Fertigung eines Wasserstandes

  • Hallo Zusammen


    Wieder mal was aus meiner eigenen Fertigung. Bei diesem Beitrag geht es um einen Wasserstand.


    Das Endprodukt wird dann ungefähr so aussehen (auch einer aus meiner Fertigung):



    Am Anfang mach ich jeweils die Stopfbuchsenbrillen:


    Hier werden gerade alle vier vorgedrehten Scheiben auf meiner Uhrmacherdrehbank auf exakt gleiche Dicke abgedreht. Gleichzeitig erreiche ich auf der Uhrmacherdrehbank auch noch sehr schöne Oberflächen:



    Dann wird hier gerade der Gewindestutzen auf 6mm Durchmesser gedreht, damit ich nachher ein MF6 Gewinde draufschneiden kann.



    Das sind die Gegenstücke der Stopfbuchsenbrillen, welche mit den Gewindestutzen und den anderen Teilen zum eigentlichen Grundkörper des Wasserstandes verlötet werden. Auf diesem Bild wird gerade eine Stufe eingedreht, damit der Rest vom Körper beim Löten genau positioniert ist und nicht davonschwimmen kann:



    Und dann noch das Bohren der beiden Löcher in die Scheiben:



    Fortsetztung folgt (dies ist der aktuelle Stand der Dinge)


    Gruss Florian

  • Hallo Zusammen


    Ich bin ein wenig weitergekommen:


    Jetzt werden die Scheiben abgedreht, sodass sie schlussendlich eine Ovale Form bekommen:




    Mit der Feile hab ich dann die Ecken verrundet:



    Danach kommen die Bohrungen in die Glasträger, um die Gewindestutzen einzulöten.
    Zuerst wird mit einem Fräser eine Fläche eingestochen, um leichter anbohren zu können:



    Nun bohr ich mit dem Zentrierbohrer eine Zentrierung rein, damit das Loch sicher auch dahin kommt, wo ich es will:



    Das sieht dann so aus:



    Schlussendlich bohr ich dann noch das Loch, wo der Zapfen vom Gewindestutzen zum Verlöten reingesteckt wird:



    Fortsetztung folgt in nächster Zeit...


    Gruss Florian

  • Hallo Zusammen


    Zuerst mal ein gutes neues Jahr an alle!


    Ich zeig das sehr gerne, denn in einem Forum geht es (meiner Meinung nach) darum, andern zu helfen und eventuell sogar die entscheidenen Informationen zu vermitteln.


    Nach einer Pause gehts nun weiter:


    Als nächstes werden die Gewindestutzen durchbohrt. Hier gerade beim Anzentrieren. Danach hab ich dann das Gewinde auf den Stutzen geschnitten.



    Wie ihr sehen könnt, haben die beiden Gewindestutzen unterschiedliche Bohrungen erhalten. Der rechte ist für oben gedacht und hat eine 3mm Bohrung. Der links aber hat aber eine 1mm Bohrung. Dies hat den Zweck, dass das Wasser im Wasserstand nicht auf jeden kleinsten Druckunterschied reagiert, da das Wasser nun durch eine Drosselstelle strömen muss. Wenn man diese Drossel weglässt, dann kann das Wasser bis zu 1 cm Pendeln, wenn es im Kessel siedet und die Dichte durch Dampfblasen kurzzeitig verändert wird.



    Vom Durchbohren und auf Durchmesser drehen der eigentlichen Körper des Wasserstands hab ich leider keine Bilder gemacht, ich war so in meine Arbeit vertieft...


    Hier nun nach dem Gewindeschneiden für die Verschlussschraube am oberen Teil:



    Und so sehen die paar Teile nun aus; beinahe bereit zum Löten abgesehen vom Ablassventil.



    Gruss Florian

  • Servus Florian!
    Ich habe eine (zwei) Frage(n): wozu dient die Innengewinde, und wie hast Du das gemacht?


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Servus Christian!
    Das habe ich auch umgeschaut, trotzdem verstehe ich nicht wozu dient die Gewinde:



    Das ist nicht zu sehen!


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Hallo Pal


    Dieses Innengewinde dient zum Verschluss des oberen Teils. Irgendwoher muss man ja das Röhrchen einschieben können und deshalb macht man auf einer Seite ne Öffnung. Diese wird dann mit der Schraube Verschlossen, welche obendrauf einen Sechskant hat. Vielleicht schaust du zu stark ins Detail? ;)


    Das Gewinde wurde entgegen den Vermutungen von Hand geschnitten. Und zwar hab ich zwei G 1/8tel Gewindebohrer, welche ich bei einer Firma erhalten hab. Die verwenden Gewindebohrer in ihren Maschinen und wechseln sie nach einer gewissen Zeit aus. Auf jeden Fall hab ich einen Gewindebohrer vorne gekürzt, sodass praktisch nichts mehr vom Anschnitt übrig ist. Daher kann ich dann beinahe bis zum Grund der Bohrung ein Gewinde erstellen (zuerst mit dem normalen Gewindebohrer, dann mit dem gekürzten)


    Gruss Florian

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Florian

    ... Das Gewinde wurde entgegen den Vermutungen von Hand geschnitten ...


    Hallo Florian!


    Die meisten Gewinde in dieser Größenordnung schneide ich auch von Hand - in der Drehmaschine eingespannt - aber Du wirst doch nicht sagen wollen, dass Du das Gewinde so ganz freihändig geschnitten hast, ohne Führung, oder doch...?


    vlg, Christian

  • Hallo Florian, Hallo Christian!
    Natürlich ich bin Blöd :(:(:( ! Das könnte ich auch ungarisch nicht erzählen, warum ich es gefragt habe, und warum es umgekehrt dachte! Ich dachte, dass das Glasrohr kommt vom Gewindeseite durch! Bitte nicht fragen warum! Ich weiß es auch nicht.
    Leider habe ich Probleme (wahrscheinlich) nicht nur mit meinen Augen!
    Aber nur ein –zweimal pro Tag!
    Das ist noch normal (bei mir)! :x :x :x
    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Zitat von Christian

    Du wirst doch nicht sagen wollen, dass Du das Gewinde so ganz freihändig geschnitten hast, ohne Führung, oder doch...?


    vlg, Christian


    Hallo Christian


    Natürlich nicht.


    Ich hab das Teil, welches das Gewinde erhalten hat, in eine ER Spannzangenaufnahme gespannt (hinten an der Spannzange ein gleichdickes Stück reingetan wegen der kurzen Einspannung) und dann in den Schraubstock genommen. Den Gewindebohrer in die Bohrmaschine gespannt und dann das Bohrfutter von Hand gedreht. So hab ich den Anschnitt gemacht. Nachher hab ich die ganze Sache ausgespannt und in der Luft weitergeschnitten. (das Spannzangenfutter hat zwei Flächen damit ich mit nem Schlüssel gegenhalten kann)


    Gruss Florian (der in Zukunft aber auch die Möglichkeit zum Gewindeschneiden auf der Drehbank haben wird.)