Regner G3/4 Brünig

  • Hallo,
    hat jemand Erfahrungen mit der Regner G3/4 Brünig? Entspricht der Bausatz etwa dem der RhB G3/4?
    Bin am überlegen, ob ich ein solches Bauprojekt wagen soll. :GR
    Von der RhB hat es im Forum viele Einträge, von der Brünig noch fast nichts.
    Vielen Dank
    Beat

  • Zitat von beatino

    Hallo,
    hat jemand Erfahrungen mit der Regner G3/4 Brünig? Entspricht der Bausatz etwa dem der RhB G3/4?
    Bin am überlegen, ob ich ein solches Bauprojekt wagen soll. :GR
    Von der RhB hat es im Forum viele Einträge, von der Brünig noch fast nichts.
    Vielen Dank
    Beat


    Die Brüniglok ist mit der RhB-Version identisch, von einigen eher optischen Abweichungen abgesehen. Ich habe einige G 3/4 für Kunden gebaut, auch einige Bausätze an Kunden ausgeliefert. Von Vorteil ist Erfahrung mit Echtdampf und auch eine minimale Infrastruktur (eher mehr wie nur der Küchentisch...), da ich die Erfahrung gemacht habe, dass sich viele mit diesem Bausatz sonst übernehmen. Kann natürlich auch zur grossen Erfahrung werden...




    http://www.schmalspurmodelle.ch

  • Vielen Dank für die beiden Bilder!
    Ja bin mir bewusst, dass Arbeiten am Küchentisch nicht erfolgsversprechend ist, dazu gibt es einige Hinweise :wink:
    Du Markus hast also bereits eine Brünig zusammengebaut, bin beeindruckt.
    Ist das vorne rechts eine Dampfspeisepumpe oder nur eine Attrappe?

  • Hallo Beat


    Die Pumpe ist eine Attrappe.
    Da du jetzt einsteigen willst, wie wärs zuerst mit einer kleinen zum üben und dann mit einer richtig grossen Lok (Es soll ja die Mallet G 2/3 + 2/2 von Regner kommen!) 8)


    Grüsse
    Felix

  • Es wird tatsächlich 2012 die Rhb - Mallet 25 geben.


    Es geistert hier noch immer das Thema Dampfspeisepumpe an der G 3/4 herum. Eine solche Dampfspeisepumpe gehört nicht zum Lieferumfang! Macht eigentlich auch keinen Sinn, da dieses Modell nirgends einen zum sinnvollen Betrieb dieser Pumpe notwendigen Wasservorrat (sprich Wassertank) mitführt :K


    Möchte hier ein wenig Werbung für meine Einsteigerseminare machen: Diese Seminare richten sich an diejenigen, welche ins Echtdampfhobby einsteigen :B und sich aber erst mal genau informieren möchten. Daten sind auf http://www.echtdampfmodelle.ch zu finden (die Daten ab Januar folgen noch).

  • Die Tipps sind klar rübergekommen :GR Trotzdem würden mich weitere Einzelheiten oder Aufnahmen von der G3/4 Brünig interessieren,
    denn mein "Traum" wäre es mal eine SBB oder Schweizer Dampflok herzustellen - arbeite bei dieser Firma :)


    Felix: Hast du einen Vorschlag für eine "Kleine" Dampflok?

  • So nun habe ich mich entschieden, die Dampflok bestellt und den Küchentisch leergeräumt :wink:
    Werde bald mehr berichten, aber zuerst muss das Paket hierher finden.

  • Meine Brünig G3/4 ist angekommen und schon bald fertig. Nein noch nicht ganz aber im Forum hat es so viele Informationen und Bilder, dass ich mit dem Zusammenbau recht gut vorankomme. Von ein paar Erfahrungen möchte ich hier berichten, vielleicht helfen sie dem einen oder anderen Neueinsteiger.


    Baubericht oder Erfahrungsbericht
    (1) Vor dem Zusammenbau die Anleitung in und auswendig lernen. In der Anleitung fehlen ab und zu ein paar wichtige Details, aber mit dem mehrfachen Lesen kreiert man ein Bild vom Zusammenbau im Kopf, das sehr hilfreich sein kann. Als Beispiel dazu: Für den Zusammenbau der Steuerung der linken Seite benötigte mehr als 10 Stunden. Für die rechte Seite reichten zwei.


    (2) Beim Zusammenbau der Achsen, könnte es von Vorteil sein, die Achsen ausserhalb zusammenbauen. Mit der Schieblehre die Distanz ermitteln, und dann die Achse direkt mit den Achsenlager einsetzen. Die Madenschrauben aber noch nicht anziehen! Kleine Korrekturen gehen gut, grössere Verschiebungen der Räder auf der Achse könnte ein Verkannten bewirken, was dann eine genau Positionierung der Achsen stark erschwert.


    (3) Die Konterung mit einer Mutter bei der Entwässerungswelle ist nicht ideal gelöst. Bin gespannt, wann ich Wellen das erste mal wieder ausrichten muss. Bemerkung: Die Abbildung ist von der Ansicht, wo die Kolbenwelle austritt – klar!


    (4) Vorsicht beim Umgang mit der Feile: Was ab ist, ist weg! Ein Beispiel dazu: Der Führungsbolzen des Schiebestangenlagers ist sehr genau. So dass ein kleines Verkanten der Welle die Gleiteigenschaft stark vermindert. Ich versuchte mit Schleifpapier ein, zwei Hundertstel weg zu tragen, was aber das Problem eher verschlechterte, weil der Bolzen bei den Schiebebewegungen das Lager teilweise verlässt, und dies dann das Verkannten eher fördert. Besser mit Oel vor dem Zusammenbau, das Lager mit vielfachem Hin- und Herbewegen „polieren“.


    (5) Bei der Steuerung musste ich, wie auch die anderen im Forum, die Lenkerstange, anpassen d.h. S-förmig biegen, Madenschrauben verkleinern und Bundschraube bei der hinteren Kuppelstange verkürzen, plus die „Kanten“ vom Umsteuerhalter „anschleifen“.


    (6) Für die Verbesserung der Gleiteigenschaft von der Umsteuerungsschwinge kann man neben der Feile (oder Schleifpapier) sie auch mit den Fingern leicht nach aussen biegen z.B. auf eine feste Unterlage legt man eine Metallleiste welche wenig grösser ist als der Innenabstand und drückt dann mit den Finder auf die Aussenseiten der Umsteuerungsschwinge.


    (7) Beim Testen mit Druckluft hatte ich keinen Erfolg. Statt ein gleichmässiges „Schnurrlen“ der Zylinder gab es ein riesen Knall, weil beim Aufblasen der Fahrradschlauch platzte. Ich versuche es dann mal mit heissen Dampf, was die Teflonzylinder aufquillen soll.


    (8) Für das Biegen der Abdampfleitung habe ich eine Seitenrisszeichnung erstellt, und sie dann entsprechend der Skizze mit einem Korken gebogen. Geübt habe ich an einem Messingrohr, das nicht zum Bausatz gehörte.


    Als nächstes beschäftige ich mich mit den Armaturen, freue mich schon wenn ich wieder „Schrüblä“ darf :smz:

  • Brünig G3/4 unter Dampf
    Nach dem das Fahrradschlauch Experiment misslungen ist, habe ich die Fahreigenschaften der Brünig G3/4 mit echtem Dampf getestet. Die Lok läuft in beide Richtungen recht gut, nur von alleine Anfahren tut sie nicht. Vielleicht müsste ich mehr Dampfdruck geben. Aber das habe ich bis anhin noch nicht gewagt, bei 1.2 Bar habe ich den Gasregler zurückgedreht.

  • (9) Probleme beim Zusammenbau bereitete mir das Biegen des Überhitzungsrohrs. Beim Biegen gab es einen Riss bei der Verbindung zwischen Niro und Kupfer Leitung. Nun habe ich ein anderes und weicheres Kupferrohr angelötet, doch ideal ist dies nicht, weil das Lötmaterial hat es beim Betrieb mehrheitlich gerade weggeschmolzen. Seltsamerweise kommt aber kein Dampf heraus, die Verbindung scheint dicht zu sein. Das Problem ist die Länge der Niro Leitung. Entweder liegt die Verbindungsschraube hinter dem Brenner, dafür ist dann ein sinnvoller Radus bei der Kupferleitung beim Kamin möglich, dafür ist dann die Kupferverbindung zum Dampfhahn zu kurz. Eine Schraubverbindung am Ende der Niro Leitung mit einem Kupferzwischenstück, wie es früher üblich war (gemäß Anleitung), scheint die bessere Lösung zu sein. Dies hätte auch den Vorteil, dass man das Überhitzungsrohr ohne zurückbiegen des Kupferrohrs wieder herausnehmen könnte.

  • Hallo Beat,



    bei einer neuen Maschine ist zum einlaufen und zum einstellen 1,2 bar meiner Meinung nach einbischen wenig. Es sei denn , sie ist optimal eingestellt und läuft seidenweich. Umsteuern und selbstanlaufen sollte sie aber trotzdem. Ich denke, da kommen noch ein paar Einstellungsarbeiten auf Dich zu.


    Viel Glück!!
    Wird schon klappen.
    Gruß
    Günther

  • Hallo Beat!


    In diesem Bereich -Überhitzerleitung im Brennerrohr- darf nichts anderes als Silberlot verwendet werden!


    Für allzu enge Biegungen mit Kupferrohr kann ich das empfehlen:


    Die Fittings gibt es als Gussbaum -für 3mm Kupferrohr nehme ich die 1/8" Fittings- bei:
    http://www.dorrington.de/de/pa…ree_9_model_pipe_castings


    Die Dinger müssen natürlich noch bearbeitet werden:
    Kleine "Live Steam Fittings"


    Gruß, Gerald :wink:

    Zwisch'n Soizburg und Bod Ischl ....

  • Hallo Gerald,
    an unsichtbaren Stellen würde es auch ein Messingklötzchen mit den entsprechenden Bohrungen tun...
    Gruß Janosch

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

  • Hallo RhB-Freunde!


    In der Rauchkammer der 3/4 geht es eh schon recht eng zu .... die Biegeradien tun ihr übriges. Ich würde empfehlen ... wie vom Hersteller vorgesehen ... mit einem weichen (ausglühen) Kupferrohr am Ende des Überhitzers zu Arbeiten. Die Lösung ist im Betrieb flexibel und kann die Wärmeausdehnungen gut verkraften.



    Diese Lösung ist auch "halbwegs" vernünftig zu demontieren ... :pff:


    VlG


    Oliever

  • Hallo Oliever
    Ja genau so eng sieht es bei mir auch aus, und der Radius ist, wie auf deinem Foto gut ersichtlichen, sehr klein. Ein Fitting mit Kupferrohr lässt sich nicht durch die Rauchkammer schieben, weil darin eine Verstrebung ist, welche das Durchkommen verhindert. Es bliebe so die Möglichkeit einen Nippel mit Gewinde auf der einen Seite auf das Überhitzungsroh zu montieren, welches nur wenig dicker als das Rohr selbst ist. Oder dann, wie in der "neuen Anleitung" vorgesehen, wieder ein Kupferrohr an das Überhitzungsrohr anzulöten. Leider fehlen mir dazu die Hartlötutensilien. Bemerkung zum „Demontieren“: Du kannst wohl den Kessel so vom Umlaufblech abnehmen, aber das Überhitzungsrohr kriegst du nicht mehr raus – naja warum auch?


    Grüsse
    Beat

  • Hallo Beat


    Die Lötung zwischen Überhitzerrohr und Zudampfleitung musst Du Hart Verlöten! Ansonsten wirst Du früher oder später keine freude an der Lok haben! Wenn Dir die Hartlötanlage fehlt darfst Du dich sonst gerne bei mir melden, ich habe eine ;)


    Gruss Adrian

  • Zitat von beatino

    (9) Probleme beim Zusammenbau bereitete mir das Biegen des Überhitzungsrohrs. Beim Biegen gab es einen Riss bei der Verbindung zwischen Niro und Kupfer Leitung. Nun habe ich ein anderes und weicheres Kupferrohr angelötet, doch ideal ist dies nicht, weil das Lötmaterial hat es beim Betrieb mehrheitlich gerade weggeschmolzen. Seltsamerweise kommt aber kein Dampf heraus, die Verbindung scheint dicht zu sein. Das Problem ist die Länge der Niro Leitung. Entweder liegt die Verbindungsschraube hinter dem Brenner, dafür ist dann ein sinnvoller Radus bei der Kupferleitung beim Kamin möglich, dafür ist dann die Kupferverbindung zum Dampfhahn zu kurz. Eine Schraubverbindung am Ende der Niro Leitung mit einem Kupferzwischenstück, wie es früher üblich war (gemäß Anleitung), scheint die bessere Lösung zu sein. Dies hätte auch den Vorteil, dass man das Überhitzungsrohr ohne zurückbiegen des Kupferrohrs wieder herausnehmen könnte.


    Hallo Beat


    Das Problem ist durch die falsche Einführung der Dampfleitung ins Flammrohr entstanden: In der Rauchkammer muss das Rohr im oberen Teil des Flammrohrs austreten (auf Deinem Bild ist die Leitung unten). Das bedeutet, dass beim Einführen des Rohrs (die Durchführung beim Brenner ist auch im oberen Teil des Flansches vorgesehen) darauf geachtet werden muss, wie das Rohr an den Quersiederohren vorbeigeführt wird. Beim richtig Einschieben ergibt sich dann auch automatisch mehr Platz für den (auch dann noch kleinen) Radius zum Anschluss an das T-Stück. Dann lässt sich das Rohr relativ gut anschliessen (braucht trotzdem Fingerakkrobatik...).


    Übrigens: Solche Dampfleitungen (Überhitzerrohr) (Pos. 138, Stückliste 32) habe ich an Lager! :mrgreen:
    Da die Leitung nicht mehr ausbaubar ist, empfehle ich Dir dringend, nicht ein schon repariertes Rohr einzubauen, sondern "halt" ein Neues. Sonst hast Du dort nur eine Störungsquelle, welche vermieden werden sollte...