Gasventile, Erfahrungen und Alternativen

  • Hallo zusammen!
    Hier möchte ich einen Tröt über die verschiedenen Gasfüllventile und welche Alternativen sich da anbieten, anlegen. Hier Probleme mit dem Regner Gaseinfüllventil wurde schon ausgiebig über das Füllsystem von Regner diskutiert.

    Regner bietet auch dieses Ventil an, wofür ein eigener Umfülladapter benötigt wird. Ich habe es mir mal neugierigerweise gakauft und ausprobiert. Es hält beim Füllvorgang dicht aber außer akustisch ist keine Kontrolle des Füllvorgangs möglich. Irgendwie keine Alternative.

    Herman Echtdampf bietet unter http://www.echtdampfwelt.de/ec…oer/gaseinfuellsystem.htm fogendes Gasfüllsystem an. Es besteht aus den Pneumatikschlauchkupplungssystem DN2,7 welches auch von anderen Anbietern angeboten wird. Hierzu wird ein ein Reduzierstück von M10X1 auf M5X0,8 mitgeliefert, womit man das Regner Ventil ersetzen kann. Hier die Kupplung mit Reduzierstück einzeln http://www.echtdampfwelt.de/ec…ellventil-mit-adapter.htm. Beim Anziehen der Kupplung ist mir bei 2 Exemplaren das M5 Gewindeteil abgerissen (Kupplung links). Ich habe die Kupplung auseinander genommen, den Abrissrest entfernt, die Bohrung aufgebohrt und ein M5X0,5 Gewinde eingebracht. Nach dem Zusammenbau ist dieser Unglücksrabe wieder gebrauchsfähig. Dichtringe, die mit weniger Anzugsmoment dicht halten, gibt es hier http://www.bengs-modellbau.de/…vulkanfiberdichtringe.php .

    So sieht Das dann bei der Midi-Anlage von Regner aus. Da Schmutzteile in die oben offene Kupplung geraten können, die dann eine Undichtigkeit nach sich ziehen könnten, habe ich eine Abdeckkappe dafür gedreht. Wer hier ganz sicher gehen will, kann ein Absperrventil dazwischen setzen. Bei http://www.dampfmodellbau-keifler.de/ wird bei den Gasamaturen unter 14-1205 ein passendes Gastankabsperrwentil angeboten.
    Der Füllvorgang geht hier sehr sauber von statten: Schlauchanschuß anschließen. Gasflasche auf den Kopf halten und Ventil an der Flasche öffnen. Durch den transparenten Schlauch kann man nun den Füllvorgang beobachten (Blasen). Anschließend die Flasche aufrecht stellen, damit das Flüsssiggas zurücklaufen kann und dann Ventil schließen. Nun kann die Schlauchkupplung abgenommen werden, wobei das im Schlauch befindliche Gas entweicht. Wenn jemand den Füllstand wie beim Regnerventil durch kurzes öffnen prüfen will, ist zu bedenken, daß diese Alternativen nicht so weit in den Gastank ragen wir das "Standart"Ventil von Regner. Da bei den Gewindeadaptern das Gewinde durchgeschnitten ist, ist es kein Problem ein geeignetes Rohr von unten einzuschrauben.

    Bei den Lokomotiven englischer und amerikanischer Produktion findet man das Ronson Ventil (Feuerzeugventil). Mit den Dingern stehe ich auf Kriegsfuß. Da mit den Fülladptern Metall auf Metall liegt, ist es fast unmöglich einen Tank zu füllen ohne daß die Hälfte daneben geht.
    Zum Glück sind die Ronson Ventile mit M5X0,5 Gewinden eingeschraubt, so daß hier Alternativen probiert werden können, die bei Mißfallen problemlos rückgängig gemacht werden können.

    Für meine K36 von Accucraft habe ich aus einem 10mm Messingwürfel einen Winkeladapter gebaut, mit dem ich eine DN2,7 Kupplung so einbauen konnte, daß der Kohleaufsatz noch draufpasst.

