Hallo Armin,
soweit ich weiß, zieht Oma (vernünftigerweise) ihren Sonntagsanzug mittlerweile immer an.
Weil sie schick sein will und sich denkt, sie trägt die gute Kleidung lieber zu Lebzeiten auf, als hinterher.
Soviel zu den Überlegungen der Lokführerschaft. Das wird denn mal nix.
Als ziemlich praxisgegerbter Maschinenbauer und problemanalyseerfahrener Naturwissenschaftler bin ich mit Wertungen etwas zurückhaltend.
Die Frage ist, was einst im Pflichtenheft gestanden hat. Und möglicherweise hat niemand beim Entwurf damit gerechnet,
daß so eine Lok so richtig und vor allem bei großer Kälte rangenommen werden könnte.
Beziehungsweise ganz bewußt und aus guten (kaufmännischen) Gründen ganz normale Bedingungen zu Grunde gelegt.
Es ist anzunehmen, daß die Lok im Prototypen-Stadium Tests erfahren hat. Wohl kaum bei Minusgraden.
Was für Irre fahren mit so einer Lok denn auch bei bitterer Winterklirrekälte ... :-O
Deinen Beschreibungen entnehme ich, daß die Probleme sich erst während der Fahrten bei starker Kälte angebahnt haben.
Eure Nutzung darf man da guten Gewissens als extrem bezeichnen. Und ich denke, die Lok kann auch das.
Es ist eine intensive Nutzung unter teilweise extremen Bedingungen und das erfordert eine entsprechende Abstimmung. Mehr nicht.
Neuer Kessel? Halte ich nicht für erforderlich. Freilich, wer sich eine Lok neu baut, die Leistung bringen soll, ist mit Kupfer gut beraten.
Nur noch in Sommer fahren und mit leichten Zügen? Ei, woher denn! Die Lok kann das ja und der Kessel kann das auch.
Sorge dafür tragen, daß der Brenner mit weicher Flamme zur Sache geht und fertig.
Und was Marco schreibt, hat auch was für sich. Kann es möglicherweise sein, daß da ein notorischer Vollgasfahrer am Werk war ... *ts-ts-ts*
Selbstverständlich kann man die Frage stellen, inwieweit ein Messingkessel bei einer solchen Lok überhaupt sinnvoll ist.
Aber auch da bin ich zurückhaltend. Vielleicht läßt es sich dahingehend formulieren, daß Messingkessel empfindlich reagieren können
auf hart flammende Brenner? Irgendwo beißt sich da die Katze in den Schwanz. Kupfer ist allemal der wortwörtlich coolere Werkstoff.
Und: Es gibt ja auch eine kaufmännische Seite. Ganz nüchtern betrachtet. Mit Messing geht`s und geht`s prima. Halt bei Standardbedingungen.
Und das sind die Bedingungen, unter denen der Großteil der Kundschaft fährt. Darauf ist die Lok wohl ganz nüchtern ausgelegt.
Meint mit vielen Grüßen,
Andreas, der nirgendwo Aktien hat und am liebsten diese Mamod-Blechdinger fährt und das ab und zu und (bislang) eher selten