Aster Alishan-B-Shay oder Beginn einer neuen Liebe...

  • Ich habe das Gefühl das die Pumpe an der Kurbelwelle schlichtweg zu schnell gelaufen ist! Die kurbelwelle dreht ja um ein vielfaches schneller als die Achse! Bei so kleinen Pumpen könnten da meines erachtens durchaus Probleme mit dem Wassernachfluss und dem zu erreichenden Druck entstehen!


    gruss Dampfadi

  • @Palmerlivesteam: Das mit der Brünierung habe ich auch vor, aber erst will ich die Shay zum Laufen bringen


    @Adrian: Da die Untersetzung Kurbelwelle - Achse 2:1 beträgt, hatte die alte Pumpe doppelt so viele Hübe, da muß ich entweder Hub oder Durchmesser anpassen...


    Gruß,


    Andreas

  • Es geht weiter:


    Der Kessel wurde inzwischen vervollständigt, d.h., die Kesselbänder aus MS wurden angebracht, auch die beiden Dome (MS-Drehteile) mit ihen schön geformten Sockeln (Feingußteil). Leider ist der Abstand der Dome gegenüber dem Original viel zu groß, aber das werde ich später über die Anordung der Halteschrauben noch etwas korrigieren. Der Kessel hat vorn eine Auflage, wo er mit einer Schraube fixiert wird. Man kann auch schon die Befestigung für den „Druckluftbehälter“ erkennen, der als Verdrängungsöler mißbraucht wird. Zu dessen Anschluß muß die Kupferstichleitung etwas verwegen gebogen werden, damit sie auf die Anschlußschraube passt. Ich bin eh überrascht, daß man einen Verdrängungsöler über eine solche Leitung betreiben kann, ich ging immer davon aus, daß die Leitungen kurz und ohne Neigung liegen sollten (darüber gab es schonmal eine Diskussion). Der Öler wird mit zwei MS-Bändern angebracht, leider hat er keine Ablaßbohrung für das Kondensat, sondern muß per Spritze über die Füllöffnung entleert werden. Es dürfte aber kein großer Aufwand sein, zu einem späteren Zeitpunkt einen Ablaß nachzurüsten.


    Die Rauchkammer kleidet man mit zwei Lagen des beigefügten Keramikvlies aus, diese halten gut mit der Mutter/Klemmplatte des Schornsteins (welcher nicht vorbildgerecht – zu lang und dünn - ist).


    Zu- und Abdampfleitung schraubt man nun an den Überhitzerblock, da man später nur noch schlecht an diese Verschraubungen rankommt. Es empfiehlt sich, den Flansch der Überhitzerleitung oben am Kessel so 3-4mm zu lockern, dann lässt sich die Rauchkammer unten besser einfädeln. Die Rauchkammer wird mit drei Laschen am Kessel gehalten und zusätzlich vorne unten mit einer weiteren Schraube gesichert. Stirnseitig kommt eine Querstrebe an die Rauchkammer, diese hält die leider nicht zu öffnende Rauchkammertür. Vorher wird noch eine Scheibe Keramikvlies stirnseitg reingeklemmt. Nicht vergessen, den Flansch der Überhitzerleitung wieder anzuziehen.


    Links und rechts kommen noch zwei kleine Stützen an die Rauchkammer, die Löcher hierzu waren verbohrt (einzige Panne bisher!!). Da ich an die Rauchkammer keine neuen Bohrungen anbringen wollte, werde ich die Stützen einfach unten etwas unterfüttern, ein Streifchen 1,5mm Flachmaterial sollte reichen. An die Rauchkammertür kommt noch mittig die runde Halterung für die Betriebsnummer, hier die 31 (obwohl die Lok eher der 23/24/26 etc. des Originals ähnelt) sowie die recht groß ausgefallene Lampe.
















