Roundhouse Fowler

  • Hallo,


    seit einiger Zeit bin ich stolzer Besitzer eines fast kompletten Fowler Bausatzes.


    Alles fing damit an, dass ich in einem Internetauktionshaus über den Bausatz für das Fahrwerk der Fowler gestolpert bin.
    Nach sehr langem Überlegen (ca. 3 Sekunden) habe ich ein Gebot abgegeben.
    Was sollte ich auch machen? Der Motorschaden an meinem Hanomag war behoben. Das Üben für die Landesmeisterschaften der Feuerwehr war vorbei und meine Schwalbe war auch repariert. Da kam mir das Angebot gerade recht! :E Wider Erwarten habe ich den Zuschlag zu einem sehr günstigen Preis bekommen.




  • Und auch gleich mal angefangen.



    Leider war in dem Bausatz das Rahmende für das Ankoppeln des Tenders zweimal vorhanden. So musste ich mir mit einem CAD Programm einen adäquaten Ersatz erstellen.

  • Hallo Stephan,


    schön das du von dieser Baustelle berichtest.


    Bedeutet "fast komplett" das nur ein paar Schrauben fehlen oder der ganze Kessel?
    Oder hast du erstmal nur Bilder vom Chassis eingestellt...


    Gruß
    Sascha

    Moin Moin
    ____________________________________________________
    Als Eltern machen wir Fehler, keiner kann alles richtig machen,
    es kommt nur darauf an, es mit viel Liebe falsch zu machen. Ø

  • Hallo,


    das "fast komplett" bezieht sich auf den Tenderbausatz. Ich habe über Dreamsteam.co.uk das Body Kit, den Boiler Kit und den Tender Kit bezogen. Leider hat Roundhouse wohl Probleme mit einem Lieferanten. So konnte Roundhouse die Fahrgestelle für den Tender noch nicht liefern. :?
    Ich hoffe, diese kommen zusammen mit dem RC Kit und dem Summerlands Chuffer.


    Über den Bausatz generell gesprochen, kann ich eigentlich nur Gutes berichten. Es hat bislang richtig Spaß gemacht. Die anfängliche Angst vor dem Löten der Blechteile des Führerhauses und des Tenders ist während der Arbeit gänzlich verschwunden und macht mittlerweile sogar richtig Laune.


    Der Service von Roundhouse ist auch Top. So ist mir während der Montage die Holschraube im Rahmen für der Aufnahme der Umsteuerung überdreht. Eine kurze Mail an Roundhouse und das Teil war 4 Tage später kostenlos bei mir!



    Wie man auf den Bildern sieht, mache ich zu gern nach jedem Arbeitsschritt eine Stellprobe. Das Habe ich mir beim Plastikmodellbau angewöhnt und ich werde diese Marotte einfach nicht los.


    Die Steuerung hält mich allerdings noch auf Trab. Für eine grundlegende Einstellung habe ich erstmal den Hebel für die Manuelle Steuerung eingebaut, bis der RC Kit da ist.
    Dabei ist mir aufgefallen, dass die Gegenkurbel wohl noch nicht fest genug angezogen ist. Sie verdreht sich noch etwas auf der Welle. Und ich weiß nicht, wie weit ich diese zierliche Schraube noch belasten kann. Außerdem bekomme ich die Gegenkurbel auch nicht richtig auf den richtigen Winkel eingestellt. Dafür muss ich mir nochmal was überlegen. :GR



    Auf diesem Bild sieht man auch ganz gut das Behelfsfahrwerk des Tenders. Der Rollwiderstand ist zwar noch etwas hoch, aber das fährt sich noch ein. :wink:


    Nach dem Rudimentären Zusammenbau des Fahrwerks, habe ich das Führerhaus noch mit den Trittstufen versehen und die Rauchkammer und den Kessel mit hitzebeständigem Lack eingefärbt. Die Grundplatter der Rauchkammer bekam den gleichen Farbton wie das Fahrwerk.
    Den Kesselmantel habe ich schon mal den endgültigen Farbton spendiert, um zu sehen ob die Farbe passt.



    Danach habe ich den Innenausbau in Angriff genommen. Es galt die Leitungen am Kessel anzupassen. Anfänglich hatte ich ein bisschen Angst, die Leitungen abzuknicken, aber wieder einmal schien es unbegründet. Es war zwar etwas fummelig, selbst bei demontiertem Dach, den Öler und die Gasleitung, ja selbst die Schrauben für den Gasbrenner, anzubringen aber schlussendlich war auch dieses kein großes Problem.
    Die Leitung des Gastanks liegt zur Zeit noch zu eng am Dampfventil, aber das Ventil aus dem RC Kit soll wesentlich kürzer sein, ansonsten muss ich die Leitung nochmal anpacken.



