Vorsicht beim Lack trocknen

  • Hallo an alle Lackierer
    Ich weis nicht wie hoch die Einbrenntemperaturen für die verschiedenen Lacke sein dürfen. Die Frage kann vielleicht wer Anderer beantworten. Ich möchte nur hinweisen, wenn bei gekauften Loks Ausbesserungslackierungen mit Wärmetrocknung erfolgen, ist zu beachten, dass eingelötete Niete mit Niedertemperaturweichlot verbaut werden. Solche Bauteile werden nach dem lackieren mit MAX 100° getrocknet. Vorsicht beim erwärmen von Rahmen und Gehäusen.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo Wolfgang,


    zuerst einmal vielen Dank für diesen Hinweis. :thumbup:


    Zitat von Wolfgang

    Ich weis nicht wie hoch die Einbrenntemperaturen für die verschiedenen Lacke sein dürfen.


    Ich arbeite mit Duplicolor Supertherm schwarz und rot. Den roten soll man bei 160°C und den schwarzen bei 180°C nach dem Trocknen etwa 1h einbrennen. Ich habe mit dem schwarzen auch schon bei 150°C gute Ergebnisse erzielt.


    Zitat von Wolfgang

    ... dass eingelötete Niete mit Niedertemperaturweichlot verbaut werden. Solche Bauteile werden nach dem lackieren mit MAX 100° getrocknet.


    Kannst du das konkretisieren? Kennst du Loks, bei denen so gearbeitet wurde? Ich denke, dass Weichlötungen an gekauften Loks nicht grundsätzlich nur 100°C abkönnen, oder? Ich vermute mal, du musstest dies leidvoll erfahren?


    Vielleicht sollte man grundsätzlich bei seinem Hersteller fragen, welche Lote verwendet wurden :WN


    Viele Grüße
    Arne

  • Hallo Kollege!


    Ich verwende die gleiche Farbe. (Duplicolor)
    Letztes Mal habe ich den Lack mit 160 Grad eingebrannt.



    Am einige Stellen, wo mehr Zinn gab, kamen kleine Zinnperlen vor. Habe kein anderer Fehler bemerkt!


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Hallo Arne
    Ich versuche meine Beiträge so kurz wie möglich zu halten. Es ist daher notwendig, meine Sätze genau zu lesen. Die MAX 100° werden von der Fa. Regner für weichgelötete Bauteile eingehalten. Es werden Lote mit verschiedenen Schmelztemperaturen verwendet. Daher bekam ich den Hinweis, bei Niete ist die grösste Vorsicht angebracht und bei über 100° ist die Verantwortung bei dir selbst. Hart gelötete Teile kann man mit den vom Lackerzeuger angegebenen Temperaturen behandeln.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo Pal,


    man muss auch wissen, dass ein Backofen kein präzises Gerät ist. Er kann also durchaus Temperaturspitzen von 20 Grad über der eingestellten Skalentemp. erreichen. Wäre er präzise würde er ein mehrfaches kosten und müsste noch kühlen können. Dann bist Du schon bei den kritischen Temperaturen und musst mit allem rechnen, auch Schäden.


    da

  • Liebe Dampffreunde!


    Nach zwei Tagen auf einer Dampfausstellung in meiner Heimat ist bei meiner Regner Vincent unter den beiden Kesselstützen der schwarze Originallack zusammen mit reichlich Öl auf dem Umlaufblech hochgequollen und löste sich großflächig ab.


    Üblicherweise lackiere ich nach der Reinigung, dem Entfetten und anschließendem Schleifen des gesamten Bauteils mit dem Kwasny Autolack hitzefest. Dieser Lack übersteht nach einigen Tagen Trocknung ohne Einbrennen und anschliessender warmen Betriebsfahrt eine Reinigung mit WD 40 oder Black Smool.


    Nachdem hier so oft über Duplicolor hitzefest geschrieben wurde habe ich mir diesen Lack in schwarz und rot natürlich zum Probieren auch einmal zugelegt.


