Noch eine 99 4701

  • Hallo Armin,


    soweit ich weiß, zieht Oma (vernünftigerweise) ihren Sonntagsanzug mittlerweile immer an.
    Weil sie schick sein will und sich denkt, sie trägt die gute Kleidung lieber zu Lebzeiten auf, als hinterher.
    Soviel zu den Überlegungen der Lokführerschaft. Das wird denn mal nix.


    Als ziemlich praxisgegerbter Maschinenbauer und problemanalyseerfahrener Naturwissenschaftler bin ich mit Wertungen etwas zurückhaltend.
    Die Frage ist, was einst im Pflichtenheft gestanden hat. Und möglicherweise hat niemand beim Entwurf damit gerechnet,
    daß so eine Lok so richtig und vor allem bei großer Kälte rangenommen werden könnte.
    Beziehungsweise ganz bewußt und aus guten (kaufmännischen) Gründen ganz normale Bedingungen zu Grunde gelegt.
    Es ist anzunehmen, daß die Lok im Prototypen-Stadium Tests erfahren hat. Wohl kaum bei Minusgraden.
    Was für Irre fahren mit so einer Lok denn auch bei bitterer Winterklirrekälte ... :-O
    Deinen Beschreibungen entnehme ich, daß die Probleme sich erst während der Fahrten bei starker Kälte angebahnt haben.
    Eure Nutzung darf man da guten Gewissens als extrem bezeichnen. Und ich denke, die Lok kann auch das.
    Es ist eine intensive Nutzung unter teilweise extremen Bedingungen und das erfordert eine entsprechende Abstimmung. Mehr nicht.


    Neuer Kessel? Halte ich nicht für erforderlich. Freilich, wer sich eine Lok neu baut, die Leistung bringen soll, ist mit Kupfer gut beraten.
    Nur noch in Sommer fahren und mit leichten Zügen? Ei, woher denn! Die Lok kann das ja und der Kessel kann das auch.
    Sorge dafür tragen, daß der Brenner mit weicher Flamme zur Sache geht und fertig.
    Und was Marco schreibt, hat auch was für sich. Kann es möglicherweise sein, daß da ein notorischer Vollgasfahrer am Werk war ... *ts-ts-ts*


    Selbstverständlich kann man die Frage stellen, inwieweit ein Messingkessel bei einer solchen Lok überhaupt sinnvoll ist.
    Aber auch da bin ich zurückhaltend. Vielleicht läßt es sich dahingehend formulieren, daß Messingkessel empfindlich reagieren können
    auf hart flammende Brenner? Irgendwo beißt sich da die Katze in den Schwanz. Kupfer ist allemal der wortwörtlich coolere Werkstoff.
    Und: Es gibt ja auch eine kaufmännische Seite. Ganz nüchtern betrachtet. Mit Messing geht`s und geht`s prima. Halt bei Standardbedingungen.
    Und das sind die Bedingungen, unter denen der Großteil der Kundschaft fährt. Darauf ist die Lok wohl ganz nüchtern ausgelegt.


    Meint mit vielen Grüßen,
    Andreas, der nirgendwo Aktien hat und am liebsten diese Mamod-Blechdinger fährt und das ab und zu und (bislang) eher selten

    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr beiden,


    Im Grunde will ich mit der Lok das machen, wofür sie gebaut wurde, oder ich dachte dass sie dafür gebaut wurde: Im Garten fahren, dafür liegen die Gleise schließlich dort. Im Garten gibt es Temperaturschwankungen, Ameisen und Schnecken auf dem Gleis, Wind, Sonne, Schnee, Regen und Eis. Am Haken hängt nicht immer nur LGB Plastik, sondern manchmal eben auch Kies, Schotter, Erdbeeren oder Holz.


