• Offizieller Beitrag

    Hallo Georg!


    Ich wüsste nicht, wie wir das mit unseren Mitteln kontrollieren könnten. Vielleicht kann das ein technisches Labor mit Ultraschall
    oder was weis ich was :WN - da müssen wir uns schon auf unsere Lieferanten verlassen - oder selber löten, wenn man´s (besser)
    kann ...


    Hallo Marco!


    Ich bin leider auch kein Fachmann, hab mich nur in den letzten Tagen im Internet schlau gemacht, da es mir keine Ruhe lässt.
    Da ich ein Mensch bin, der die Fehler zuerst bei sich selber sucht, hab ich mich zuerst mit diesen Möglichkeiten auseinander gesetzt.
    Bin aber zu dem Schluss gekommen, dass das Kesselwasser vielleicht den Prozess beschleunigen kann, aber sicher nicht alleine für
    die Entzinkung mit diesen fatalen Folgen verantwortlich ist. Es bleibt eigentlich nur die Überhitzung beim löten übrig, was ich
    allerdings nicht beweisen kann, deshalb kann ich es nur vermuten.


    So eine Vermutung auszusprechen ist nicht leicht für mich, denn es liegt mir sehr fern, unseren Lieferanten damit schaden zu
    wollen :G - vermutlich auch der Grund, warum andere Geschädigte zu diesem Thema schweigen. Bin aber trotzdem der Meinung,
    dass das Thema angesprochen gehört ...


    vlg, Christian

  • Hallo,


    da fühle ich mich gar nicht wohl dabei, wenn ich so die Erfahrungen zu Messingkesseln, auch aus anderen threads/anderen Foren, bewerte. Meine zwei Regner-Kessel stelle ich auch immer gefüllt ab, bisher sind sie noch dicht, hoffe, das bleibt so, zumal ich auch noch zwei Bestellungen offen habe.


    Gruß,


    Andreas

  • Hallo Freunde,


    Christian hat wohl recht ..... wir werden uns (um Klarheit zu erlangen) wohl noch einige Zeit gedulden müssen.
    Der Kesselschaden an meiner EKB war nur punktförmig (wie Windpocken) im Sohlbereich des Kessels zu finden. Eine Überhitzung durch Löten kann ich mir hier nicht vorstellen. Ich denke eher an Imperfektionen der Legierung.


    Bei der Frieda waren die Schäden meist im Bereich von Lötstellen ( aber eben nicht ausschließlich).


    Das lässt viel Platz zum orakeln!


    LG / Oliever

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dampffreunde,


    Beim Hartlöten wird immer ein Flussmittel verwendet welches dann sorgsam entfernt werden muß. Um die Reste aus dem fertigen
    Kessel herauszubekommen gibt es nur die Möglichkeit des Absäuerns. Wenn hier nicht sorgsam gearbeitet wird und ev. die Säure nicht
    lange genug arbeiten kann bleiben Reste hängen. Was und wie diese dann mit dem Wasser und der Hitze reagieren weiß wahrscheinlich nur der
    Herrgott.
    Dies könnte auch noch eine Möglichkeit sein um das Kesselsterben zu erklären, rausfinden wird das aber wahrscheinlich keiner mehr.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von dampfandy

    ... Um die Reste aus dem fertigen Kessel herauszubekommen gibt es nur die Möglichkeit des Absäuerns ...


    Hallo Andy,
    das stimmt nicht. Es gibt auch andere Möglichkeiten. Frag mal Wolfgang, wenn Du seine Beiträge hier im Forum schon nicht lesen möchtest ... :wink:


    Aber Du hast schon recht, es kommen bestimmt einige Faktoren (die wir nicht kennen) zusammen, bis so etwas auftritt ...


    vlg, Christian

    • Offizieller Beitrag

    Heute hab ich mir den Spaß gemacht und den Kessel zerschnitten ...



    Nicht nur das Flammrohr, sondern auch der Kessel selbst leidet unter massiven Entzinkungserscheinungen.


    Der rote Pfeil zeigt, wo die Unterseite des Kessels ist.