    Nun zu meinen ersten Erfahrungen:
    Nachdem das Umlaufblech zum Lackieren gründlich vorbereitet war wurde es aus ca. 40 cm Entfernung zwei Mal hauchdünn schwarz lackiert. Anschließend im Backofen bei 140 Grad eine Stunde eingebrannt. 190 Grad traute ich mich nicht, da zwei Stifte für einen Lokführer auf dem Blech verlötet sind.


    Der Lack war nach dem Lackieren in etwa so grob wie 80er Schleifpapier und superschnell trocken. Nach dem Einbrennen fühlte er sich fertig (durchgetrocknet) an.


    Zwei Stunden später probierte ich mit Black Smool und einem weichen Tuch die grobe Oberfläche zu glätten - der Lack löste sich an, war ca. zwei Stunden lang schmierig und optisch ruiniert.


    Jetzt zu meinen Fragen:
    Wie bekomme ich die Oberfläche des Lacks glatter ohne beim Lackieren Pfützen oder Läufer zu riskieren und ab wann ist der Lack wirklich fest für eine Reinigung. Alle meine Modelle haben Black Smool (ein wirklich gutes, leicht herzustellendes Reinigungsmittel, dank Pierre hier im Forum) bisher jahrelang schadlos überstanden.
    War die Temperatur beim Einbrennen zu niedrig oder habe ich einfach zu früh getestet und auch dieser Lack braucht einige Tage Ruhe.


    Mit lieben Grüßen
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    habe ich das recht verstanden, Du hast den Lack noch quasi nass, ungetrocknet gebraten?


    Dann ist das Phänomen klar, da hatte der keine Zeit sich seiner Lösemittel kontrolliert zu entledigen. Da sind normalerweise Sikkative drinnen, die für eine einwandfreie Trocknung ohne Hautbildung sorgen.


    Du hast diese Lösemittel blitzartig, das geht je nach Lömi ab 40° explosionsartig los verdampfen lassen und dadurch ist diese Kraterlandschaft entstanden. Deswegen soll man ja auch nicht in sengender Sonne lackieren.....


    Es kann aber auch zusätzlich am Lack gelegen haben. Ich kenne diesen Dupli Typ nicht und nahm für meine Bing Lock Ofenrohrlack (Senotherm) eines meiner Kunden, ja ich bin/war da etwas vom Fach, mit gutem Erfolg bei 100° Einbrenntemperatur her. Es gehen aber auch andere temperaturbeständige Lacke für Bremssättel oder Auspuffanlagen. Ich würde da aber keine wässrigen Systeme, so es die denn überhaupt für Hitze gibt, her nehmen.


    Ich habe die Reste dann an allen möglichen Teilen aus Kunststoff, Holz und Metall ohne Einbrand "verblasen" ohne Probleme.


    Schleife den ollen Dreck runter und lackiere neu, da noch daran rumdoktern bringt nur Ärger.


    EDIT: Habe Black Smool suche lassen, brachte nur Deinen vorigen Thread hervor??


    Grüße


    Fritz

    ]ch weiß, dass ich nichts weiß.
    Sokrates, Griech. Philosoph 469 - 399 v.Chr

  • Hallo Thomas,
    die Rezeptur von "Black Smool" hätte mich auch interessiert.
    Duck und weg, :wink:
    schöne Grüße
    Reinhold

    ....und immer 'ne handbreit Wasser über der Feuerbüchse!

  • Hallo lieber Fritz!


    Das Malheur war schnell repariert, der Lack mit Pinsel und etwas Terpentinersatz innerhalb weniger Sekunden runtergewaschen und das Teil nach gründlicher Reinigung mit Auto K Lack Kwasny hitzefest neu lackiert (ohne Einbrennen) - super glatt und matt. Werde die Lok wieder montieren und später, wenn mal wieder nötig, wieder mit Black Smol reinigen.


    Das Reinigungsmittel Black Smol wurde unter "Fragen und Antworten, Thema Lokreinigung, vom 22.09.2013" erwähnt.
    Zusammensetzung: 1 Liter Kunstharzverdünner und 1,5 dl Paraffinöl. Mir schauderte es beim Erstversuch auch einen Lackverdünner mit Zugabe von Öl zum Reinigen zu verwenden. Aber nach dem ersten mutigen Test bin ich bis heute von dem Mittel begeistert.