    Gruß,


    Andreas

  • Hallo Andreas,
    mir gefällt dein Bericht auserordentlich gut!Es ist sehr interessant auch mal etwas über eine Aster Lok zu lesen, besonders so detailliert!Weiter so!
    Die Steigung in der Ölerleitung ist kein Problem, der Dampf kann ja hoch und das Öl fließt herunter.Ich habe ein Problem darin vermutet, wenn man es anders herum macht, das Öl also bergauf kriechen müsste und darum ging es in der damaligen Diskussion.Scheinbar hat noch niemand diesbezüglich einen Versuch gestartet...
    Noch weiterhin viel Spaß beim Zusammenbau, scheinbar ist die Probefahrt nicht mehr weit :D
    Gruß Janosch

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

  • Ja, Janosch, der Fortschritt beim Bau ist unverkennbar.....


    Da ja schon Tender, Kessel und Rauchkammer und Öler auf der Bodenplatte montiert waren, habe ich diese mal rasch auf den Rahmen geschraubt und auch die Trucks angebracht, sowie die Kabine aufgesetzt. So ergab sich eine rasche Stellprobe mit einem recht ordentlicher Gesamteindruck, auch wenn der Dampfmotor und viele Kleinteile noch fehlen.



    Hier ein Link zum Vorbild der Nr. 31, wie sie heute noch auf Taiwan steht – es gibt schon einige Unterschiede des Aster Modells – Dome, Schornstein, Vorwärmer, Trichterkupplung etc. - zum Vorbild, aber das bietet ja auch die Chance, individuell zu verbessern.


    http://en.wikipedia.org/wiki/File:AFR_Shay_31_01.jpg






    Gruß,


    Andreas

  • Hallo,


    heute gibt es mal einen richtigen Fortschritt:


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    - einen Probelauf des Dampfmotors mit Druckluft. Habe ihn an meinen kleinen Airbrush-Kompressor provisorisch angeschlossen und prompt zum Laufen gebracht. Die Kompressorleistung ist leider recht schwach, der Druck fällt gleich auf 0,6bar bei dem Verbrauch, das reicht gerade, um den Motor am Laufen zu halten. Habe ihn so 45min betrieben (und alle 10min etwas Öl in die Zuleitung geträufelt). Er ist jetzt schon beim Durchdrehen per Hand wesentlich geschmeidiger als zu Beginn.


    Hoffe, meine Frau sieht nicht, daß ich ein Küchenhandtuch eingesaut habe, aber wer einen Echtdampfer als Mann hat, muß mit diesen Kollateralschäden leben (neben dem Druck auf die Haushaltskasse...)


    Gruß,


    Andreas


    Edit black.man: Video direkt verlinkt.

    Einmal editiert, zuletzt von Sascha ()

  • Hallo,


    nach den ersten Probeläufen mit Druckluft habe ich bemerkt, daß das Triebwerk zwar geschmeidiger wurde, aber wenn man es von Hand durchdrehte, immer noch erhebliche Widerstände aufbot. Ich habe dann herausgefunden, daß diese Reibung durch die jeweils dreifach O-Ring-Packungen an den Schieberstopfbuchsen hervorgerufen wurde. Die Vorspannung ist sehr hoch, so daß ein hohes Losbrechmoment mit einer dauerhaft hohen Reibung resultiert. Schraubt man die Stopfbuchsen raus, läßt sich der Dampfmotor butterweich drehen (hat aber Leckage...). Schraubt man die Stopfbuchsenmuttern nur leicht ein, läuft der Motor leichter, aber die Stopfbuchenmuttern vibrieren sich rasch raus, so innerhalb von 3-5 Min. Der einfache O-Ring an der Kolbenstangenstopfbuchse hingegen macht kein Problem, die Reibung scheint gering.


    Falls sich jetzt nach weiteren Dauerläufen keine wesentliche Besserung ergibt, werde ich die O-Ring-Packungen durch gezwirbelte Teflonschnur a la Regner ersetzen. Oder gibt es weitere Vorschläge?