    Das Gewinderohr zwischen Gastank und Winkeladapter habe ich aus 5X1 V2a Rohr angefertigt, indem ich das M5X0,5 Gewinde aufgeschnitten habe. Dieses Rohr hält stärkere Anzugsmommente wie Messing aus, so daß ich es auch bei anderen Verschraubungen verwende.

    Bei der K28 habe ich einen meiner "Abreißunglücksraben", welches ich auf M5X0,5 Innengewinde umgebaut habe mit einem L-Verbinder von Regner eingebaut. Hierfür müßte einseitig das Gewinde bis zum Anschlaug weiter durchgeschnitten werden, damit der Verbinder mit Kontermutter ausreichend weit in den Gastank eingeschraubt werden konnte. Diese Kupplungen werden auch mit M5 Innengewinde angeboten, aber leider nur in Normalgewinde X0,8 und nicht in Fein X0,5.
    :fzg: Nach so einem Umbau und der ersten Gasfüllung die ganze Sache mit Seifenwasser abpinseln um evt. Undichtigkeiten festzustellen. Andernfalls könnte es unangenehm werden.:amen
    Einen Knackpunkt bei der Gasbefüllung habe ich noch.

    Die Stifte in den Adaptern für die 600ml Gasflaschen sind manchmal zu "sparsam" ausgeführt, so daß sie die Ventile in der Flasche nicht öffnen. Beim Adapter von Hermann habe ich die Spitze abgeflacht, ein Plättchen mit UHU Plus Endfest 300 aufgeklebt und nach dem Aushärten des Klebers vorsichtig befeilt. Seitdem geht die Gastankbefüllung reibungslos.
    Gruß Gerd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Gerd!


    Ich verwende u.a. schon lange das Pneumatikschlauchkupplungssystem, muss aber dazu sagen, dass es meiner Erfahrung nach nicht wartungsfrei ist. Ein kleinenes Tröpfchen Öl braucht es immer wieder. Wenn man das verabsäumt kann es leicht sein dass das Rückschlagsystem hängen bleibt und man die ganze Ladung Gas um die Ohren hat, wenn man den Nippel abzieht - so wie es mir letztens in Budapest passiert ist - Gott sei Dank im Freien ... :M


    vlg, Christian

    Habe die Ehre!

  • Zitat von gerd23029



    Regner bietet auch dieses Ventil an, wofür ein eigener Umfülladapter benötigt wird. Ich habe es mir mal neugierigerweise gakauft und ausprobiert. Es hält beim Füllvorgang dicht aber außer akustisch ist keine Kontrolle des Füllvorgangs möglich. Irgendwie keine Alternative.



    Hallo Gerd


    Ich verwende bei meinen verbliebenen Regner-Modellen genau dieses Ventil nachdem ich es bei meinem Modell "Max" ausprobiert hatte. Ich bin eigentlich recht zufrieden damit. Es ist wirklich sehr dicht, bei Einfüllen von Gas geht kaum was daneben.


    Zitat von gerd23029


    Bei den Lokomotiven englischer und amerikanischer Produktion findet man das Ronson Ventil (Feuerzeugventil). Mit den Dingern stehe ich auf Kriegsfuß. Da mit den Fülladptern Metall auf Metall liegt, ist es fast unmöglich einen Tank zu füllen ohne daß die Hälfte daneben geht.
    Zum Glück sind die Ronson Ventile mit M5X0,5 Gewinden eingeschraubt, so daß hier Alternativen probiert werden können, die bei Mißfallen problemlos rückgängig gemacht werden können.