    Auffällig sind die beiden Entzinkungsreihen, die sich wie eine Perlschnur links und rechts auf gleicher Höhe den ganzen Kessel entlangziehen.
    Zudem gibt es am Boden einen größeren Entzinkungsfleck, sowie unzählige kleine Entzinkungsspritzer, verteilt im ganzen Kessel.




    Es wäre wohl nur eine Frage der Zeit gewesen, wann der Kessel auch hier durch gewesen wäre ... :F01:

    • Offizieller Beitrag

    So, nachdem ich die schwere Kost einen halben Tag lang verdaut habe, komme ich zu meinem persönlichen Schluss:


    Den Schaden am Flammrohr führe ich nach wie vor primär auf Überhitzung während des Lötens zurück.


    Die "Perlschnüre" an Ausblühungen können für mich nur einen Grund haben, und der wäre:


    1. Es ist für längere Zeit Kesselwasser bis in diese Höhe gestanden


    2. Es sind Aggressive Teile im Kesselwasser aufgeschwommen und haben sich dort an die Kesselwand angelegt


    Für mich lässt das nur einen Schluss zu - wie auch Andy vermutete, aber - der Kessel wurde nach dem löten nicht nur schlecht, sondern vermutlich überhaupt nicht von den Lötrückständen gereinigt. Darauf deuten auch die unzähligen kleinen Spritzer mit mehr oder weniger ausgeprägten Ausblühungen im Kessel hin, die eigentlich nur vom Flussmittel während des Lötens stammen können.


    Das ist jetzt - wie gesagt - meine persönliche Vermutung und mich würde natürliche eine Stellungnahme der Firma Regner dazu brennend interessieren ...


    vlg, Christian

  • Hallo Christian,


    Die sichtbaren Schäden sind also nur im Wasserraum oder an der Grenze zum Dampfraum. Ich vermute, dass ein konsequentes Entleeren und Austrocknen des Kessels zwischen den Einsatztagen dem Kessel wenigstens ein längeres Leben beschert hätte. Dies wird übrigens auch beim Original z.T. so gemacht.
    Nachdem ich auch schon durch stehendes Wasser während 2Jahren einen Kessel zerstört habe, mache es jedenfalls schon länger so.


    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Christian!
    Vielen Dank für deine Bilder.
    Sieht es nur so aus oder sind am Flammrohr im Bereich der vorderen 3 Siederohre großflächige Auszehrungen entstanden?
    Gruß Gerd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Christoph!


    Vielleicht habe ich mich schlecht ausgedrückt - Entzinkungsausblühungen sind am ganzen Kessel, auch oben an der Kesseldecke:



    ... überall dort, wo vermutlich das Flussmittel hingespritzt ist.


    Unter den gegeben Umständen ist es wohl müßig darüber zu diskutieren, ob der Kessel durch entleeren ein Jahr länger gehalten hätte oder nicht ... :wink:


    vlg, Christian

  • Hi Christian


    Ich habe ja auch die Vermutung dass die Flussmittel Reste nicht richtig beseitigt werden. Als ich letztes einem gekauften Kessel mit Essig ausgekocht habe kam ja auch blauer Essig raus und nicht weißer, was mich auch auf Flussmittel Reste vermuten läst. Vermutlich ist der Kessel nur gestrahlt und Lackiert worden.


    ciao Karsten

  • Hallo miteinander,


    bin für ein paar Tage aus FR zurück und lese mit Interesse diesen Tread. Meine Cu-Roundhouse Kessel sind bis heute…… Holz aalänge….. dicht. Es scheint sich halt doch zu bewahrheiten, dass ein leerer und trockener Kessel die beste Massnahme gegen dieses Phänomen ist. Darf ich kurz für "Neukessel-Bauer" auf meinen Beitrag "Entleer Schraube für Restwasser ", ebenfalls in Kesselbau, hinweisen .Dieses ehemalige Bauteil an den RH-Loks war also doch eine gute Sache. Ich werde auf Grund dieses Beitrages einen Bericht an Roger Loxley schreiben und ihn bitten, sich zu überlegen, diese Schraube wieder allgemein an seinen Loks anzubringen. Und alle, die jetzt neue Kessel bauen müssen, könnten ja eine solche Schraube vorsehen.


