Baubericht über (m)eine 70er.

  • Hallo Gemeinde!
    Durch mehrmalige Besuche in Schramberg auf der Anlage von Michael Hornberger und durch diverse Spur2-Treffen am gleichen Ort wurde ich infiziert :Q . Der Virus heißt Regelspur im Maßstab 1:22,5 oder einfach Spur2. Selbstverständlich die besonders schwerwiegende Variante dieser Seuche mit Echtdampf (vorraussichtlich Gas). Die Erreger sind namentlich hier bekannt!
    Nun gut, warum die BR70?? Ich mag Lokomotiven die ein bischen vom normalen Erscheinungsbild abweichen. Mir gefällt der lange Radstand und der "Rucksack"!
    Nach langem Suchen im W.W.W. und in Büchern nach einem Bauplan blieb nur der Erwerb eines Wittmann-Plans in 1:11 übrig.
    Wer Wittmannpläne kennt, kennt auch deren Tretminen. Aber besser als nix sind sie allemal.
    Also mit dem Rahmen angefangen.



    Bei dem Bild sind schon die Zylinder fertig, über die ich auch noch berichte.


    Grüße,Reinhold

    ....und immer 'ne handbreit Wasser über der Feuerbüchse!

  • Die Zylinder sind eine Lötkonstuktion aus MS-Rohr innen-Ø15, Ms-Flachmaterial und div. Schrauben.
    Flachschieber aus PEEK.
    Anbei ein paar Bilder




    Na ja, ein paar Steuerungsteile sind auch schon fertig.







    Grüße,Reinhold

    ....und immer 'ne handbreit Wasser über der Feuerbüchse!

  • Die Geschichte mit den Rädern hab ich hier schon gepostet. Zum Schluß sind sie doch noch annehmbar geworden.
    Nebenbei, ich zähle mich zu den Möchtegernnietenzählern, warum? Die Detailtreue gefällt mir schon, aaaaaaaber :( mein Können und mein bescheidener Maschinenpark, und dazu bin ich nicht der Hellste. In der Schule war beim die Paarung Dummheit mit Faulheit federführend. :W
    Na ja, jeder so wie er kann.


    Bis dahin,
    Reinhold

    ....und immer 'ne handbreit Wasser über der Feuerbüchse!

  • ......Kuppelstangen und Treibstangen und noch dies und das sind auch gefertigt, das Fahrwerk bewegt sich bereits mit 0,5bar Pressluft.



    Bis jetzt ganz gut, doch dann kam der Dämpfer :F01: . Der lange Radstand, der mir ja so gefällt, ist der Feind des Bogenlaufs.
    In Schramberg wurde der 3Meterbogen gerade noch so bezwungen, aber bei 2,80m klemmt das Fahrwerk.



    Also wie bei der echten 70er, Rahmen um bauen, ein Bisselgestell muß vorran. Das war ein Schwachpunkt der 70er, ihre Bogenläufigkeit, besonders bei Nebenbahnen mit ihren engen Kurven. Ab ca.1930 wurden die 70er mit Vorlaufachse versehen. Und das bau ich gerade, das ist der aktuelle Stand.
    Ab jetzt gehts in gaaaaanz kleinen Schritten weiter,
    wir werden sehen,
    Grüße,
    Reinhold

    ....und immer 'ne handbreit Wasser über der Feuerbüchse!

  • Reinhold,


    es freut mich ganz besonders in dir einen Selbstbauer zu haben. Das Fahrwerk macht doch tolle Fortschritte. Mit Rückschlägen muss man immer rechnen. Aber in der Regel lernt man dazu. Also Kopf hoch es gibt immer einen Weg. Ich freue mich auf bewegte Bilder.


