Stahl Brünieren mit Oliven Öl ("falsches" Brünieren)

  • Hallo zusammen,



    Im Internet habe ich gelesen, das man Stahl brünieren kann, in dem man es Erhitzt und dann in Öl schmeisst und es dann wie Brüniert aussieht.



    Das wollte ich ausprobieren:


    Dazu benötigte ich:
    Propangasbrenner, Handschuhe, Schutzbrille, eine Flasche Olivenöl (es Sollte jeded, Blechdose, Zange,Waschbenzin und das Werkstück


    Das Vorgehen ist einfach und schnell erledigt.


    1. Das Werkstück entfetten (sonst kann es flecken auf nach dem Brünieren haben)
    2. Mit einer Zange das Wekstück in die Flamme des Brenners halten
    3. auf 400°C - 700°C erhitzen (erkennt man man an der Farbe, 400°C ist leicht gräulich und bei 700°C wird es schon leicht Rot)
    4. Darauf achten das es nicht zu heiss wird sonst blättert die Brünierung wieder ab
    5. Wenn die Temperatur erreicht ist wird das Werkstück ins kalte Öl geschmissen -> ACHTUNG! Im Freien machen, kann eine Stichflamme geben! Das Öl kann sich entzünden, immer einen Feuerlöscher bereithalten. Der Rauch ist wahrscheinlich ned so gesund... am besten nicht Einatmen!
    6. 2-3 Minuten abkühlen lassen (grosse Werkstücke eventuell länger)
    7. Aus dem Öl rausnehmen und unter fliessenden Wasser rasch abspülen
    8. Mit einem weichen Tuch abwischen (am besten mit Haushaltspapier oder ähnlichem
    9. Fertig ist das ziemlich perfekt Brünierte Werkstück


    Bevor jetzt die Experten schreiben, das es sich hier nicht um Brünieren handelt:
    Was ich hier zeige ist "falsches" Brünieren, es sieht aus wie Brünieren ist aber eigentlich Schwarzbrennen.


    Ich habe Stahlteile verglichen, und ich sah keinen Merklichen unterschied zwischen Brünieren und Schwarzbrennen.


    Für das Hobby finde ich das eine einfache, schnelle und Günstige Lösung um Werkstücke vor Korrosion zu schützen oder einfach für die Optik.


    Das Ganze hab ich auch in einem Video gezeigt das ihr euch anschauen könnt wie ich das Gemacht habe:


    [youtube]

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
    [/youtube]


    https://www.youtube.com/watch?v=45RbqBVM3KM



    Jetzt noch ein Paar Beispiel Bilder:


    Eine "Feinere Schraube" M2 aus Stahl


    5 Zoll Bremsklotz


    Jetzt noch zwei Vergleichsbilder


    5 Zoll Bremsklotz einmal Blank und Brüniert


    "Feiner Schraube" Blank und Brüniert


    5Zoll Bremsklotz und die Misslungene Feder


    5 Zoll Kuplungszapfen


    Noch einen schönen Abend,


    Gruss Kevin

  • Hallo Kevin,


    ich selbst kenne dieses Verfahren. Als Praktikant in einer kleinen "Chemiequetsche" war ich auch in deren One Man Schlosserei. Da wurden die frisch geschweißten Teile ins Altölfass gehalten, um eine chemikalienbeständige Oberfläche zu erhalten. Man sagte mir seinerzeit (77?) das wäre Brünieren. Das hat meine ich temporär sogar recht gut funktioniert.


    Klar Du überziehst die Metallfläche mit einer Kohlenstoffschicht (Ruß) aus dem Öl, das verbrennt da örtlich ohne Sauerstoffzufuhr und die ist halt auch schwarz.


    Es erscheint mir auch erheblich umweltfreundlicher zu sein, als diese ganzen Bünierbrühen aus Ätznatron, Zinkchlorid, Na-Nitrit und anderen netten Dingen.


    Was aber ein Problem Deiner Technik sein könnte ist die Maßhaltigkeit. Bei der chem. Brünierung erhält man eine extrem dünne ein paar 1000stel Dicke Oxidschicht. Ich könnte mir vorstellen, dass das Ölverfahren etwas mehr aufträgt. :GR


    Wo es halt gar nicht gehen wird, bei Gußteilen, die die Temperatur mit Davonschmelzen quittieren. :)



    Viele Grüße


    Fritz

    ]ch weiß, dass ich nichts weiß.
    Sokrates, Griech. Philosoph 469 - 399 v.Chr

  • Hallo Kevin,
    wie du schon gesagt hattest entstehen bei dem Verfahren mit Olivenöl Giftstoffe u.a. Acrylamid, das Nase und Raschen reizt und auch sonst von übel ist. Daher dein richtiger Hinweis, dieses durchaus explosive Verfahren nach draußen zu verlegen und dann bitte nur kleine Werkstücke damit behandeln. Wie gesagt, wenn man Pech hat fliegt einem die ganze Chose um die Ohren :NE .



    Grüße


    Hans

  • Zitat von f.schulz

    ... Da wurden die frisch geschweißten Teile ins Altölfass gehalten, um eine chemikalienbeständige Oberfläche zu erhalten. Man sagte mir seinerzeit (77?) das wäre Brünieren. ..


    Nein, das war kein Brünieren, eher Schwarzbrennen.


    Unter Brünieren versteht man das Erzeugen von einer Art "Edelrost" unter Zuhilfenahme von Feuchtigkeit (Rost!), Chemikalien und Wärme.


    Teils sind die Verfahren sehr aggressiv.

    Gruß!
    Heinrich