pumpe an.




    Den Saugeanschluss habe ich als Schlitz mit 4x11 mm ausgeführt, da ich eigentlich noch ein Filter in das 10 mm Verbindungsrohr hineinschieben möchte, um Flusen zurück zu halten. Der erste Versuch mit einem Filterflies, das ich einfach in das Rohr stopfte führte aber dazu, dass sich die Wasserstände nicht mehr schnell genug ausglichen.
    Das erschwert das befüllen der Wasserkästen.
    Ich werde es noch mal mit einem Filterpapier versuchen, das durch einen Korb an die Rohrwandung gedrückt wird.


    Grüße,

  • Hallo Wolfgang,


    das funktioniert noch zu gut. Die Pumpe saugt immer noch sehr schnell an.
    Es ist ja auch egal wo der Widerstand im Leitungsweg ist. Du hast es mit dem Rückschlagplättchen eingestellt. An dieser Stelle werde ich auch noch mal etwas versuchen.


    Grüße,
    Georg

  • Hallo Georg,


    sieht schick aus die Speisepumpe. Gefällt mir. Vor allem noch ein funktionierende Speisepumpe. Bin am Überlegen ob ich auch so etwas mir dran baue..


    lg
    Wolle

  • Hallo Schienendampfer,


    ich möchte meinen letzten Beitrag korrigieren und kommentieren.
    Auf der Saugeseite kann man die Ansauggeschwindigkeit nicht mit dem Saugwiderstand beeinflussen, da sich geringste Luftmengen im Wasser so weit ausdehnen können, dass sie das Hubvolumen ohne Probleme füllen können.
    Womit die Pumpe nicht mehr pumpt.
    Somit kann man die Hubgeschwindigkeit in Saugrichtung nur durch die Dampfmenge beeinflussen, die auf den Dampfkolben wirkt.
    Dahin gehend werde ich mal Versuche unternehmen den Schleuderkolben entsprechend zu variieren.
    Sinn und Zweck meiner Überlegungen ist es, die Kolbenbewegung der einfach wirkenden Modelldampfspeisepumpe an die des doppelwirkenden Vorbilds anzupassen.


    Grüße,
    Georg

  • Hallo Schienendampfer,


    ich bin gerade dabei Material für Tanks die 39 mm länger sind schneiden zu lassen.
    Der Tank passt entweder auf die Lokführer- und Heizerseite, wenn man die Pumpe auf ölfrei umbaut, mit Öler nur auf die Lokführerseite.



    Die Gesamtlänge liegt bei 205 mm, sonstige Abmessungen wie Regner Wassertank für die 99222.
    Messingteile kosten 20,16 / Stück - 4 Wochen LIeferzeit und 28,27 / Stück bei 1 Woche Lieferzeit (http://www.laserteile4you.de)
    Wenn noch jemand einen oder mehrere Tanks für seine Lok benötigt bitte PM an mich. Ich werde Ende nächster Woche bestellen.


    Grüße,
    Georg

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Georg,


    sitzt der Tank dann weiter hinten als die Regnervariante? Oder sind die hinten bündig? Welche Materialstärke bestellst du? Haben die Teile Zinken, dass sie sich besser ausrichten und fixieren lassen beim Löten?


    Viele Grüße,


    Stefan

  • Hallo Stefan,


    nach hinten kann man den Tank nicht verschieben, da die Stufen an den Wasserkästen nach innen stehen.
    Die 39 mm nach vorne werden auf der Heizerseite normalerweise vom Öler belegt und auf der Lokführerseite ist da gar nichts.
    Das bringt jetzt nicht das riesen Inhaltsplus (17,9 ml), aber warum soll man den Platz nicht ausnutzen.
    Wie der Originaltank sind Rastnasen vorhanden und das Material soll 1 mm Messingblech werden. Dünneres Material bietet mein Laserdienstleister nicht an.
    Ich hatte auch die Idee das ganze aus 0,2 mm Messingblech zu bauen, dann bekommt man noch etwas mehr Wasser bei gleichen Außenabmessungen mit.


