RC-Dampfregler

  • Sascha,


    der Wolfgang hats eigentlich treffend gesagt. Nur hat es einen Konus statt Kugel. Aber das Prinzip lässt sich in unzäligen Varianten ausführen. Einige Details sieht man auch auf dem Bild. In diesem Fall kommt der Dampf aus dem Kessel und geht durch den Kessel zu den Zylindern.


    Hans

  • Hallo!
    Im Rahmen meines Spionagedrangs habe ich den neuen Herrmann-Regler mal aufgeschraubt und nach gesehen. Wie beim Hans wird über ein M4X0,7 Gewinde ein Deckel o.Ä. (weiter bin ich auch nicht rein gegangen) abgehoben.
    Bei meinen Versuchen mit dem neuen VII K Kessel habe ich eine Stuart D10H (1X 19/19) mit Generator gespeist. Dieses kann man mit der VII K Maschine (2X 14/18) gut vergleichen.

    Zuerst habe ich die Maschine über einen Silikonschlauch, wie bei der IV K, angeschlossen. Die Stuart, wie auch eine Regner 12/36 liefen damit sehr mau. Über ein Keifler-Ventil deutlich besser.
    Dann habe ich über einen Dampftrockner, 3X0,5 Edelstahlrohr, über 3X0,5 Rohre die Stuart angeschlossen. Die Leistung war nun deutlich besser, was von dem Keifler-Drehschieberregler zwar übertroffen aber durch die Querschnittsdrosselung des Trockners bedämpft wurde.
    Somit traten die Regeleigenschaften in den Vordergrund, wobei der Herrmann-Regler im Vorteil war.
    Da die VII K mit dem im Kessel eingebauten Regler eine gewisse Feinfühligkeit verlangte, werde ich hier erstmal den Herrmann-Regler einbauen und weitersehen. Mal sehen, was die Fahrpaxis ergibt. Bis dahin liegen noch weitere, andere Arbeiten an der betagten Lok an.
    Gruß Gerd

  • Hallo an alle Interessenten des neuen Herrmann RC-Reglers.
    Beim heutigen Einregulieren des Reglers mit dem Servo unter Druckluft mußte ich feststellen, daß die Spindel in geschlossener Stellung nicht verkanten darf. Dann ist es nichts mehr mit zu. Daher ist hier besonders auf eine, nicht mal im Ansatz verkantungsfreie Übertragung zwischen Servo und Regler zu achten.

    Hier mein Regler mit einer Übertragung über Kugelköpfe,welche in diesem Fall sicher sein sollte.
    Gruß Gerd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dampffreunde,


    hier möchte ich mich mal mit einer neuen? Variante einmischen. Ich habe vor Jahren diesen Doppelregler gebaut.



    Leider weiß ich nicht mehr warum ich das Projekt nicht weiterentwickelt habe.
    Das Prinzip ist von der Flachschiebersteuerung abgeschaut und bietet meiner Meinung nach folgende Vorteile:


    - dicht, da der Druck die Schieber anpresst
    - geringer Arbeitsweg (ca. 10 mm bei Spaltbreite von 0,5 mm)
    - Kleine Bauweise


    Was sagt Ihr dazu??


    PS: Ich habe sogar noch eine andere Idee.

  • Hallo Andy!
    Im Prinzip eine gute Idee. Erfüllt die Forderung nach:
    -mit Servo ausreichend Durchlaßöffnung zu bieten
    -keine Anschläge wo sich der Servo festfahren kann
    - bei Zu dicht
    mit dem Schlitz sollte es ein lineares Regelverhalten geben
    Das Abdichten durch den Dampfdruck wirft einen anderen Nachteil auf, der mir beim neuen Herrmann-Regler langsam auch die Sorgenfalten ins Gesicht treibt. Wenn der Kessel kalt wird entsteht in Ihm ein Unterdruck. Bei meiner Mogul mit ihren leicht gehenden Speiserückschlagventilen wird hier das Tenderwasser in den Kessel gesaugt. Bei Dampfreglern mit "Rückschlageigenschaften" kann auch Öl aus Maschine und Verdrängungsöler in den Kessel gesaugt werden.
    Meine Philadelphia von Cheddar steht schon zur nächsten Kesselentölung an :OW .
    Dagegen hilft dann nur ein zusätzliches Absperrventil am Kessel. Oder immer bei Betriebsschluß das Pfeifenventil öffnen. dann kann sich der Unterdruck hier abbauen.
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd,

    Zitat

    Dagegen hilft dann nur ein zusätzliches Absperrventil am Kessel. Oder immer bei Betriebsschluß das Pfeifenventil öffnen. dann kann sich der Unterdruck hier abbauen.


    oder ein spezielles Schnüffel-Ventil am Manifold. Das kannst Du mit einer Kugel, die in einer Pfanne liegt, und nach unten eine Bohrung zur Außenluft hat ausführen.


