Aster BR44 Umbau von Spiritus- auf Gasbetrieb

  • Hallo Schienendampfer.
    Nach der erfolgreichen Umrüstung meiner Aster 01 von Spiritus- auf Gasbetrieb soll nun meine Aster BR44 dran sein. Stefan (Dampftraktorist) wird wieder den Kessel und den Gastank fertigen und mir mit Rat und Tat zur Seite stehen.


    Nachteile bei der BR 44aktuell und Grund für die Umrüstung:
    Dampfregelung: Der Dampfregler ist ein Nadelventil. Die Bauweise ist eine komplette durch den Kessel gehende Einheit mit Regler auf Seite Lokführerhaus, mit Dampfausgang auf der Seite Rauchkammer und Dampfentnahme mittig im Kessel. Die Dampfregulierung mit dem Nadelventil ist sehr fein und mit Servohebel lässt sich das Ventil nicht zu 100 Prozent öffnen. Beim Betrieb der BR44 mit Last (Wagenmaterial) auf meiner Außenanlage braucht die Lok mehr Dampf auf der langen Steigung als es zurzeit möglich ist. Da die BR44 von Aster eine echte „Dreizylinder“ ist, reagiert sie sowieso schon etwas träge bei der Dampfzufuhr.
    Feuerbüchse:
    Die Feuerbüchse ragt weit in das Führerhaus hinein, bedingt durch die Feuerungsart beim Kessel „Aster Typ C“. So bleibt nur sehr wenig Platz für zwei Microservo, Umsteuerung Fahrtrichtung und Dampfregelung. Die Hitzeentwicklung bei der Feuerbüchse ist enorm, so dass der Kunststoff vom Servogehäuse weich geworden war und sich verzogen hatte, dadurch war das Servo defekt. Mit Dämmmaterial konnte etwas Abhilfe geschaffen werden, nur sah das im offenen Lokführerhaus der BR44 nicht mehr so gut aus.



    Der Kesseldurchmesser ist zurzeit 58mm, leider passt ein Durchmesser von 60mm Messingrohr nicht in das Kesselgehäuse und 58mm Messingrohr gibt es wohl nicht. Hier tüftelt Stefan noch an einer Lösung, da Rohr von 55mm uns etwas zu klein ist. Die Kessellänge beträgt alt und neu 25cm. Dadurch, dass zukünftig die Anschlüsse für das Wassernachspeiseventil und für den Wasserstand an der Rückseite Platz finden und nicht mehr wie bisher an der Kesselseite angebracht sind, gibt es weiteren freien Platz. Der neue Kessel kann dadurch 1,5cm weiter in das Gehäuse geschoben werden.






    Der Tender kann sehr gut umgerüstet werden. Der vordere Teil mit dem Spiritustank wurde bereits ausgebaut und durch eine Wasserschale, zur Aufnahme des Gastanks, ersetzt. Der hintere Teil im Tender verbleibt unverändert mit dem Wassertank für die manuelle Speisepumpe und für die Wassernachspeisung per Achspumpe.
    So, nun kommen erst mal an die Bestellungen für Dampfregler, Wasserstand und Gasregler. Alles Weitere an benötigtem Zubehör habe ich noch in meinem Fundus gehabt.
    Gruß Holger

  • Hallo Holger,


    ich bin zwar nicht der absolute Kesselbau Spezialist, habe bisher nur 2 Kessel gebaut, ich würde aber wie folgt vorgehen:
    Wenn der Aster-Kessel außen 58mm hat, würde ich Cu-Rohr 54mm außen nehmen bei 2mm Wandstärke (Wilms-Metal), ist dann noch ein wenig Platz für Isolierung.
    Dann, als angefressener Kohleheizer, warum nicht Kohle?


    Herzliche Vatertagsgrüße


    Günter

  • Hallo Schienendampfer,
    ich habe für Holgers BR 44 einen Gastank gebaut. Der Tank ist aus 60 mm MS-Rohr und ist 50 mm hoch.
    Er passt mit dem Wasserbehälter in den alten Spiritustank.