    Meine Roundhouse-Modelle sind alle mit solchen Einfüllventilen (Ronson) ausgerüstet, allerdings ist das Gewinde M4.5 x 0.5. Mit den Fülladaptern von Roundhouse geht das befüllen ohne grosse Verluste. Interessanterweise funktionierte der Fülladapter nicht mit allen Gaskartuschen einwandfrei. Der Stift welcher das Ventil in der Kartusche öffnen soll ist für manche Kartuschen etwas zu gross im Durchmesser, dadurch "dichtet" er das Loch in der Kartusche gleich wieder ab, es fliesst äusserst wenig Gas. Auch sind bei manchen Kartuschen die Gewinde wohl etwas kürzer, das Gas strömt dann am Gewinde vorbei weil der O-Ring am Grund nicht dichtet. Beobachten konnte ich das bei Kartuschen von CFH, bei solchen von Camping-Gas funktionierte es immer einwandfrei. Ich habe deshalb den Fülladapter auf der Drehbank etwas "korrigiert", jetzt geht es mit allen Kartuschen. Mit den Ronson-Ventilen kann ich gut leben.

    Grüsse
    Beat

  • Hallo Christian!
    Vielen Dank für den Hinweiß mit dem Ölen der Schnellverschlüsse. Ich hatte bisher nur einen Schnellverschluß länger im Einsatz aber mit Absperrventil von Keifler. Daher auch noch keine Probleme :flt: .
    Gruß Gerd

  • Hallo Beat!
    Ich habe das Ventil 50839 von Regner nur einmal zur Probe in die Midi Anlage eingebaut. Eindeutig positiv daß während des Füllvorgangs kein Gas daneben ging. Allerdings habe ich den Tank nicht so voll bekommen wie mit dem herkömmlichen Ventil. Warum???
    Bei dem Einsatz der verschiedenen Füllsystemen ist es immer eine Balance zwischen Optik und Funktion. Die Ronsonventile sind da die zierlichsten und die DN2,7 Schnellverschlüsse die klobigsten, besonders wenn man noch das Absperrventil von Keifler dazu nimmt. Es freut mich für Dich, wenn es bei Dir mit den Ronsonventilen klappt. Da hat jeder seine eigenen Erfahrungen. Mir ist es leider mit mehreren Fülladaptern nicht gelungen den Tank der K28 (476) so voll zu bekommen daß er den Anheizvorgang durchhielt. Das geht mit den Schnellverschlüssen aber ganz anders. Mit der abgewinkelten Bauform passt das Ganze unter den Kohleabdeckungen meiner Mikados. Der eindeutige Vorteil des Schnellverschlußsystems ist nach meiner Ansicht auch, daß ich im transparenten Schlauch den Füllvorgang beobachten kann. Wenn die Blasen sich im Schlauch zum Stillstand gekommen sind, sehe ich daß der Füllvorgang beendet ist.
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd,


    sehr schöne Übersicht!


    Bei den Ronson-Ventilen, speziell der neuen vertieften Ausführung hilft es, einen winzigen O-Ring in die Nut einzulegen, dann ist die Leckage fast Null.


    Gruß,


    Andreas

  • Zitat von dampf-pinasse

    Hallo Gerd,


    welchen transparenten Schlauch benutzt Du zum Gaseinfüllen ??
    Gruß


    Günther


    Ich bin zwar nicht Gerd, habe aber bei meinen Echtdampfkollegen solche Füllsysteme gesehen. Die Schläuche waren jeweils aus PVC ohne Einlagen. Möglicherweise gibt es aber besseres.
    Ich bin diesem System gegenüber etwas skeptisch weil ich schon einmal in unmittelbarer Nähe stand als sich ein solcher Schlauch vom Nippel löste. Bis der Bediener das Ventil an der Kartusche geschlossen hatte strömte recht viel Gas aus, es dauerte vom erschrecken bis zum handeln zu viele Sekunden. Aus dem Gastank strömte alles bereits eingefüllte Gas durch den nun offenen Nippel (ohne Schlauch) unkontrolliert aus. Dabei spritzte ein grosser Teil des Gases in flüssiger Form in die unmittelbare Umgebung. Glücklicherweise ist niemand zu schaden gekommen, einige Spritzer trafen den Bediener aber im Gesicht, wäre er nich Brillenträger gewesen hätte das buchstäblich ins Auge gehen können. Glück war auch das am Anheizplatz noch keine Lok stand in der bereits ein Feuer brannte (Gas einfüllen am Anheizplatz wäre onehin strikte untersagt gewesen). Bei vielen Echtdampfanlässen in Grossbritannien sind solche Gaseinfüllsysteme mit Schlauch nicht gerne gesehen, manchmal sogar ausdrücklich verboten.