    Dass man bei einer Allwetter-Gartenbahn nicht erwarten darf sie bei Allwetter im Garten zu nutzen...? Ich weiß nicht, dann sollte man Schönwetterlok/Kessel dran schreiben. Als "Geplagter" jetzt auch noch mit "Kesselschaden" (sie läuft wieder mit zurechtgebogenem Wasserstand), der überdies noch voller Flussmittelreste und Bearbeitungsrückständen war bin ich weniger zurückhaltend mit Wertungen, mag sein.
    Auch dass sich das Gestänge nach einigen Kilometern oval gelaufen hatte kann man doch nicht wirklich ernst meinen? Oder dass sich das Lot vom Kolben über den Zylinder den Weg in die Rauchkammer sucht? Ich habe da schon einiges erlebt und kann das selbst als der Metalltechnik eigentlich fern stehender kaum nachvollziehen (Messing auf Messing lagern), zumal die Kosten um das zu verhindern in Cent kaum auszudrücken sind. Nun habe ich hier vielleicht auch die Bürde eine recht alte Lok fit gemacht zu haben und Vieles bleibt einem wohl heute ohnehin erspart, weshalb ich auch immer versuche nüchtern zu beschreiben. Das erhöht immerhin die Bindung zur Lok. :roll:
    Ich habe dann eben den ganzen Entwicklungsprozess der letzten 20 Jahre halt noch mal nacherleben dürfen von der Graphit-Baumwoll-Kolbenpackung bis zum Vollteflonzylinder quasi. Dass jetzt aber auch der extra neu gekaufte Kessel (weil der alte ohnehin unbespielbar ist aufgrund der Feuerung, Leistung und Arbeitsdauer) flöten geht im ersten wirklichen Winter irritiert schon. Und wenn wir so massiv feuern würden hätten die Plastikräder und andere Teile wohl eher Geist aufgegeben als das Flammrohr. Notorisch Vollgas? Genau, weil wir lieber Wärme als Laufleistung erzeugen. :lol:
    De facto ist im normalen Arbeitseinsatz natürlich das Gegenteil der Fall und wir versuchen möglichst die Laufdauer statt die Temperatur zu maximieren. Gerade dieses Spiel ist hier auf der Strecke sehr reizvoll, da wir zum einen im hinteren Teil gut 40m kurvige Steigung am Stück zu meistern haben von Bahnhof zu Bahnhof, zum anderen Abschnitte mit quasi Feuerpausen. Ne Stunde sollte der Tank schon halten damit wir einige Male die große Runde fahren können. Außerdem ist der Brenner ohnehin laut verglichen mit anderen Maschinen, weshalb er auch deshalb soweit als möglich zurück gedreht ist wenn nicht gerade ein Foto oder Video gemacht wird oder die Steigung ansteht. Sonst verhungert sie nämlich nach 15 Streckenmetern mit 1,5bar Restdruck. Derartige Dinge sieht man im kurz zusammengeschnittenen Video natürlich weniger. ;)


    Es gibt ja auch Irre die finden es bei klirrender Kälte beim Weihnachtsmarkt sehr gemütlich und gerade eine Dampflok ist für den Winter doch prädestiniert? Meinetwegen nicht bei -12°C, aber bei der Temperatur (und als das Video entstand) war das Kind ohnehin schon in den Brunnen gefallen und der Wasserstand bereits mehrfach nachgezogen. Diese Extrembedingung war nicht verantwortlich für den Schaden, aber ich wollte zum Ausdruck bringen dass ich auch da eine Maschine haben will die arbeitet. Die andere tut es ja mit selbem Personal auch...
    So um den Gefrierpunkt sind wir allerdings häufiger gefahren und das finde ich ehrlich gesagt nicht so extrem für eine Gartenbahn. Aber irgendwann zu dem Zeitpunkt schlich sich das nach und nach ein in den letzten Monaten.


    Was den Brennerstock angeht kommt noch ein Beitrag.


    Grüße
    Armin

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Marco,


    auf der Suche nach Antworten finde ich immer mehr zu dem Thema, auch und viel hier im Forum. Hier z.B. beschreibt jemand selbiges Phänomen, nur dass es da den Dampfregler getroffen hat den eine eingedrückte Kesselrückwand traf:


    Ganz so außergewöhnlich scheint das Problem also nicht zu sein. Und dann fand ich noch das, was das Problem ebenfalls zumindest theoretisch beschreibt: Kessel Regner 994701


    ... und noch ausführlicher hier: http://www.buntbahn.de/modellb…s=0&postorder=asc&start=0


    Da ist auch ein Bild wo das, was ich zu fühlen glaube, deutlich sichtbar ist:



    Quelle: Siehe Buntbahn Thread


    Das Flammrohr hat sich zusammengezogen. Nach nicht mal 2 Jahren (allerdings regelmäßigem) Betrieb.