    Bis dahin bin ich nun gekommen.
    Als nächstes werde ich die Leitungen lackieren und das Dach. Die Leitungen selber bekommen den selben Farbton wie die Rauchkammer. Das Dach wird, wie das Fahrwerk, glänzend schwarz lackiert.
    Sobald der RC Kit da ist, und dieser angepasst ist, wird das Führerhaus lackiert. Ich hatte mir überlegt, diesen von innen heller zu lackieren (Weiß oder Elfenbein) und den nackten Boden vielleicht mit Holz auszulegen.


    Bis Bald

  • Nabend Stephan,


    da bei mir bald auch der Zusammenbau einer Echtdampflok auf dem Plan steht (allerdings nicht von Roundhouse) frage ich mich gerade, wie das Gehäuse gelötet wird bei deinem Bausatz. Silberlot oder Weichlot?


    Danke für eine kurze Info. Ansonsten schaut das schon sehr gut aus. Auch der Farbton gefällt. Nicht so knallig grün und nicht das Einheitsschwarz ;)


    Mir persönlich gefällt ja die Bundaberg-Fowler von Roundhouse sehr sehr gut. Die ließe sich gut auf Waldbahn ummünzen. Aber aktuell ist das Budget schon aufgebraucht.


    Grüße, Gerd

  • Hallo Stephan,


    Zitat von stephan


    Die Leitung des Gastanks liegt zur Zeit noch zu eng am Dampfventil, aber das Ventil aus dem RC Kit soll wesentlich kürzer sein, ansonsten muss ich die Leitung nochmal anpacken.


    Ich kann Dir vorab sagen, dass sich die beiden RH Dampfhähne äußerlich, maßlich nicht unterscheiden. Die Inhalte der beiden sind natürlich verschieden.


    Grüße


    Fritz

    ]ch weiß, dass ich nichts weiß.
    Sokrates, Griech. Philosoph 469 - 399 v.Chr

  • Hallo Stephan,


    ein schöne Maschine baust du und ich kann mich nur anschließen: Schöne Farbauswahl. :thumbup: Dazu gleich meine Frage:
    Welche Farbe hast du hier benutzt? Hattest geschrieben gehabt, das diese Hitzefest sind. Besonders der grüne Farbton würde mich interessieren.


    Viele Grüße
    Tobi

  • Hallo


    und gleich mal ein Dankeschön für den Hinweis zum Dampfhahn.


    Was den Lack betrifft, so ist nur die Rauchkamner und der Kessel mit hitzefesten (Ofenlack) lackiert.
    Das Rot und Schwarz ist aus dem Heimwerkermarkt und das Grün aus dem Autozubehör.
    Als Grundierung verwende ich Etching Primer.
    Auf den Blech und Messingteilen habe ich damit gute Ergebnisse erzielt. Probleme habe ich damit nur auf den Weißmetallteilen, hier hielt dieGrundierung nicht. Das ist mir leider erst heute Abend aufgefallen.
    Werde den Rahmen des Tenders wieder entlacken und mit einer schwarzen Grundierung von Games Workshop grundierten. Mit der habe ich sehr gute Erfahrung bei Weißmetallfiguren gemacht.


    Bis bald

  • Hallo,


    lange hatte ich leider keine Zeit etwas über den Baufortschritt zu berichten.
    Die Arbeit an der Fowler "plätscherte" eher gemächlich vor sich hin. Erst mit der Ankunft der restlichen Teile aus Australien und England konnte ich mich wieder ins Zeug legen.
    Als erstes habe ich das Fahrwerk unter Druckluft getestet. Ergebnis war einwandfrei. Eingestellt habe ich es nach der englischen Anleitung und einem Youtube Video.





    Um so größer war die Freude, dass die Dampfhähne wider Erwarten doch nicht gleich lang sind und der RC Hahn kürzer ausfällt. Blieb mir doch ein erneutes Biegen der Leitungen erspart.



    Auch die RC Anlage konnte nun vorbereitet werden. Sascha hat mir eine Firma aus Australien empfohlen. Die Einfachheit und der kleine, handliche Sender haben mich dann am Ende überzeugt. Der Kontakt war super nett und zuvorkommend.
    Der Inhaber legte mir sogar noch ein paar Extras umsonst dazu. :thumbup: Gerne wieder.



