Aster S2/6 "Der Wiederaufbau"

  • Moin Chris,


    ich gehöre auch zu den Leuten die sich eher darum bemühen etwas selber in Ordnung zu bringen, als gleich zu jammern oder ein Projekt/Modell zu verwerfen oder gar zurück zu geben.
    Vermutlich wäre ich wie du an die Aufarbeitung des Modells gegangen. Und genau das, so wie du es uns hier zeigtst, wäre meiner Meinung nach auch der einzig richtige Weg, um aus diesem "Wrack" wieder eine einsatzfähige Dampflokomotive zu machen. Wer weiß wo sie sonst gelandet wäre... womöglich früher oder später in der Mülltonne :WN .


    Also Hut hoch und Daumen ab für dienen Einsatz zur Wiederauferstehung der schönen S2/6 und weiterhin viel Erfolg ;)


    Grüße, Gerd

  • Zitat von Chris

    Die Druckprobe war die pure Ernüchterung...



    Der Kessel hat nur sehr wenig Druck aufgebaut. An vielen Armaturen ist die Druckluft entwichen.
    Die Leitungen in der Rauchkammer waren vollkommen undicht. Diese waren nicht richtig verschraubt und nicht abgedichtet.
    Mit ein wenig Teflonband konnte man die Sache aber schnell beheben.
    Ein anderes Problem war das Glas vom Wasserstand. Es war gebrochen!


    Hallo Chris,


    offenbar hast du eine Druckprobe mittels Druckluft gemacht. Vor dem ersten Anheizen empfehle ich dir schon noch eine Druckprobe mit Wasser.
    Ich lese deinen Beitrag interessiert mit, und verfolge die Revision dieser schönen Lok. Viel Erfolg weiterhin.


    Gruss
    Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Chris,
    darf ich unverschämt mal fragen, wieviel Du für das "Schätzchen" hingelegt hast?
    Hoffe Deine Gattin liest nicht mit :pff:
    Und wenn's Du nicht sagen willst :OW , auch o. k.
    Bin auf Weiteres gespannt und grüße,
    Reinhold

    ....und immer 'ne handbreit Wasser über der Feuerbüchse!

  • Hallo Leute ,
    vielen Dank für eure netten Rückmeldungen
    Ich möchte natürlich nicht, dass diese schöne Lok irgendwann in der Mülltonne verschwindet.
    Darum habe ich die Aufgabe angenommen diese Lok wieder aufzubauen.


    Nach dem ernüchternden Druckluft-Test, bei welchem wir übrigens feststellen mussten, dass die Maschine nur schwergängig auf einem Zylinder ruckelt....ging es weiter an das Feintuning der Steuerung.
    Bevor die Lok das erste mal angeheizt wird.. (Was noch dauern wird, da der Gastank noch nicht betriebsbereit und geprüft ist)..wird selbstverständlich erstmal eine Druckprobe mit Wasser gemacht. Hierzu kommt später noch mehr..


    Ich habe ja bereits erwähnt, dass ich die Lok Online über diverse Inserate gesucht habe.
    Ich habe mehrere Angebote für ein solches Model bekommen. Unter anderem aus der Schweiz, den Niederlanden und Frankreich.
    Die Preisvorstellungen der Anbieter haben sich zwischen 2700€ und 4000€ bewegt..
    Ich habe mein Exemplar für ca. 1600€ ersteigert
    Gruß Chris

  • Ich hatte nach dem misslungenen Druckluft-Test erstmal genug von der Lok...
    Die Fein-Einstellung kann noch ein wenig warten.
    Darum war es mir lieber erstmal eine andere (weniger anspruchsvolle) Baustelle aufzusuchen. Da ist ja noch der Tender!
    Hier müssen die Wasserleitungen "richtig" verlegt werden. Dazu habe ich eine Führung für die Wasserrohre unterhalb des Tenders angebracht. (In Form eines Winkelblechs)
    So ein Blech war von ASTER auch vorgesehen.Nur nicht vom Vorbesitzer... :OW



    Nun befinden sich die beiden Wasserrohre an der richtigen Stelle.




