Mallet 99 5902

  • Hallo Schienendampfer!
    Werde in den nächsten Tagen über meine Erfahrungen bei der Montage eines Mallet-Bausatzes von R. Reppingen berichten.
    Ich hoffe, es wird interessant für Euch!


    Gruß, Thomas

  • Hallo !
    So: Nun ist mal etwas Zeit, um mit dem Baubericht der 99 5902 von Reppingen zu beginnen. Gleich erstmal ein paar Bilder von den bisher verfügbaren Komponenten.



    Deutlich sichtbar sind die Unterschiede zur Original-Reppingen Führerhausfront. Nachdem ich eine maßstäbliche Skizze eingereicht hatte, fertigte Ralph eine in den Proportionen angepasste Version der "Bullaugen". Das Schutzgitter im linken Fenster habe ich aus 1mm Messingdraht durch Fräsen bündig von hinten eingelassen und verlötet. Lackiert wurde mit Auspufflack aus dem "N...."-Discounter. Dann im Backofen 15 min. bei 90 Grad eingebrannt.



    Ebenso geschah es mit der Rückseite. In den nächsten Tagen werden noch die Verteilerdosen der Lokbeleuchtung gefräst und die entsprechenden Leitungen nachgebildet.



    Die Seitenteile sind hier im Lieferzustand abgebildet. Ergänzt werden noch die fehlenden Nieten. eine Türklinke sowie die vorbildgemäße Plazierung der Aufstiege. Das rechte Gehäuseteil ist seitenverkehrt identisch zum linken.



    Am Dach wird noch die mitgelieferte Schiebeluke montiert und ein Schutzgitter über der Lüftungsöffnung angebracht (Selbstbau).
    Bisher sind mir keine Ungenauigkeiten bei der Montage aufgefallen, wie sie etwa beim Harzbullen durchaus üblich waren. Alles ist sehr sauber gelötet und die Bohrungen sitzen am rechten Fleck.



    Das vordere Triebwerk ist noch recht unvollständig, da mir wesentliche Komponenten fehlen. Die Firma, welche die Gestängesätze für R. vernickeln sollte arbeitet an einem neuen Rekord für Dauervernickeln (oder etwas ähnlich Spektakulärem) Jedenfalls sind die Teile seit min. drei Monaten in Arbeit - und fehlen daher den Kunden, welche ohnehin schon lange auf eine Mallet warten mussten. Aber wie immer, wird sicher am Ende alles gut... :Q



    Gut zu erkennen sind die bereits eingebauten Lager der Achsen. Meiner Meinung nach konstruktiv prima gelöst, da gekapselt kugelgelagert!!! Auch dort, bis auf 8 Gewinde, welche in der Hektik nicht geschnitten waren, keinerlei Probs. (Ich hatte den Meister wegen meines Abholtermins wohl auch sehr unter Zeitdruck gesetzt :roll: )



    Der nächste Teil meines Bauberichtes wird sich mit der Bearbeitung der Kuppelräder (Speichenkanten runden) u.ä. befassen.
    Achtung! Sollte jemand von Euch etwas genauer sehen wollen, werden auch detailliertere Aufnahmen eingestellt!

  • Hallo Thomas,


    Dein Baubericht ist wirklich interessant und ich mag die Mallet.


    Werden die vorbildlicheren Wände denn jetzt in die Serie übernommen ?


    Gruss


    Andreas

  • Hallo!
    Die Wiederauflage der Mallet wäre ein echter Glücksfall. Leider ist es nach Aussagen der Reppingens nicht mehr ohne weiteres möglich, die Fertigung von Malletkomponenten gefahrlos outzusourcen, wie es im Managerneudeutsch so schön heisst. Wie schon oben erwähnt, dauert es bis jetzt schon allein ein viertel Jahr, die Gestänge der Mallets zu vernickeln. Ein Liefertermin ist nach Ralphs Aussagen immer noch nicht klar. Die Firma, welche den Auftrag hat, macht dies sicher nebenbei und so kann sich Ralph meins und das Geheule der anderen Kunden wohl noch ewig anhören :HL :HL :HL Inzwischen ist in Nörvenich aus dieser Notsituation heraus eine neue Serie der Gestänge (und zwar neben dem Tagesgeschäft) gefertigt worden, welche nun bei einer anderen Firma in Aachen schnellstens endveredelt werden soll.
    Andererseits muss man auch mal erwähnen, daß er mit Stephan, seinem Sohn, allein im RAW steht. Stephan ist wohl mittlerweile unersetzbar, aber Ralph hat den Hut auf. Da etliche Teile der Mallet ebenso wie die Gestänge durch externe Firmen zugeliefert werden müssen, könnte ich mir gut vorstellen, daß es für R. nicht mehr lohnen könnte, sich diesen Stress anzutun. Aber warten wir ab... :F01:
    Änderungen und Vorschlägen gegenüber ist Ralph meiner Erfahrung nach immer offen gegenübergetreten, wenn sie denn Sinn machen und in eine Serie kalkulativ einfliessen können.


