EKB von Reppingen

  • Hallo zusammen,


    ich verwende mal diesen Thread, um vom Bau meiner EKB zu berichten.


    Vor ein paar Wochen erreichte mich der Fahrwerkbausatz. Alle Teile waren schön lackiert und passten weitesgehend auf Anhieb. Leider hatte Ralph Reppingen die Gewinde in den Kuppelrädern für die Bolzen vergessen. Aber schon 24h nach meiner Email an ihn hatte ich Ersatz im Briefkasten :thumbup::thumbup: Die anderen Räder habe ich dann erst hinterher eingesendet. Insgesamt muss ich sagen, dass ich mit dem Service von Reppingen mehr als glücklich bin!


    So sieht die Lok bis jetzt aus:




    Heute habe ich nun mit viel Geduld an der Steuerung gerechnet und eingestellt. Dabei habe ich versucht zu berücksichtigen, dass die Schwindenschubstange an der Schwinge oberhalb der Achsen befestigt ist. Ich werde hier meine gemessenen und errechneten Werte veröffentlichen, mit der ich die Gegenkurbel eingestellt habe. Vielleicht ist das nochmal jemanden eine Hilfe.


    Ich habe soeben einen Drucklufttest durchgeführt und bin eigentlich recht angetan vom Ergebnis. Video folgt gleich. :D


    Viele Grüße
    Arne

  • Hier nun das versprochene Video. Die Konstruktion zum "Aufbocken" der Lok ist etwas provisorisch/pragmatisch - man nimmt halt, was gerade so in der Garage steht. :lol: Hat aber funktioniert.


    Der Druck war eigentlich am Manometer meines Kompressors kaum abzulesen, am Ende des Videos drehe ich auf ca. 1,8bar. Mehr habe ich mich nicht getraut. Ich hatte Angst die Lok hebt ab oder so. 8)


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  • Hallo Arne
    Ein super Gefühl wenn sich das Teil zum ersten mal dreht und alles richtig eingestellt ist. Mein "Röbeli" hat etliche Zeit am Lufttropf gehangen um gut einzulaufen. Ich habe einfach von Zeit zu Zeit Automotorenoil in den Druckschlauch gegeben.
    Nachher läuft das Triebwerk seidenweich und ist bereit für Dampffahrten.
    Freundliche Grüße :lol:
    Georg

  • Hallo Arne,


    Freu mich, das die Lok so gut läuft.
    Bin mit meiner auch sehr zufrieden.
    Hab ihr noch einen chuffer verpasst.
    Tolles Abdampfgeräusch.
    Viel Spaß noch beim weiterbauen.
    Gruß
    Günther

  • Hallo zusammen,


    die EKB hatte es mir von Anfang an angetan. Ich habe mir damals die Emma aus kostengründen gekauft. Wenn ich heute sehe, welche Anfängerfehler ich an meinen ersten beiden Loks gemacht habe, bin ich froh, dass ich die EKB erst jetzt baue.


    Hier nun meine Methode zur Einstellung der Gegenkurbel: Angelehnt ist mein Verfahren an die Methode von Christian und Friedl, wie hier beschrieben:
    Die Kurbel richtig einstellen


    Allerdings habe ich das Verfahren leicht abgeändert:
    1. Ich wollte den Treibzapfen möglichst genau ausrichten
    2. Ich wollte keine Schablone bauen
    3. Die Schwinge der EKB liegt höher, somit ist eine rechtwinklige Einstellung der Gegenkurbel zu Treibzapfen nicht optimal. Ich erlaube mir dazu Pàls Post aus dem 6001er-Thread einzufügen:



    Für das gesamte Verfahren steht das Fahrwerk auf einer ebenen Unterlage, in meinem Fall ein 2,5mm Alublech was gerade so rumlag.


    Um die Treibzapfen möglichst genau positionieren zu können, habe ich sie im vorderen Totpunkt positioniert. Dazu habe ich den Abstand von der Unterlage zu der Unterkannte der Gleibbuchsen an der Treibstange ausgerechnet und mit der Schieblehre gemessen (in meinem Fall 19,75mm).



    Anders als auf dem Bild habe ich das Umlaufblech nicht montiert gehabt. Anstelle der Schieblehre hätte man sicherlich eine Schablone verwenden können.


