Kupfer ausglühen, aber wie?

  • Hallo, Kesselbauer,
    ich habe ein Frage zu Kupfer ausglühen:
    Wie hoch sollte die Temperatur sein?
    Wie lange sollte das Werkstück geglüht werden?
    Nach dem Glühen abschrecken oder langsam abkühlen lassen?


    Über Hilfen zu diesen Fragen würde ich mich freuen und bedanke mich schon jetzt dafür.


    Beste Grüße
    günter

  • Hallo Günter,


    ich bin kein Klempner kann dir aber aus Erfahrung sagen das Kupfermoleküle durch erhitzen aus ihrer


    festen Struktur gebracht werden.Durch mechainsche Bewegung,z.Bsp. wenn du Rohr biegst festigt sich Struktur wieder.


    Bei meinen Hausinstallationsarbeiten habe ich ausgeglühtes Kupferrohr abgeschreckt.Dies funktionierte


    besser als bei langsamen abkühlen.


    Gruß Ingo

    raucht der Kopf auch stark,hat dies nicht immer Dampf zur Folge! :GR

  • Hallo,


    ich nochmal.Wenn du einen gelöteten Kupferkessel abkühlen lassen willst würde ich aber vom abschrecken abraten wegen der höheren Materialbeanspruchung.


    Ingo

    raucht der Kopf auch stark,hat dies nicht immer Dampf zur Folge! :GR

  • Hallo Günter
    Auch ich verstehe nicht viel von den Eigenschaften und der Zusammensetzung des Kupfers habe aber ein Beispiel:



    Bei meinem "Anton" geht die Überhitzer Leitung aus Kupfer direkt über die beiden Sprit Vergaser. Wenn die Lok stillsteht wird diese regelmäßig glühig. Das ganze habe ich zwischen 1980 -1985 gebaut und der Anton hat seit dem viele Betriebsstunden.
    Offenbar hat die Dampfdruckleitung sofort wieder Ihre Festigkeit nach dem Öffnen des Reglers. Also kann das ganze nicht so heikel sein nur abschrecken würde ich auch nicht nach dem löten.
    Freundliche Grüsse :lol:
    Georg

  • Günter,


    der Schmelzpunkt von Cu ist ca. 1050° Ich erhitze meine Teile bis schön rotglühend. Mehr als dunkelrot aber nicht hell oder fast weiss und dann kühle ich das Material ab im normalen Wasser ab Hahn. Ich arbeite mit Acetylen / Sauerstoff das geht natürlich zügig vor sich und hat den Vorteil dass nicht viel verzundert.


    da

  • Guten Tag,


    vielen Dank an alle für die Tips.
    So oder ähnlich habe ich bisher auch gearbeitet, Infos aus dem www haben mich aber verunsichert,wo da steht, langsam abkühlen, 1-3Std. glühen, ect.
    Wenn ich was vorzeigbares Produziert habe, werde ich dies hier einstellen.


    Beste Grüße
    günter

  • Ja Günter,


    Glühen und Kühlen oder Abschrecken, das ist nicht immer dasselbe. Kupferbleche werden sicher gekühlt. Gelötete Kessel oder ähnliches wird sicher nicht gekühlt wegen Belastungen der Lötnähte etc. Spannungsfrei glühen geht wiederum länger und langsam abkühlen. Härten von Stahl erfolgt durch abschrecken im Wasser oder Oel.


    Hans

  • Guten Tag,


    ich habe mich zwischenzeitlich an die Anfertigung getriebener Teile für einen Dampferzeuger für meine BR01 herangewagt.
    Als Form habe ich, aus Ermangelung von Hartholz, eine MDF-Platte verwendet. Für die Rückseite des Stehkessels ging das ganz gut, für die beiden Teile der Feuerbüchse habe ich Vorlagen aus Alu (welche Verschwendung) gemacht.
    Nachfolgende Bilder zeigen das Ergebnis
    .



    Kann man das so lassen????
    Ich bitte um schonungslose Kritik, denn ich habe solche Teile noch nicht in natura gesehen und kann deshalb meine Arbeit nicht beurteilen.


    Hier noch ein Überblick, wie ich mir den Dampferzeuger vorstelle.
    Die Maße:
    Langkessel Rohr 50mm/ 2mm 250mm lang 5 Rauch/Heizrohre 10/1mm
    Stehkessel: 76mmtief, 40mm breit (innen)
    Rostfläche ca. 24cm^2
    Heizen möchte ich das Teil alternativ mit Gas (Keramikbrenner)oder Kohle.







    Auch hier bitte ich Euch, kein Blatt vor den Mund zu nehmen.


    Mit besten Grüßen


    günter


    P.S. Ich habe die Zeichnungen photografiert.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Günther,


    die Teile sehen sehr ordentlich aus. Die Verhältnisse Heiz, Rost, Kohlefläche und Wasserinhalt usw. sind ok (ich habe nachgerechnet).
    So würde ich auch bauen, bis auf die Kohlenachfürung die ist bei mir immer seitlich.
    Mach Dir noch Gedanken um die Überhitzerrohre, die sollten durch die Feuerkammer gehen und !! immer !! aus Edelstahl sein.