    Gruß, Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Ich versteh nicht, warum Ralph die Gestänge nicht aus Neusilber statt aus Messing fräst, dann würde er sich den ganzen Zirkus ersparen.
    Eine CNC-Fräse spuckt die Dinger, wenn sie einmal programmiert sind, eh von selber aus - warum muss man sowas außer Haus geben?


    Aber auch das selber vernickeln ist absolut problemlos. Chemie/Kit und Anleitung dazu gibt's um kleines Geld z.B. beim Conrad und die Prozedur ist wirklich kein Beinbruch ...


    Irgendwie kann ich bei solchen "Problemen" nur den Kopf schütteln ... :G


    vlg, Christian

  • Hallo, Christian!


    Weiß nicht, warum es so ist, wie es ist. Schuld ist ja nicht Ralph, sondern die "Experten", welche ihm sagen: "Kein Problem, Herr Reppingen...machen wir gleich mit...ist doch ein Klacks!"
    Wenn man, wie wir, aussen steht, wird man wohl die Lösung sofort erkennen, aber im Kampfgetümmel ist guter Rat oft teuer.... :W
    Er wird draus die richtigen Schlüsse ziehen, da bin ich mir sicher.


    Grüße, Thomas

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Thomasrink

    Er wird draus die richtigen Schlüsse ziehen, da bin ich mir sicher.


    Hallo Thomas,
    na ich hoffe, auch wenn mich gewisse Zweifel hege ... :wink:


    Wir haben in D eine halbe Hand voll Produzenten, die jeder ihr eigenes Süppchen kochen, aber im Prinzip das selbe produzieren und nicht bereit sind, gegenseitig freie Ressourcen zu nutzen - warum auch immer ...


    Wenn ich heute bereit wäre, mir als ambitionierter Live-Steamer vier vernünftige Loks zu kaufen, dann muss ich für jede mindestens 25 Kilo hinlegen, das sind summa summarum mindestens 10.000 Euros. Und da muss ich warten, bis der entsprechende Produzent bereit ist, "mein" Modell zu bauen, im Normalfall bis zum Sankt Nimmerleinstag ...


    Umgekehrt bekomme ich um 10.000 Euros schon eine Menge an (CNC)-Fräse, Drehbank, Halbzeug, etc., etc., etc. um mir selber das zu produzieren, was ich wann auch immer haben möchte ...


    Ich weiß schon, da gehört noch einiges mehr (vor allem an Zeit) dazu, aber die heutige Zeit und die Technik machen es uns immer leichter, und unsere "Lieferanten" sollten einmal darüber nachdenken ...


    vlg, Christian

  • Oi Oi,


    das mit dem Neusilberblech ist nicht ganz einfach, habe selber Wochen gebraucht, um sinnvoll
    (also bezahlbar) Neusilberblech in 1mm zu bekommen, habe Glück gehabt, habe jetzt für die nächsten
    5 bis 10 Jahre etwas Blech. Aber ich habe bis jetzt noch keine Quelle für Neusilber in 2 oder 3mm Dicke
    gefunden (ich will nicht 10 Quadratmeter kaufen...), es ist einfacher, Titanblech in 2-3mm zu bekommen,
    nur ist das ein Graus zum Fräsen, das liegt jetzt mal im Gestell...
    Das Andere ist halt schon speziell, wie Christian so schön schreibt, reiner Eigenbau ist definitiv nicht jedermanns
    Sache, nur mit den Maschinen ist es leider bei Weitem noch nicht gemacht, bei mir hapert es zur Zeit
    "nur" an Zeit und Energie dazu, aber mancher getraut sich absolut nicht, selber eine Dampflok zu bauen,
    baut aber wunderschöne Wagen oder Module, wir brauchen eben doch zuverlässige Lieferanten für
    unser Hobby....


    Viele Grüsse,
    Ernst

    Die erste Dampflok ist misslungen, versuche deshalb die zweite zu bauen...

  • Hallo, Christian !


