Reinigen von Kohleloks

  • Hallo zusammen,


    da ich meinen Kessel aus meiner Elke noch einmal ausbaue und auch die Rauchkammer lackieren will möchte ich die rußigen Bereiche gerne säubern. Damit meine ich mehr als für den nächsten Betrieb sondern sauber genug zu lackieren etc. Klar dass ich vorm lackieren nochmal entfette aber habt ihr einen Tipp wie man das gut wegbekommt? Ich schwanke derzeit zwischen Mini-Bohrmaschine mit Messingbürstenaufsatz und Lappen mit Petroleum. Habt ihr irgendwelche Geheimrezepte?


    Bin auf eure Vorschläge gespannt!
    Arne

  • Hallo Arne,
    ich würde die Teile mit Stahlwolle oder Schleifvlies reinigen, danach mit Seifenwasser gründlich reinigen und dann nochmals entfetten.Das Dampföl und der Ruß zusammen sind eine sehr zähe Sache und deshalb empfehl ich gern mechanische und chemische Reinigung.
    Mit Petrol bekommt man den Schmodder zwar gut ab, aber kaum die Soße aus den Ecken und in diesen hält dann die Farbe ziemlich schlecht.
    Gruß Janosch

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

  • Hallo Janosch und alle anderen,


    ich habe mich mal in der Rauchkammer versucht: Die Kesselvorderwand konnte ich mit Klopapier relativ gut abwischen und hatte wieder glänzendes Kupfer. Die (Guss-) Rauchkammer selber habe ich so nicht frei bekommen. Auch Petroleum hat nicht geholfen. Stahlwolle habe ich leider gerade nicht zur Hand, werde ich mir bei nächster Gelegenheit beschaffen.


    In der Feuerbüchse komme ich extrem schlecht ran. Hier ist ja kein Öl, damit lässt es sich nicht einfach abwischen :OW . Ich werde mal den Test mit Minibohrmaschinenmessingbürste (Galgenraten??? :mrgreen: ) machen. Denn dort, wo ich mit der Rohrbürste längsgekratzt habe sehe ich wieder Kupfer.


    Falls noch jemand Ideen hat, habe ich immer ein offenes Ohr!


    Gruß
    Arne

  • Hallo Arne,


    wenn du deinen Kessel "maschinell" reinigst,
    würde ich eine weiche Kunstoff Rundbürste für die Bohrmaschine probieren.
    Gibt es auch für die "händische" Reinigung.
    Bei Messing hätte ich die Befürchtung, daß sie eventuell zu hart ist.


    Gruß
    Sascha :)


    P.S. Was sagt den der Hersteller des Kessel zum Reinigen des selbigen?

    Moin Moin
    ____________________________________________________
    Als Eltern machen wir Fehler, keiner kann alles richtig machen,
    es kommt nur darauf an, es mit viel Liebe falsch zu machen. Ø

  • Ich habe mir eben im Baumarkt eine sehr feine Bürste gekauft. Die Borsten sind Eisen oder sogar Edelstahl.



    Bin mit dem Ergebnis in der Feuerbüchse zufrieden:



    Die Bürste zerkratzt die Oberfläche schon etwas, aber ich will da ja nicht stundenlang drauf rumschrubben, sondern eigentlich nur einmal dieses Foto für dich, Sascha, machen!


    Viele Grüße
    Arne

  • Hallo Arne,


    vielen Dank für den gereinigten Kessel und dem Bild von der Feuerbüchse :thumbup:


    Gruß
    Sascha :)

    Moin Moin
    ____________________________________________________
    Als Eltern machen wir Fehler, keiner kann alles richtig machen,
    es kommt nur darauf an, es mit viel Liebe falsch zu machen. Ø

  • Anmerkung: Da ich zu dem Thema Reinigen und Kohle schon dieses Thema aufgemacht habe, antworte ich auf Götz Post aus seinem Kolb 99211-Thread (https://www.schienendampf.com/…duldige-t1495.html#p16014) hier.


    Hallo Götz,


    Zitat von Goetz

    Ich habe die Lok gesäubert, dabei die Heirohre ausgebürstet, die Rauchkammer leergesaugt und die Feuerbüchse ausgeschabt so gut es ging. Leider sind dabei ein paar kleine Kratzer entstanden, welche möglicherweise das Anbacken neuen Russes erleichtern. Daher meine Frage: Wie sauber sollten die Wände der Feuerbüchse sein? Blitzblank, drahtbürstenblank oder reicht es, das Gröbste zu entfernen?


    so reinige ich meine Elke - was da von anwendbar ist, musst du beurteilen:
    Nach jedem Anzeizen (und tw. auch im Betrieb mit der Bürste durch die Rohre (von hinten durch die Feuertür). Sollten nach dem Anzeizen Schlacke-Klumpen im Rost hängen, Bürste ich die raus. Die Feuerbüchse selber hab ich erste einmal gereinigt, um ein Foto fürst Forum zu machen :wink: . Wie ich das gemacht habe, habe ich oben beschrieben. Die Rauchkammer mache ich nur nach 5-10mal anheizen insofern sauber, als dass ich grobe Brocken entferne. Dabei weiche ich den klebrigen Dreck mit Petroleum ein (Spritzflasche), halte dann die Lok senkrecht und wisch alles mit Q-Tips raus. Wenn man will kann man auch durch viel einweichen alles wieder blank kriegen, aber wozu?