    Dazu im Schienendampfforum gefunden:

    Zitat

    Die Flammrohre reißen weil sie auf grund der vielen Lötstellen sich nicht ausdehnen können und beim Abkühlen allerdings stark schrumpfen (gleicher vorgang wie beim Flammrichten von Stahlbauteilen erst dehnt sich die Stelle noch um ca 20 % aus und nach dem Abkühlen schrumpft sie um ca. 22 bis 23% ) so haben wir es 1993 auf der Meisterschule Fachrichtung Metall gelernt.


    Sicherlich ist da mehr Hitze oder weniger Wasser gleichsam doppelt schädlich und wenn es draußen kalt ist, also schneller wieder abkühlt, ebenso.


    Mein erstes Fazit: Ich denke ich habe das Problem gefunden und komme dem ersten Eigenbau-Kessel wohl näher. So wird das jedenfalls wohl nichts. :X


    Grüße
    Armin

  • Mein erstes Fazit: Ich denke ich habe das Problem gefunden und komme dem ersten Eigenbau-Kessel wohl näher. So wird das jedenfalls wohl nichts. :X


    Grüße
    Armin



    Armin,
    mach das, baue aber einen Kupferkessel mit kupfernem Flammrohr. Ob mit, oder ohne Siederohre, sicher aber ohne auf das Flammrohr aufgelötete Lammellen. Diese nützen wirklich nichts, die Heizfläche vergrössert man damit nicht! Nur eine Berührung der Wasser- mit der Flammenseite kann man als Heizfläche rechnen.
    Übrigens hat RR auch schon Kessel für den Harzbullen 99 222 von Regner in gemischter Bauweise saniert, ein neues Kupfer Flammrohr in den Messingkessel eingebaut (Irgendwo gibt es hier einen Beitrag dazu, sonst wüsste ich es nicht...)
    Ich wünche dir jedenfalls viel Erfolg dabei.


    Gruss
    Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Christoph,


    ja, es ist ja gerade das Messing-Flammrohr was ich meine mit "so wird das nichts".
    Ich möchte auch nicht jedes Mal nervös werden wenn die Lok das Fauchen anfängt ob es "jetzt soweit ist".


    Nun habe ich mich bisher herzlich wenig mit dem Kesselbau auseinandergesetzt. Ich dachte mit dem neuen Kessel sei ich gut gerüstet und mit dem Eigenbau beschäftige ich mich mal bei der dritten Lok.


    Weiß denn jemand, ob Regner noch immer Messing-Flammrohre verbaut, seit Herr Lechner das Regiment übernommen hat? Neue Besen kehren ja bekanntlich gut und so exklusiv scheine ich das Problem ja nicht zu haben.


    Meine theoretischen Gedanken zum Kessel: Wenn ich etwas zu Kesseln gelesen habe, gab es immer nur zwei Wesentliche Fraktionen: Messing (bzw. ist mir doch egal was die verbauen, er läuft ja) oder Kupfer. Je mehr ich darüber nachdenke erscheint mir aber doch die Kombination am sinnvollsten. Das Flammrohr aus Kupfer und der Mantel aus Messing. Warum? Kupfer hat eine Wärmeleitfähigkeit von 380λ, leitet die Wärme also fast viermal besser ans Wasser als Messing, dehnt sich dabei aber weniger und hat darüber hinaus einen höheren Schmelzpunkt. Außen dann aber eben aufgrund der schlechteren Wärmeleitfähigkeit doch wieder Messing. Die Wärme soll ja gerade IM Kessel bleiben und nicht vom Kesselmantel um Ausgleich bemüht wieder "entzogen" werden. Und als Außenkessel dann am Besten - rein theoretisch - noch ein VA Rohr mit Anbauteilen. Dann braucht man auch weniger Gas, da das Kupfer die Wärme besser leitet und das Messing es besser hält. Vermutlich "schluckt" ein Kupfer-Flammrohr den theoretischen Effekt der Heizlamellen durch die Leitfähigkeit ohnehin bzw. übertrifft ihn. Das wäre dann so ganz nebenbei auch ein betriebswirtschaftliches Argument, schon rein zeitlich. :GR


    Oder habe ich einen Denkfehler?