    Grüße Dietrich

  • Hallo Dietrich!

    Zitat von dampfspieler

    Das kannst Du mit einer Kugel, die in einer Pfanne liegt, und nach unten eine Bohrung zur Außenluft hat ausführen.


    Das wäre wie die Kesselspeiseventile von Bengs oder Niggel. Wie ich schon schrieb, mit leichtgängigen Speiseventilen geht das. Bei meiner Mogul muß ich beim Erkalten des Kessels nur eine ausreichende Menge im Tender lassen. Dann gibt das irgendwann ein Schlürfgeräusch aus dem Tender und der ist dann leer. So spart man sich das Pumpen :D . Allerdings, wenn zuviel im Tender ist, saugt Der sich "bis Oberkante Unterlippe" voll.
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd,


    das lässt mich zum Schluss kommen, dass ein Dampfregler, der nicht ganz dicht wird mehr Vor- als Nachteile hat.
    Neben dem nicht entstehenden Vakuum auch noch im Betrieb, dass bei stehender Lok die Zylinder nicht so stark abkühlen.
    Ich bin jedenfalls mit meiner Version des RC Dampfreglers mit dem Teflonzylinder sehr zufrieden.


    Grüße,
    Georg

  • Hallo Georg!

    Zitat von Maestrale5

    das lässt mich zum Schluss kommen, dass ein Dampfregler, der nicht ganz dicht wird mehr Vor- als Nachteile hat.


    So möchte ich das nicht sehen. Ich hab schon öfter die Steuerung im Stand zurück nehmen müssen damit die Lok auch stehen bleibt. Daher sollte der Regler schon richtig dicht machen. Keifler schreibt zu seinen Drehschiebern, daß es wegen der Warmhaltung der Maschine evt. Sinn macht. Warum auch immer?
    Mit meiner Philadelphia von Cheddar bin ich in Punkto, verölter Kessel ein gebranntes Kind. Da muß der Regler zur Maschine/Öler dicht sein. Besonders, wenn der Kessel bei seiner Abkühlung einen Unterdruck entwickelt. Daher halte ich zum servobedienten RC-Regler ein zusätzliches Abstellventil für sehr sinnvoll aber aus Platzgründen in der Lok nicht immer machbar.
    Als ölfreier Teflonfahrer kann man sich von der Problematik des verölten Kessels absetzen. Aber es gibt genug Echtdampfer, die mit Öl fahren und müssen. Daher sind alle Ansprüche individuell und sind dementsprechend anzusehen.
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd,


    mit nicht ganz dicht meine ich natürlich nicht, dass noch 20-30% Dampf in die Zylinder strömt.
    Bei meinen RC-Reglern säuselt es noch ein wenig. Ich kann die Teflonzylinder auch so einpassen, dass er komplett dicht ist, dann lässt es sich aber auch entsprechend schwer öffnen. Hier ist eben ein Kompromiss nötig.
    Platz und dass man sich mit jedem zusätzlichen Ventil auch störstellen in die Lok holt, sprechen gegen zusätzliche Ventile.


    Grüße,
    Georg


    PS Beim Anhalten nehme ich immer die Steuerung in Mittelstellung und nach dem Abstellen drehe ich immer gleich das Überdruckventil heraus, wenn der Druck weg ist.

  • Moin Gerd,


    Zitat

    ... Aber es gibt genug Echtdampfer, die mit Öl fahren und müssen. Daher sind alle Ansprüche individuell und sind dementsprechend anzusehen.


    die sollten ihre Kessel, wenn die denn Öl "gezogen" haben regelmäßig mit einer SODALÖSUNG von 5%o auskochen - Empfehlung aus dem Buch "Der Schiffs-Maschinendienst" von Carl Hartmann, letzte Ausgabe Hamburg 1936.


