Druckausgleich beim Tender der 52er von Aster?

  • Hoi Georg


    Bei meiner 52er beobachte ich jeweils eine Art Vakuum in der Speiseleitung zum Spiritusbrenner. Die 44er , 01er und andere Asterloks haben beim Spiritustank neben dem Ventil ein Röhrchen, das wohl dem Druckausgleich dient, vgl auf dem Foto. Wie funktioniert dieser Druckausgleich beim Tender der 52er? Hat vielleicht sonst jemand diese Erfahrung gemacht?


    Herzlich grüsst


    Thomas


  • Hallo Thomas,
    unterhalb des Spiritustanks befindet sich bei beiden Loks ein kleines Auffanggefäß.
    Von hier aus läuft dann der Spiritus über eine Schlauchleitung zum Brenner.
    Jetzt ist es so, dass sich bei der ASTER BR 01 zwischen Spiritustank und Auffanggefäß eine Dichtung befindet, die keinerlei Druckausgleich in die Umgebung zulässt. Darum braucht die Aster BR 01 dieses zusätzliche Luftröhrchen, welches den Druckausgleich zulässt.
    Siehe Zeichnung des BR 01 Spiritustanks:


    Bei der BR 52 gibt es diese Dichtung nicht. Der Druckausgleich findet über den zuvor erwähnten Zwischenraum von Spiritustank und Auffanggefäß statt...weil hier halt keine Dichtung ist.
    Großer Nachteil bei der BR 52!
    Wenn dir jetzt bei einer Fahrt der BR 52 das Speisewasser im Tender über die dort befindliche Wanne schwappt, verdünnt es den Spiritus und die Lok bleibt liegen!
    Darum haben viele Leute wie zum Beispiel Georg die Wasserwanne im Tender mit einem Deckel versehen. Somit kann man ein Überschwappen verhindern.
    Ich hoffe ich konnte Dir weiterhelfen
    Liebe Grüße
    Chris

  • Hallo zusammen,


    Ich habe heute versucht, die Situation der leeren Leitung nachzustellen.



    Nach rund 20 Minuten munteres Feuerchen war die Leitung in kürzester Zeit leer. Durch das Öffnen des Einfüllstutzens (Druckausgleich) füllte sich zwar die Leitung rasch wieder, doch dann überfüllte das Manöver schnell den Brenner (vgl. Video) und die Flammen verliessen keck ihr Zuhause.


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    Das war nun der Zeitpunkt, an dem mal wieder die Feuerwehr zu ihrem Einsatz kam. Ich habe nach den Lösch- und Aufräumarbeiten erst mal noch ein Bier mit ihnen getrunken und die Versuchsreihe für heute abgebrochen. Wenn mir nichts besseres einfällt - und sich die "Vogeltränken" der anderen Tender sonst nicht weiter unterscheiden - löte ich wohl ein Druckausgleichsröhrchen ein. Mal sehen.


    Für heute grüssen aus geselliger Runde


    Thomas und seine Feuerwehr

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Thomas,


    dass der Brenner überläuft ist auch kein Wunder. So ein Chickenfeed-System braucht halt den Unterdruck im Tank, der das nachlaufen in den Sumpf stoppt, wenn er voll ist. Kann es sein, dass es am Anfang nur ging, weil er komplett bis unters Dach gefüllt war? Da muss ein Luftpolster drin sein, wenn das Ausgelichsrohr fehlt.


    Hier hab ich ein Bild gefunden das sich leider nicht mehr direkt verlinken lässt. Also der Google-Link: https://images.app.goo.gl/j3e18p4Dz6BLGL8D9


    Viele Grüße,
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    Vielen Dank für den Hinweis. Ich denke auch, dass in meinem Fall das Thema Druckausgleich zentral ist. In dem von dir gezeigten Bild funktioniert der Druckausgleich in der Tränke mit einem Röhrchen, das durch den Tank hindurch ins Freie führt.


    So eines hat die Aster BR 52 nicht, das Belüftungsrohr geht von der Tränke direkt in den Tank:



    Also muss die Ausgleichsluft irgendwie zuerst mal in die Tränke kommen.


    Auf die mutmassliche Lösung kam ich auch über die Hinweise im Forum und heute von Chris, das überschwappende Tenderwasser würde immer wieder mal die Feuerung löschen (entsprechend hatte ich auch von Anfang an eine Abdeckung eingebaut "à la Georg"). Bei meinem Tender war es rund um die Tränke bislang aber so dicht, dass weder Wasser noch ausreichend (Ausgleichs-)Luft in die Tränke oder von da in den Spiritustank gelangen konnten. Ich denke, je weniger Sprit im Tank, desto kleiner wurde die Gewichtskraft des Sprits gegen das wachsende Vakuum im Tank, bis nur noch Tropfen kamen.


    Meine Lösung:



    Drei kleine Belüftungsöffnungen zwischen Tank und Tränke (vgl. Im Bild rund um den oberen Rand der Tränke.).


