RhB Xrot 9213

  • Zitat von ottmar


    PS: ...ja Gerd schon mal bin ich des Wahnsinns fette Beute, obwohl bis jetzt der RhB Allegra die noch größere Herausforderung ist. Die Zähmung der Drehstromtechnik hat für mich als Hobbybastler echte Knacknüsse, bisher war die Xrot "nur" Arbeit und ein Gewichtsproblem nach dem andéren...


    Moin Ottmar,


    ich verfolge ja deine Werke immer noch im anderen Forum, auch wenn ich dort nicht mehr schreiben kann. Der Allegra scheint auch Spitze zu werden, wie ja eigentlich alles was du angehst.


    Das mit "nur" Arbeit und Gewichtsproblem kenne ich auch nur zu gut... von mir selbst :P :roll:


    Grüße, Gerd

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von ottmar

    Hallo zusammen,


    habe lange nichts mehr geschrieben, aber ich ich möchte Euch gerne den neuesten Fortschritt vom Wochenende zeigen.


    Lass' Dich nicht aufhalten mehr zu berichten Ottmar, ein spannendes Projekt!
    ... und das alles nicht geht gilt ja immer nur solange, bis man eine praktikable Lösung gefunden hat. :thumbup:


    Sonnige Grüße
    Armin

  • Hallo Armin,


    ja es geht!


    Aber der Reihe nach, heute war der erste Test der vollbetriebsfähigen Dampfschneeschleuder ohne RC - also Manipulation von Hand - und in der anderen Hand die Kamera. Wenn die Bilder nicht ganz so perfekt bitte ich dies zu entschuldigen.


    Heute wurde also final über drei Jahre Arbeit entschieden: Um es kurz zu machen - sie funktioniert. Gut hier und da sind ein paar kleine Defizite, aber lösbar oder nicht nötig. Aber zuerst die Bilder



    Bei herrlichstem Sonnenschein kräuselt sich ein kleines Dampfwölkchen über den Kamin. Bitte nicht an die Gasflasche stören, die ist schlicht am Ventil festgefroren und ich bekam si nicht mehr ab. Mehr dazu weiter unten.




    Zuerst eine künstlich aufgeschichtete Schneewand aus gefrorenem und zusammen gebackenen Schnee ca. bis 10 cm über Schienenoberkante




    Bei Volllast hüllt sich die Schneeschleuder bei der Kälte in eine beeindruckende Dampfwolke. Der Kessel dafür völlig ausreichend dimensioniert




    Jetzt kommt die mit richtigem Eis zugefrorene Tunneleinfahrt



    Wie im Vorbild iegt die maximale Schleuderweite bei umgerechnet etwa knapp einem Meter, die dafür nötige Leistung des Schleudertriebwerkes liegt bei etwa 30 Prozent bei Temeraturen unter Null - Naßschnee verlangt da deutlich höhere Leistungen.





    Jetzt zur Zusammenfassung.


    Die Gastankheizung mittels Kesselabwärme funktioniert perfekt. Nur muss ich die Reihenfolge in der Aufrüstung ändern. Bei eiskalter Maschine friert das Füllventil sofort ein und auch das Gas tropft einfach nur flüssig in den Kessel und das ganze erinnert dann eher an ein großes Benzinfeuerzeug oder an ein Lagerfeuer. Also den mehr als ausreichend dimensionierten Tank in der warmen Stube befüllen und dann erst abkühlen lassen!


    Das Schleudertriebwerk ist perfekt, einfach zu handeln, sehr effizient und sparsam - mein Kompliment an die Entwicklung von Ralph. Seine Zylinder überzeugen in jedem Detail und sind bestimmt kein Spielzeig. Sie sind auch im Modell extrem leistungsfähig und überzeugen durch einen seidenweichen und kraftvollen Lauf! Finger sind wie bei der Dieselschleuder kein ernsthaftes Hindernis und wie bei jeder Schneeschleuder muss man sich der Gefahren bewußt sein.


    Der Kessel macht seinen Job in der Kälte ebenso klaglos und bietet genug Reserven.


    Leider kann ich dies von den Regner-Zylindern nicht behaupten, sie verbrauchen Umengen an Dampf, laufen geradezu eckig, Power naja - zum Glück braucht die kein Mensch, wie im Vorbild wird ein elektrisches oder dieselgetriebenes Triebfahrzeug der Berninabahn den Job übernehmen. Im Sommer mal Showfahren dafür reicht es, aber im Winter für echte Arbeit eben nicht. Sorry aber für mich als absoluten Dampf Laien und im direkten Vergleich an einem Fahrzeug mit den Reppingen-Zylinder sind die Dinger, mehr Spielzeug. Zum Glück hat der Öler ein Saugventil um die Zylinder in den völligen Leerlauf zu versetzen (ist auf der rechten Seite daher nicht sichtbar auf den Bildern).


