Hallo SchienenDampfer!
Ich habe seinerzeit ausführlich über den Zusammenbau meines Lumber Jack im alten SpassBahnForum berichtet. Da es das nicht mehr gibt und meine Beiträge im Nirvana verschwunden sind, habe ich nun hier eine kurze Zusammenfassung erstellt :wink:
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Als erste Lok für meine Waldbahn habe ich mir bei Regner den „Lumber Jack“ als einfach zu bedienende Lok (ohne Fernbedienung) angelacht.
Als glücklicher Besitzer des teilmontierten Bausatzes hatte ich das gute Stück in wenigen Stunden zusammengebaut.
Sehr sauber gearbeitet; zwei Löcher im Bodenblech mussten allerdings nachgefeilt werden, da sie nicht exakt gebohrt waren und zwei vergessene Gewinde an den Winkeln der Pufferbohle mussten geschnitten werden
Lt. Ankündigung sollte das Fahrgestell bereits vormontiert sein, was es allerdings nicht war, nur die Zylindereinheit war bereits komplett.
Für die Montage der Zylindereinheit musste ich eine Distanzscheibe anfertigen, da sonst - trotz Verstellmöglichkeiten - die Zahnräder nicht ineinander gegriffen hätten
Ein Problem bereitete auch das vordere Kesselband. Es musste halbrund eingefeilt werden, da für eine gerade Montage sonst die „Kesselwarzen“ und die Zylinderhalterung im Weg gewesen wären.
Gut gefallen hat mir auch, dass der Handgriff des Dampfreglers eine Isolation mittels Schrumpfschlauch aufwies, so dass man sich beim Fahrbetrieb nicht die Finger verbrennt (Bild links)
Warum die Umsteuerung so etwas nicht aufweist, ist etwas unverständlich. Das Problem löste ich natürlich sofort auf der Drehbank (Bild rechts)
Wie erwartet, machte die Dachkonstruktion keine besondere Freude. Man muss das Dach unter einer gewissen Spannung auf vier Stifte aufstecken.
In der Praxis schaut das dann so aus:
Wenn man 3 Stifte im Dach hat und den 4. einfädeln will, springen 2 Stifte wieder aus den Löchern - was, wie man sich vorstellen kann, bei einer unter Dampf stehenden „heißen“ Maschine mir nicht sehr viel Spaß bereitete
Also musste eine für mich akzeptable Lösung her
Ich hab mir ein 5 x 5 mm Vierkant-Messingrohr und zwei 4 x 4 mm Messingstangen besorgt. Hab vom Rohr 6 etwa 4 cm lange Stücke abgeschnitten und mit Industriekleber an die Seitenwände geklebt, nachdem ich zuvor an diesen Stellen die Farbe abgeschabt hatte.
Ich wollte mir die Lötarbeit und damit das Abbeizen und das komplett neu Lackieren ersparen.
Innerhalb zwei Jahren hat sich erst eine dieser Klebestellen gelöst und musste nachgeklebt werden
Mit den 6 Vierkantrohren habe ich nun die Möglichkeit, verschiedene Dächer zu basteln und diese nach Lust und Laune aufzustecken
Dann wurde aus den Messingstangen ein Gestell (hart)gelötet, das genau in 4 der 6 Rohre passt, vier Löcher gebohrt und M2-Gewinde geschnitten
Schließlich habe ich das Dach drauf geschraubt und in die Vierkantrohre gesteckt. Es lässt sich in der Höhe verstellen, und so könnte man die Lok durchaus auch auf einer Anlage im Maßstab 1:13 betreiben, wenn man möchte
In der Zwischenzeit wurde der Gastank auf einer kleinen Platte montiert und mit Holzscheiten getarnt
So kann ich nun die gesamte Einheit aus- und danach wieder einbauen, falls einmal die Gasdüse verstopft sein sollte
Als Alternative zum etwas längeren Originaldach hab ich ein kurzes Wellblech-Dach gebastelt
Dazu wurde ein 1 mm starkes Alu-Blech (11,5 x 12 mm) in Dachform gebogen und darauf eine Lage Wellblech mit Epoxydharz verklebt
Dadurch dass die Wellen innen nun ausgefüllt sind, hat das Dach ausreichend Stabilität
Das zurecht geschnittene und gebogene Dach im Rohzustand
Nun kann ich - je nach Lust und Laune - mit einem Handgriff den Rauchfang oder das Führerhaus(dach) aufstecken, welches mir gerade Spaß macht
Mit etwas Idee und Phantasie ließen sich weitere Varianten basteln
In der Zwischenzeit wurde im Führerhaus ein Holzboden verlegt und hölzerne Drittstufen angefertigt
Abschlussarbeiten am Lumber Jack
Um der etwas "abgeschleckten" Vorderfront ein "Gesicht" zu geben, hab ich mich entschlossen, in die Rauchkammer acht 2mm-Löcher zu bohren und mit M2-Schrauben sowie Vierkant- und Sechskantmuttern der Lok ein amerikanischeres Aussehen zu geben
Schaut doch gleich anders aus, oder? - mit geringstem Aufwand
Außerdem hab ich noch aus Messing eine Lampenimitation geschnitzt ...
Danach wurde mein Lumber-Jack auf den Namen "GENOVEVA" getauft
Ursprünglich dachte ich, eine Wasser-Nachspeisung sei bei einem "Lumber Jack" nicht notwendig. Anlässlich von drei Tage intensiven Fahrens in St. Pölten wurde ich eines Besseren belehrt
Außerdem stellte sich heraus, dass auch eine Gas-Nachspeisung bei heißer Lok problemlos möglich ist, da der Gastank nicht heiß wird.
Also war ein Umbau an meiner "Genoveva" angesagt
Dabei wurde auch das Manometer an die andere Kesselseite verlegt
Nach einem Bericht von Christian Amann und Günter Czerny in der „GartgenBahn 2/2007“ habe ich mich auch entschlossen, die Lok anders zu übersetzen:
Die Probleme an Steigungen ohne Fernsteuerung dürften damit gelöst sein
Und jetzt noch ein paar Bilder von diversen Ausfahrten
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Meine "Genoveva" macht mir immer noch sehr viel Freude - was macht eigentlich Euer Lumber Jack
vlg, Christian