    Nachdem das Rad so ausgerichtet war, habe ich die Räder fixiert: Ich habe eine Klammer an das mittlere Rad gesetzt, ähnlich wie Andreas das hier gemacht hat, nur halt mit einer Klammer:



    Nun musste ich die Höhe der Gegenkurbel ausrechnen.
    - Ist die Schwinge in Mittelstellung, also das hintere "Auge" in der Schwingenstange über der Treibachse, habe ich die Höhendifferenz Achse zu Befestigung der Schwingenstange an der Schwinge auf 10,3mm gemesen. In diesem Fall Beträgt der Winkel der Schwingenstang 8,58°. (Länge Schwingenstange = 69mm)
    - Somit wird die rechwinklige Ausrichtung der Gegenkurbel zum Treibzapfen um diese 8,58° geneigt, die Skizze von Pàl oben!
    - Die Gegenkurbel ist 10,6mm
    - Als Abstand Achse-Treibzapfen habe ich den halben Kolbenhub laut Datenblatt genommen, 9mm. Zum messen hätte ich die Kuppelstange demontieren müssen.
    - In meinem Fall bin ich auf ein Maß von der Unterlage zur Unterkannte des Bolzens an der Gegenkurbel zur Schwingenstange auf 16,13mm gekommen.


    So habe ich nun meine Kurbel, wieder mit der Schieblehre (Schablone wäre auch gegangen) eingestellt:



    Natürlich war die Schwingenstange abgebaut. Das Umlaufblech auch.


    Dass mich mich nicht komplett verrechnet habe, zeigt mir dass die Lok bei deutlich unter einem Bar läuft, obwohl viele Bolzen noch recht stramm sitzen. Ob alle abgewandte Trigonometrie richt war, dafür grantiere ich nicht. Und Messungen... naja sollten auf 0,2mm hoffentlich stimmen.


    Vielleicht hilft das dem einen oder anderen beim Einstellen!


    PS: Zum Rechnen von Dreiecken verwende ich diesen Dreiecksrechner:
    http://www.3eck.org/triangle/de/calculator_advanced.php


    Viele Grüße
    Arne

  • Hallo Günther,

    Zitat von Günther

    Hab ihr noch einen chuffer verpasst.
    Tolles Abdampfgeräusch.


    das muss ich mal in Natura probehören. Ich finde das Chuffergeräusch nicht immer gut. Aber die Maschine lässt sicherlich noch viele Anpassungen zu. Erstmal muss sie nun unter Dampf laufen.


    Hallo Georg,

    Zitat von Georg

    Mein "Röbeli" hat etliche Zeit am Lufttropf gehangen um gut einzulaufen. Ich habe einfach von Zeit zu Zeit Automotorenoil in den Druckschlauch gegeben.
    Nachher läuft das Triebwerk seidenweich und ist bereit für Dampffahrten.


    ich lasse die Maschine nur solange unter Luft laufen, bis ich mit der Steuerung zufrieden bin. Vorhin waren es vielleicht 5min, in den ich euphorisch die Bewegung bestaunt habe :wink: Das eigentlich Einlaufen kommt für mich erst auf der Schiene und mit Damps. Das macht irgendwie mehr Spass, finde ich. Aber da hat jeder so seine eigenen Methoden :Q


    Viele Grüße
    Arne

  • Hallo Arne, achte auf zwei Punkte ...


    1. Führung der Schwingenwelle durch den Rahmen. Mein Messingrohr hat sich sehr schnell "eingelaufen" und bekam Spiel. Vielleicht willst du hier gleich eine andere Lagerpaarung verbauen ...


    2. Langloch Schieberschubstange / Bundschraube. Die Schrauben schleifen sich sehr schnell ein und die Steuerung kann unpräzise werden. Ggf. solltest du hier kleine Gleitringe aus Teflon verwenden. Bei mir sind die Schrauben echte Verschleissteile.


    Viele Spaß mit der Lok ...


    Oliever


    PS Ein Chuffer ist nicht notwendig ... Die Maschine klingt so auch schön! (finde ich)

  • Hallo Oliever,


    danke für die Hinweise


    Zitat von Oliever

    1. Führung der Schwingenwelle durch den Rahmen. Mein Messingrohr hat sich sehr schnell "eingelaufen" und bekam Spiel. Vielleicht willst du hier gleich eine andere Lagerpaarung verbauen ...


