Vorbildgerechte Dampfspeisepumpe für BR 99 22 und "VIIK"

  • Hallo Schienendampfer,


    dies soll ein versuch werden, eine Dampfspeisepumpe an der Heizerseite meiner 99 221 zu bekommen.
    Die meisten Modelle sehen für mich mit den Kühlrippen auf dem "Wasserteil" doch mehr wie Luftpumpen aus.


    Ich habe mich für die Verbundspeisepumpe Bauart Nielebock-Knorr 150l/min entschieden, mit der die BR 99 22 ausgeliefert wurden.


    Hier die erste Zeichnung für einen 3D Druck, um die Proprotionen zu prüfen.



    Leider steht mir nur eine Zeichnung aus dem Lokhandbuch 99 22 und ein relativ niedrig aufgelöstes Bild der BR 99 734 zur Verfügung.
    Hat jemand noch Detailbilder?


    Grüße,
    Georg

  • Hallo Marco,


    die Leitung ist die Abdampfleitung, die den Hauptschieber (Schleuderkolben) verlässt und durch den Wasserteil geführt wird.


    Bei dem gezeichneten 3D Modell handelt es sich erst mal nur um eine funktionslose Attrappe.


    Parallel arbeite ich mit Gerd (gerd23029) auch an einer funktionierenden Dampfspeisepumpe. Nach ersten Versuchen nur mit einem Schleuderkolben nach einem Bericht in "Journal Dampf & Heißluft 1/2012 S. 40-45, wird es wohl auf die mehrfach erprobte Kombination aus Hauptschieber (Schleuderkolben) und Hilfsschieber (zwangsgesteuerter Kolbenschieber) hinauslaufen.
    Der Hilfsschieber könnte bei der Verbundspeisepumpe im Hochdruckzylinder untergebracht werden und der Hauptschieber dahinter. Das ist dann zwar eine Änderung zum Vorbild, aber wohl die beste Möglichkeit auch Zu- und Abdampfleitungsanschluss so unauffällig wie möglich zu gestalten.


    Grüße,
    Georg

  • Hallo Pumpenbauer/-planer
    Wie Georg schon schrieb, versuchen wir eine Speisepumpe möglichst äußerlich vorbildgetreu und funktionsfähig zu gestalten.

    Hier der Funktionsgedanke des Dampfteils. Im ND Zylinder der Verbundpumpe arbeitet der Kolben. Im darüberliegenden HD Zylinder plazieren wir den zwangsgeführten Hilfsschieber. Über die Kanäle C und D steuert Dieser den Hauptschieber (Schleuderschieber, ich verwende hier die Bezeichnungen aus DB-Lehrbuch), welcher über die Kanäle A und B den Kolben steuert. Das Zylinder des Hauptschiebers soll wie bei der Vorbildpumpe waagerecht vor dem HD- (Hilfsschieber) Zylinder angeordnet werden.
    Soweit der augenblickliche Planungsstand.
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd, hallo Georg,



    Danke für die Beschreibung. Das sollte so funktionieren. Ich denke die Herausforderung wird die Abdichtung und die kleinen Dampfbohrungen. Aber das ist ja gerade das Salz in der Suppe. Tüfteln und probieren was geht. Bin auf die Ausführung schon gespannt.


    Ich möchte mir für meine 99 4011 auch noch eine Pumpe bauen. Dampf macht die Maschine wie verrückt. In Volkach hatte ich mal einen richtig schweren Zug am Haken. Eine halbe Runde nach dem Nachspeisen ging das SV wieder auf. :roll: Deswgen muß da noch ein Verbraucher ran.


    Beste Grüße,


    Marco

  • Hallo Namensvetter,


    ja diese vier Hefte, die ich als CD Rom habe, sind wirklich.
    Wie Du richtig bemerktest ist es ein anderes Modell einer Verbindspeisepumpe.
    Für ein möglichst stimmiges äußeres wären solche Bilder im Detail hilfreich.


    Grüße,
    Georg

  • Hallo Gerd,


    diese Kupplungsbauart wurde auf der Schmalspurbahn Eisfeld- Schönbrunn in Thüringen eingesetzt! Bis zum Schluss ;)


    Auch ist heute wenig bekannt, dass einige, heute als Harzbullen bekannte Loks, dort im Einsatz standen.