    Zitat von gerd23029

    Hallo Beat!
    Ich habe das Ventil 50839 von Regner nur einmal zur Probe in die Midi Anlage eingebaut. Eindeutig positiv daß während des Füllvorgangs kein Gas daneben ging. Allerdings habe ich den Tank nicht so voll bekommen wie mit dem herkömmlichen Ventil. Warum???
    Bei dem Einsatz der verschiedenen Füllsystemen ist es immer eine Balance zwischen Optik und Funktion. Die Ronsonventile sind da die zierlichsten und die DN2,7 Schnellverschlüsse die klobigsten, besonders wenn man noch das Absperrventil von Keifler dazu nimmt. Es freut mich für Dich, wenn es bei Dir mit den Ronsonventilen klappt. Da hat jeder seine eigenen Erfahrungen. Mir ist es leider mit mehreren Fülladaptern nicht gelungen den Tank der K28 (476) so voll zu bekommen daß er den Anheizvorgang durchhielt. Das geht mit den Schnellverschlüssen aber ganz anders. Mit der abgewinkelten Bauform passt das Ganze unter den Kohleabdeckungen meiner Mikados. Der eindeutige Vorteil des Schnellverschlußsystems ist nach meiner Ansicht auch, daß ich im transparenten Schlauch den Füllvorgang beobachten kann. Wenn die Blasen sich im Schlauch zum Stillstand gekommen sind, sehe ich daß der Füllvorgang beendet ist.
    Gruß Gerd


    Hallo Gerd


    Ich hatte mit dem Ventil Nr. 50839 von Regner genau das umgekehrte Problem, nämlich so viel Gas im Tank das es flüssig bis zur Düse gelangte und diese vereiste. Im Gegensatz zum normalerweise in den Regner-Loks eingebauten Gaseinfüllventil (50835) ist das oben erwähnte Ventil mit M10 x 1 Adapter viel kürzer weshalb der Gastank bis oben mit flüssigem Gas voll wird. Ich habe deshalb diese Kombination (Ventil 50839 mit M10 x 1 Adapter) etwas verlängert so dass es nun etwa gleich weit in den Gastank ragt wie das Orginalventil.
    Optisch ist das Ventil Nr. 50839 von Regner kein Hingucker, es stört mich weniger das es nur an meinem "Max" sichtbar ist. Beim anderen Modell versteckt es sich samt Gastank im Steuerhaus.
    Da ich meine Modelle hauptsächlich auf Indoor-Anlagen betreibe ist es mir sehr wichtig das nicht zu viel Gas beim einfüllen daneben geht. Das Ventil Nr. 50839 von Regner erfüllt diese Anforderung mit abstand am besten.

    Grüsse
    Beat

  • Hallo Güther!
    Ich habe das genannte Füllsystem von Hermann Echtdampf. Der Schlauch ist stark milchig aber noch transparent genug um die Blasen im Flüssiggas zu erkennen und ist auf dem Foto teilweise zu sehen.


    Hallo Andreas!
    Danke für den Tipp. Ich denke für das schlechte Füllverhalten sind die manchmal zu kurzen Stifte, die das Ventil in der Flasche nicht richtig öffnen, verantwortlich. Beim abgebildeten Adapter, bei den Ronsonventilen, habe ich den O-Ring gegen eine Dünneren tauschen müssen, damit ich ihn weit genug aufschrauben konnte. Beim Hermann Teil, wie beschrieben. Wegen der Kontrollmöglichkeit ziehe ich, wo möglich, das Schlauchsystem vor.