    Gute Nacht
    Armin

  • Hallo Armin,


    ich empfehle dir hier einmal unter: KESSELBAU, Fragen, Tipps und Tricks rund um den Kesselbau, dich einwenig einzulesen. Die meisten empfehlen für den Selbstbau Kupferkessel.
    Was Herr Lechner (Regner) heute baut, weiss ich auch nicht, Messing ist in der Serieherstellung billiger und die Hersteller von Live Steam Loks und Bausätzen müssen auf der Ausgabenseite kalkulieren.
    Wenn du, wie es scheint RR kennst, so kontaktiere doch auch ihn, er wird dich sicher gut beraten (nach hunderten gebauten und/oder reparierten Kesseln).
    Gemischtbauweisen sind aber auch umstritten (unterschiedliche Temeraturausdehnung).


    Was beim Messingflammrohr mit Lammellen eventuell auch noch zur Verformung führen kann ist ein niedriger Wasserstand während dem Betrieb. Die Oberseite des Flammrohrs wird dann vom Wasser nicht mehr erreicht, dadurch ist diese obere Seite nicht mehr gekühlt und auch die Lammellen sind es nach oben nicht. Es kann nun keine Wärme mehr abgegeben werden bei einem Material das bekanntlich nicht so eine gute Wärmeleitfähigkeit hat. Um das sicher zu vermeiden ist aber eine zuverlässige Wasserstandsanzeige nötig.
    Ich kenne solche die eben nicht den Wasserstand anzeigen, sondern irgend etwas.
    Dein Kessel ist meiner Ansicht nach aber nicht wegen den Minustemperaturen draussen kaputt gegangen, sondern wegen "inneren" Problemen.


    Bezüglich Kesselisolation gibt es auch viele Ansichten, ich bevozuge einen Luftspalt...fetig.


    Gruss
    Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Armin,


    spannend, hier soviel dazu zu lernen ...


    Zum Thema Flammrohr-Kessel, Messing, Kupfer (und warum besser keine Kombination der beiden)
    und zum Thema Wärmeübergang schreibe ich extra noch was im Themenbereich Kessel.
    Ich denke, dort ist das besser auffindbar aufgehoben. Muß da selbst erst die
    thermodynamischen Zusammenhänge aus meinen Formelsammlungen klauben.
    Ist alles nicht weiter tragisch, aber das sortiert und anschaulich darzustellen, dauert ein bißchen.
    Mache ich gern, weil ich`s richtig spannend finde.


    Aber zum eigentlichen Thema, Vaters Lok: Die soll ja in einer Woche fahren! Unbedingt, finde ich ...
    Konntet ihr die untere Wasserstands-Aufnahme hinbiegen?
    Eine (schräge) Möglichkeit wäre eventuell auch, das Glasrohr leicht zu biegen.
    Sofern es in (leicht) gebogenem Zustand noch durch die obere Aufnahme zu fädeln ist.


    Wünsche eine erfolgreiche Reparatur!


    Viele Grüße,
    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr beiden,


    es ist ja erstmal auch nur ein hypothetischer Gedankengang ohne die Formelsammlung bemüht zu haben. Dass sich unterschiedlich ausdehnende Materialien problematisch sein können dachte ich mir auch, allerdings liegen ja auch nicht überall die gleichen Temperaturen an. Spannend finde ich das Thema allemal. Ich wollte nur nicht so schnell dahin kommen müssen.


    Von RR habe ich bereits einen Lösungsvorschlag, aber da bin ich erstmal bockig. Das ist eine Regner Maschine und soll eine bleiben. Erbtechnische Traditionsgründe. Vernünftig laufen soll sie dennoch. Ich möchte Regner noch anschreiben, aber dafür wollte ich mir aber zuvor selbst über den Grund im Klaren sein und etwaige Fehlbedienung erkannt haben. Natürlich ist ein niedriger Wasserstand problematisch, aber das können wir wirklich ausschließen für die Monate Juli bis heute. Die Lok hat auch schon ziemlich seit Beginn einen 5mm Wasserstand und einen Draht im Röhrchen. Seitdem ist dem auch zu trauen.


    Was das Flammbild des Brenners angeht bin ich mir allerdings weit weniger sicher. Ausgebaut zeigt der Brennerstock jedenfalls, dass er auf dem vorderen Drittel (also zum Luftmischer hin) nichts oder wenig getan hat. Im Betrieb wurde die Flamme das eine oder andere Mal, soweit möglich, durch die Rauchkammer kontrolliert, vor allem jetzt nach den Problemen wieder und wieder. Er zeigt sich unauffällig. Meist ist es dann aber doch der Ton der uns anzeigt ob die Flamme zumindest richtig steht (also auf dem Brenner).