    Soweit in der Theorie. Ob es auch funktioniert? Ein (Fahr-)Bericht folgt die nächsten Tage...


    Hoffnungsvoll grüsst und dankt für die Hinweise


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    ich übernehme mal das Staffelholz. Ich habe mich gestern mit Stephan zum Dampfen getroffen. Ich habe die 52er das erste Mal unter Dampf erlebt. Eine klasse Maschine. Der Effekt des Vakuums im Brenner hat allerdings schnell für Dampfmangel gesorgt. Ich kannte diesen Tread vorher nicht. Bin aber auch gleich auf die Diagnose fehlende Belüftung des Spiritussumpfes im Tender gekommen. Wie Du schon festgestellt hattest ist es so das wenn man die Belüftungsschraube des Tankes öffnet wieder ausreichend Spiritus fliesst. Nur sicher ist es ja nicht.


    Ich hatte zum Test die Regulierspindel geschlossen dann die Schraube geöffnet. Dann die Spindel wieder etwas geöffnet. Der Schlauch war sofort wieder gefüllt und der Brenner wummerte los. Also war es Vakuum im System.


    Mir persönlich ist ein gegen den Tank abgedichteter Sumpf die beste Lösung gegen die Verdünnungsproblematik mit Wasser. Ausserdem sollte der Sumpf nicht überschwappen bei Bewegung. Deshalb bin ich am überlegen wie Du es auch schon getan hast eine Leitung wie bei der 01 durch den Tank einzulöten. Da funktioniert das Ganze ja hervorragend.


    Ich berichte wenn die Modifikation erfolgt ist.


    LG Marco

  • Hallo zusammen,


    das Rätzel ist gelöst. Es lag nicht am Sumpf. Thomas hatte ja zusätzlich noch Nuten am Sumpfrand eingefeilt. Die sind zwar gut aber waren auch nicht der Grund für eine verminderte Brennerleistung. Da die Anleitung von Aster einen da nicht unbedingt weiterbringt habe ich gute alte englische Artikel gewälzt. Was mir auffiel das das Belüftungsrohr in den Tank stets ein abgeschrägtes Röhrchen ist welches in den Sumpf geht. Das andere Ende geht bis an die Tankdecke. Dort wird quer mit einer Rundfeile eine art Nut eingefeilt. Nach Ausmessen des Tankes hab ich ein neues Rohr gerfertigt. Also altes ausgelötet und neues rein. Dichtheitsprobe erfolgreich bestanden. Tank ist nach dem neu eingelöteten Rohr dicht.


    Also alles zusammengebaut und angeheizt. Was soll ich sagen. Der Brenner hat nun kontinuierlich Leistung. Die Zuleitung zum Brenner läuft nicht mehr leer. Woran lag das? Das alte Rohr hatte im Sumpf eine Art Nut eingefeilt. Das neue die Schräge. Und diese Schräge bricht die Kapillarkraft sehr wirksam. Luft wird eingesaugt ohne das Spiritus mit kommt. Beim alten Rohr wird Spiritus von 2 Seiten "angesaugt" beim Ausgleichsvorgang. Das führt dazu das Spiritus ins Ausgleichsrohr gezogen wird. Das passiert ein Mal und dann geht nichts mehr. Im nachhinein logisch. Aber da muss man erst mal drauf kommen.


    Übrigens hatte das alte Rohr am Ende eine Spitze welche im Tank an der Decke streifte. Das habe ich im Eifer des Gefechts des Umlötens nicht bemerkt.

    Eigendich hätte ich somit gar kein neues Rohr fertigen müssen. Aster hatte bei dem Tank das Rohr falsch herum eingelötet. ||


    So muss das aussehen damit es funktioniert: Links das angeschrägte Belüftungsrohr.

    Rechts das vom Zulaufventil kommende Einlassröhrchen für den Spiritus.

    Das Ganze verkehrt herum fotografiert. Der Sumpfbehälter wird da draufgeschraubt.


    Das war es erst mal. Problem beseitigt. Dampfmangel am Berg ist nun Geschichte.


    Geschichten hielt die 52er aber noch mehrere parat. Zwischenzeitlich aber alle erfolgreich beendet. Nun wird auf die nächste Gelegenheit gewartet die Lok auf geeigneter Anlage unter Last zu bewegen.



    Liebe Grüße,


    Marco

  • Hallo Marco


    Gratulation zum Erfolg! Offenbar führen verschiedene Wege zum Ziel, Hauptsache, der Brenner kann seinen Durst löschen.


    Ich habe mal mit einem Original Aster-Zubehör-Wannentender einen Test gemacht: hier funktionierte alles ohne Modifikationen:


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    Der Dampf weht, wo er will ;)


    Du kannst gerne mal bei mir deine Runden drehen :BS


    Viele Grüsse


    Thomas

  • Hallo zusammen,


    am 11.8 war die Abnahmefahrt auf einer Gartenbahn die es in sich hat.


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    LG


    Marco