    Habe aber dennoch mal den Dampfmotor rasch an die Lok montiert (sind nur drei Schrauben), auch Zu- und Abdampfleitungen passen fast perfekt und müssen nur geringfügig gerichtet werden. So langsam kann man sich den fertigen Eindruck vorstellen. Auch die beiden Stützen links und rechts an der Rauchkammer wurden unterfüttert, mit einem MS-Teil 10x5x1mm mit zwei Bohrungen 2mm, Lackierung folgt (vielleicht) noch. Dies war übrigens die bisher einzige „Passen und Fügen Übung“, wenn man von dem Nachschneiden einiger Gewinde absieht.


    Die vier Akkus für die Fernsteuerung werde ich im Aschekasten unterbringen, der Platz – im Prototyp war hier die Speisepumpe - reicht aus, eventuell auch noch für den Empfänger. Mit den Kardangelenken bin ich noch nicht zufrieden, sie gehen recht rauh und auch die Auslenkung läßt sich sicher noch verbessern. Aster schreibt als Minimumradius 1,5m vor, dies ist deutlich größer als R3 und für eine gelenkige Shay eigentlich eine Schande....









    Gruß,


    Andreas

  • Zitat von rhb fan

    Falls sich jetzt nach weiteren Dauerläufen keine wesentliche Besserung ergibt, werde ich die O-Ring-Packungen durch gezwirbelte Teflonschnur a la Regner ersetzen. Oder gibt es weitere Vorschläge?


    Hallo Andreas


    Versuch doch einmal die O-Ringe mit Teflonspray zu behandeln. Das reduziert sicher die Reibung, wie lange es haften bleibt kann ich dir nicht sagen, einfach ausprobieren, schaden kann es nicht.

  • Hallo Andreas,


    hast du schon mal überlegt, statt DREI O-Ringen (finde ich etwas viel...) ev. ein
    Teflon-Ring selber zu drehen und als Ersatz zu nehmen ? habe ich bei meiner
    HF110 als Dichtung der Schieberstange so gemacht.
    berichte bitte weiter über deine Shay, sie hat einen gewissen Suchtfaktor.....


    Gruss,
    Ernst

    Die erste Dampflok ist misslungen, versuche deshalb die zweite zu bauen...

  • Hallo Erwin,


    danke, aber das Teflonspray kann wohl nur vorübergehend helfen, irgendwann kommt das Heißdampföl an diese Stellen im Betrieb.....


    Ich nehme schon ein teflonhaltiges Öl zur Montage und zum äußeren Schmieren der Gestänge.



    @Ernst: Gute Idee, ich werde es aber wohl erstmal mit Teflonschnur probieren. Jeder Austausch der Packung erfordert einen ziemlichen Rückbau des Dampfmotors inkl. Ventileinstellung, das möchte ich mir ersparen. Wenn ich einmal Teflonsschnur drin habe, kann ich diese leicht austauschen oder nachfüttern.


    Habe mal das Triebwerk in angebautem Zustand mit Druckluft von 0,6bar, eingespeist am Manometeranschluß, laufen lassen, einfach faszinierend! (Man sieht auch, wozu eine Schachtel Hylomar gut ist...). Die Schrauben an den Kardangelenken vibrieren leicht raus, unbedingt mit Loctite sichern.


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    Gruß,


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Vor einigen Jahren hatte ich auch den gluck einen Aster-bausatz zu montieren. Hab sie nicht mehr.... :W Nur ein 3 fehlerhafte verschiedene gussteilen und gewinde nachschneiden M2.3 und 2.6. Leider ist den LGB-Aster HSB 1E1 nicht in ein echtdampfmodell umgesetzt worden.

  • Hallo Andreas


    Setzen sich die Teflonpartikel in die Poren und Vertiefungen eines Werkstoffes, wir sprechen hier im Grössenbereich von Mikrometer, so ist das sehr effektiv für die Schmierung. Teflon Festschmierstoffe sind sehr gut beständig gegen abschleudern und auswaschen.


    Bei uns in der Werkstatt funktioniert es auf den Gleitbahnen von konventionellen Maschinen sehr gut. Ist übrigens auch hervorragend geeignet als Schmiermittel zum Gewindeschneiden.