    Liebe Grüße
    Chris

  • Da der Tender keinen Tropfen Wasser halten kann, musste er abgedichtet werden.
    Das Wasser ist an den unteren Schrauben des Tenders ( mit welchen der Tender-Aufbau mit dem Rahmen verbunden ist) herausgelaufen.
    Ich habe zwei Silikon-Pasten zur Verfügung mit welchen man sowas perfekt abdichten kann.
    Ich habe dazu ganz einfach die Gewindeläufe der Schrauben mit dieser Silikon-Paste eingeschmiert. Dicht!



    Ich habe noch eine Tube von einem anderen ASTER -Bausatz übrig. Die Silikon-Paste ist weiß.
    Damit man das auf der dunklen, grünen Lackierung des Tenders nicht sieht, habe ich mich für die schwarze Paste von UHU entschieden. Das Zeug eignet sich übrigens hervorragend für Abdichtungen im Dampfmodellbau...nur so am Rande erwähnt


    Gruß Chris

  • Hallo liebe Schienendampfer,
    nachdem der Tender nun abgedichtet war, habe ich mir den Gastank vorgenommen.
    Als langjähriger REGNER-Fahrer bin ich mit Gastanks in diesem Sektor ein wenig vertraut.


    Doch beim Gastank meiner S2/6 war mir eine Unit neu:



    Links aussen ist das Gasventil zu sehen.
    Rechts aussen der Gaseinfüllstutzen mit Kappe
    Was war das für ein Teil in der Mitte?


    Die Bauteile 324, 64 und 323 bilden eine Überdruckabsicherung (so beschrieben in der Bauanleitung)
    Beim Teil 64 (rot markiert) handelt es sich um eine Gummi/Silikonscheibe.
    Diese wird zwischen den Teilen 324 und 323 verbaut und dichtet den Tank ab. Wenn der Druck im Tank zu groß ist, gibt diese nach und schützt diesen vor Druckschäden.
    Ich habe sowas bisher bei keiner gasbefeuerten Echtdampflokomotive gesehen.
    Die Gastanks vieler Hersteller besitzen keine Überdruckabsicherung
    Kann mir das jemand erläutern?
    Gruß Chris

  • Die zuvor erwähnte Gummi-Scheibe zum Abdichten des Gastanks war eins der vielen Fehlteile meiner S2/6.
    Ich habe mir viele Gedanken gemacht wie ich das Teil am besten ersetzen kann. Ich habe leider nichts geeignetes in meinem Bestand gefunden. Bei einem gemütlichen Ausflug kam mir dann die Idee...!!!!! 8)





    Passt!!


    Gruß Chris

  • Hallo Chris,


    bemerkenswert und interessant, wie Du diese "verhohnackelte" Diva wieder auf Vordermann bringst.
    Ich hatte unlängst einen unvollständigen Aster Glaskasten zu renovieren und auf Vordermann zu bringen, da war auch hilf dir selbst, so hilft dir Gott angesagt. Ist aber ganz gut geglückt.


    Zitat von Chris

    Wenn der Druck im Tank zu groß ist, gibt diese nach und schützt diesen vor Druckschäden.
    Ich habe sowas bisher bei keiner gasbefeuerten Echtdampflokomotive gesehen.
    Die Gastanks vieler Hersteller besitzen keine Überdruckabsicherung
    Kann mir das jemand erläutern?
    Gruß Chris[/img]