    Auf dem Bild ist leider nicht alles drauf von der RC Anlage, da ich aus Versehen ein paar Bilder wieder gelöscht habe.
    Die Einrichtung, Anschluss und Binden des Empfängers war ,trotz der englischen Sprache, kinderleicht.


    Als nächstes war dann der Kessel dran. Die Kesselbänder wollten montiert werden. Es war etwas fummelig, ging dann aber recht flott. Die Bänder wurden erst nur recht locker in Position gebracht und erst später in der Entlage fest gezogen.



    Danach habe ich die Restlichen Teile Lackiert. Leider habe ich davon keine Fotos mehr.
    Das Führerhaus wollte ich sowieso etwas Aufwerten und habe es noch farblich nachgestaltet und etwas Parkett verlegt.



    Hier sieht man auch nochmal sehr schön den Unterschied der Dampfventile

    Der Bodenbelag stammt von McDonal..... und sollte eigentlich mal dazu dienen Kaffee umzurühren.
    Zurecht gesägt habe ich die Brettchen mit eine kleinen Proxxon Tischkreissäge. Probleme hatte ich allerdings beim Festkleben. Der Sekundenkleber von Würth wollte nicht so schnell und nachhaltig aushärten wie ich. Immer wieder löste sich etwas. Da habe ich mich eines Tricks bedient, der bei Weißmetallfiguren immer mal wieder angewendet wird.
    Ich habe etwas Weißleim als Aktivator auf den Boden des Führerhauses ganz dünn verstrichen, und auf der dem Brettchen etwas Sekundenkleber. Dann zügig in Position gebracht, ausrichten, beeilen und fest war es.
    Ich werde den Boden allerdings noch farblich gestalten.


    Dann habe ich den Tender fertig gestellt. Auch hier war das Löten für mich kein großes Hindernis mehr. Leider habe ich von diesen Arbeiten kein Foto mehr.
    Nachdem das erledigt war. habe ich mich weiter um die Leitungen am Kessel gekümmert.
    Diese mussten doch immer wieder gebogen und angepasst werden. Wie oft ich die Leitungen an- und abgebaut habe weiß ich nicht mehr.



    An dieser Stelle ist mir dann aufgefallen, dass ich den Chuffer vergaß. Tja, was man nicht im Kopf hat....
    Also alles noch mal demontiert. :W
    Nach dem Anpassen der Leitungen habe ich ihnen zusammen mit den Sanddomen noch Farbe verliehen.
    Auch wurden die Schrauben, die aus dem Kesselmantel ragen gekürzt, da sie zu lang waren.
    In der Zwischenzeit habe ich mich dann um den restlichen Innenausbau des Führerstandes gekümmert. Die Servos und Leitungen wollen an ihren finalen Platz. Das war etwas fummelig, da man leider nicht überall so gut mit Werkzeug in diesem kleinen Raum hantieren kann. Aber schlussendlich war alles am Platz.



    Leider bekomme ich es nicht hin, dass das Bild richtig herum erscheint. :WN


    Zu guter Letzt, brauchte ich mich nur um die letzten, lackierten Verzierungen kümmern.
    Und natürlich, wie sollte es anders sein. Das gebogene Endstück, das in die Rauchkammer führt brach ab. :F01:
    Da half dann nur guter Kleber. Aber man sieht Gott sei Dank so gut wie nichts.



    Zeit in Anspruch genommen hat dann noch die Betätigung der Besandungsanlage. Hier musste ich wieder mehrmals nacharbeiten.



    Und fertig.



    Aber zu früh gefreut. Leider habe ich den vorderen Puffer vergessen zu lackieren. Wird aber noch nachgeholt.
    Was ich aber viel früher hätte machen sollen, war, eine Probefahrt unter Dampf bevor ich alles zusammenbaue.
    Das ist mir viel zu spät eingefallen.
    Nun, es half nichts. Alles nach Anleitung vorbereitet und los ging es. Butan eingefüllt, Wasser und Dampföl.
    (auch hier gibt es das ein oder andere Video auf englisch im Netz)
    Angst hatte ich schon, ob ich irgend etwas nicht richtig angezogen habe.
    Aber nichts, keine Leckage, nirgends. Sie machte Ordentlich Dampf und das Überdruckventil verrichtete vorbildlich seine Arbeit. Ich drehte das Ventil per Fernbedienung auf und, nichts, keine Bewegung. Auch Anschieben half nicht weiter. Sie wollte nicht. Der Fehler war schnell gefunden. Der Stellweg für das Ventil war zu kurz. Kurzerhand ausgehakt und manuell bedient. Die Probefahrt war dann doch ein voller Erfolg. :E
    Der Chuffer klingt toll und die kleine Lok hat ordentlich Kraft.
    Werde versuchen noch ein Video einzustellen.