    Für den Kessel habe ich schon mal den Brenner und das Flammrohr gefertig.




    Gruß
    Stefan

  • Moin Schienendampfer,
    ich hatte eine dritte und vierte Hand zur Verfügung (Enkel) und so habe ich den Kessel mit ihm mit drei Gasbrenner gelötet.




    Druckprobe mit 6 bar




    Meine ca. 35 Jahre alte Kolbenpumpe



    Jetzt ist Holger wieder im rennen. Er muss alles wieder zusammen bauen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Günter.
    Mit viel Verspätung kommt nun die Antwort auf deinen Kommentar.
    Stefan hat einen Kesseldurchmesser von 58mm geschaffen. Das ist nun die Größe wie auch vorher.
    Gas ist für mich die einfachste und bequemste Feuerungsart. Da ich mein Gleismaterial im Garten auf dem Boden habe, ist mir eine Kohlefeuerung zu umständlich, aufwändig und unbequem.
    (Man wird ja leider nicht jünger)


    Nachdem Stefan den Kessel und Gastankt gefertigt hatte, habe ich mich nun über das schlechte Wetter gefreut. Das war optimal, denn man geht dann gerne in den Keller zum werkeln.
    Die Amaturen von Regner sind eingebaut und das Achspeiseventil von Aster für das Kesselwasser wurde wieder verwendet. Jedoch mit der Änderung, dass die problembehaftete alte Kugel entfernt wurde und mittels einer Aufbohrung das Ventil (Stift, Feder und Vitonring) aus dem Speiseventil von Regner verwendet werden konnte.
    Das Abdampfrohr wurde verändert und damit auch verlängert.
    Beim neuen Wasserstandsglas 6mm musste ich aber mit etwas Teflonband nachhelfen, um dieses dicht zu bekommen.
    Ein Test bei Stefan hatte ergeben, dass die Flamme nach dem Einsetzen der Rauchkammertür aus geht. Deshalb haben wir im Kesselgehäuse von unten eine Bohrung für die Luftzufuhr gemacht.
    Die Gasdüse 0,2 mm verursachte ein heulen, deshalb hatte Stefan bereits eine Gasdüse 0,24mm eingesetzt. Mit den beiden Maßnahmen brennt die Flamme nun ruhig und konstant.
    Als nächstes werde ich den Kessel auf das Fahrgestell bauen und dann kommt eine erste Testfahrt. Hoffentlich wird demnächst das Wetter wieder besser!!!!!!!












    Gruß Holger

  • Hallo Schienendampfer.
    Nun ist die Lok wieder komplett zusammengebaut.
    Die Servo haben wieder ihren bisherigen Platz eingenommen.
    Ein erneuter Test der fertigen Lok auf dem Rollenprüfstand hat keine Fehler gezeigt.
    Demnächst erfolgt der Test im Garten mit Rollmaterial.






    Gruß Holger

  • Hallo Holger,


    habe den Umbau deiner BR 44 verfolgt. Chapeau! Das Teil ist super geworden!!! Viel Erfolg bei der ersten Testfahrt im Garten mit dem Neubaukessel, den Stefan, zusammen mit dem Gastank, wirklich gut hinbekommen hat!


    Grüße aus Borsigwalde



    Rainer

  • Hallo Namensvetter!


    Auch von mir herzlichen Glückwunsch und immer gut Dampf!
    Die Mühe hat sich gelohnt und ich ziehe meinen Hut vor dieser erstklassigen Arbeit :B

    Grüße Holger

    Möge der Dampf mit euch sein

  • Hallo Schienendampfer.
    Der erste Testlauf war erfolgreich.
    Zum Ende der Testfahrt gab es Probleme mit der Düse und dem Gasdruck. Das muss ich noch mal prüfen.
    Die Zugkraft ist super und der neue Regler bringt nun ordentlich Dampf zu den drei Zylindern.
    Die Düse von 0,24 mm verbraucht recht viel Gas. Die Fahrdauer mit vollem Gastank habe ich aber noch nicht gestoppt.
    Die Achsnachspeisepumpe für das Kesselwasser funktioniert nun einwandfrei mit guter Leistung.
    Zum Video: Die Kratzgeraüsche kommen vom Nachbarn. Der hatte leider gerade sein Moos aus den Fugen der Betonsteine rausgekratzt.
    Die Kamera stand zum Filmende leider sehr schief.