    LG Pierre

    OLD WAYS DONT OPEN NEW DOORS.

  • Hallo Christian!

    Zitat von Christian

    Nur beim zweiten Flammrohr sieh´s nicht gut aus, der Rest ist ok.


    Im folgenden Bild sehe ich nur ein Flammrohr...

    Zitat von Christian

    H

    welches im vorderen Teil augenscheinlich großflächige Abnutzungen aufzuweisen scheint.
    Gruß Gerd

  • Hallo Freunde!


    Ich bin kein Fachmann bei Metallurgie.
    Habe schon über der Entzinkung und geeignetes Material (dr-Messing) gelesen http://www.kupferinstitut.de/front_frame/pdf/entzinkung.pdf , aber nur jetzt, wenn ich die Fotos von Christian sehe, habe ich verstanden was dieser Text in Wikipedia bedeutet:


    Die Entzinkung ist eine Korrosionsart, die vor allem bei Kupfer-Zink-Legierungen (z. B. Messing) mit mehr als 20 % Zink auftritt.
    Kupfer wird bei diesem Korrosionsvorgang meistens als schwammige Masse aus dem Messing abgeschieden. Das Zink bleibt entweder in Lösung oder lagert sich in Form von basischen Salzen über der Korrosionsstelle ab. Die Entzinkung kann örtlich begrenzt und in die Tiefe gehend oder flächig ausgebreitet auftreten.
    Die Entstehung dieser Korrosion setzt dickere Deckschichten aus Korrosionsprodukten, Kalkablagerungen oder sonstige Ablagerungen von Fremdteilen auf der Metalloberfläche voraus. Wasser mit erhöhtem Chloridgehalt begünstigt bei höheren Temperaturen und bei niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten das Auftreten von Entzinkung. Häufig tritt Entzinkung auch im Zusammenhang mit starker Biofilmbildung auf.[1]


    Die Fotos von Christian stimmen mit dieser Text zusammen!!!
    Jetzt sehen wir, das die Entzinkung hängt mit


    1. Kesselmaterial,
    2. Verschiedenen Ablagerungen ,
    3. Temperatur und
    4. Strömungsgeschwindigkeiten


    zusammen.


    Nur jetzt verstehe ich die rhythmischen Muster neben den Heizringen. Der Kesselwand ist dort wärmer und der Strömungsgeschwindigkeit kleiner.


    Fazit: Wenn ein Kessel fertig ist, können wir etwas nur gegen die Ablagerungen machen!
    Und noch was: sieht es so aus, dass die Lötwärme spielt wahrscheinlich nicht zu große Rolle bei Entzinkung!


    Gruß Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Hallo!
    Verfolge mit Entsetzen diesen Beitrag. Trift er doch ins Herz unseres Hobbys.
    Wollte nur zur Diskussion stellen ob es Qualitätsunterschiede in der Herstellung von Messingrohren gibt? Kann das jemand beantworten?


    Gibt es doch einige alte Kessel welche noch OK sind. Ob die immer trocken gelagert waren?
    Die Schäden treten doch nicht nur bei einem Hersteller auf. Wer mehr Kessel baut hat natürlich in der Statistik mehr Schäden.


    Sollte das Ablaufdatum eines Kessels 10 Jahre sein, müsste ich in Zukunft zu jeder Lok einen Ersatzkessel kaufen.


    Ich hatte meine Kessel nach dem Gebrauch nie trocken gelegt. Oft heize ich am nächsten Tag wieder an oder auch die eine oder andere Lok nach Wochen.
    Bevor ich das so handhabe und den Erfolg nicht genau kenne nehme ich den Kesseltausch nach Jahren in Kauf. Doch die Frage wo und wann bekomme ich Ersatz. Oder doch ein Lager anlegen?


    Viele Fragen wenig 100%ige Antworten.


    @ Pál: Deinen Link lese ich bereits 2 x danke.


    VG Heinz