    Hier einmal Auszüge aus den Datenblättern der beiden Lackhersteller Kwasny und Dupli-Color als Vergleich:


    Auto K Kwasny: Nitrokombinationsharze, durchgetrocknet nach 24 Std., hohe Chemikalienbeständigkeit.


    Dupli-Color: Silikonharz-Basis, wetterbeständig, guter Verlauf, glatte Oberfläche, grifffest nach 60 Minuten, trocken und temperaturbeständig nach einer weiteren Stunde Erhitzung bei ca. 160 Grad.


    Der Dupli-Color-Lack beschäftigt mich aber trotzdem weiter. Er kann nicht schlecht sein, wenn so viele Dampffreunde ihn erfolgreich verwenden.
    Vielleicht war ich beim Lackieren zu vorsichtig und sprühte zu dünn, so das sich keine geschlossene Oberfläche bilden konnte und vielleicht bin ich beim Glätten (Reinigen) der Oberfläche einfach zu früh dran gegangen. Silikonharzlacke vertragen manchmal kein WD 40, vielleicht auch kein Black Smol?


    Mit lieben Grüßen
    Thomas

  • Hallo!


    Zitat von f.schulz

    die Rezeptur von "Black Smool" hätte mich auch interessiert.


    Über die Reinigung hat seinerzeit Pierre unter:
    Zylinderschmierung
    Seite 2 geschrieben.


    Leider unter "Zylinderschmierung" wie auch jetzt bei "Vorsicht beim Lack trocknen"


    VG Heinz

  • Falls es jemandem nützt - ich habe mein BS so gemischt:


    http://www.hornbach.at/shop/La…iter/1839378/artikel.html 1,5 Deziliter
    http://www.hornbach.at/shop/Te…e-1-l/513304/artikel.html 1 Liter


    (Auf dem Kluthe Zeugs steht auch der erwähnte "magische Ausdruck" 'white spirit' drauf.)


    Bisher überlebten wir das.


    LG Zoltan

    LG Zoltan
    Somestaler Eisenbahn-Aktiengesellschaft
    BW Traktion Langkatzenhofen
    SzvVT - Szamosvölgyi Vaspálya Társaság
    877_2015080444_bahnhofhosszumacskasvontatasitelepkicsi.jpg
    http://www.lokteam.at/

  • Hallo in die Runde,
    Nach dem ich schlechte Erfahrungen mit WD40 als Reinigungsmittel gemacht habe,
    war ich lange auf der Suche nach einem vernünftigen Reinigungsmittel.
    Hier habe ich dann auch von dem Black Smool gelesen und habe direkt die Komponenten,
    die der Zoltan als Link eingestellt hat, beim Hornbach gekauft und angemischt.
    Erst habe ich mich nicht recht getraut, das Gebräu an einer Lok auszutesten, denn es roch so nach Lackentferner.
    Wie ich mich überwunden habe, war ich vom Ergebnis etwas enttäuscht....die Stellen waren gereinigt, der Lack war noch drauf,
    aber der Lack wirkt so stumpf...so trocken...irgendwie ungesund fühlt sich das an.
    Am liebsten hätte ich mit WD40 als auf Hochglanz gebracht....habe ich vielleicht falsch gemischt..?
    1 Liter White Spirit und 0,15 Liter vom Paraffinöl...so habe ich die Mischung verstanden.


    Gruß Gery

  • ich habe die Mischung auch so gelesen und daher auch so gemacht.


    Allerdings habe ich keine spiegelblank lackierte Sachen, wie zB. die Roundhouse oder Riverdale Loks, daher ist mir die von dir erwähnte Wirkung wohl nicht aufgefallen?
    Die MEG-46 ist ziemlich "matt" oder "rauh" oder "seidig", ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, aber keinesfalls spiegelblank.


    Aber auch beim Vorbild sind die Loks mal matter, mal wirklich blitzspiegelig.


    Kann sein, dass dein Kluthe sehr lange bei dir gestanden ist, bevor du es angerührt hast?


    Vielleicht sollte man alle "Schmieren" zunächst auf etwas testen, was dem Rollmaterial ähnlich lackiert ist (und auch so behandelt wird, zB. mit 150 Grad und dem Heißdampföl ausgesetzt usw.), und beobachten. Ich muss zugeben, ich habe das auch nicht gemacht, ich habe den erfahrenen Kollegen in jenem Thread blindlings vertraut und bisher keine Probleme gehabt.