    Hans

  • Reinhold,
    anscheinend hast Du Deinen Zwillingsbruder zur Schule geschickt, denn ich habe Dich weder als einen
    dummen, noch als faulen Menschen kennengelernt. Im Gegenteil.
    Es gibt ja einige , die erzählen WAS sie alles bauen werden und wie toll ihre Maschinen dann sind.
    Von denen hört man dann nichts mehr.Ob sie dumm sind bezweifle ich, aber bei der Faulheit....das könnte dann
    vielleicht doch zutreffen. Zu der Gruppe gehörst Du aber nicht und ich freue mich nicht nur, weil ich Dich als einen sympathischen
    Menschen erleben darf, sondern weil die Spur 2 wieder Zuwachs erhält.
    So werde ich Deinen Bericht mit großem Vergnügen verfolgen , auch wegen der Qualität der Arbeit, die ich bis dato sehen durfte,
    ich bin ein großer Fan von Leuten, die machen statt quatschen
    Grüße
    Tobias

  • Hallo zusammen!
    Der Rahmen ist ausgearbeitet, mit Laubsäge und Feile, wie früher! :OW
    Jetzt muß zur Verstärkung noch ein Hilfsrahmen angefertigt werden.




    Das Vorlaufgestell ist auch zum Teil gefertigt, es fehlt noch die Rückstellmechanik, die Pendelstangen und die Federung.





    Schönen Sonntag noch,
    Reinhold


    ....und immer 'ne handbreit Wasser über der Feuerbüchse!

  • Hallo Reinhold,


    Du scheinst ein geduldiger Selbstbauer zu sein. Beide Eigenschaften fehlen mir. Schon deshalb bewundere ich solche Werke erst recht. Da ich dich und das Fahrwerk in Schramberg kennen lernen durfte, verfolge ich deinen Baubericht über die 70er mit Interesse. Weiterhin gutes Gelingen :thumbup::thumbup::thumbup:


    Gruss
    Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Reinhold!
    Gefällt mir sehr gut deine Lok. Besonders auch, dass du kaum sichtbare Details wie die Niet- und Blechkonstruktion der Vorlaufachse nachbildest.
    Ich werde deinem Bau weiterhin interessiert folgen. Was ich fragen wollte: Aus was für einem Material hast du die Steureungselemente gebaut? Ist es so was wie 1.4305 Edelstahl damit es nicht rostet oder etwas anderes?


    LG
    Alex

  • Hallo Alex,
    wenn es sich anbietet, versuche ich nah am Orginal zu bauen! Ich mach aber keine Religion daraus, die Rückstellmechanik für das Vorlaufgestell hab ich gar nicht dem Orginal entsprechend gebaut. Sondern so, wie es mir in den Kram passte (Foto folgt). (Ist bei der 70er mit einer Blattfeder gemacht!)
    Diese Freiheiten nehm ich mir raus :flt:
    Die Steuerungsteile sind aus Baustahl (St37 hieß der früher), Edelstahl verwende ich nur minimal (Kolbenstange, Schieberstange).
    Meine Werkzeuge lassen keine höherlegierten Stähle zu!
    Vor Rost hab ich keine Angst, weil ich immer gut schmiere (meisten mehr als nötig).
    Baustahl und Messing sind meine bevorzugten Materialien.


    Danke fürs Interesse,
    Reinhold

    ....und immer 'ne handbreit Wasser über der Feuerbüchse!

  • Hallo Reinhold,


    tolle Arbeit! Die Details sind sowas von sauber gearbeitet!
    Alleine die Befestigung der Gegenkurbel ist der Wahnsinn!
    Klasse!


    Staunende Grüße,
    Andreas

  • Tach zusammen,
    am Wochenende ging es mal wieder ein Stück weiter.
    Die Rückstellmechanik der Vorlaufachse ist fertig und sie macht was sie soll. Ist aber gar nicht vorbildgerecht, sondern auf meinem Mist gewachsen. Orginal wäre, mit Blattfeder quer im Rahmen, gewesen. Mir aber zu schwer realisierbar :GR .



    Der Hilfsrahmen ist auch fertig und passt.




    Fehlen noch die Pendelstangen, die Federung der Laufachse und der Bahnräumer. Alles kleiner Fisselskram :W mit 1mm-Nieten und M1,6-Schrauben, der an die Nerven geht.
    Schau'n wir mal,



    Grüße,
    Reinhold

    ....und immer 'ne handbreit Wasser über der Feuerbüchse!