    Weitere Defizite verbreitet das Scale Schleuderrad und muss ebenso noch an das echte Schleudern angepasst werden. Scale hin oder her, vernünftige Vorschneider und messerscharfe Schleudermesser stehen als nächstes auf der Liste. Außerdem kommt der Punkt Isolation: Wo sind Wärmeübergänge, was ist kritisch?



    Also viel Licht und ein ganz wenig vernachlässigbarer Schatten, für so ein Projekt - ein guter Anfang. Daher möchte ich mich ganz herzlich bei allen bedanken die mich mit Rat unterstützt haben. Ohne Euch alle ist so ein Projekt nicht denkbar!


    Im nächsten Winter werden sich die Xrot 9213 und die Xrotmt brüderlich den Schnee auf der Gartenbahn teilen. So was von problemloser Dampftechnik und Power hatte nicht erwartet!


    Viele Grüße Ottmar


    ...der trotzdem nicht seine Diesel missen möchte!

  • Hallo Ottmar,


    bei den Vortriebszylindern von Regner handelt es sich ja um die Volldruckzylinder mit Kolbenschiebern ohne Entwässerung.
    Bei den Temperaturen muss das Wasser ja erst mal aus den Zylindern, bevor sie "rund" laufen können.


    Hast Du denn die einzelnen Drehgestelle mit Dampf in Betrieb genommen oder alles zusammen jetzt?


    Grüße
    Georg

  • Hallo Ottmar,


    ganz großes Kino !!!


    Grüße vom Gerd, der heute bei -1°C nochmal die Resita angeheizt hat. Für mich immer ein hervorragendes Seelenwohl ;)

  • Hallo Georg und Gerd,


    erst mal vielen Dank für Eure Interesse. Nun zu den Fragen:


    Ja ich weiß die Regner Zylinder sind recht einfache Volldruckzylinder mit Kolbenschiebern ohne Entwässerung. Dass der Dampfverbrauch höher sein würde war in der Projekt- und Testphase schon zu sehen, aber leider waren dass die kleinsten Zylinder die es zu kaufen gab und halbwegs in die winzigen Fahrwerke passten. Im Lastenheft war sowieso kein Winterbetrieb vorgesehen. Einmal wegen der Vereisungsgefahr und das wird nie in den Griff zu bekommen sein.


    Aber sie sollten schlepp- oder schubfähig sein. Ich kann versichern, dass die Zylinder bei der Beurteilung der bisherigen Schub-Tests absolut wasserfrei waren. Später zum Betrieb mehr. Ich sehe auch als Vorteil, dass ich absoluter Dampflaie bin und daher völlig unvoreingenommen bin. Daher meine Kritik, beim Schieben generieren die Zylinder keinen vernünftigen Lauf - am Laufwerk und Gestänge liegt es nicht. Es sind wirklich die Zylinder.


    Auch unter Dampf ändert sich das Bild nicht - im direkten Vergleich zu dem Schleudertriebwerk sind sie geradezu unterirdisch. Geschenkt dass sie als Volldrucktriebwerke mehr Dampf verbrauchen. Nach Lastenheft sollen sie nur im Sommer zum Show-Schleudern benutzt werden. Dafür reicht die abgegebene Leistung voll aus.


    Ja und halbwegs eingelaufen sollten sie auch sein - beide Drehgestelle sind einzeln etwa 2 Stunden unter Druckluft eingelaufen, sowie jetzt etwa 45 Minuten unter Dampf. Trotzdem ändert sich nur wenig zum Besseren.



    Noch ein Wort zu der Ausstattung und den nicht vorhanden Sonderfunktionen. Eine Zylinderentwässerung ist im Modell bei Schneeschleuder eher kontraproduktiv, Steinchen und Äste sind meist stärker im Eis verzahnt als die Entwässerung im Zylinderblock - der Gewinner steht schon fest. Auch auf eine Nachspeisung und Dampffeife habe ich gegen den erklärten Willen von Ralph bewusst weggelassen. Die Dampfpfeife würde entweder das Laufwerk aufwärmen und dann wieder die Radreifen vereisen oder würde mit ausgeworfenen Schnee zugedeckt werden (je nach Montageort). Im letzetern Fall gibt sie dann keinen Ton mehr von sich. Auf den weiteren Bildern kann man den Effekt trotz des wenigen Schnees gut sehen. Bei der Bedienung gibt es eine Regel, alles was mit Handschuhen nicht geht, kann man weglassen oder es muss angriffsgünstig montiert werden.