    Andreas: Ja, die Aufnahme ist zurecht gebogen. und die Lok wieder dicht. Außerdem habe ich prophylaktisch die Brennerdüse noch mal verkleinert auf 0,17. Für ein wenig Schauanlage-Fahren und Dampfspeisepumpe bedienen reicht das locker. :)


    Grüße
    Armin

  • Hallo Armin,


    ganz ehrlich, nachdem die Schadensursache mit unseren Mitteln allenfalls spekulativ erahnt werden kann, würde ich diesem zurecht gedengelten Teil nicht mehr trauen und einen neuen Kessel vorsehen.
    Neue Düse hin oder her, 3 bar muss er bringen und länger abkönnen, sonst läuft das Teil nicht anständig. Das kann glaube ich keiner garantieren?


    Wenn der unter Druck seinen Geist doch aufgibt und Du oder gar Dein Nachwuchs zu nahe ist, dann passiert bestimmt mehr als Kesselentölung mit Folgen vor einem Jahr. Dies würde ich keinesfalls verantworten können.


    Schicke den Aspiranten doch zurück an den Hersteller und verlange eine Reparatur! Konkurs hin oder her, das interessiert in dem Fall nicht. Das ist m.E. ein klassischer Garantiefall. Vielleicht weist Du im Begleitschreiben auf diesen Threaad hin. Du wirst sehen, da wackelt ziemlich schnell kostenloser Ersatz an.




    Grüße


    Fritz

    ]ch weiß, dass ich nichts weiß.
    Sokrates, Griech. Philosoph 469 - 399 v.Chr

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Fritz,


    3 bar kann er ab und ist dicht, zumindest auf dem Prüfstand habe ich eine Gasfüllung Wasser gepumpt. Die Rückwand hat sich verzogen, ist aber noch ein ganzes Stück entfernt von "Einsturzgefahr". Wäre der Wasserstand nicht gebrochen hätte man das wahrscheinlich nicht mal bemerkt, mit dem Auge ist das nicht zu erkennen, auch der Verzug im Flammrohr nicht.


    Heute darf die Lok draußen auf der Strecke ein paar Kesselfüllungen drehen. Das ist mir auch erstmal lieber als drinnen in meiner unmittelbaren Nähe. Ich denke aber dass der nächste Schritt ohnehin wieder ein gebrochenes Glas wäre, weil es sich eben noch mehr verzieht. Bis zu einem Riss ist noch ausreichend Fleisch vorhanden.


    Regner werde ich definitiv noch darauf anschreiben, ich denke das Problem durch Recherche und euch ganz gut eingegrenzt zu haben.


    Einen schönen Sonntag wünscht
    Armin

  • Hallo Armin!
    Ich habe einige Regnerkessel, welche vom Anfang an schon so wie auf dem Bild aussehen und funktionieren.



    Man sieht es in der Lok drinnen, später nicht mehr und so war es mir dann egal.



    so etwas kommt nicht vom Heizen.

    L.G. Wolfgang Franz K.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Wolfgang,


    Ich kann nicht sagen ob und wie weit die Kesselrückwand schon seit Beginn eingedrückt war. Ich musste die Aufnahme des unteren Wasserstands nun aber schon einige Grad biegen, damit das Röhrchen - wieder - passt. Er hat sich also im Laufe der Zeit definitiv zumindest weiter eingedrückt, denn als ich ihn erstmals zusammenbaute passte der Wasserstand ohne krumme untere Aufnahme.


    Die Lok läuft mit dieser gebogenen Aufnahme jetzt auch wieder und mit 17er Düse zieht sie auch noch ohne Dampfmangel den Kieszug. Außerdem sorgt die kleinere Düse natürlich dafür dass sie jetzt spürbar ruhiger geworden ist was die Brennergeräusche angeht. So kann es meinetwegen gerne bleiben. :thumbup: Vielleicht teste ich noch mit der 14er, rein des Geräusches wegen.


    Schönen Restabend wünscht
    Armin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    es scheint vollbracht: Erstmal seit ein paar Jahren ist die Lok wieder vollständig. Heute wurde die erste kleine Runde mit dem "neuen" Tender gedreht. In ihm steckt der Akkupack. Damit ist die Zeit nun endlich vorbei dass man immer den Falkultativwagen als "Akkuhalter" mitführen musste. Außerdem kann man nun auch mal Tender voraus.