    In vielen Loks ist dieses Ronson Ventil verbaut, das öffnet trotz seiner kleinen Bauweise bei Überdruck. Das findet sich meine ich auch in Deiner (Nr.321), ist aber mit einer Kappe (320) zusätzlich abgedichtet, sozusagen doppelt gemoppelt. Mit dieser Kappe funktioniert diese Sicherheitsfunktion natürlich nicht mehr. Deshalb dieser zusätzliche Aufwand.
    Zudem habe ich mir einmal von einem Japaner erklären lassen, dass dort sehr viel (Woks!) mit Flaschengas gekocht und hantiert wird. Das könnte ein Grund für eine größere Sensibilität gegenüber diesem Medium sein und dort die Vorschriften auch etwas restriktiver ausfallen.
    Das Regner Ventil kann ich nicht beurteilen, weil ich keines mehr habe. Aber diese Schnellkupplungsfüllventile ex. Reppingen und Herrmann haben diese Funktion definitiv nicht und deswegen sind dort meist fälschlicherweise aber dennoch richtig! als Entlüftungsventil bezeichnet, diese Ronson Ventile, zusätzlich verbaut.


    Den ganzen Aufwand bräuchte es nicht, wenn wir nur mit Butan und nicht mit diesen Mischgasen fahren würden. Bei Butan passiert nämlich auch bei höheren Temperaturen nichts, wogegen Propan da nette Drücke realistisch besehen bis 20 bar entwickeln kann. Ich hatte schon einmal einen geblähten Tank ex Reppingen in der Hand, der dieses Symptom zeigte. Er war ohne massive Teilzerlegung der Lok nicht mehr auszubauen gewesen erzählte mir der Besitzer.


    In meine Loks kommt seither nur mehr Reinbutan ex CG oder CFH aus diesen EW Stechkartuschen. Gut der Adapter kostet knapp 40€ im Outdoor Laden. Für etwaige eher unwahrscheinliche Winterfahrten halte ich noch eine Mischgaskartusche bereit, da wachsen aber schon die Spinnweben drüber.


    Grüße


    Fritz

    ]ch weiß, dass ich nichts weiß.
    Sokrates, Griech. Philosoph 469 - 399 v.Chr

  • Hallo Chris
    Ich habe bisher fleissig mitgelesen und möchte nun auch zum Zusatzventil auf dem Gas tank meine Ansicht kundtun. Ich kenne dieses Ventil nur als Entlüftungsventil um den Gastank ganz zu füllen. Beim Füllen mit der Gasflasche entsteht ein Gegendruck und wenn dieser gleich gross ist wie derjenige in der Gasflasche kriegst Du kein Gas mehr in den Tank. Ich kenne dieses Ventil nur mit einer Stahlkugel als Dichtung und öffne es leicht beim Befüllen mit Gas bis Flüssiggas austritt darauf nehme ich die Flasche weg und warte bis nur noch Gas austritt. Dann schliesse ich dieses Ventil und meine Gasheizung ist nach guter Lüftung einsatzbereit.
    Freundliche Grüsse :lol:
    Georg

  • Lieber Fritz,
    Lieber Georg,


    Vielen Dank für Euer Feedback zur Überdruckabsicherung meines Gastanks.
    Eure Beiträge gehen etwas in verschiedene Richtungen, sind aber beide vollkommen korrekt.
    Dieser Stutzen mit der Gummischeibe dient sowohl als Druckabsicherung und als Entlüftungs- Einrichtung beim Befüllen des Gastanks.


    Ich habe meinen Tank nun erstmals mit Gas befüllt. Dabei konnte ich diesen mit dem zurvor erwähnten "Duckabsicherungs-Dingens" hervorragend entlüften. Das Gas strömte problemlos in den Tank.
    Ich habe den Tank anschließend in eine Wasserschale gelegt um zu überprüfen ob dieser dicht ist. Alles bestens!!!
    Es waren keine Gasbläschen zu erkennen.
    Auch nachdem ich die Wassertemperatur Stück für Stück erhöht habe..( bis ca. 45°C, weil wärmer kann der Tank im Betrieb der Lok nicht werden) war nichts zu erkennen.
    Liebe Grüße
    Chris

  • In der Zwischenzeit habe ich auch die Schieber der Lok richtig eingestellt. Ich habe leider keine Bilder von der Aktion gemacht. Denke aber die meisten von Euch haben sowas schonmal durchgeführt.
    Auf dem Foto kann man erkennen wie die Schieber der S2/6 aussehen

    Liebe Grüße
    Chris

  • Mittlerweile sind auch die fehlenden Lokschilder eingetroffen:
    Auch hier kann Aster leider keine Ersatzteile mehr liefern. ( Was nach 40 Jahren absolut OK und verständlich ist!)
    Danke an Hr. Beckert!
    Gute Arbeit



  • Jetzt fehlten noch die vorderen Aufstiegsleitern zur Rauchkammer.
    Natürlich hat der Vorbesitzer auch diese markanten Teile verlegt.


    Hier war wieder Eigeninitiative gefordert:
    1,5mm.Rundstab zurechtgebogen und die Halterungen aus 1mm Messingblech gesägt und gefeilt



    danach U-Profil zurechtgeschnitten und die Tritte nachgestellt:



    zum Schluß alles schwarz lackiert:




    Die Lok ist nun wieder vollständig!!!
    Zeit für einen Probelauf....



  • Der nun "dichte" Tender ist mit Wasser gefüllt und versorgt den nun ebenfalls "dichten" Kessel der Lok über die Speisepumpe mit Wasser.


    Die Dampfpfeife ist nun eingebaut und die Dampfzuführung ist nicht mehr am "Gasbrenner" angeschlossen
    (Vergleiche Nr.3 / Seite 1)


    Gruß Chris

  • So liebe Schienendampfer,


    das erste mal den Brenner gestartet: :Q :Q


    [youtube]

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    [/youtube]
    https://www.youtube.com/watch?v=Jg5-hHAUxOE


    und die Dampfpfeife getestet.
    Ja..die klingt noch etwas schwach. :mrgreen:
    Allerdings lag der Kesseldruck auch nur bei 0,5 bar.


    Das "Heulen" des Brenners ist eine Katastrophe!
    Das Problem ist bei dieser Lok bekannt. Nun durfte ich es mal "live" miterleben..
    Zu dem Thema wird hier noch einiges kommen.


    Liebe Grüße
    Chris

  • Hallo liebe Schienendampfer,
    die S2/6 hat sich nun zum ersten mal bewegt:
    Trotz heulendem Brenner ein weiterer Schritt in Richtung Fertigstellung:
    https://www.youtube.com/watch?v=TiHcUXcFds0
    [youtube]

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    [/youtube]


    Der Kesseldruck lag bei 1,0 bar!
    Nun muss die Lok auf der Schiene getestet werden.


    Gruß Chris

  • Hier ist die Lok zum ersten mal unter Dampf auf Schienen zu sehen:



    um ein wenig in die Atmosphäre von "1907" einzutauchen...gibts die Fotos in Schwarz/Weiß:



    Gruß Chris

  • Die Lok lief bei Ihrer ersten Testfahrt recht zufriedenstellend:
    Mit dem Dampfregler lässt sich die Lok sehr gut fahren.
    Auch der Gashahn auf dem Tender lässt ein sehr gutes Steuern der Gasmenge und folglich der Lokomotivleistung zu.


    Zum Einsatz kamen bei dieser ersten Testfahrt 5 Märklin Personenwagen (4-Achser), welche die Lok problemlos ziehen konnte.



    Es war aber nicht alles positiv an dem Tag.
    Die Maschine ist bei nahezu jeder Weiche aus den Schienen gesprungen.
    Die Vorlauf-bzw. Nachlaufachsen lassen grüßen..Der Anpressdruck auf die Schienen ist viel zu gering. Hier werden wir nochmal genauer hinschauen müssen.
    Fortsetzung folgt...



    Die Vor-und Nachlaufachsen der S2/6 müssen nach erfolgter Testfahrt genauer untersucht werden....