    Zu den Nachschlag Bildern - Heute war etwas Neuschnee gefallen, zugegeben das weder wirklich eine Herausforderung für die Xrot oder für ihre Dieselschwester der Xrotmt. Aber Sonne warf ein feines Licht auf den Schnee und die Bilder sprechen für sich, zumal heute der Tender schon provisorisch angekuppelt war.




    Ich kann mir schon gut den nächsten Winter vorstellen, wenn beide einträchtig sich um den Schnee kümmern.






    Ihre große Schwester beseitigt mal eben die Reste von Gestern die auf das andere Gleis geworfen wurden.







    Die Xrot hat sehr wenig Mühe mit dem Neuschnee, aber es sieht halt gut, oder?



    Viele Grüße Ottmar

  • Hallo Ottmar,


    gratulation zum Berninaungeheuer :thumbup::thumbup::thumbup: . Tolle Bilder, hoffe es gibt dann irgendwann noch bewegte.
    Frage: eine Hand- Nachspeisevorrichtung hast du aber schon eingebaut? Ist der Gastank auf der Lok in der Kesselabstützung?
    Und falls du irgend ein Detailbild brauchst (ich nehme an du hast ja alles schon fotografiert), ich habe Zutritt zum Schleuder und könnte es Aufnehmen.


    Gruss und weiterhin viel Freude mit dem Dampfschleuder
    Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Guten Abend Ottmar,


    ich kann mir zwar noch nicht ganz Vorstellen, was an den Volldruckzylindern unterirdisch bedeutet, zum Vergleich mit dem Schleuderantrieb ist aber immer zu bedenkenken, dass die Schwungmasse des Schleuderrades deutlich größer ist, als die Drehgestelltriebe.
    Eine weitere Frage wäre nach der Kolbenkonstruktion. Wurden die Zylinder von Ralph modifiziert? Normalerweise sollten die Zylinder, wenn sie mit Teflonkolben ausgestattet sind, nicht mit Druckluft laufen. Druckluft macht eigentlich auch keinen Sinn für den Einlauf der Zylinder, den es bei Teflonkollben und Schiebern auch nicht wirklich braucht.


    Grüße
    Georg

  • Guten Morgen zusammen und an Georg: Hast Du eine Idee für mich, ich würde gerne lernen und das Problem lösen.


    Zuerst zu dem "unterirdisch", also ich finde die Qualität für die Kosten stehen nicht in einem vernünftigem Verhähltnis. Dazu kommt noch, dass sie mir die Leistungsfähigkeit der Schneeschleuder ziemlich einschränken.


    Warum?


    Eine Schneeschleuder muß mit einer bestimmten Kraft in den Schnee gepresst werden, je nach Schneeverhältnissen ist in Spur G etwa 1 bis 3 kg Pressdruck erforderlich. Um bei den Berninatriebwagen zu bleiben, davon schafft jeder etwa knapp 1 kg.


    Die schlechtlaufenden Regner Zylinder verbraten etwa 1 kg davon (und blockieren auch schon mal den Freilauf) - damit habe ich unter 1kg für den Schnee übrig. Das Schleudertriebwerk hat etwas mehr Power wie meine damalige Xrote der Brünigbahn und würde damit locker etwa 8 cm frischgefallenen Schnee mit umgerechnet 30 km/h wegräumen - das ist deutlich mehr als das Vorbild schafft.


    Damit ist sie zu meiner Überraschung auch im echten Räumdienst auf der Gartenbahn tauglich - und das stand nicht im Lastenheft! Eigentlich sollte sie vielleicht mal zum Show-Schleudern ausrücken, wie im Vorbild! Jetzt habe ich Blut geleckt und werde ihr alle Maßnahmen zu kommen lassen, dass sie im Routineeinsatz tauglich sein wird. Also Vorschneider, vernünftige Messer, Scale hin oder her.


    Nur machen mir jetzt die Regner Zylinder einen Strich durch die Rechnung. Und Nein, Ralph hat die Zylinder nicht angefasst.


    Du sagst, dass Teflonzylinder keine Druckluft haben dürfen - damit bringst Du mich auf dünnes Eis. Die Zylinder werden in ihrem Leben wohl höchtens 10 Minuten Dampf sehen, aber jede Menge Schubfahrzeuge wie ABe 4/4 I und II únd Gem 4/4.


    Hast Du eine Idee wie ich mit dem Problem umgehen soll, im schlimmsten Fall die Kolben und Steuerung aushängen? Kennst Du einen anderen Hersteller von dem ich so kleine Zylinder beziehen könnte, oder selber bauen?