    Bis dann.

  • Hallo Stephan,
    da ich seit Jahren ( 1989) mehrere RH-Loks besitze, lese ich von Zeit zu Zeit betreffende Beiträge. So auch deinen.
    Ich habe eine von meinen Fowlern seinerzeit mir einer Kabinen-Holzfront versehen. Könnte dich ev. interessieren, so habe ich aus meinem Archiv einige Bilder hervorgekramt. Viel Vergnügen.


    Herzlichst Pierre









    Hier noch ein Bild mit dem Licht-Generator, sitzt hinter dem Kamin.

    OLD WAYS DONT OPEN NEW DOORS.

  • Das ist aber schön, Pierre, danke für das Zeigen!
    Ist das gelasert? Oder "nur" geritzt? Sieht sehr gut aus, mit den extra Fenstereinsätzen.


    LG Zoltan

    LG Zoltan
    Somestaler Eisenbahn-Aktiengesellschaft
    BW Traktion Langkatzenhofen
    SzvVT - Szamosvölgyi Vaspálya Társaság
    877_2015080444_bahnhofhosszumacskasvontatasitelepkicsi.jpg
    http://www.lokteam.at/

  • Hallo Stephan,


    hmm, willst Du diese Tropenlok wirklich "eininseln" oder gar "continental" daherkommen lassen. :W


    Zudem möchte ich Dir von diesem Zubehöranbieter zwar nicht abraten, aber ich habe da Federpakete gekauft, die nur mit viel "Good will" passend, dafür perfekt lackiert waren.

    Allenfalls so ein leichtes Holzhäuschen spendieren, wäre meine Option, wenn überhaupt.
    In Queensland braucht es kaum Wetterschutz für die Engineers und Firemans, da ist Regen Mangelware und wenn, dann ist der warm. ......könnten wir im Moment gut gebrauchen. :D


    Grüße


    Fritz

    ]ch weiß, dass ich nichts weiß.
    Sokrates, Griech. Philosoph 469 - 399 v.Chr

  • Hallo Stephan, Zoltan und Fritz,


    an die beiden ersten, ich wollte ja nur eine Möglichkeit aufzeigen, wie man der Fowler eine Front verpassen kann.
    Fritz, ich bin mit dir einverstanden, dass die Plantagenlok eigentlich in Urzustand bleiben kann. Ich habe meine beiden Fowler seinerzeit „ amerikanisiert“, daher die Front.


    Kurz zum damaligen Vorgehen. Der Blechmittelteil zwischen Dach und Führerstand-Unterteil, der ja auf der Höhe der Umrandung etwa 3 mm nach hinten versetzt ist, im Dach in einem Schlitz steckt und auch die 2 “Dummi" - Leitungen hält, wurde auf ein Papier kopiert. Nach oben die Dachrundung auf Kabinenbreite aufgezeichnet. Die Bretter und Fenster mit Bleistift auf die Skizze gezeichnet.


    Die Schablone auf ein 3mm Marinesperrholz mit Kopierpapier durchgepaust, war Rest Holz. Mit der Laubsäge die Form und die Fenster ausgesägt. Dann mit einem scharfen V- Schnitzmesser und einem Stahllineal die Kerben ausgestochen. Das Holz der Rundung der Kabine unten, aussen angepasst.


    Die 2mm Fensterrahmen bündig mit der Vorderseite eingeklebt, auch das Fensterbrett nur 2 mm nach innen. Nach der Farbgebung von hinten die Fenster montiert. Zum Schluss noch den Hitzeschutz für die Leitungen aus Ms erstellt. Das Holz mit den beiden Schrauben, die auch das Blech im Unterteil halten, zusammen mit diesem befestigt.


    Geschätzte Kosten ca. 3€ ! Also könntest du dir die ca. 220 £ vom erwähnten Anbieter für seinen Kit, falls du das machen würdest, sparen.


    Liebe Grüße Pierre


    OLD WAYS DONT OPEN NEW DOORS.