    Hallo Beat!
    Ich denke, es gibt kein 100% sicheres Gasfüllsystem. Das sollte man immer berücksichtigen. Beim einen kleckert mehr und beim anderen weniger daneben. Und die Füllventile können alle mal klemmen. Wer da sicher gehen will muß schon ein Absperrventil wie das von Keifler einbauen. Ein Regner 80835 Ventil habe ich auswechseln müssen, weil es undicht geworden ist. Noch ärgerlicher wird es, wenn der Fülladpter Regner 50829 plötzlich undicht wird. Da rauscht das dann aber beim Füllversuch richtig raus. Aber das wurde in einem anderen Tröt ausreichend behandelt. Ärgerlich ist das bei Schiffen wo das Gas, schwerer als Luft, im Rumpf schwimmt. Wenn man da nicht aufpasst bekommt man schnell Bart und Augenbrauen gestutzt.
    Die Verlängerung des Füllanschlusses in den Gastank bringt beim Füllen nichts, da das Flüssiggas gegen das Gaspolster gedrückt wird bis der Druckausgleich zwischen Tank und Flasche hergestellt ist.

    Ich hab Dir das hier mal aufgezeichnet. Unterhalb der roten Linie ist das eingefüllte Flüssiggas und darüber das Gaspolster. Das bildet sich ob mit oder ohne Rohr (gestrichelt). Das Gaspolster federt auch themperaturbedingte Volumenänderung des Flüssiggases aus, da Gase bekanntlich komprimierbar im Gegensatz zu Flüssigkeiten sind. Daher sollte man das Gaspolster nicht ablassen um mehr Flüssiggas hinein zu bekommen. Auch macht Flüssiggas sich im Brenner nicht gut. Das Rohr hätte nur einen Sinn um beim Öffnen des Füllventils festzustellen ob sich an Rohrende Gas oder Flüssiggas befindet.
    Gruß Gerd

  • Zitat von gerd23029


    Die Verlängerung des Füllanschlusses in den Gastank bringt beim Füllen nichts,


    Dem kann ich nicht zustimmen, es bringt sehr wohl eine Lösung für das Problem mit dem mitreissen von flüssigem Gas.
    Du hast es ja schon selber in Deinem Beitrag beschrieben welchen Sinn es macht:


    Zitat von gerd23029

    Das Rohr hätte nur einen Sinn um beim Öffnen des Füllventils festzustellen ob sich an Rohrende Gas oder Flüssiggas befindet.


    Genau das mache ich, ich beende den Füllvorgang sofort wenn flüssiges Gas austritt, durch die Verlängerung geschieht das bevor der Gastank so voll ist dass dann beim Zünden flüssiges Gas zur Gasdüse gelangt. Deswegen hat für mich die Verlängerung des Füllanschlusses einen praktischen Sinn.


    Zitat von gerd23029

    Daher sollte man das Gaspolster nicht ablassen um mehr Flüssiggas hinein zu bekommen.


    Das "entlüften" des Gastanks um mehr Flüssiggas in den Tank füllen zu können ist eine verbreitete Unsitte. Man hat dann beim Zünden flüssiges Gas im Brenner was nicht unbedingt erwünscht ist. Ich selber unterlasse das "Entlüften", meine Erfahrungen bestätigen Deinen oben zitierten Hinweis.

    Grüsse
    Beat

  • Hallo Beat!