    Wie macht Ihr das eigentlich? Schiebt ihr nie eine Lok kalt übers Gleis? Also ich schleppe meine E Fahrzeuge öfters mal ab. Dank selbstgebauter Freilaufgetriebe kein Problem.


    Noch ein Wort zu der Schwungmasse, das Schleuderrrad habe ich mittlerweile "papierdünn" abgedreht - aus Gewichtsgründen - so groß ist die Schwungmasse auch nicht mehr. Das Gewicht Schneeschleuder - jetzt noch leichter Tender dazwischen - und Schubfahrzeugen muss in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Deswegen sollte ich bei der Xrot selbst bei unter 8 kg bleiben - der Tender ist mit einer speziellen "Langkupplung" fast im Drehpunkt verbunden - um ja keine Querkräfte - in der Kurve zu erzeugen. Er muss später mindestens 1.5 kg auf die Waage bringen.


    Jetzt zu den Gastank: Der Tank ist direkt unter dem Kessel und sieht optisch ein wenig nach Feuerbüchse aus. Durch ein Stück fehlender Isolierung unter dem Kessel ist die Erwärmung sichergestellt und sorgt auch bei tiefen Temperaturen für Gasnachschub.


    Nur in der Kälte füllen "is nich", siehe oben, oder man schleppt leicht hoppelnd die Gasflasche hinter sich her.


    Der Kessel hat keinerlei Nachspeisung und war ausdrücklich von mir gewünscht - so groß ist meine Gartenbahn nicht und wo sollte sie sonst räumen? Und im Winter mit Handschuhen? Und habt ihr schon mal eine Schneeschleuder nach einem schweren Einsatz gesehen? Da kommt man dann an gar nicht mehr ran. Heute hat die neue Dieselschneeschleuder einen 500 mL Tank weil Nachtanken einfach ausfällt, meine ertse Scheuder hatte nur 200 mL und das war ein Fehler, denn die konnte nicht über Nacht im Tunnel übernachten und am nächsten Tag einfach weitermachen.


    Viele Grüße Ottmar


    Auf jeden Fall im vorab vielen Dank für deine Anregungen und Christoph: Vielen Dank ich werde auf Dich zurück kommen. Aber ich denke die nächsten zwei Monate werde ich ausführlich testen und Messfahrten machen. Es danach werde ich mit dem modellbauerischen Teil beginnen und dann würde ich Dich gerne kontaktieren.

  • Hallo Ottmar,


    Druckluft funktioniert mit Vollteflonkolben ohne O-Ring Unterstützung nicht.
    Da Teflon sich unter Wärme relativ stark ausdehnt, sollten sie im kalten Zustand einfach nicht dicht sein und deshalb sollte sich da auch nichts bewegen. Funktionieren deine Zylinder mit Druckluft, auch wenn sie schon mal Dampf gesehen haben, dann würde ich vermuten, das die Kolben zu groß sind, was dann auch die Reibung erklären könnte. Auch könnte die Stopfbuchse zu weit dicht gedreht sein. Um den Fehler zu finden müsste man anfangen und die Kolben demontieren. Das Tragbild gibt schon einen guten Hinweis, wie die Passung zwischen Kolben und Zylinderbohrung aussieht.


    Meine 99 221 rollt unter Dampf gut und wenn sie kalt ist, hat sie in der Geraden so gut wie keinen Rollwiderstand.
    Für Deine Anwendung und Konstruktion des Triebwerks ohne Kreuzkopfführung halte ich die regnerischen Vollteflonkolben für die beste Wahl, wenn sie denn passen. Es kann halt nicht jeder mit diesem Material umgehen und ich hatte schon einige Regnerkolben im BW, die definitiv zu stark vom Material her gefertigt waren.


    Grüße
    Georg

  • Hallo Ottmar!
    Ich habe einige Experimente mit den Regner-Teflon-Kolben gemacht. Mit den Älteren (z.B. 20160) mit den Manschettentellern, habe ich die besten Erfahrungen gemacht. Die Neueren mit der O-Ring Unterstützung, müssen sehr genau angepasst sein sonst klemmen Sie unter Dampf. Deswegen habe ich von Denen auch keine mehr in Betrieb.
    Wie Georg schon schrieb, kalt machen diese Kolben keinen Widerstand.
    Wenn ich sehe, was deine Xrot an Schnee wegräumt, kann ich nur neidisch werden. Dein Fräsrad ist schon recht großzügig ausgelegt, daß es auch mit Echtschnee fertig wird.