    http://www.youtube.com/watch?v=MqsTuly1iX0


    Gruß Holger

  • Hallo Holger,
    vielleicht musst du wärmeres Wasser in den Außenbehälter für den Gastank füllen.
    Ich nehme an, dass der Tank sehr stark abkühlt und dadurch bei fast leeren Tank der Druck nicht mehr konstant ist.
    Gruß Stefan

  • Moin Stefan.
    Ich habe die Ursache wohl gefunden. Die Brennerleistung hatte sich bei den weiteren Fahrten immer mehr verschlechtert.
    Das Anzünden des Brenners funktionierte dann auch kaum noch.
    Den Brenner habe ich ausgebaut und festgestellt, dass an der Spitze des Brenners (Quetschung) ein Lichtpunkt zu sehen ist.
    Nachdem ich die Schlitze des Brenners abgedichtet hatte und Druckluft in den Brenner geblasen habe, trat an der Spitze reichlich Luftdruck aus.
    Mit jedem längeren Gebrauch der Lok, hatte sich die Brennerspitze wegen der Hitze wohl immer mehr geweitet.
    Wie bekomme ich die Brennerspitze dicht?




    Gruß Holger

  • Hallo Holger,


    am besten machst du die Brennerspitze mit ner Drahtbürste blank und verabreichst ihr dann ne Ladung Hartlot. Dann müsste Ruhe sein :wink:
    Gutes gelingen wünscht dein Namensvetter :flt:

    Grüße Holger

    Möge der Dampf mit euch sein

  • Hallo Holger.
    Danke für den Hinweis zum Löten.
    Da ich aber kein Hartlöter bin sondern lediglich ein Weichlöter habe ich den Tip von Stefan angenommen und die Brennerspitze platt gemacht und umgebördelt.
    Zusätzlich habe ich den Brenner noch mal an allen Stellen entgratet und für die Bohrung, für den Lufteinlass am Brenner, eine Schelle zum verschieben angebracht.
    Mit der kleineren und aureichenden Düse 0,2mm habe ich dann noch mal alles gestestet und die Lok geheizt. Alles war nun in Ordnung. Die Heulgeräusche sind weg.


    Vorher hatte ich noch festgestellt, dass recht viel Gasaustritt an dem Ronsonventil war. Hier war ein O-Ring angebracht worden, das war aber nix.
    Das Ronsonventil wurde daher mit Teflonband am Gewinde wieder eingeschraubt und nun ist es dicht.
    Gruß an alle Mitleser.
    Holger
    PS: Stefan hat schon wieder eine Idee für den Gasbetrieb der BR86 von Aster.
    Hier handelt es sich um eine Spirituslok mit Vergasungsbrenner. Der Kessel wird bei der Lok von außen geheizt.

  • Hallo Schienendampfer.
    Heute gab es einen weiteren Fahrtag mit der BR44.
    Der Brenner ist nach den Veränderungen inzwischen sehr leise mit der Düse 0,2mm.
    Getestet wurde heute die Fahrzeit mit einer Gasfüllung und der Wasserverbrauch mit einer Kesselfüllung, ohne Nachspeisung von Wasser mittels Achspumpe.
    Für mich waren die Ergebnise sehr zufriedenstellend:
    - Eine Gasfüllung mit Anheizen und Fahrbetrieb mit Last hält 40 Minuten vor.
    - Das Kesselwasser wurde von mir erstmalig nach 30 Minuten nachgefüllt, es hätte auch noch etwas länger gehalten.
    Jetzt wird nur noch gefahren, da im Moment alles OK ist.


    Facit: Es war die richtige Entscheidung von Spiritusbetrieb auf Gasbetrieb umzustellen. :D


    Gruß Holger und mein Dankschön an Stefan für den Bau von Kessel und Gastank.