    Zitat von erwa20


    Dem kann ich nicht zustimmen, es bringt sehr wohl eine Lösung für das Problem mit dem mitreissen von flüssigem Gas.
    Du hast es ja schon selber in Deinem Beitrag beschrieben welchen Sinn es macht:


    Wat nu? Beim Füllvorgang ist es völlig wurst, wo Du die Flüssigkeit einspeist. Kannst Du sogar von unten machen. Solange der Druck in der Speiseflasche höher als im Tank ist, fließt Flüssiggas in den Tank bis der Druck ausgeglichen ist. Wie viel Du da reinbekommst bestimmt die Themperatur im Tank und der Druck in der Speiseflasche. Somit bekommst Du in einen kälteren Tank mehr rein als in einen aufgewärmten, da wie bei Wasser ein festes Verhältnis zwischen Druck und Siedethemperatur gibt. Diese Erfahrung mach ich bei meiner Midi-Anlage, in meiner Dampfbarkasse "Alexandra" wo sich der Gastank gleich neben dem Kessel befindet, immer wieder. Im kalten Zustand bekommst man trotz des Rohres soviel Flüssiggas rein, daß es zur seitlichen Gasentnahme reicht. Damit kommt man mit Anheizen fast 2 Kesselfüllungen weit. Im erwärmten Zustand, so nach der 3. oder 4. Kesselnachspeisung in Folge, wird es schwierig ausreichend Gas für eine Kesselfüllung rein zu bekommen. Da ist es schon gut, wenn man einen lauten Brenner hat wie die Midi. Dann hat man gerade noch Zeit das Schiff rechtzeitig an Land zu bekommen bevor es wegen Gasmangel auf dem Teich verreckt. Dieses Beispiel ist jetzt zwar kein Schienendampf aber ein Blick über den Zaun kann nie schaden.
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd,


    vielen Dank für die Zusammenstellung Deiner Erfahrungen mit den verschiedenen Gasfüllsystemen.
    Anmerken möchte ich nur, dass bei Deinen Überlegungen zum verlängerten Gaseinfüllstutzen irgendwie die Luft vergessen wurde die sich in einem leeren Tank normalerweise befindet und leichter als Gas ist. Somit ergibt sich beim Befüllen auch ein Luftpolster welches verhindert den Gastank komplett mit Gas zu befüllen. Insofern macht es schon einen Sinn.
    Das "Entlüften" über ein Entlüftungsventil, um möglichst viel Gas hinein zu bekommen, ist mbMn sogar gefährich weil somit ein Gas/Luftpolster fehlt um den hohen Druckanstieg bei Erwärmung des Systems abzufangen.
    Das sind meine persönlichen Erfahrungen mit dieser Materie.


    freundliche Grüße


    Hannes

  • Hallo Hannes!
    Vielen Dank für Deine Einschätzung.
    Natürlich ist vor dem Befüllen Luft im Tank, die über den Füllanschluß in die Flasche laufen könnten. Im Schlauch zum Schnellverschluß kann man die Blasen gut sehen. Die gehen während der Füllung nur von der Flasche zum Tank. Wo und wie die sich bilden weiß ich auch nicht. Erst wenn der Fluß zum Stillstand gekommen ist fließen einige Blasen langsam zurück. Dann ist für mich der Zeitpunkt gekommen, den Füllvorgang zu beenden. Zu Beginn der Füllung rauscht das da so schnell durch daß man da nichts sieht. Bei der Geschwindigkeit dürften keine Luftblasen in die Gegenrichtung laufen können. Blasen, die aus dem Tank in die Flasche zurücklaufen habe ich noch nicht gesehen. Vieleicht, wenn man die Flasche anschließend noch einige Zeit in der Füllstellung hält könnte es ohne dem Rohr noch zu einem Ausgleich kommen. Aber ich denke, für einen Luft/Gasaustausch von Tank zur Flasche auf Schwerkraftbasis sind die Füllanschlüsse zu dünn. Denk mal daran, wie schwerfällig sich Blasen im 4mm Glasrohrwasserstand bewegen.
    Gruß Gerd

  • Gerd & Hannes,


    ich bezweifle, daß im Tank vor dem Befüllen Luft ist, es sei denn, es ist ein neuer, unbenutzter Tank. Ein leegefahrener Tank enthält immer eine Gasatmossphäre Butan/Propan der letzten Füllung. Dieses Restgas wird beim neuen Füllen natürlich komprimiert und verbleibt im Tank, falls dieser nicht entlüftet (besser, entgast) wird. Die Blasen im Schlauch sind ebenfalls Gasblasen, wenn man von dem wohl vernachlässigbaren Totvolumen in der Kupplung ausgeht.