  • Hallo Erwin,


    danke für die Info, man lernt nie aus!


    Heute gibt es nur Kleinigkeiten, habe an den Wellengelenken gewerkelt. Diese gehen im Originalzustand recht schwer und haben eine überraschend geringe Auslenkung. Es empfiehlt sich, an den Gabeln der Welle eine kleine Fase mit der Feile anzubringen, ebenso an der Gabel der Schiebemuffe, ggf. auch an der Breite ein paar Zehntel abnehmen, sie soll saugend in den Ring passen.


    Das Schiebestück wird im Haltering mit zwei kleinen Distanzhülsen aus Messingrohr 3x0,5x2,3mm montiert. Dies ist knifflig, und wenn sich mal im Fahrbetrieb der Bolzen lockert/entfernt, sind diese Distanzhülsen weg – am besten gleich als Ersatzteil anlegen, kann man aus Rohr selber machen, siehe Vorschlag von Pal: Rohre ablängen.


    An der Schiebemuffe mal mit einer kleinen Feile innen durchgehen, da sind noch raue Stellen drin, auch das vernickelte Schiebestück sollte man mit feinem Leinen abziehen. Wenn man nun alles mit Öl zusammenbaut, gehen die Gelenke sehr weich und auch die Auslenkung hat sich deutlich verbessert. Falls man die Länge der Schiebestücke/Muffe optimiert - das heißt Neuanfertigung -, sollte die Shay auch durch R1 passen, auch wenn dies kein Ziel sein kann.




    Der Videoclip zeigt auch mal die Achspumpe in Funktion.


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    Da die Pumpe trocken läuft, habe ich dies nur für ein paar Minuten gemacht.


    Gruß,


    Andreas

  • Hallo,


    ich möchte die vorhandenen Kupplungen durch MS-Trichterkupplungen (Heyn) ersetzen und habe diese bereits brüniert. Frage: Was ist der Abstand Schienenoberkante-Trichtermitte? Ich habe mal ein Maß von 22mm gefunden, ist dies korrekt?


    Gruß,


    Andreas

  • Hallo,


    bin nun dabei, die Aster Shay etwas näher an das Original der Alishan-Railway heranzubringen. Als erstes habe ich den Abstand zwischen den beiden Domen um 6mm verringert (mit einem simplen MS-Zwischenstück. Dann gibt es mehr Platz für den Speisewasservorwärmer, der noch zwischen Kamin und ersten Dom kommt.





    Auch habe ich die Link-Pin-Kupplungen durch Trichterkupplungen von B. Heyn ersetzt (brüniert mit Fohrmann Messingbraun). Die Zwischenplatte ist aus 0,5mm MS und wird noch brüniert, auch fehlen noch einige Schrauben. Die originären Kreuzschlitzschrauben habe ich durch Sechskantmessingschrauben ersetzt, mit SW3 zwar etwas groß, aber dennoch wohl stimmiger.




    Gruss,


    Andreas

  • Hallo Christian,


    da hast Du sicher recht, das ist ja das schöne am Modellbau, Verfeinerungen finden nie ein Ende.... wie kann ich das meiner Frau erklären?


    Gruß aus Tokyo,


    Andreas

  • Hallo,


    bevor ich meine Frau mit Pretiosen behänge habe ich lieber an der Pufferbohle weiter gewerkelt......


    Der Rangiertritt wurde wie im Vorbild nach hinten abgekröpft (bin mir nicht sicher, ob dies eine bewußte Konstruktion ist oder nur ein Kollateralschaden heftiger Rangierversuche?) und mit einer Holzbohle versehen. Echtdampf und Echtholz schließen sich ja nicht aus, eingefärbt mit Schmincke Schwarz und Umbra Aquarellfarben, sieht im Original besser aus als im geblitzten Foto.






    Die Schrauben sind M1, das fordert mich schon mit Augen und Fingern, die MS-Teile werden noch brüniert. So langsam geht es voran.


    Gruß aus Tokyo (unverstrahlt)


    Andreas