    Das hätte ich nicht erwartet. Theoretisch bewegt sich diese Welle doch nur beim Umsteuern.. :GR Praktisch kriegt sie vermutlich eine ganze Menge Vibrationen von der Schwinge ab... :? Oder meinst du die Achsen der Schwingen im Messingrohr?


    Zitat von Oliever

    2. Langloch Schieberschubstange / Bundschraube. Die Schrauben schleifen sich sehr schnell ein und die Steuerung kann unpräzise werden. Ggf. solltest du hier kleine Gleitringe aus Teflon verwenden. Bei mir sind die Schrauben echte Verschleissteile.


    Das hab ich auch schon (von dir) gehört. Ich vermute mal, dass der Verschleiß aber vor allem an der Schraube und nicht so sehr an der Schieberschubstange auftritt, oder? Ich habe nichts gegen Verschleißteile, solange sie einfach zu tauschen sind :wink:


    Viele Grüße
    Arne

  • Hallo,


    das mit dem Langloch Schieberschubstange / Bundschraube (Kuhn'sche Schleife) hatte ich auch bei meiner 996001 von Reppingen und hier im Forum im Baubericht beschrieben. An stelle der serienmäßigen unterdimensionierten Bundschraube 2,5mm habe ich eine 3,0mm verwendet. Eine Teflonhülse ist vermutlich aufgrund der einseitigen Beanspruchung rasch verschlissen, dann lieber eine Bronzehülse verwenden.


    Gruß,


    Andreas

  • Zitat von Andreas

    Eine Teflonhülse ist vermutlich aufgrund der einseitigen Beanspruchung rasch verschlissen, dann lieber eine Bronzehülse verwenden.


    Hallo Andreas,


    ich bin ja bekanntermaßen Teflonskeptiker, aber Hülsen an besagter Stelle bewähren sich schon länger in Betrieb. Die ÖBB vom Heinz ist entsprechend umgerüstet ....


    LG / Oliever

  • Hallo die Runde!


    Jeden wie er möchte, schön jedoch nur eine Teflon-hülse ersetzen, welche sicher viel länger hält und auch billiger ist.
    Meine Erfahrung ist: Auch kein Öl notwendig und damit entfällt das Staub- Ölgemisch welches wieder gereinigt werden möchte um nicht zur Schleifpaste zu werden. Ich fahre gerne mit möglichst wenig Pflege eine saubere Lok.


    Bin aber mit meiner zur ölfreien ÖBB 898.01er sehr zufrieden.


    VG Heinz

  • Hallo zusammen,


    es gibt noch viel zu tun, aber Sie läuft! :flt:
    Hier ein Video von meiner ersten Testfahrt:


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    Viele Grüße
    Arne

  • Hallo Arne,


    sehr schön !


    Ich verfolge diesen Beitrag mit großem Interesse weil ich letzte Woche auch meine EKB bestellt habe.


    Die KB4is mag ich sehr gerne (ich war als kleines Kind auf Wangerooge im Urlaub). Da gibt es noch einen grün/weißen Jever-Wagen.


    Gruss


    Andreas

  • Hallo Arne.


    Die Lok gefällt mir. Läuft sehr schön rund, zieht ordentlich was weg und der Sound ist auch klasse.


    Ich finde es immer wieder interessant, dass man mit Echtdampflokomotiven Steigungen und Gefälle bemerkt, die kaum sichtbar sind. Aber dass man ständig dabei sein muss macht ja auch irgendwie den Reiz der Sache aus.


    Grüße!
    Bastian

    ich dampfe, du dampfst, er/sie/es dampft, wir dampfen, ihr dampft, sie dampfen

  • Moin Arne,


    sieht gut aus, wie sie fährt! ...und sich anhört. Kompliment.


    Ist vielleicht hier das falsche Thema, aber Deine mobile Anlage interessiert mich sehr.
    Kannst Du darüber estwas berichten? Wie dick sind die Platten und wie verbindest Du diese?
    Besonders gut finde ich, dass es nicht nur im Kreis herum geht.


    Grüße
    Steffen

    "Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen!" Kurt Marti