    Früher hatte mein Vater im Kohlekasten eine Handpumpe von Hielscher. Die flog direkt raus. Außerdem musste ich ihn umbauen, weil ich Platz für Wasser "benötige". Jetzt liegt am Boden 20mm hoch und im hinteren Teil 45mm hoch ein geräumiger Wasserkasten. Das Wasser dient natürlich für die Dampfspeispumpe. Im rechten Wasserkasten auf der Lok ist ein weiterer Tank mit Wasserstandsglas und beide sind nun direkt verbunden, dafür liegt eine entsprechende Leitung unter der Tenderbrücke - ebenso wie die Stromverbindung und die Kupplung (einfacher Knochen, aber mit Igus Lagern). Das Blech für den Übergang der Tenderbrücke fehlt noch bis mir geeignetes Riffelblech unterkommt.



    Im hinteren Kasten befindet sich der An/Aus Schalter sowie die Ladebuchse für den Akku. Für den Ladestrom habe ich noch eine dicker dimensionierte Litze angelötet als von Haus aus am Schalter. Mittig zwischen den beiden Türattrapen befindet sich ein kleiner Schlitz. Dort ist ein Mikro-Schalter mit dem ich manuell von weiß auf rot stellen kann. Ursprünglich wollte ich der Tradition entsprechend wie auch vorne die Standard Regner Lämpchen verwenden. Naja, so finde ich es schöner.



    Den Übergang zum Kohlekasten habe ich mit Holzbohlen getrennt. Dafür habe ich mir eine Leiste Eichenholz besorgt und diese in 2x4mm Streifen gefräst. Eiche ist mir einfach robuster als Fichte. Das wird jetzt noch mit Dampfzylinderöl getränkt und so "auf gebraucht" gemacht. Die Hölzer werden einfach in zwei U-Profile, die ich auf die Schnelle aus 5x5 Messing Vierkant gefräst habe, geschoben.
    Vorne mache ich jetzt noch ein kleines Kästchen, also so ein umgedrehtes U wo dann die Kohle hervortritt. Das Ganze ist so geplant, dass man nach wie vor alles problemlos demontieren kann. Die Hölzer sind lose, das U sowie die Kohle werden mit der Bodenplatte verklebt.


    Das Lokschild hat als Fabriknummer das Geburtsdatum meines Vaters und das Geburtsjahr als Fabrikationsjahr, Beheimatungsschilder sind Geburts- und Wohnort.


    Ob meinem Vater seine "Unvollendete" so vorschwebte weiß ich nicht, aber dass sie ihm wohl gefallen hätte glaube ich schon.
    Damit möchte ich mich dann aber auch von der "Pi*Daumen Feinmechanik" verabschieden. Irgendwie ist mir das noch immer alles zu unexakt und grob, ich weiß nicht wie ich das erklären soll. Mein Vater hat sie ja nur mit Bohrmaschine, Laubsäge und Feile gebaut. Das merkt man halt schon. :)
    Wenn ich jetzt noch ein wenig die Farbe schwinge zum ausbessern, die angelöteten Schüppen etwas aufhübsche und die Bekohlung abgeschlossen ist (trocknet gerade), werde ich mich nach der Veranstaltung erstmal dem Rollmaterial widmen. Der Slomo möchte verwirklicht werden und dahinter 5 stilechte Kohlewaggons (RME belieferte die ansässige Industrie und das Elektrizitätswerk in erster Linie mit Kohle).


    Jetzt aber erstmal schlafen!
    Armin


    Edit: Kleine Randnotiz: Die Radsätze (Standard Radsätze LGB) haben mich kirre gemacht. Kurz: Der Tender kippelte. Ich vermutete lange einen Fertigungsfehler an den Lagern, konnte (zu meiner Überraschung) aber nichts finden. Die waren exakt. Tatsächlich war ein Radsatz 0,5mm kleiner als die anderen. Dieser ist jetzt in der Mitte und schwebt mit.

  • Hallo Armin,
    toll, was Du da auf die Beine gestellt hast, und Hut ab, vor der "Pi mal Daumen"-Feinmechanik Deines Vaters.(Ich weiß,wovon ich spreche! :oops: )
    Andere Frage: schläfst Du auch mal :P , oder verbringst Du die Nächte vor dem PC und scheibst Berichte fürs Forum?
    Daumen hoch und Grüße,
    Reinhold

    ....und immer 'ne handbreit Wasser über der Feuerbüchse!