    Hier noch ein Bild mit fehlender Seitenwand. Ich hoffe man kann hier die Rastnasen besser sehen als bei dem anderen Bild mit den feinen blauen Linien.
    Das rote ist ein 3 mm Kupferrohr, um bei Betriebsende die Tanks entleeren zu können.



    Grüße,
    Georg

  • Moin moin,


    ich finde die 17,9 ml haben durchaus einen großen Nutzen.


    Da man den Tank im Betrieb praktisch nie ganz leer fährt, reden wir hier von guten 20 % mehr Nutzinhalt.


    Wie Georg schon erwähnte werde ich 2 Stück von den verlängerten Tanks einbauen.


    Gruß,
    Gerd.

  • Hallo Schienendampfer,


    und weiter geht es mit der Verrohrung für den Dampf.
    An den vorgesehenen Anschluss am Dampfverteiler habe ich den mit der Pumpe gelieferten Dampfhahn angebaut.



    In die Brennerscheibe wurde noch eine Aussparung für die 2x0,5 mm Edelstahlleitung gefräst, gut dass der Brenner nur zusammengesteckt ist.




    Für den Anschluss im Führerstand wurde eine Verschraubung M4x0,35 mit einer SW5 Überwurfmutter und einem Schneidring gefertigt.



    Am Ausgang aus der Rauchkammer heraus kommt von innen die gleich dimentionierte Verschraubung zum Einsatz und außen geht es dann mit M4x0,35 Innengewinde und O-Ring Dichtung weiter.
    Die Pumpe wird mit angeschraubten Bogen in den Rauchkammerausgang eingesteckt und festgeschraubt.



    Hier probeweise die Bogenlänge geprüft, es fehlt noch die zweite Verschraubung am Rohr.



    Die Pumpenbefestigung wurde noch ca. 5 mm nach unten verlegt und in die Gewindebohrungen kamen jeweils M2 Schrauben von innen, bündige zum Verschließen der oberen Löcher und als Befestigungsbolzen unten ausreichend lange Schrauben.
    Damit die Pumpe aufgrund der Rauchkammerrundung nicht oben abklappt, wurden die Unterlagen im 15° Winkel geschliffen und Minimummaß 1 mm abgeschnitten.



    Grüße,
    Georg

  • Hallo Freunde!


    Habe ich auch die Shapeways Teile bekommen:



    Die Teile sind viel mehr rauher, als ich dachte!!!



    Nicht nur die Sichtlinien sind zu sehen, die Oberfläche sieht auch sehr „schmirgelnlich“ aus!

    Das Material ist sehr hart und spröd.


    Hans, das ist echtes Eisen, wird kein Problem mit Temperatur und Festigkeit haben!!!


    Mit Diamantfeile probierte ich die Teile glätten, mit nicht so viel Erfolg.



    Nur der Beruhigungszylinder war einfach zu glätten, in der Drehbank.

    Die Winkeleinstellung den zwei Teilen ist auch gelungen, nur vom unten sollte ich bisschen abschleifen.
    Muss ich noch zwei Gewinde bohren, davon habe ich wenig Angst. Aber werde ich es sehen.


    (Georg, solltest Du entschuldigen, möchte ich Dein Bericht nicht zerstören:)


    Gruß Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Hallo Freunde!


    Ich habe heute mit den Bohrungen und Gewinden gespielt! War nicht zu einfach!
    Das Material ist so spröd, das ich den ersten Bohrungen mit 1 mm Zentrierbohrer gemacht habe, (das Zentrum zu finden).
    Die tieferen Bohrungen habe ich mit 1 mm Fräser tiefgefräst.
    Dann bohrte ich es stufenweise weiter mit Bohrer.
    Für M1,4 habe ich 1,3 mm Bohrung gemacht.
    Man soll sehr vorsichtig arbeiten, weil die Bohrer und Gewindebohrer teurer sind und wenn ein Gewindebohrer sich eigebricht, kann man die Teile auch wegwerfen!
    Mit Petroleum ging es besser.


    Noch was: Wer die Teile nicht selbst verschönern möchte, kann bei Shapeways handpoliertes Variante kaufen. Natürlich das kostet mehr…!


    Aber sagt man bei uns: nicht immer die billigste ist die Beste!


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte