Kolb Br 99 023

  • Hi Simon, herzliches Breileid zum Kessel...



    Ich würde auch erst mal ne Bestandsaufnahme über den Kessel machen und dann schauen inwieweit man ihn retten kann. Würde sämtliche Einlötringe prüfen und erneuern und dann den Boiler ner Wasserdruckprobe unterziehen...




    PS: Hulk ist Chancenlos gegen den "Zaubertrank" des Eisenbahners...BIER, auch wenn ich es immer noch nicht geschafft habe, es mit Käse zu überbacken :flt: :flt: :flt:

    Grüße Holger

    Möge der Dampf mit euch sein

  • Servus Holger,


    also mal ganz ehrlich, ich bin eigentlich froh, dass man das Bier nicht mit Käse überbacken kann. :X Außer auf der Pizza mach ich um das Zeug einen seeeeeeehr großen Bogen :roll:


    Aber vielleicht hätte es ja geholfen, wenn man anstatt Wasser einfach Bier in den Kessel... :GR



    Ich werde jetzt mal schauen wie viel so ein "High End" Endoskop aus China kostet, damit würde sich der Kessel durch die Einfüllöffnung gut kontrollieren lassen. Der nächste Schritt wäre dann das ausfräsen des alten Fittings. Mal schauen, vielleicht schaffe ich das schon dieses Wochenende in der Hochschule. Ich habe etwas bange vor dem Hartlöten, da sich auf der Kesselrückseite die Isolierung befindet. Diese müsste ich erst entfernen. Außerdem ist das Dampfventil fest an den Kessel gelötet, was die Sache nicht unbedingt einfacher macht. Vor einer Druckprobe muss ich mir auch noch passende Fittings mit passenden Gewinden besorgen...


    Lg Simon.


    Ps.: Falls der Kessel nicht mehr zu retten wäre, so ein Kohlekessel würde ja fast passen...

  • Hallo Simon,


    ich kannte ja den Walter Kolb noch persönlich. Er war Kupferspengler. Hartlöten war eigentlich sein Handwerk. Aber wenn ich diese Lötstellen sehe wird mir fast übel. Ich würde dir schon vorschlagen alles genau zu kontrollieren. Angefangen mit einer perfekten Reinigung.


    Hans

  • Servus Hans,


    ja irgendwie kommt mir das auch alles etwas komisch vor. Vor allem wenn man den Kessel mit anderen von Walter Kolb vergleicht. Zwar ist der Aufbau identisch, jedoch gibt es ein paar Sachen, wie zum Beispiel den festgelöteten Dampfhahn oder Wasserstand, welche ich bei diesen Kesseln noch nie gesehen habe. Vielleicht wurde der Kessel über seine Lebensdauer nicht so ganz fachmännisch repariert, oder gar durch einen anderen ausgewechselt. Bei genauer Betrachtung sind mir auch noch oberflächliche Poren in weiteren Nähten aufgefallen...



    Daraufhin wollte ich heute die Isolierung an der Kesselrückwand entfernen. Beim Ablösen dieser ähnelte die Struktur doch sehr der von Asbest... :OW
    So werde ich diese Aufgabe auch erstmal etwas zurückstellen und warten bis ich wieder in der Werkstatt und nicht gerade in der Wohnung bin. :roll:



    Lg Simon

  • Servus zusammen,


    ich habe es heute Nachmittag doch nochmal in die Schreinerei geschafft.
    Dort habe ich das Fahrwerk unter Druckluft testen können.


    Hier ein kleines Video:


    [youtube]

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    Der Druck betrug ca. 0,5 Bar.
    Angelaufen ist es bei ca. 0,3- 0,4 Bar und bei einem Bar hatte ich Angst, dass es abhebt :flt: .
    Bei den Tests habe ich für die Schmierung Maschinenöl verwendet, dabei haben sich v.a. an den Steuerkolben Undichtigkeiten gezeigt.
    Ich habe die Hoffnung, dass sich die Lage bei der Verwendung von Heißdampföl noch verbessert, aber das wird sich bei einem Dampftest zeigen.


    Alles in allem bin ich mit der Performance des alten (wie alt weis ich immer noch nicht :flt: ) Fahrwerks mega zufrieden!


    Morgen werde ich noch das Umlaufblech sandstrahlen, da ich die abgebrochene Gleitbahnhalterung wieder anlöten muss.


    Die Isolierung am Kessel habe ich entfernt. Ob er noch verwendbar ist wird sich herausstellen...



    LG Simon.

  • Mit dem Test kannst Du mehr als zufrieden sein. Ich denke. daß sich die Undichtheit mit Heißdampföl erledigt :PRO
    Und der Rest wird zwar eine Fleißarbeit, aber sie wird sich auszahlen!!
    Da wird man richtig neidisch => aber Neid, ist die höchste Form der Anerkennung :Q
    Freue mich auf die weiteren Updates 8)

    Grüße Holger

    Möge der Dampf mit euch sein

  • Hallo Holger,


    ja ich denke auch, dass mit Heißdampföl alles (ausreichend :roll: ) dicht wird.