    Bezüglich "Steuerung auf Mitte" bei Halt der Lokomotive - das ist doch Vorschrift bei den Originalen und warum sollte man es im Modell denn nicht auch so machen, vor allem wenn die so vorbildgerecht sind, wie Deine :wink: :wink: . Ich habe das Kreuzknüppel-Aggregat an meiner Fernsteuerung so gestaltet, dass die Schwinge "neutralisiert" wird (mit Federn) und der "Regler" frei beweglich ist. Am besten wäre gewesen, den nach ganz links - geschlossen - zu "neutralisieren". Das gab die Konstruktion aber leider nicht her.


    Grüße Dietrich

  • Hallo Dietrich

    Zitat von dampfspieler

    Ich habe das Kreuzknüppel-Aggregat an meiner Fernsteuerung so gestaltet, dass die Schwinge "neutralisiert" wird (mit Federn) und der "Regler" frei beweglich ist.


    Ich hab die Knüppel für Steuerung und Dampfregler ohne Rückstellfedern. So hat man bei längeren Fahrten die Hände frei für andere Bedienhandlungen und bekommt keinen steifen Daumen :wink: . In Natura werden Steuerung und Dampfregler auch eingestellt und müssen nicht wie das Gaspedal im Auto ständig gedrückt gehalten werden. So gesehen schon ganz angenehm. Wenn man mit halber oder 3/4 Füllung fährt, kann man den Knüppel so hinlegen und gut ist es.
    @ an Alle!
    Ich hab heute mal versucht mit dem Airbrushkompressor Luft über den Dampftrockner durch den geschlossenen Dampfregler in den Kessel zu drücken. Mit 2,5 - 3Bar gelang es. Dann legte ich ein Rohr vom Dampftrockner in einen Spraydosendeckel voll Wasser und heizte den Kessel hoch. Danach ließ ich ihn abkühlen wobei er kein Wasser ansog. Als er richtig kalt war, betätigte ich das Pfeifenventil und es kam kein Ansauggeräusch womit der Kessel schon ausgeglichen war. Hier liegt die Vermutung nahe, daß das Pfeifenventil von Regner (20210) das ausgeglichen hat. Bauartmäßig ist es dem Rückschlagventil ähnlich und hat keine starke Feder.
    Beim reinigen eines älteren Regnerspeiseventils (20230/20235) habe ich die kräftige Ventilfeder gegen ein schwächeres aus einer Kadee Kupplung 906 (Bronze, 14mm lang, 4mm Durchmesser und 0,2mm Drahtstärke) ersetzt. Damit öffnet das Ventil nun leichter und kann nun auch den Unterdruck ausgleichen. Der Dampfdruck drückt auch hier den Ventilteller an den Sitz. Die Feder wird hier http://rd-hobby.de/de/Catalog/Detail/40629 als Ersatzteil angeboten. Damit das Speieventil nicht undicht wird, sollte man es grundsätzlich vor Schmutz schützen. Z.B. Einbau im Wasserkasten unter dem Deckel oder eine Schutzkappe darüber stülpen.
    Gruß Gerd

  • Hallo!
    Wie schon in Neubekesselung der VII K von Regner beschrieben, hat der neue Herrmann-Regler in der großen VII K (2X 14/18) nur begrenzte Leistung durchgelassen. Daher habe ich, wie ursprünglich geplant, den Drehschieberegler von Keifler eingebaut.
    Nach kurzer Zeit wurde er fast unbedienbar. Grund hierfür war die lose in die Drehschieberwelle als Begrenzungsschraube eingedrehte Stiftschraube. Durch den Dampfdruck an die Außenseite des Schlitzes gedrückt, verdrehte Sie sich bei Bewegung und klemmte die Welle gegenüber des Schlitzes am Gehäuse fest.

    Ich feilte den Schlitz im Gehäuse (rot) von 1,9 auf 2,1mm auf um nun dien Gewindebolzen 51120 von Regner (blau) in die Welle (grün) einsetzen zu können. Mit seinem kurzen M2 Gewinde läßt er sich nur ein Stück in die Welle eindrehen und fest anziehen, so daß er nicht festklemmen und losschrauben kann.

    Hier zum Vergleich der umgebaute Regler, eingebaut und darunter der Regler im Originalzustand mit Stiftschraube. An Herrn Keifler habe ich einen entsprechenden Verbesserungsvorschlag gesendet.
    Ähnliche Probleme sind auch bei meinem Eigenbauregler, zu Anfang dieses Tröts aufgetreten. Hier habe ich den Viton O-Ring durch einen besser gleitenen Silikon O-Ring ersetzt. Dieses Material verschleißt allerdings schneller.
    Gruß Gerd