    Gestern hatte ich mal meine (elektrische) Rotary OM der D&RGW an den Schnee gelassen. Etwas Schnee kam oben raus aber sonst wurde der Schnee eher zusammengeschoben. Hier sind die Fräsradöffnungen kleiner wie bei Dir und der norddeutsche Schnee auch sicher pappiger. Also hier nur für die Show.
    Im Betrieb wurde die OM von 3 K36 (1´D1´) Lokomotiven und anfangs von 6 C16/C19 (1´D) Lokomotiven geschoben. Also Schubkraft war auch hier notwendig.
    Gruß Gerd

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die Antworten


    Georg: Deine Vorschläge werde ich weiter verfolgen, ich stimme dir völlig zu. Vermutlich ist das Problem in der erhöhten Reibung im Zylinder zu suchen. Diese Baustelle werde ich direkt nach der Wärmeanalyse angehen. Zurzeit ist es super kalt draussen und hilft damit Wärmelecks aufzuspüren. Wenn das Programm dann durch ist, werde ich mich mit Hilfe Deiner Tipps um die Zylinder kümmern.


    Außerdem wartet da noch ein Allegra auf die Endmontage - und das Ding hat noch so einige Knacknüsse parat, zumal Beleuchtung und Mini Bildschirme nicht so mein Ding sind. Aber sie gehören einfach zu einem modernen Fahrzeug dazu. Aber als Entschädigung definiert das Ding den Begriff Zugkraft völlig neu, ein richtiges Monster. Wo ich schon einmal abschweife:


    @Gerd: Ich konstruiere und baue schon seit längerer Zeit Schneeschleudern, nach anfänglichen Mißerfolgen habe ich festgestellt, dass die Kompression des Schnees das Geheimnis hinter jeder Schneeschleuder im Modell ist. Außerdem ist ein vernünftiger Vorschneider das A und O um die weiße Pracht vom Gleis zu befördern. Die aktuelle Xrotmt ist bis heute meine beste Schneeschleuder und sie räumt bedingt durch die modernen Walzensysteme einfach alles weg. Trotzdem sind es gerade die älteren Beilhack Schleudern die auch durch ihr eigenartiges Gehäule den tiefsten Eindruck hinterlassen haben.



    Ich habe mal ein paar ältere Bilder ausgegraben, hier bahnt sich die Xrotm 51 und die HGm 2/2 einen Weg durch 18 cm Neuschnee (beides Dieselmaschinen)



    Nach dem Schleudereinsatz bot sich dann dieses Bild, vielleicht wird jetzt klar warum ich auf abstehende Teile und Sonderfunktionen bei der Xrot 9213 verzichtet habe.


    Also die Gedanken nach dem O-Ring werde ich weiter verfolgen, hab auch schon eine Idee. Auch stört mich jetzt der zweite Dampfregler am Kessel. Gebt mir ein wenig Zeit.


    Auf jeden Fall vielen Dank für Eure Ideen und Ratschläge


    @Armin: Remscheid ist doch soweit gar nicht weg, wie wäre es mit einer gemeinsamen Ausfahrrt auf der Berninabahn im nahegelegenen Schwelm?


    Viele Grüße Ottmar

  • Hallo!
    Ich habe nachgefragt und wurde informiert, dass die Teflonkolben mit dem O- Ring nur für Druckluftbetrieb gedacht sind. Ottmar, wenn solche eingebaut wurden, müssen sie wieder raus. Ob die Teflonsteuerkolben richtig gleiten wird geprüft, in dem man die Schieber entkoppelt, die Zylinder auf Betriebstemperatur bringt, natürlich mit Dampf, und die Schieber mit einer Pinzette leicht bewegen kann. Was zu bedenken ist bei Teflon, um so höher der Druck steigt, um so mehr Hitze kommt auf das Material und danach richten sich die Masse der Bauteile. Wenn die heißen entkoppelten Steuerkolben leicht gleiten, die richtigen Teflonkolben eingebaut sind und die Stopfbüchsen nicht klemmen, ist schon die halbe Voraussetzung für Leistung gegeben. Jetzt muss das "Klavier" noch gestimmt werden. Verbrauch es trotz Reibungsfreiheit immer noch zu viel Dampf, so liegt es an der "Mechanik".