    Der Kessel wird jetzt noch ein Knackpunkt, v.a. da ich selbst keinen Leistungsstarken Propanbrenner zum löten besitze und
    meine "normale" Lötmöglichkeit sich in einer Stadt befindet, die ich wenn möglich meiden möchte :M
    Aber über welche Schatten springt man denn nicht alles für sein Hobby :oops:


    Ich bin auch mega happy die Lok so günstig bekommen zu haben und selbst wenn ich den Kessel neu bauen muss, werde ich den Kauf nicht bereuen... also hoffentlich...


    Schön, dass dir mein Bericht gefällt ich werde ihn hoffentlich detailliert fortführen und hoffentlich auch abschließen 8)



    Lg Simon

  • Update...


    Inzwischen habe ich den Brenner montiert und getestet.


    Gereinigte Düseneinheit:



    Kopf:



    Test:



    Da ich im Moment noch keinen passenden Gasumfülladapter habe (in Arbeit) konnte ich für den Test nur das wenige Restgas im Tank verwenden.


    By the way... der Test fand auf dem Wohnzimmertisch statt :pff:


    Das Umlaufblech wurde sandgestrahlt.



    Den abgebrochenen Gleitbahnhalter habe ich wieder angelötet.



    Dabei habe ich kein neues Lot zugeführt, sondern nur das vorhandene wieder aufgeschmolzen. Leider ist bei dem ersten Versuch der Halter leicht verrutscht und ich musste den Vorgang wiederholen. Im Moment bin ich beim lackieren...


    LG Simon.

  • Hi!


    Der Brennertest sieht schonmal gut aus :thumbup:


    Gibts schon neue Erkenntnisse zum Kessel?
    Bin gespannt, wann dein Maschinchen wieder läuft, aber bei deinem Tempo geht das nicht mehr lange :Q :Q
    PS: saubere Arbeit :wink:

    Grüße Holger

    Möge der Dampf mit euch sein

  • Servus Holger,


    danke für die Blumen :D



    Den Kessel habe ich mir genauer angeschaut, bis auf den Speisewasseranschluss sieht er noch gut aus.


    Ich habe heute mit der Aufarbeitung begonnen.
    Als erstes wurde ein neues Fitting hergestellt. Interessanterweise verfügt das Speiseventil über ein M4 Gewinde. Oder zumindest irgendetwas was dem M4 ähnlich genug ist :GR :pff:



    Anschließend wurde es eingelötet.



    Da ich keinen wirklich leistungsstarken Brenner besitzte habe ich meine Gaskartuschen in warmem (nicht heißem!!!!) Wasser angewärmt um so die Leistung massiv :oops: zu steigern.



    Leider habe ich beim löten etwas gepatzt. Das überflüssige Lot ist an der Stelle glücklicherweise nicht zu sehen, daher muss ich es nicht wegschleifen.



    Nun muss ich die Teflonsitze der Ventile neu machen (das hab ich zwar schon mal, aber leider hab ich sie beim löten im Kessel vergessen... :OW )


    Danach steht die Druckprobe an :roll:


    LG Simon

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Simon,


    das mit dem neu machen der Teflonteile ist das kleinere Problem. Verbrennungs- bzw. Zersetzungsrückstände von Teflon sind ziemlich giftig.


    Viel Erfolg für die Druckprobe.


    VG, Stefan

    ich hier | home | :/ Wenn du einen Hammer hast, sieht jedes Problem wie ein Nagel aus.

  • Hallo Stefan,


    ja ich hab den Geruch bemerkt, war nicht so toll :OW



    So nach einer kurzen urlaubsbedingten Pause gehts weiter.



    Zuerst stand die Druckprobe an.
    Die (bösen) imperialen Gewinde wurden mithilfe einer Spezialkonstruktion, bestehend aus Teflonkegeln und Schraubzwingen abgedichtet.





    Leider zeigte sich dabei eine undichte Stelle am unteren Ende der "Feuerbüchse". Diese Stelle habe ich nachgelötet und die Druckprobe erneut, diesmal mit Erfolg durchgeführt 8) .

  • Anschließend wurde der hintere Kesselbereich neu lackiert



    Die Armaturen eingesetzt



    Und die beiden Kesselteile wieder vereint



    Da ich keine Kupferdichtungen sondern Teflonband zur Abdichtung verwende musste ich um die korrekte Ausrichtung
    verschiedener Bauteile gewährleisten zu können kleine Distanzscheiben aus Messing drehen.



    Beim genaueren Betrachten der Rauchkammer (ist leider auf dem Bild schwer zu erkennen, habe ich bemerkt, dass die Lok sich wohl im laufe ihres Lebens einmal dazu entschieden hat ein Flugzeug sein zu wollen. (Das erklärt auch die Delle im Dampfkessel)



    Um diesem Problem Herr zu werden, hab ich einen Aufsatz für die Rauchkammer gedreht.