    • Offizieller Beitrag

    Der Streckenbau hat mich voll im Griff, während nebenher im Bw vom Neffen fleißig die 99 6001 gebaut wird.


    Dennoch ein kleines Update zur Lok. Bernd G mit voller Beleuchtung, d.h. auch mit Fahrwerks- und Führerstandsbeleuchtung nach Dienstende von der großen Runde. Rechts daneben das Kampfschwein Müngsten von der kleinen Runde heimgekehrt.


    Die Beleuchtung ist schaltbar über ein Panel im Führerstand. Jetzt, wo die Tage wieder länger warm bleiben muss ich dann sehen dass ich die Waggonbeleuchtung wieder reaktiviert bekomme. Mit den gerade gestern frisch illuminierten Brücken dürfte das eine lauschige Atmosphäre werden. 8)



    Nachtrag: Was mir gerade aufgefallen ist. Links die Lok hat die Regner Glühfaden-Lämpchen, rechts sind LEDs verbaut. Bzgl. Farbtemperatur ist kaum ein Unterschied zu erkennen. :shock:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Andreas,


    zur 6001 gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Nichts zumindest, was nicht schon in den anderen Threads erörtert worden wäre.
    OK, die Radsätze werden mittlerweile schon fertig konfektioniert und nummeriert geliefert. Das war bei meiner Alfried/Müngsten auch schon so. Da kann man gar nichts mehr falsch machen. Das Überhitzerrohr war auch schon rauchkammerseitig vorgebogen, das erspart Fummelei. Die Löcher für die Wasserkästen vorne mussten wir auch nachträglich bohren und die Gewinde schneiden (warum eigentlich, die Position ist doch auf allen Loks fix?!), außerdem das Loch für die Kesselstütze vorne bzw. die Fixierschraube.


    Ansonsten hat mein Neffe das Fahrwerk, von wenigen Ratschlägen und Handgriffen (vornehmlich Gleitbahnträger) meinerseits abgesehen, alleine und ohne Beschreibung (vergessen :?: ) auf Anhieb funktionsfähig zusammengebaut. Mit der Dampfente (Luftdruck kennt unser Bw/Aw nicht) haben wir sie vor ein paar Tagen das erste Mal anlaufen lassen, morgen kommt der Kessel und das Gehäuse drauf und dann geht es auch schon auf die Strecke. Ein paar Kleinteile fehlen leider noch (Rückwand, Pfeife...), aber nichts was den Betrieb verhindern sollte.


    Schöne Grüße
    Armin

  • Mahlzeit,


    wie Armin bereits sagte, gibt es zum Bau der 99 6001 nicht viel neues zu berichten. Es ist ein üblicher Reppingen Bausatz in gewohnter Qualität. Jedes Teil benötigt einen kleinen Moment der Nacharbeit. Das benötigte Werkzeug setzt sich aber lediglich aus einer Feile und einem Gewindeschneider zusammen. Es fehlt nur noch die Gehäuserückwand deren Lieferung schon erwartet wird. Ein toller Bausatz für eine tolle Lok, wenn erstmal alle Teile beisammen sind. :)


    https://www.youtube.com/watch?v=I0Y0grkSGIQ



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    • Offizieller Beitrag

    Noch ein Update zur 4701: Mit dem zurechtgedengelten Wasserstand fährt sie bislang ohne Ausfall und ist hinsichtlich Abdampf nach wie vor über jeden Zweifel erhaben. Dementsprechend ist sie nach wie vor auch sehr durstig. Nachdem sie gestern gut 2 Stunden im Bahnhof im Regen stand hat sie dann doch auch noch eine Runde gedreht. Glücklicherweise haben wir den neuen Tunnel (gut 2,5m mit Portalen und Innenwänden von HPR Betonmodellbau) am Ausgang in die Steigung (3,5%) gebaut. :roll:


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    Probleme macht noch die Schlauchverbindung vom Tender zum Wasserkasten. Ist sie angeschlossen drückt sie den (schweren) Tender immer gegen die Schiene wodurch sich erhebliche Widerstände ergeben. Hier muss nochmal Hand angelegt werden. Vermeiden möchte ich allerdings den Schlauch irgendwo oberhalb her in den Führerstand zu führen, das finde ich einfach schrecklich.