Baubericht Jennifer2

  • Hallo,


    ich habe mit der Fertigung der Zylinder angefangen. Ich habe ein Stück 30mm Messing genommen und habe es mit einem Kernlochbohrer auf gebohrt.



    Dann abgestochen. Der Zylinder bleibt auf dem Zapfen hängen.



    Dann schnell einen Aufnahmedorn gefertigt.



    Ein Messingrohr in den Zylinder eingeklebt und auf dem Aufnahmedorn auf einer Seite Plan gedreht.




    Hier mal die erste und zweite Seite in der Fräse bearbeitet.





    Endbearbeitung in der Drehbank.



    Und an den Rahmen angebaut. Nun müssen noch die Schieberkästen gebaut werden.






    Ich hoffe, dass sich diese Zylinder in der Praxis bewähren. Da es ein Umbau von Rund-, auf Flachschieber ist, habe ich alles neu konstruieren müssen. Die Grundmaße sollten bleiben, deshalb gab es einige Unstimmigkeiten. Mit Pressluft hat der Kolben sich schon bewegt.

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo,


    ich habe ja schon lange nichts mehr geschrieben, aber ich habe weiter gebaut. Im ganzen Forum ist es ja sehr leise geworden. :GR
    An den Pufferbohlen habe ich die Kupplungen und Tritte angebaut. An der vorderen Pufferbohle ist noch ein Schneeräumer dran gekommen.
    Die Schieberkästen und die Deckel habe ich gefräst.



    Den Tender habe ich fertig gemacht.




    Die Servos für die Umsteuerung und die Bremse ist auch eingebaut. Die Welle für die Umsteuerung und die Aufwerfhebel sind auch eingebaut.




    Jetzt muß ich noch die Fensterrahmen, die Schieber und die Stangen fräsen und dann kann es los gehen.
    Wie groß sollte den das axiale Spiel der Achsen, bei dem B-Kuppler sein? Der Achsstand ist 75mm.

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael


    Bei einem B-Kuppler mit so einem geringen Achsstand braucht es kaum/keine Seitenverschiebbarkeit. Ich habe bei meiner Lok 1 mm für die Kuppelachse, damit es nicht zu steif ist und zwängt. Wenn du sicher gehen willst, probiere es auf dem gewünschten Mindestradius aus. Aber wie gesagt, das sollte eigentlich keine Probleme machen. Das Spurspiel sollte fast ausreichen.


    Viele Grüße
    Janosch

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

  • Hallo,


    nach meinem Wissensstand braucht ein B-Kuppler gar keine Seitenverschiebbarkeit der Achsen.
    Erst bei 3 Achsen beginnt das Problem, dass Schiene und mittlere Achse in Seitenrichtung nicht mehr zusammen passen.
    Bei einem 2-achsigen Fahrzeug hast du höchstens das Problem, dass die Spurkränze anlaufen und dadurch höherer Rollwiderstand sowie eine Tendenz zum Aufklettern entsteht. Die 2-achsigen LGB Wahen haben darum diese merkwürdigen 'Drehgestelle'. Aber das scheint mir für eine Lok keine Option...


    /Rüdiger

  • Hallo,
    danke für die Tipps. Man will ja alles richtig machen.
    Ich hatte schon den Tipp, mit Gleitlager von igus. Ich werde Bundbuchsen nehmen. Die Bundbreite ist 1mm. Ohne den Bund haben die Achsen 3mm Axialspiel. Mit Buchsen bleibt noch 1mm Spiel übrig. Das müsste dann passen. Vielleicht werde ich noch eine Anlaufscheibe nehmen. Die habe ich in 1/10 Größen da.


    Viele Grüße
    Michael

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,


    Horizontales Achsspiel:


    meine B kuppelnden Roundhäuser haben a.W. 1mm Spiel bei Achsständen von 8 - 10 cm.
    Damit bin ich problemlos bislang überall ob 32 oder 45 mm die unterschiedlichsten Radien gefahren. Da werden dann eher die teilweise doch ganz netten (DJ z.B.) Überhänge zu kritischen Teilen, die die Waggons aushebeln können, habe ich aber nur einmal in R1 Gegenweichen beobachtet. Mag auch an den ACC Hakenkupplungen und deren Spiel liegen.
    Ansonsten gefällt mir Deine Arbeit, die ich nie könnte, weil mir dazu das Werkzeug und die dazugehörende Expertise schlicht fehlt, sehr gut. :thumbup:


    Viele Grüße


    Fritz

    ]ch weiß, dass ich nichts weiß.
    Sokrates, Griech. Philosoph 469 - 399 v.Chr

  • Hallo Fritz,


    danke für dein Lob. Ich muß mir das alles selber beibringen. Und ohne CNC geht bei mir auch nicht viel. Das Teflonteil für den Schieber ist auf der CNC gemacht. Das Messingteil ist auf der BF20 entstanden. Der Gerd hat da schon Bedenken angemeldet, dass es klemmen könnte. Bei meiner Mogul funktionieren die Schieber in dieser Bauweise hervorragend. Ich habe den Eindruck, dass je länger sie fährt, sie immer leichter geht und man weniger Dampf braucht. Vielleicht habe ich es so gut getroffen, dass die Wärmeausdehnung der Teflonschieber genau sitzt.
    Auf den Bildern sieht alles schön aus. Ob die Zylinder so funktionieren, weiß ich auch noch nicht. Ich habe sie ja von Rund.- auf Flachschieber umgebaut und wollte die Außenmaße nicht verändern. Das zu ändern, war mir erst einmal zu kompliziert. Und so wurschtelt man sich so durch.


