Steuerung eines Regner C-Kupplers einstellen...?

  • Guten Morgen,


    leider lässt der Betreff nur eine begrenzte Zeichenzahl zu. Der zweite Teil macht die Sache spannend: ...ohne den Schieberkastendeckel zu öffnen. Geht das?


    Ich musste an meiner Wangerooger diverse Sachen an der Umsteuerung richten, unter anderem saßen beide Schieberstangenköpfe locker auf der Schieberstange.


    Nun fährt die Lok zwar. aber etwas holprig, es gibt je nach Triebwerksposition Schwierigkeit beim Anfahren. Daher ist ein Neujustieren der Schieberposition erforderlich (der Hub passt). Im Unterschied zur Prignitzer, wo sich der vordere Teil des Umlaufs separat abnehmen lässt, müßte ich zum Öffnen des Schieberkastendeckels den ganzen Umlauf einschließlich Kessel, Elektrik etc. abbauen. Das möchte ich vermeiden.


    Kennt jemand - jenseits von "Trial und Error" - ein Procedere, wie man sozusagen "blind" zu einer vernünftigen Einstellung kommen kann? Eine perfekt symmetrische Stellung für Vorwärts- und Rückwärtsfahrt gibt es aufgrund der Begrenzung der Einstellgenauigkeit auf eine Schieberstangenumdrehung und des Spiels ja ohnehin nicht.


    Ich dachte daran, dass man versucht, in der Neutralposition der Umsteuerung eine Einstellung zu finden, in der die Lok nicht anläuft. Das habe ich aber bisher noch nicht ausprobiert.


    Danke und viele Grüße
    Bernd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bernd,


    hat die Wangeroger eine Zylinderentwässerung? Wenn ja, kannst du sie Öffnen und schauen, unter welchem Winkel die Steuerung öffnet.


    Zuerst einmal in allen vier Totpunkten prüfen, ob die äußere Steuerung passt. Die Umsteuerung muss sich auf der jeweiligen Seite von vorwärts auf rückwärts (oder umgedreht) legen lassen, ohne dass der Schieber sich bewegt. Wenn das nicht passt, siehe mein Beitrag in Michaels Thread: https://www.schienendampf.com/…nnifer2-t4115.html#p47842


    Dann eine Markierung am Rahmen machen, die man zuverlässig mit Markierungen auf der Lauffläche abgleichen kann. Treibstange in die Totpunkte drehen und auf der einzustellenden Seite die Position auf der Lauffläche markieren. Jetzt die Umsteuerung voll auslegen, wenig Druck geben und (je nachdem ob Volldruck oder Expansionsmaschine) so weit drehen, bis die entsprechende Zylinderseite aufhört oder anfängt durch die Entwässerung durchzupfeiffen. Die Stellen markieren. Das sollten so 5 bis 10 Grad sein.


    Am Ende muss man 4 Markierungen haben, zwei neben jeder Totpunktmarkierung, je eine vorwärts und eine Rückwärts.


    Wenn die Abstände alle gleich sind, bist du fertig.


    Wenn nicht, Schieber verstellen und vier neue Markierungen malen (andere Farbe). Wird es besser stimmte die Richtung, wird es schlechter, andere Richtung verstellen.


    Mit Versuch und Irrtum kann man so die Fehler minimieren. Geht aber nur, wenn die äußere Steuerung passt.


    Viele Grüße, Stefan

    ich hier | home | :/ Wenn du einen Hammer hast, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus.

  • Und ohne Entwässerung kannst du probieren, die Treibstangen runterzunehmen und zu gucken, wann der Kolben beginnt, sich zu bewegen.
    Aber Stefans Methode ist sicher genauer!
    /Rüdiger

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die Tipps. Ich hatte zuerst versucht, die Methode von Stefan umzusetzen. Allerdings habe ich mich schwer getan, das jeweilige Zischen per Auge und/oder Ohr zu lokalisieren, da es sowohl aus der Zylinder- als auch der Schieberstopfbuchse rausgeblasen hat und sich der Dampf sofort verflüchtigt hat (ich wollte es nicht draußen machen...).


    Ich habe mich dann für ein "modifiziertes Versuch und Irrtum nach Plan" entschieden. Dazu habe ich die Lok aufgebockt und den Druck und die Dampfmenge soweit reduziert, bis die Maschine unrund lief und dann stehen blieb. Das war ziemlich reproduzierbar immer jeweils eine bestimmte Position. Dann habe ich den dazugehörigen Dampfraum lokalisiert, der ja dann zu wenig oder zu spät Dampf bekam, und die entsprechende Schieberposition um eine Umdrehung verändert, so dass der Dampf früher bzw. in größerer Menge einströmen konnte. Damit habe ich nach ca. 5-6 Durchgängen einen vernünftigen Rundlauf bei unter 1 Bar hinbekommen.


    Viele Grüße
    Bernd