    Gedanken habe ich mir darüber zum ersten Mal gemacht, als ich das Gehäuse des Harzbullen in Händen hielt und beim Zusammenbau feststellte, daß CNC-Technik nur kann, was am Rechner exakt eingehämmert wird. Eingeweihte werden wissen, wovon ich rede. Wie weit der Kunde sich dann dem "Passen und Fügen" unterwerfen möchte, ist so individuell wie die Anzahl der Echtdampfer. Für mich war es leider (oder zum Glück) der Startschuß zum Selbstbau. Das Gehäuse gab ich zurück. Aber Drehbank, Fräse, Abkantbank, Walzenbiegemaschine, Bandsäge und so Vieles mehr musste beschafft werden, um wenigstens das Nötigste selbst herstellen zu können. Teuer ist das allemal. Nun kannst Du Dir denken, daß nicht jeder sein Geld pünktlich am 1. bekommt. Und da reduziert sich die Zahl derjenigen, welche mal eben ein paar Tausender in die Hand nehmen können, weil sie den Wunsch verspüren, Livesteammodelle selbst zu bauen noch einmal. Da kommen unsere Hersteller (mehr als eine Handvoll wirst Du auch nicht kennen) ins Spiel. Ich gebe Dir Recht, daß die Wartezeiten teilweise echt krass sind. Aber unser Hobby ist eine Nischenbranche. An Zahlen, wie sie der RC-Modellbau erzielt, kommen Reppingen, Regner, Herrmann und Co. niemals ran. Meine Mallet habe ich 2012 im Frühjahr bestellt. Jetzt glaube ich, kurz vor dem Zieleinlauf zu stehen. Es fehlen nur noch Kleinigkeiten (eben leider auch die Gestänge u.a. Kleinkram). Geduld scheint beim Echtdampfen so wichtig wie genug Wasser im Kessel zu sein.
    Aber eigentlich wollte ich ja hier ganz unbeschwert über den Zusammenbau der Mallet berichten. Und das werde ich auch gern tun..... :flt:


    schöne Grüße nach Wien, Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Thomas!


    Schon klar, habe das auch absichtlich "überspitzt" formuliert :wink:


    Wie viele Maschinen braucht man zum Selbstbau - wenn ich Karstens wunderbare Loks z.B. hernehme?


    Nicht jeder hat allerdings das Händchen zum Selbstbau und Ralph wird wohl die meiste Zeit damit verbringen,
    fremde Loks zu "verbessern" - kann ich mir zumindest vorstellen ...


    .
    So, aber jetzt Schluss damit - ich freu mich schon auf deine weiteren Bauberichte :thumbup::thumbup::thumbup:


    vlg, Christian

  • Hallo Christian !


    Schon klar...Es ist tatsächlich so, daß bei Ralph viele "Dampfleichen" aufschlagen. Aber ich kann sagen, daß er immer versucht, zu helfen. Das Gute dabei ist, daß er auch fast jede Art von Fehler schon auf dem OP-Tisch hatte. Klarer Vorteil für den Erfahrungsgewinn...
    Aber Du hast recht...Wir wollen hier nicht im Zwiegespräch hängenbleiben. Ich schulde Euch mehr Input :BT


    bis dann, Thomas

  • Hallo!


    Die Abbildungen zeigen das hintere Triebwerksgestell, den Kessel mit montierten Sanddomen und einen Wasserkasten mit dem Gastank. Der Dampfdom ist noch nicht vorhanden. :G Das Zurüsten der Kesselleitungen ist bei diesem Modell Sache des Käufers. Sie müssen selbst gefertigt werden. :NE :S



    Wie gewohnt - sauber verarbeitet und die Charakteristika gut umgesetzt.



    Noch geht es im Rahmen recht übersichtlich zu. Viel Platz für Servos und Co.



    Dem Kessel sieht man noch nicht an, daß er bald einer Mallet Leben einhauchen (pumpen) wird. Der schöne Dom fehlt ja noch... :F01: :F01: :F01:



    Teil eines Wasserkastens. Die vorderen Abschlüsse werden extra angeschraubt. Mal schauen, wies dann aussieht :P



    So kommen die Räder aus Nörvenich. Ausreichend für den ersten Blick, aber...



    mit nur 20 min. Aufwand und etwas Schmirgelpapier ( 240 er ) kommt dann das heraus.



    Der direkte Vergleich veranschaulicht gut, was da noch alles geht. Nachher soll noch eine Probelackierung mit rotem Bremssattellack aus der Dose erfolgen...


    Bis dann, Euer Thomas

  • Update!


    Habe mit Ralph telefoniert. Bremssattellack eignet sich nicht. Eine Probelackierung an einem Stück Messing ergab eine Hochglanzoberfläche. Wieder was gelernt... :GR

  • Hallo Dampffreunde !


    Aus gegebenem Anlass würde mich interessieren, ob von Euch noch jemand auf eine Mallet von Reppingen wartet, oder gegenwärtig daran bastelt. Auch Tips und Hinweise von früheren Erwerbern sind willkommen :idea: .


    Gruß, Thomas

  • Hallo!
    Die ersten Räder sind jetzt montiert und ich finde, sie sehen ganz manierlich aus...Klar, wem es egal ist, ob die Speichen rund oder eckig sind, den wird mein Gefeile nicht interessieren. Bin persönlich aber der Meinung, daß es schöner aussieht...





    Am nächsten Dienstag will R. Reppingen nun endlich die restlichen Teile liefern. Er mailte vorab schon diese Bilder aus Nörvenich :B :Q




    Die Ansteuerung der Zylinderentwässerung sieht schon mal clever aus. Kann kaum erwarten, die Lok weiterzumontieren. :G :G :G