    Gruß Micha

  • Hallo Gerd,
    zu deiner Zeichnung und dem Funktionsgedanken möchte ich dir meine Erfahrungen mitteilen. Ich habe die einstufige Luftpumpe Bauart Knorr als Vorbild für die Dampfspeisepumpe genommen. Für die Steuerung nahm ich von Florian aus dem Buntbahn-Forum die Prinzipskizze (zu finden unter Dampf & Diesel Seite 1/ Dampfspeisepumpe Seite 4 / Florian 26. 04. 08, Anmerkung dazu: Die Dampfleitungen zum Arbeitskolben sind falsch eingezeichnet, sie müssen sich kreuzen). Das war alles für meine Überlegungen. Ich habe dann auch, so wie du gezeichnet und gebaut. Ich hatte niemand, der mir einen Rat geben konnte und so bin ich genau so wie du in die Falle geraten. Vielleicht ist es dir ein Trost, dass Manfred Regner auch darüber gestolpert ist.
    Um den Hauptschieber zu bewegen, vorausgesetzt, dass er leichtgängig ist, braucht man keine großen Leitungsquerschnitte und beim Hilfsschieber keine großen Öffnungen. Bei einer Bohrung mit 1 mm ø genügt 0.3 mm Hub des Schiebers um den Hauptschieber zu bewegen und so wird bei deiner Konstruktion dadurch nicht der volle Pumpenhub erreicht. Außerdem verschenkst du Dichtflächen.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo Marco,


    ich habe deine Begeisterung für eine Dampfspeisepumpe gelesen. Ich sehe das jetzt etwas nüchterner. Da bin ich in einem Dilemma. Wir wollen möglichst kleine originalgetreue Pumpen deren Schöpfmenge am Schluss dann doch nicht aureicht. Dann muss die Pumpe ständig pumpen. Gegen 5 bar Kesseldruck schöpft sie noch weniger. Meiner Pumpe ist das nicht besonders gut bekommen. In meinem Falle braucht es trotzdem eine Fahrpumpe. Die Kolb Loks mit den Pumpen von OS liessen sich sehr gut fahren, waren aber äusserlich sicher gewöhnungsbedürftig, haben aber super funktioniert.


    da

  • Hallo in die Runde,
    die ersten Pumpen die Walter Kolb verbaute, waren von OS, die sehr weich angelaufen sind.
    Später hat er mal eine Pume zerlegt und aufgesägt, um eigene zu bauen.
    Da Walter nicht in CNC Technik gebaut hat, gab es bei den Pumpen unterschiede.
    Eine Pumpe die schwer läuft, bringt weniger Wasser in den Kessel, wie sie Dampf verbraucht,
    besonders wenn der Kesseldruck voll ansteht.
    Natürlich war die Pumpe für die Lok vom Maßstab her zu groß, aber irgendwie auch passend.
    Die Funktion der Pumpe, macht das allemal wieder wett...auch die Ölspritzerei der Pumpe.


    Es ist eine Gratwanderung, Maßstäblichkeit und Funktionalität ins richtige Verhältnis zu bringen.


    Gruß Gery

  • Hallo Wolfgang!
    Die eintufige Knorrpumpe war auch mein Funktionsvorbild. Die fehlerbehaftete Florianzeichnung hatte ich nur beiläufig betrachtet. Ansatzweise hatte ich auch die Tolkiensteuerung betrachtet, dessen Hauptschieber aber sehr komplex ist.

    Zitat von Wolfgang

    Bei einer Bohrung mit 1 mm ø genügt 0.3 mm Hub des Schiebers um den Hauptschieber zu bewegen und so wird bei deiner Konstruktion dadurch nicht der volle Pumpenhub erreicht.

    Ich denke Du meinst 3mm Hub, 1mm Bohrung und 2mm Bohrungsabstandabstand. Das hat mein Hilfsschieber + 3mm Spiel im Mitnehmer macht 6mm Hub.
    Die Funktionszeichnung habe ich in der oberen Endlage mit bereits umgesteuerten Hauptschieber gezeichnet. Sollte so passen. Der nächste schwieriege Akt wird der Bau des Schiebergehäuses mit all den Kanälen, ohne abgebrochene Bohrer und mit Lot verstopfte Kanäle :WN .