    Gruß,


    Andreas

  • Hallo Andreas!
    Mit der Luft, gebe ich Dir recht. Wenn dem so sei und ich fülle einen leeren Tank auf 80% auf, würde es bedeuten daß ich die Luft von 100% auf 20% zusammenpresse wobei ein Druck von 5Bar entstehen muß.

    Hier der Gastank meines Dampfschleppers "Thor", u.A. mit Absperrventil und Gasfilter von Keifler und einen selbsgebauten kesseldampfabhängigen Gasregler, den ich zur Kontrolle mit einem Manometer ausgestattet habe. Bei einer Füllung bei 20° Außenthemperatur stellt sich ein Druck von 3Bar ein. Bei der Entnahmeabkühlung sackt der Druck ab und bleibt fast Konstant bis das Flüssiggas aufgebraucht. Füll ich an kälteren Tagen, stellt sich ein niedriger Druck ein. Somit sehe ich dieses wie folgt: Wie beim Wasser verändert sich die Verdampfungsthemperatur mit dem Umgebungsdruck und umgekehrt, unabhängig vom Flüssigkeitsstand. D.h. durch Verdampfen oder Kondensation stellt sich der Druck nach der Themperatur ein, beim Gastank wie auch im Dampfkessel. Wird Gas entnommen verdampft das Flüssiggas nach und hält somit den Druck fast konstant. Im Grunde der gleiche Vorgang wie in einer Dampfspeicherlokomotive.
    Jetzt habe ich auch geschnallt, was Beat und Hannes mit dem Rohr am Füllventil meinten. Bis zum erreichen des Flüssigkeitsstands am Rohrende könnte Gas zurück in die höher liegende Flasche laufen und kein Polster bilden. Wie ich in meinem letzten Beitrag geschrieben habe, habe ich es nicht beobachten können und halte es wegen des kleinen Querschnitts der Fülleinrichtung auch für ausgeschlossen. Siehe Blasenverhalten in unseren zu dünnen Wasserstandsgläsern.
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd und alle anderen,


    erst einmal Dank für die Ausführungen, ich würde gerne ein anderes Einfüllsystem beim meiner Emma verwenden, leider wird es mit dem Platz schwierig.


    Zitat von gerd23029

    Blasen, die aus dem Tank in die Flasche zurücklaufen habe ich noch nicht gesehen. Vieleicht, wenn man die Flasche anschließend noch einige Zeit in der Füllstellung hält könnte es ohne dem Rohr noch zu einem Ausgleich kommen. Aber ich denke, für einen Luft/Gasaustausch von Tank zur Flasche auf Schwerkraftbasis sind die Füllanschlüsse zu dünn. Denk mal daran, wie schwerfällig sich Blasen im 4mm Glasrohrwasserstand bewegen.
    Gruß Gerd


    Ich verfüge bei meiner Emma nur über das Standard-Regner-Ventil. Ich habe mir zumindest immer eingebildet, dass Luft bzw. Gas in die Flasche "blubbert". Zumindest hört man das Geräusch aufsteigender Blasen.


    Zumindest muss ich dem Wasserstand-Vergleich widersprechen: Die Schwerfälligkeit dieser Blasen hat mit der Oberflächenspannung des Wassers zu tun. Diese ist meiner Ansicht nach in keinster weise mit der von Flüssiggas zu vergleichen. Wenn bei mir mal Gas daneben geht, verteilt es sich kochend als hauchdünner Film auf dem Gastank. Wasser hätte hier Tropfen gebildet. Wie es genau um die Oberflächenspannung von Flüssiggas steht und ob also theoretisch ein Aufsteigen von Blasen in meinem 1-15mm dünnen Rohr meines Fülladapter möglich wäre kann ich nicht sagen. :WN


    Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass während des Füllvorgangs durch höheren Druck im Gastank als in der Flasche Gas zurückströmt, wenn sich Gas im vielleicht noch leicht warmen Tank der Lok erwärmt.