    Mit einem Spezialwerkzeug wurde dann die Form der Rauchkammer nachgearbeitet... Mit einem großen HAMMER!


    Ich hab mich noch dazu entschieden die Rauchkammer neu zu lackieren. Leider ist beim demontieren des Vorreibers dessen Befestigungsschraube abgerissen. Also ausbohren... Ist ja nix besonderes... :roll:



  • Anschließend wurde die komplette Einheit montiert :flt:




    So im nachhinein hätte ich den Langkessel auch neu lackieren sollen :oops:
    Da ich aber etwas Angst habe, dass nach dem 100sten mal auseinander und wiederzusammenbauen dann doch etwas kaputt geht, lasse ich jetzt erstmal alles so, wie es ist :pff:


    Was mir nicht so gefällt ist die Tatsache, dass sowohl Kessel als auch Rauchkammer fest mit dem Umlaufblech verschraubt sind und eigentlich kein Platz für eine Wärmeausdehnung vorhanden ist.
    Da ich hier beim montieren nicht viel hätte falsch machen können und es bis jetzt funktioniert hat, lass ich es aber erstmal so :GR


    So soweit der aktuelle Stand...


    Lg Simon.

  • Zitat von Holger Wittig


    Dann kanns ja in die heisse Phase gehen :flt:



    Servus Holger,


    ja das "erste" Anheizen ist der nächste Stritt. Etwas aufgeregt bin ich schon ob alles funktioniert. :F01:


    Bzw. um ein Umfüllventil muss ich mich noch kümmern, aber das ist in Arbeit...


    Vielen Dank für das Lob :PRO


    LG Simon.


    Ps.: Ahja und destilliertes Wasser hab ich auch keines mehr :W

  • saubere Arbeit kann man immer loben... :wink: :wink: :wink:


    Destilliertes Wasser hab ich den Winter über aus dem Luftentfeuchter geholt und jetzt für die halbe Saison genug Brühe da :flt:
    Aber am Wasser ( egal ob Speise- oder Brauwasser ) soll´s nicht scheitern.
    Drück die Daumen für die erste Dampffahrt :thumbup::thumbup:

    Grüße Holger

    Möge der Dampf mit euch sein

  • Hallo zusammen,


    alsoooooo...


    Heute war der Tag des ersten Anheizens.


    Alles in allem lief der Test naja nennen wir es relativ erfolgreich.


    Ein paar Kleinigkeiten gibt es aber noch zu ändern:


    -Nachspeisung undicht
    -Das Pfeifenventil besitzt am "Handgriff" keine Dichtung, dass bedeutet jedesmal beim betätigen trifft der heiße Dampf direkt auf die Finger. :W
    -Die Sicherheitsventile öffnen erst bei über 9 Bar Kesseldruck :pff:


    Eine Sache gibt es jedoch noch welche mir Kopfzerbrechen bescherrt.


    Beim Anheizen hat sich an der Schraube, welche als Stehbolzen hinter der Feuerbüchse sitzt eine kleine Undichtigkeit gezeigt.
    Es entsteht pro Minute ein kleinerer Tropfen Wasser.



    Leider war es mir nicht möglich ein besseres Bild zu machen. Die Stelle befindet sich an dem "Knubbel" zwischen Wasserstand und Dampfhahn.


    Ich bin mir im Moment noch nicht sicher, was ich jetzt tun werde...
    Entweder so lassen und weiter beobachten oder alles wieder auseinanderreißen den Kessel sandstrahlen neu löten und dabei riskieren, dass sich wieder woanders eine Undichtigkeit bildet?


    So ganz erklären kann ich es mir nicht, da bei der Druckprobe über ca. 25min kein Druckabfall stattfand.


    Lg Simon.

  • Hi Simon!


    Das Phänomen hatten wir vor knapp 20 Jahren an unserer 1:1 Dampflok. Da war es eine Stemmkante zwischen Kessel und Rauchkammer. Bei Wasserdruckprobe dicht, unter Dampf nicht..Bei Wärme dehnt sich jeder Kessel aus und gibt seine wahre Dichtheit Preis... :wink:
    Das ende vom Lied war ein Aufenthalt im AW...


    Ich würde rund um die Stehbolzenschraube blank machen und versuchen es ringsrum mit Loctite 542 dicht zu kriegen. Wenn das nicht funzt, bleibt nur nachlöten...


    Drück dir die Daumen 8)

    Grüße Holger

    Möge der Dampf mit euch sein

  • Servus Holger,


    das mit Loctite ist ne gute Idee 8) .


    Ich hatte schon mal überlegt evtl. Hylomar zu verwenden, da muss ich mal überlegen.


    Zuerst werde ich jetzt mal die undichte Stelle freilegen.


    LG Simon