    Aber sicher melden sich hier noch die Lack-Putz-Profis, dann sehen wir alle besser?


    LG Zoltan

    LG Zoltan
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  • Hallo Putzteufel,


    ich verwende die gleiche "Rezeptur".


    Großzügig auftragen, ein wenig mit einem Pinsel verteilen. Die Brühe darf ruhig richtig herunterlaufen. Ein wenig warten bis es angetrocknet ist und dann mit einem Tuch (es geht auch Polierwatte) abreiben.


    Ich reinige damit alle Loks, Achslager, Gestänge - selbst die Rauchkammer meiner Kohlelok. Glänzt hervorragend (naja, nicht die Rauchkammer ...)!


    LG / Oliever



    PS: Das ganze Black Smol Thema trennen wir am besten ab und führen alle Beiträge hierzu zusammen, einen eigenen Thread ist es sicherlich Wert.

  • Ich verwende eine blecherne Gießkanne dazu... hier und da, wo sehr hartnäckig: pinseln, ansonsten abtropfen lassen und schliesslich mit einer alten Unterhose abwischen.

    LG Zoltan
    Somestaler Eisenbahn-Aktiengesellschaft
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  • Liebe Dampffreunde!


    Nachdem das erste Mal lackieren mit dem Dupli-Color hitzefest-Lack daneben gegangen ist heute der zweite Versuch und Ursachenforschung.


    Beim erstmaligen Öffnen der Sprühdose muss unter dem Sprühkopf ein Sicherungsring entfernt werden, um ein unbeabsichtigtes Drücken des Sprühkopfes zu verhindern. Beim Wiederaufsetzen des Kopfes wurde der ein wenig verbogen. Der Kopf wurde gegen einen neuwertigen getauscht.


    Beim jetzigen Lackieren wurde der Sprühabstand von 25 cm eingehalten und etwas deckender lackiert.


    Die Lackränder auf dem Testblech sind immer noch etwas rauh, das ist aber normal. Die Fläche selbst ist glatt, seidenmatt und gleichmässig. So kann man ein Bauteil wunderschön lackieren.



    Nach dem Einbrennen bei nur 100 Grad (wegen dem Hinweis auf Wolfgang's Weichlotrisiko beim Einbrennen) sah der Lack weiterhin gut aus und ist laut Lackhersteller benutzungsfähig. Allerdings empfiehlt Dupli-Color eine Einbrenntemperatur von 160-190 Grad.


    Das lackierte Blech bekommt jetzt eine Ruhezeit von zusätzlich einer Woche und dann erfolgt der Test mit Black Smol. Verträgt er dieses Reingungsmittel nicht - schaun wir mal weiter. Ich bin guter Hoffnung!


    Mit lieben Grüßen
    Thomas

  • Hallo Thomas
    Zeichne auf dein Versuchsblech Linien, dass Bahnen entstehen und behandel (reinige) in Zeitabständen immer nur einen schmalen Streifen.
    Ich glaube eine Woche "altern" ist sehr kurz, egal probier es aus. Wenn es nicht gut geht, so gib dem Rest der Fläche später noch Chancen.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Liebe Dampffreunde!


    Nach dem Probelackieren und Einbrennen mit 100 Grad des Dupli Color-Lackes letzte Woche habe ich am selben Tag abends noch eine Bahn mit roter und schwarzer Farbe aus dem Pinselfläschen der Firma Regner ohne Einbrennen dazugefügt.


    Heute, eine Woche später, erfolgte der Test auf einem 1 cm breiten Streifen auf die Verträglichkeit mit Black Smol. Die kleinen Abplatzer im schwarzen und roten Regnerlack rühren von der Reißnadel her.



    Während sich der Regnerlack völlig unbeeindruckt von Black Smol zeigte, war der Dupli Color-Lack bei dreimaligem darüberwischen mit einem angefeuchteten Lappen bereits angelöst.



    Jetzt warte ich einmal drei Wochen bis zum nächsten Black Smol-Test.


    Mit lieben Grüßen
    Thomas