  • Hallo Reinhold,


    du hast das clever gelöst. Das dem Original nachbauen ist nicht immer ganz einfach und oft auch nicht möglich. Für mich geht die Funktion eindeutig vor. Schon allein die Radien verlangen mehr Beweglichkeit.


    Hans

  • Hallo,

    Zitat

    clever gelöst. Das dem Original nachbauen ist nicht immer ganz einfach und oft auch nicht möglich


    also wenn's der Meister absegnet, dann geht's auch in Ordnung. :lol:
    Danke Meister Hans und Grüße,
    Reinhold

    ....und immer 'ne handbreit Wasser über der Feuerbüchse!

  • Hallo Gemeinde,
    langsam gehts weiter :abw
    Ich wag mich mal an die Rauchkammer, die ist schon ein bischen aufwändig. Also, aus einem 1mm Messingblech einen Kamin gewickelt, zusammengelötet, Sattel gefertigt und auf ein Stück 52er Rohr gesteckt. Wird später mal gelötet, Kopfzerbrechen :K macht die Verkleidung der Einströmrohre. Wird wohl eine schöne Laubsägearbeit, aber säge wem die Säg gegeben.
    Grüße,
    Reinhold





    ....und immer 'ne handbreit Wasser über der Feuerbüchse!

  • Tag zusammen,
    man bedenke, die Rohrverkleidung ist nur Atrappe (bei meinem Modell), gehört aber zum Erscheinungsbild der 70er, und somit ein Muss!
    Also 4 Blechstreifen mit Sekundenkleber zusammengeklebt, angerissen und ausgesägt. Aus 3mm Vierkantmessing Abstandsbölzchen gedreht und das Ganze mal zusammen geheftet.




    ...und jetzt wirds ernst :W , das Ganze hart zusammenlöten.


    Aber seht selbst, die erste Rohrverkleidung ist gebruzzelt!





    Eine Frage an die G'scheiten. Wo ist bei einem Torbogenerator der Dampfzugang, und wo der Abgang :WN






    Grüße,
    Reinhold


    PS: Sorry, die Turbo-Bilder sind sau-unscharf :F01:

    ....und immer 'ne handbreit Wasser über der Feuerbüchse!

  • Zitat von Dr.B

    Eine Frage an die G'scheiten. Wo ist bei einem Torbogenerator der Dampfzugang, und wo der Abgang


    Bin zwar keiner von den G'scheiten, aber vom rechteckigen Kästchen (Unterseite) gehen normalerweise die elektrischen Leitungen zu den Lampen etc., wenn man es ganz genau nimmt.


    Gruß, Gerald :wink:

    Zwisch'n Soizburg und Bod Ischl ....

  • Hallo Reinhold!

    Zitat von Dr.B


    Eine Frage an die G'scheiten. Wo ist bei einem Torbogenerator der Dampfzugang, und wo der Abgang :WN


    Dieses Bildchen http://eisenbahnfreunde.transn…rtseite_clip_image017.jpg ist zwar ziehmlich klein aber es hilft sicher ein wenig.
    Der Zudampf geht an den Flansch seitlich an der Spitze, Drehzahlregler). In der Zeichnung ist der weitere Zudampfweg mit Pfeil, die schräge Bahn hoch zur Turbodüse zu sehen. Abdampf unten aus dem Turbogehäuse, auch gut auf dem Bildchen zu sehen.
    Hier http://www.buntbahn.de/fotos/d…rbogenerator_przekroj.jpg ein Turbogenerator aufgeschnitten. Der Dampfflansch, vorne halb abgeschnitten und der Abdampfkanal halb aufgeschnitten.
    Gruß Gerd

  • Guten Morgen,
    danke Gerd und Gerald, jetzt weiß ich, wo ich die Leitungsattrappen anlöten muß.
    Grüße,
    Reinhold

    ....und immer 'ne handbreit Wasser über der Feuerbüchse!

  • Hallo Reinhold,


    ich lese gerne dein Bericht und freue mich wie du daran gehst und das Handwerk beherrschst. Noch mehr freue ich mich auf die Lok.


    Hans