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo Ottmar und an alle Mitleser!
    Da ich den Bericht aufmerksam mitgelesen habe und jetzt die Probleme lese, möchte ich auch meinen Senf dazugeben. Das Problem mit den Steuerkolben hätte der liebe R.R. schon wissen müssen. Von selbst schleift sich da bei Teflon nichts ein. Es gibt da aber sehr einfache Abhilfe! Einmal die Teflonhütchen überdrehen und schon läuft das ganze. Das ganze 4 Zylinderfahrwerk sollte meiner Meinung auch ohne Nachbearbeitung in Bewegung kommen wenn die Steuerung richtig eingestellt ist. Es ist natürlich mit den beschriebenen Nacharbeiten wesentlich besser. Wolfgang und ich stecken die einzelnen Hütchen auf einen Messingdorn der das Hütchen gerade beim abdrehen festhält, färben mit einem Eddingstift das Hütchen ein und dann wird zum Ersten nur mit einem scharfen Drehmesser die Farbe abgezupft. Der Teflonschieber wird wieder zusammengeschraubt, aber noch nicht fest angezogen. Das Anziehen geschieht erst, wenn der Zylinder mit dem Steuerschieber im Wasser gekocht wurde. Nach dem kochen sollte der Schieber sich leicht bewegen lassen aber der Zylinder sollte nicht abfallen. Wenn der Zylinder aber durch abschrecken mit Wasser erkaltet, sollte der Steuerkolben fast von selbst rausrutschen. Nun zum wichtigsten, ohne Einstellung der Steuerung wird es auch mit den besten Kolben und gut eingepassten Steuerkolben nicht funktionieren. Ich kann da meine Meinung nur abgeben weil ich die Fahrwerke ja nur optisch auf Grund der Fotos im Bericht sehen kann. Mir scheint es aber dass die Gegenkurbel von R.R. zu gross ist. Wenn der Kurbelkreis nicht stimmt, dann macht die Maschine bei, vorwärts und rückwärts nicht das richtige und hemmt sich dadurch selbst. Dadurch ergibt sich wahrscheinlich der hohe Dampfverbrauch. Die Gegenkurbeleinstellung ist sehr wichtig, der Hub von 3mm ist wichtig. Der Drehpunkt Kurbel und Schwingenschubstange gehört nur auf die Achsmittelpunktlinie und sonst nirgenwo hin.
    Ich habe die Einstellskizze von Regner mitgegeben. Mit dem Blatt sollte es keine Probleme geben, da bei den neuen Teflonkolben die Einstellrillen schon sauber eingedreht sind.
    VlG Friedl


    https://www.schienendampf.com/…02/402_2018022834_img.pdf

  • Hallo Friedl und Wolfgang,


    zuerst - ich finde die Diskussion sehr spannend und es macht Spass die verschiedenen Meinungen und Tipps zu lesen und auch am lebenden Objekt names Xrot nachzuprüfen. Zumal das Wetter auch herlich mitspielt, heute wurde noch kurz geschleudert. Auch vielen Dank zu den privaten Nachrichten!


    Vielleicht muss ich das Ganze vorsichtig relativieren, ich komme aus dem Diesellager und Elektrofahrzeugen. Setze auch im Schneeschleuderbetrieb den Maßstab an, dass mindestens ein Betrieb von 10 Stunden ohne Wartung oder Kontrolle möglich ist. Solchermassen verwöhnt an eine Dampflok gehen, naja das musste fast scheitern. Nur hat Ralph da einen Kessel und Schleudermaschine gebaut die völlig problemlos wie ein Fauli funktionieren, gut statt Strom, braucht sie Wasser und Gas, auch gut.


    Völlig normal also, und ich kann mich als Schleuderführer, wie gewohnt, voll auf den Schnee konzentrieren und der kann einen jede Sekunde beschäftigen.


    Jetzt "Zicken" in meinen Augen die Fahrwerke herum, wenn man genau hinschaut, sind die Zylinderlaufbahnen - sagen wir mal gefühlt - eine Rauhfasertapete und generieren dadurch einen erhöhten Laufwiderstand, der mich als Schleuderführer zwingt auch meinem Triebwagen Aufmerksamkeit zu schenken, weil er zum Schleudern neigt. Das geht gar nicht! Weil ungewohnt... Und im Schnee fast nicht sichtbar!


    Realitisch betrachtet fährt die Xrot aus eigener Kraft sehr wohl sauber an, verfügt über ausreichend Kraft, keine Ahnung im Vergleich zu einer Dampflok, weil sie vorbildgetreu nur sich selbst bewegen muss.


    Trotzdem bin ich unzufrieden. Was eigentlich dahinter steckt und das auch so schwierig zu transportieren ist. Eine Dampflok hat da ein völlig anderes Anforderungsprofil. Wenn die Xrot eine Emma wäre, würde der Besitzer wahrscheinlich gar nicht mitbekommen was ich meine.