    Aber da haben andere bestimmt andere Meinungen, deswegen habe ich mal in den Reinigunsthread gewechselt.


    Viele Grüße
    Arne

  • Hallo Arne!
    Mit Drahtbürsten in Kupferkesseln bin ich etwas vorsichtig. Beim Kesselbau für meinen Dampfschlepper "Thor" hatte ich bei der letzten Kesseldruckprobe, welche eigendlich nicht mehr nötig war da ich nur noch den Kaminträger angelötet hatte, eine Undichtigkeit in einem Rauchrohr feststellen müssen.



    Es hatte sich, ähnlich einer Korosion, ein Loch in die Rauchrohrwand gefressen. Was da genau passiert ist konnte nach Diskusion im Temme Forum nicht geklärt werden. Als wahrscheinlich wurden Eisensplitter vermutet. Weitere ähnliche Anzehrungen habe ich in der Rauchumkehrkammer (schottischer Schiffskesssel), Flamm- und Rauchrohren gefunden. Den Kessel mußte ich verschrotten und neu bauen.
    Diesen Vorfall nur zur Warnung.
    Gruß Gerd

  • Moin Gerd,


    Bedenken diesbezüglich hatt Christian im Korossion/Ausblühungen am Kessel auch schon mal vorgebracht:



    Der Vollständigkeit halbe sei aber auch Janosch zitiert:


    Zitat von Janosch

    Hallo Christian,
    Kupfer ist deutlich edler als Eisen oder Stahl, von daher tritt bei einem Kupferkessel keine Korossion auf.Wohl aber bei einem Messingkessel, dank dem Zinkanteil...
    Außerdem: Wer keine Stahlwolle nehmen will, dem habe ich als alternative Schleifvlies genannt.Und wer seine Messingkessel immer schön entwässert verhindert die Entzinkung, weil der Elektrolyt fehlt.
    Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass deine Bohrer nicht aus irgendeiner Stahllegierung(z.B. HSS) sind, womit du aber die Kesselbleche mechanisch bearbeitest.
    Gruß Janosch


    Ich hoffe, es ist im Sinne aller, dass ich das hierher nochmal kopiert habe. Mir fehlt das Detailwissen um das zu beurteilen. Deswegen reinige ich meiner Feuerbüchse auch einfach gar nicht mehr :mrgreen: , aber dafür ist dieser Thread ja da! Ich würde mer aber auch vor allem wegen Abrieb Gedanken machen. Ich denke es ist wichtig, dass keine tiefen Kratzer entstehen, sonst wird das Reinigen nicht einfacher!


    Viele Grüße
    Arne

  • Hallo Arne,
    SO sauber muss man den Kessel nicht machen. Es reicht, wenn man die Rußschicht etwas abschabt...So blank ist es bereits kurz nach dem Entzünden vom Feuer ohnehin nicht mehr.


    An Gerds Bildern sieht man, dass die Reaktion auf der Wasserseite geschehen sein muss. Das Kupfer muss erst gelöst werden und dafür brauchts ein Elektrlyt(Wasser). Die Ausblühungen auf der Innenseite müssten geschehen sein, als das Kupfer wieder ausgefällt ist.


    Wie das geschehen sein kann, keine Ahnung, dazu bin ich zu wenig Chemiker.


    Aber weil es ein Elektrolyt braucht, ist auf der Feuerseite ungefährlich mit einer Drahtbürste zu reinigen.
    Gruß Janosch


    PS: Mich haftbar für die Aussage machen ist aber dennoch nicht drin!

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

  • Zitat von Janosch


    An Gerds Bildern sieht man, dass die Reaktion auf der Wasserseite geschehen sein muss. Das Kupfer muss erst gelöst werden und dafür brauchts ein Elektrlyt(Wasser). Die Ausblühungen auf der Innenseite müssten geschehen sein, als das Kupfer wieder ausgefällt ist.


    Diese Schäden sind nach dem obligatorischen absäuern mit Zitronensäure nach dem Löten und der anschließenden Wasserdruckprobe festgestellt worden. Das Loch in dem Rauchrohr ist an der Wasserseite und die Ausblühungen im Rauchrohr, Flammrohr und Rauchumkehrkammer waren auf der Flamm- und Rauchseite.
    Dieses nur zur sachlichen Klarstellung.
    Gruß Gerd