  • Günter,


    die Teile sehen gut aus. Die Flächen welche verlötet werden sollte so drei bis vier mm breit sein. Wenn Du mit Keramikbrenner heizen willst gäbe es noch zur steigerung der Zirkulation Thermo-Syphon -Rohre einzubauen.


    Hans

  • Hallo Hans,


    was kann ich mir unter Thermodyphon-Rohre in der Kesselkonstruktion vorstellen und warum benötige ich sie eher bei einem Keramikbrenner?


    Grüße,
    Georg


    PS: "Bilder und Skizzen sagen mehr als tausend Worte."

  • Georg,


    das sind Rohre die recht steil von der hinteren nassen Feuerbüchsenkammer über die Feuerung nach vorne in den Langkessel reichen wie gezeigt im DF.
    Sie wären auch von Vorteil für Kohle. Aber im Kohlekessel habe ich keine Erfahrung, deshalb keine Empfehlung.


    Hans

  • Guten Tag,


    seit ich hier im Forum mitlese und auch mit-arbeite, habe ich viel dazu gelernt. Trotzdem brauche ich heute Rat und Hilfe von Euch Kesselexperten.
    Den Kessel für meine BR01 habe ich nun fast fertig. Trotz Zeichnen und Messen ist mir das Maß "kalt geworden", d.H. der Stehkessel ist gut 5mm zu hoch geraten, fragt bitte nicht warum, es ist halt so.
    Ich habe nun zwei Möglichkeiten:
    a) Rahmen abändern, dies bedeutet quasi eine "Operation am offenen Herzen" oder
    b) den Stehkessel zu kürzen oder ab zu schrägen, da er hinten auf dem Rahmen auf liegt.


    Der Bericht von Sascha, "Aus Accucraft Ruby wird eine Bagnall Anabel" hat mich fast dazu verführt, die BR01 mit Kohle zu heizen.
    Nun meine Frage: Was würdet Ihr mir, die Ihr so viel mehr Erfahrung im Kesselbau habt als ich, raten?
    Rahmen abändern oder Stehkessel kürzen?
    Hier nochmals die Maße:
    Stehkessel Höhe 87mm
    Feuerbüchse Höhe 62mm
    Feuerbüchse Unterkante zu Unterkante Rauch/Heizrohre 38mm
    Feuerloch Durchmesser 25mm
    Feuerloch Unterkante zu Unterkante Feuerbüchse 26mm
    Rostfläche 60x40mm
    Die nachfolgenden Bilder zeigen den derzeitigen Baustand.





    Für Eure Hilfen sage ich jetzt schon besten Dank.


    Beste Grüße in die Runde


    günter

  • Hallo Günter,


    So Dinge passieren mir ab und zu auch :wink:


    Ich würde als nächstes die Stehbolzenlöcher bohren und Stehbolzen einlöten. Du siehst dann auch ob die Lötung innen auch sauber erfolgt ist und das Lot durchgelaufen ist . Dann ist der nächste Bearbeitungsschritt einfacher als wenn da die Feurbüchse beim Einkürzen herumwackelt.
    Dann den Stehkessel unten um das Maß kürzen und einen neuen Bodenring einsetzen (Bodenring aus einem Stück wie ein Fensterrahmen und diesen dann mit CU Nieten am herunterfallen hindern und mit Feuerkiste und Stehkesselwänden mit Bodenring nach oben verlöten. Um die Stehbolzen brauchst Du dir dann keine Sorgen mehr machen. und Du kommst mit dem Brenner gut an die letzte Lötstelle heran. So blöd ist die Lötreihenfolge dann gar nicht finde ich.


    Beste Grüße,


    Marco

  • Hallo Günter,


    was hast du für ein Rahmen Innenmaß!
    Vielleicht reicht es ja nur den Stehkessel außen zu kürzen und die 40er Feuerbüchse zwischen die Rahmenwangen zu plazieren?!
    Was die Feuerung mit Kohle angeht, würde ich es gleich mit einplanen, ob du dann mal mit fährst, ist ja eine andere Sache.


    Edith 0:55: hab gerade mal übern Daumen gepeilt; Rahmen Innenmaß ist auf jedenfall kleiner als 40mm :W


    Gruß
    Sascha

    Moin Moin
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    Als Eltern machen wir Fehler, keiner kann alles richtig machen,
    es kommt nur darauf an, es mit viel Liebe falsch zu machen. Ø

  • Hallo Marco hallo Sascha,
    zunächst besten Dank für Eure Hilfen.
    Ich bin erleichtert, dass Ihr für das Verkleinern des Stehkessels seid und damit keine Beeinträchtigung in der Heizleistung seht.
    Den Bodenring wollte ich eigentlich aus 4 Teilen (4mm Cu Flachmaterial machen bzw. ist schon gemacht).
    Habt Ihr für diese Art Bedenken?
    Für einen Bodenring am Stück (Wie Fensterrahmen) hätte ich nur 2mm Cu am Lager.
    Stehkessel und Feuerbüchse sind noch nicht verlötet.
    Ich werde Stehkessel und Feuerbüchse schräg kürzen, sodass in Richtung Rauchrohre die volle Höhe erhalten bleibt.
    Zwischen den Rahmenwangen habe ich nur 32mm (Wangen 4mmstark)


    Mit besten Grüßen


    günter