    Also werde ich mich so ab Ende April sehr intensiv mit den Zylindern auseinander setzen, mit einer Reibahle müssten sie auch wieder rund zu bekommen sein, die Schieber machen eigentlich keine Probleme und sind augenscheinlich vernünftig behohrt. Die Teflonkoben werde ich gegen solche mit O-Ring tauschen, nicht zu eng.


    Dann sollte es funktionieren , wie es sollte - auch würde ich hoch ungern auf Flachschieber oder andere Zylinder wechseln. Der Grund, die RegnerZylinder haben einen Steuerblock der im Sommer völlig genügt, für Flachschieber benötige man einen 4.ten Servo . Der RC Empfänger - OHNE(!) Akku, auch der würde Wartung benötigen - liegt im Tender, eine spezielle rustikale, sprich stabile, Kupplung zwischen Tender und Maschine ist die ganze Verbindung und auch mit Handschuhen im Notfall zu trennen, fünfpolig gibts die nicht und damit keinen 4 Servo an Bord. Außerdem schlichtweg nicht bedienbar, weil zu kompliziert, ich fahre ja auch noch den Triebwagen mit der RC!



    Lasst mich kurz noch mal auf den Winterbetrieb eingehen, wenn Ihr das letzte Bild der Dieselschleuder gesehen habt, dann wisst Ihr, was ich meine. Man kann einfach keine Manipulation im Betrieb vornehmen. Das Ding muss blind klappen. Ihr habt keinen zweiten Versuch! Nachspeisen, weder von Gas oder Wasser, fällt aus, die Alternative ist nur eine andere Schleuder zu nehmen.


    Schneeschleudern unterliegen anderen Gesetzen als man es glaubt. Selbst das Nachtanken von Diesel-Kraftstoff ist nicht möglich. Hab's versucht, auch da frieren Tankverschlüsse hoffnungslos ein. Und das lustige Nachhoppeln der Gasflasche hinter der Xrot beim ersten Versuch fällt unter die gleiche Kategorie.


    Wahrscheinlich klappt das ganze Projekt auch nur, weil Ralph in der Lage war das Lastenheft der Dampfmaschine für den Schleuderantrieb zu erfüllen, ohne Anfassen oder Wartung etwa 20 Minuten mehr als 30 Watt zur Verfügung zu stellen und der Antrieb übernimmt - wie im Vorbild - ein oder zwei elektrische Triebwagen und die Rangieren mit ihren Faulhabermotore und Freilaufgetriebe besser wie jede Live Steam Lok. Zu blöd, dass er mein Anspruchsdenken einfach so erfüllt hatte und da habe ich prompt eine Dampfmaschine mit einem Fauli verwechselt.


    Ich danke Euch für die herrliche Diskussion und auch zu den tieferen Einblicken in das Thema Modelldampfmaschine!


    Viele Grüße Ottmar

  • Hallo Ottmar,


    bis jetzt habe ich noch keine tapezierten Zylinder gesehen. Kannst Du mal ein Bild machen, das sagt ja meist mehr als tausend Worte. Vielleicht sieht die Oberfläche auch nur so aus. Um sicher zu gehen, dass das was ich sehe auch wirklich da ist teste ich Oberflächen immer mit einer Nadel.
    Wenn Du auf Messingkolben mit O-Ring wechselst, kannst Du Dir die Nachbearbeitung der Zylinder sparen. Ohne eine exakte Kreuzkopfführung sind Längsriefen vorprogrammiert. Außerdem haben diese kalt oder warm immer einen Wiederstand und je länger sie nicht mit Wasser und Öl versorgt werden, beim Schieben ohne Dampf, desto großer wird die Reibung und der Verschleiß am O-Ring.


    Grüße
    Georg

  • Hallo zusammen,


    ich konnte mittlerweile die Wärmeverlustanalyse abschliessen. Im Gegensatz zu einer normalen Live Steam Lok darf eine Schneeschleuder das Schleuder und die Radreifen nicht erwärmen, weil der Schnee sonst antauen würde und damit das Schleuderrad und die Radreifen "verkleben" würde. Insgesamt st also jeder Wärmeverlust zu vereiteln.


    Die Umgebungsparameter waren minus 5 Grad Celsius und die Schleudermaschien lief mit etwa 30 Prozent Last schon etwa 7 Minuten.


    Natürlich war zu vermuten, dass der unverkleidete Dampfdom und der Dampfzylinder am meisten Wärme abstrahlen würde, aber dass das Maschienenbett soll viel Verluste erzeugt, war nicht abzusehen. Damit ist neben der RC Einbau die nächste Baustelle identifiziert. Übrigend habe ich Probleme einen geeigneten Servo für die Umsteuerung zu finden, entweder waren sie bis zu groß - eigentlich kann ich nur einen Nano Servo (ein Mikro Servo ist schon zu groß) verbauen oder nicht robust genug.