    Hier ein Entwurfsansatz im Mittelschnitt. Aufsicht auf den Hilfsschieber mit quer davorliegenden Hauptschieber. Der Zudampf wird über den Hilfsschieber (untere Bohrung) zum Hauptschieber geleitet (mittlere Bohrung). Die Kanäle A und B zum Kolben verlaufen Im Hilfsschiebergehäuse nach unten. Über 3 M1,4 Gewindestangen soll das Schiebergehäuse mit der Zwischenplatte und dem Oberteil (größere Bohrungen) verschraubt. Nachdem dieses Teil geschafft und mit Schiebern bestückt ist, wird es erstmal ausprobiert. Dabei kann man sicher festlegen, welcher Kanal gerade durch die Zwischenplatte direkt zum Kolben geleitet wird und welcher vorbei nach unten. Bei diesem Stunt gibt es noch genug Spielraum für Denkfehler.
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd,
    ich habe deine Maße richtig angenommen, aber du hast nicht verstanden, worauf ich hinaus will. Nehmen wir an, du hast die Steuerung von Hand so eingestellt, wie sie auf deiner Zeichnung zu sehen ist. Durch den Kanal A strömt der Dampf und bewegt den Arbeitskolben nach unten 3 mm, jetzt wird der Hilfsschieber 2 mm mitgeschoben, der Hauptschieber wird über den Kanal C noch immer nach unten gedrückt. Jetzt kommen noch 0.3 mm Hub ins Spiel: Der Druck im Kanal C wird entlastet und gleichzeitig im Kanal D aufgebaut. Der Hauptschieber wird nach oben geschoben und wir haben aber jetzt erst 5,3 mm Hub erreicht! 0.7 mm vor dem geplanten Hub. Der Arbeitskolben wird über den Kanal B nach oben gedrückt und bleibt wieder 0.7 mm vor dem geplanten Hub stehen. Wenn ich jetzt alle Augen zudrücke, so fehlt dir zumindest 1 mm Hub.
    Wen du einen Trick kennst, dass bei dieser Steuerung der Hauptschieber sich nicht vorzeitig bewegt, verrate in nicht vor dem Patent.
    Ich hoffe, dass durch die ausführliche Beschreibung nicht nur du verstehst welche Erfahrungen ich gemacht habe. Aber man braucht nur einige Maße ändern und der Hub wird vergrößert.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo Wolfgang!
    Aha, dann hast Du mit 0,3mm nicht den ganzen Hub sondern nur den Teilhub gemeint, in dem die Öffnung hergestellt wird. Da könnte man sogar nachträglich den Mitnehmer des Hilfsschiebers ändern.
    Z.Zt. steckt die Planung noch in den Kinderschuhen und was machbar ist. Als Nächstes muß ich mit Versuchsschiebern feststellen, wie man den 1mm breiten Mittelsteg des Hauptsschiebers dichtend hinbekommt. Nur dann kann ich die Breite von 16mm (Original umgerechnet 11,5mm) vom querliegenden Hauptschieber halten.
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd,
    eigentlich sollte ich am "Tag" andere Arbeiten machen und in der "Nacht" schreiben. Ich bin ja nicht berufstätig :mrgreen: . Ich will dich aber nicht länger warten lassen.
    Pál hat unter "Handhabung der Regner-Speisepumpe eine Zeichnung der Steuerung meiner Pumpe eingestellt. Falls du sie bis Jetzt noch nicht angeschaut hast, bist du selbst Schuld.
    Ich habe den Steg des Hauptschiebers in der Mitte von 1 mm auf 2 mm verbreitert und die beiden Nuten auf 2 mm verkleinert. (unter dem Motto durch Erfahrung wird man klug) Manfred hat sich gedacht, da wird die Öffnung ja halbiert und hat meine verworfenen Maße gebaut. Heute ist man schon auf den Fehler darauf gekommen.
    Also : Zwei Effekte hast du mit einem Schlag. Die Dichtflächen werden vergrößert und die Pumpe wird vielleicht nicht so hektisch. Zum Pumpen reicht der kleine Öffnungsquerschnitt. Der Haubtschieber muss an den Enden so viel Dichtfläche wie möglich haben. (Änderung notwendig). Der Hilfsschieber bekommt in der Mitte eine 2,6 mm breite Nut und wird auf 9,3 mm verlängert. Die Maße innen bleiben gleich.
    Ich nehme zum Überprüfen und zum Erklären ein Blatt Papier, und zeichne die Dampföffnungen auf. Mit einem "Papierschieber" verfolge ich gleichzeitig die Öffnungs- und Schließzeiten der Kanäle. Dabei kommt es auch darauf an, dass die abdampfseitigen Kanäle nicht zu früh aufmachen und dem Hauptschieber das vorzeitige Bewegen erleichtern.
    Ich glaube, das reicht fürs Erste.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo Wolfgang!
    Ich glaube, jetzt habe ich begriffen, worauf Du hinaus willst.

    Den Steg von 1 auf 2mm verbreitern, damit Er besser abdichtet. Die Halbierung der 1mm Bohrung/Öffnung ist für die Pumpe quasi belanglos. Den Hilfsschieber verlängern, damit er den Auslaß später öffnet, ist auch kein Ding.
    Danke
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd
    Jetzt sieht man noch, dass die Dichtfläche von Kanal C zum Abdampfkanal zu klein ist. Wenn es dort eine Undichtheit gibt, merkt man es nur über den erhöhten Dampfverbrauch und ständiges Zischen über den Abdampf.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo Wolfgang,


    sieht aber in der Zeichnung von Pál genauso aus:



    hier noch mal der Vergleich der Pumpen von Außen:



    Viel mehr als 10% Vergrößerung zu 1:22,5 wird nicht mehr stimmig aussehen.
    Ich tendiere immer noch dazu den Haupschieber nach hinten an den Niederdruckzylinder anzubauen.


    Grüße,
    Georg