    Ich habe von dir schon so manches über das Wasser hier gelesen. Chemie war in der Schule für mich immer ein Angstfach, wie Russisch. Ich habe nichts verstanden. Und ohne dieses Forum wäre ich auch noch nicht so weit gekommen. Da kann ich mich nur für all die Tipps bedanken. :thumbup:


    Als nächstes will ich mit den Kuppel.- und Steuerstangen weiter machen. Die will ich dann mal vernickeln.


    Vielleicht kannst mir mal helfen, auch wenn es nicht zum Thema passt. Ich möchte mir Bettbahnöl für meine Maschinen kaufen. Ich weiß mit den Bezeichnungen nichts anzufangen. Nimmt man Gleitbahnöl CGLP 32, oder Gleitbahnöl CGLP 220?

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo,


    heute wurde nur mal gefräst. Ich habe die Kuppelstangen, die Pleuelstangen, die Schwingenstangen, sowie die Fensterrahmen gefräst.



    Die Stangen habe ich aus Abfallstücken gefräst. Zuerst die alles auf ein Stück Messing gelötet.



    So lassen sich die kleinsten Teile problemlos fräsen.




    Die Fensterrahmen sitzen ohne Nacharbeit so fest, dass man sich das Löten sparen könnte. Man muß sie absolut gerade in das Blech drücken. Das kleinste Verkanten und man hat keine Chance.



    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,


    so gut wie ich in anorganischer Chemie bin oder eher war, so schlecht bin ich in Petrochemie. :OW


    Zitat von mifuchs1502


    Vielleicht kannst mir mal helfen, auch wenn es nicht zum Thema passt. Ich möchte mir Bettbahnöl für meine Maschinen kaufen. Ich weiß mit den Bezeichnungen nichts anzufangen. Nimmt man Gleitbahnöl CGLP 32, oder Gleitbahnöl CGLP 220?


    Ich kann Dir dazu nur sagen, dass das Industriegetriebeöle mit 2 verschiedenen Viskositäten sind und gemunkelt wird, dass wir selbige mit 220er Visko oder 400er Visko, die zähe Pampe, als Dampföl in unsere Kisten hineinschütten.


    Ich an Deiner Stelle würde einmal in die BA der Maschinen kucken und nachlesen, was die da empfehlen und das Zeugs dann nehmen. Ansonsten die Frage neu, detailliert im Werkzeugunterforum stellen, da bekommst sicher eine Menge Antworten darauf. Hier sollten wir Dein Werk nicht dadurch verwässern. Zudem findet es hier keiner mehr.


    Viele Grüße und weiterhin fröhliches Schaffen


    Fritz

    ]ch weiß, dass ich nichts weiß.
    Sokrates, Griech. Philosoph 469 - 399 v.Chr

  • Hallo,


    auch wenn ich lange nichts mehr von mir hören lassen, habe ich immer mal was gemacht. Nur hat es sich nicht gelohnt, darüber was zu schreiben.
    Den Rahmen habe ich fertig montiert und sandgestrahlt.




    Nach dem Lackieren habe ich ihn gebacken.



    Das ist das Ergebnis, nach dem Einbrennen.






    Hier habe ich die Igus Gleitbuchsen eingepresst. Diese Ausführung soll 250°C aushalten. Um es vorweg zu nehmen, ich habe den Eindruck, dass die leichter laufen, als Kugellager.



    Für die Montage der Räder, habe ich mir 4 Schablonen ausgedruckt. Die Räder passen saugend in die Schablonen. So ist gewährleistet, dass sie exakt im 90° Winkel zueinander stehen.





    Nun steht die Jennifer auf den Rädern und rollt ohne zu klemmen durch die Weiche. Die Kuppelstangen haben auch auf Anhieb, ohne zu hakeln funktioniert.




    Die Kuppelstangen habe ich auch mit den Buchsen von Igus ausgestattet. Hier eine andere Ausführung.



    Die Pleuelstangen habe ich ebend so ausgebüchst. Den Angriff zur Kolbenstange, habe ich mit einem Stück Teflon ausgebüchst. Rechts im Bild sieht man ein Stück Zylinder. Diese Teile habe ich brüniert.



    Und zu guter Letzt, habe ich noch die Umsteuerwelle gebaut. Diesmal soll es auch rückwärts gehen.


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,


    kannst Du etwas über die von Dir verwendeten IGUS Lagerbuchsen sagen?
    Material, Bezugsquelle, Preis.
    Im Übrigen, toller Bericht den ich regelmäßig mit Interesse lese.


    Grüße


    Günter

  • Hallo Günter,


    viel kann ich noch nicht sagen, da die Lok ja noch nicht fährt. Nur, die Achsen drehen sich sehr leicht. Das Die Buchsen gibt es in verschiedenen Materialien, mit Bund und ohne Bund. Und sie kosten ihr Geld. Für die Achsen habe ich Buchsen mit Bund genommen und Temperaturfestigkeit bis 250°.
    https://www.igus.de/product/72
    Die Buchsen in den Treibstangen sind ohne Bund. Die habe ich mir die entsprechende Länge selbst zugeschnitten.
    https://www.igus.de/product/19


    Mit dem Einbau der Bremse ging es weiter. Die Hängeeisen sind komplett isoliert. Die Isolierbuchsen habe ich aus Peek gedreht. Außendurchmesser 2,2mm, Bohrung 1,6mm.




    Als nächstes habe ich mit der Steuerung weiter gemacht. Ich habe eine Chemikalie gefunden, womit man vernickel kann, ohne Strom.
    Hier mal 2 Bilder, wo man den Unterschied gut sieht. Links vorher, rechts nach dem Vernickeln. Ich hatte schon Angst, dass es zu sauber aussieht. So wie es geworden ist, gefällt es mir. Da brauche ich nicht mehr altern.





    So sieht es schon recht gut aus.

    Viele Grüße
    Michael