    Noch einen Punkt zu den tapezierten Zylindern, mir ist nicht wohl bei den Gedanken mit einer Nadel einen recht weichen Messing Zylinder zu "bearbeiten". Das geht nicht ohne feine Riefen ab. Mich wundert überhaupt, warum Modelldampfmaschinen keine hartverchromten Zylinder haben. Gut ich habe keine Erfahrungen bei den Dampfmaschinen, baue aber schon seit X Jahren Modelldieseltechnik in Lokomotiven ein und dort verwende ich gerne extrem harte und verschleßfeste Beschichtungen und die Hohntiefe ist gerade mal mit der Lupe zu sehen - geschweige denn zu fühlen und die Toleranzen liegen um Größenordnungen höher als bei den Modelldampfmaschinen. Ich habe bis heute fast ausschließlich OS Engines Kolben und Zylinder verwendet, weil einmal habe ich einen preiswerten Noname Motor umgebaut und nach 3 Betriebsstunden hatte ich den Salat, oder besser Riefen im Zylinder. Gut die Drehzahlen liegen bei etwa maximal knapp 5000 min-1 und die Temperaturen etwa bei 250 ° Grad und damit höhere Kolbengeschwindigkeiten und eine höhere Materialbeanspruchung. Die Standzeit in Lokomotiven sind bei etwa 250 Stunden bis zur Revision, meist durch Ventilundichtigkeiten oder Rost verursacht. Vielleicht irre ich mich, aber Mechanik bleibt Mechanik.


    Viele Grüße Ottmar

  • Hallo Ottmar,


    ich habe nicht von Bearbeiten mit der Nadel gesagt. Du kannst auch einen 0,5 mm Messingdraht anspitzen und abwinkeln und dann nur mit seinem Eigengewicht über die Zylinderwandung ziehen.


    Auf der Arbeit verwende ich zur Oberflächenvermessung Diamantspitzen mit einem Radius von 2 µm. Diese werden mit 0,2 N "Anpresskraft" über die Flächen gezog und verursachen selbst bei Aluminiumoberflächen nur eine Matierung, wenn man einen größeren Bereich scannt.


    Wenn Du keine zu dicke Hornhaut an den Fingern hast, solltest Du spüren, ob es sich um Verfärbungen oder Dellen und Beulen handelt. Üblicherweise sind die Zylinder von Regner gehont. Man sollte also stochastisch verteile "Kratzer" in der Oberfläche erkennen, die aber meist nur wenige µm tief sind.


    Leider nehmen es die Hersteller mit dem Entgraten und Reinigen der Bauteile vor Zusammenbau und Verkauf nicht so genau.
    Ich zerlege alle Bauteile, die ich zukaufe und finde jedesmal Späne und Grade in den Dampfkanälen. Das grobe wird dann mit Druckluft ausgeblasen und schließlich im Ultraschallbad sammeln sich immer noch feinste Stäube.
    Das verursacht meist die Längskratzer. Die Teflonkolben sollten die Oberfläche eher polieren. Wenn wirklich nur Teflon auf Messing läuft gibt es keinen Grund für härteres Material und aufgrund der deutlich geringeren Drücke (1-2 Größenordnungen) in einer Dampfmaschine im Vergleich zum Verbrennungsmotor sind auch keine härteren Kolbenmaterialien nötig.



    Zu Deinen schönen Wärmebildern ist zu sagen, dass das Kesselrohr und der Dampfsammler besser aus Edelstahl wären und die Zylinder nicht aus einem massiven Klotz, sonder aus einem Zylinderrohr und einem Kolbenschieberrohr. Drumherum dann mit Abstand ein Isolierblech, wie es auch beim Vorbild gemacht wird. So habe ich es jedenfalls für meine Dampfschleuder #12 geplant. Auch ist Aluminium ein guter Wärmeleiter, weswegen es ja bei Kühlern im Elektronikbereich gerne eingesetzt wird.


    Grüße
    Georg

  • Moin,


    als ich heute in den Weiten des Netzes unterwegs war, bin ich über das Angebot von REGNER-Dampflokzylindern mit TEFLON-Kolben und Entwässerungen "gestolpert".


    Hier ein Ausschnitt mit hinreichend genauem Bild der Lauffläche.


    Dies Bild zeigt eine Dampfzylinder im Werden - nach dem Ausdrehen - in dem ein roter Silikon-O-Ring als Kolbenring eingebaut und dem sein hartes Los im Betrieb mit Zylinderöl Z1000 erleichtert werden wird.


    Grüße
    Dietrich