    Viele Grüße
    Arne

  • Hallo Gerd,


    Du hast das alles treffend beobachtet und sehr gut beschrieben, die Ausstattung Deines "Thor" ist sicher eine gute Voraussetzung. Was den Druck im Gastank beim Komprimieren des dort enthaltenen Gases betrifft, egal, ob Luft oder Propan/Butan-Gemisch, es stellt sich der Druck im Tank ein, der dem Dampfdruck des eingefüllten Gemischs bei der vorliegenden Temperatur entspricht.


    @Arne: Die Gasblasen in der Leitung/Schlauch steigen nach oben, weil die Dichte in der Blase (unabhängig ob Luft oder Brenngas) niedriger ist als die umgebende Flüssigkeit. Der Druck in der Blase ist identisch mit dem Druck in der Flüssigkeit.


    Allmählich kommen wir sehr in die Theorie.... wir sollten besser die Loks fahren....


    Gruß,


    Andreas

  • Hallo Arne!

    Zitat von AsJ17

    Wenn bei mir mal Gas daneben geht, verteilt es sich kochend als hauchdünner Film auf dem Gastank. Wasser hätte hier Tropfen gebildet.


    Vergiß nicht, daß Butangas eine Siedethemperatur von -5° und Propan -41° bei atmosphärischen Druck hat. Wenn Du bei höheren Themperaturen das Flüssigas entweichen läßt passiert das Gleiche als wenn Du 140° heißes Wasser aus dem Dampfkessel (3Bar) abläßt, es verdampft sofort.
    Hallo Andreas!
    Du hast recht, daß wir es mit der Theorie nicht übertreiben sollten aber andererseits kann es nicht schaden wenn man ein paar Zusammenhänge kennt. Ehrlich gesagt, wenn ich über die Themperatur/Druck Abhängigkeit länger nachdenke, frage ich mich, wie wir überhaupt Gas aus einer kalten Gasflasche in einen wärmeren Tank bekommen. Ich vermute, daß wir dieses einer Trägheit bei der thermischen Druckanpassung verdanken. Das würde auch meinen Verdacht bestätigen, daß ein Gasfüllsystem mit großen Fülldurchmesser der somit ein schnelleres Füllen ermöglicht, mehr Flüssigas in den Tank bekommt. Damit sind wir beim letzten Punkt meines ersten Beitrages angelangt, wo die Stifte der Fülladapter die Ventile in den CFH Gasflaschen (da habe ich es am häufigsten beobachtet) nicht weit genug öffnen. Wenn da das Gas nur reinkleckert sattt reinrauscht bekommen wir weniger rein. Ich denke, diesen Punkt sollten wir mal beobachten.
    Gruß Gerd

  • Moin Gerd,


    Zitat von gerd23029

    Hallo Arne!


    Vergiß nicht, daß Butangas eine Siedethemperatur von -5° und Propan -41° bei atmosphärischen Druck hat. Wenn Du bei höheren Themperaturen das Flüssigas entweichen läßt passiert das Gleiche als wenn Du 140° heißes Wasser aus dem Dampfkessel (3Bar) abläßt, es verdampft sofort.


    korrekt, aber im Wasserstand ist das Wasser aber noch flüssig. Ich war davon ausgegangen, dass es sich in Punkto Oberflächenspannung ähnlich wie kaltes Wasser verhält. Zur Oberflächenspannung von Flüssiggas kann ich nichts sagen, hatte aber angenommen dass sie geringer wäre. Um wieviel, keine Ahnung. Geschweige denn, ob es ausreicht, dass sich beim Befüllen feinste Blasen bilden können, die in die Flasche aufsteigen... :WN


    Viele Grüße
    Arne