Das kleine Meppel - die 99 4511 für 45 mm

  • Hallo an alle Freunde des Dampfes,


    Ich hatte ja "angedroht" das ich von meinem ersten und aktuellem Live Steam Bauprojekt einen Baubericht hier starten möchte.
    Es geht dabei um die die 99 4511, die sich ja heute im besitz der Pressnitztalbahn befindet und dort betrieben wird. Für alle die sich vielleicht mit der Maschine noch nicht so genau befasst haben kommt eine kurze Erläuterung: Die Lok war schon öfters beim Pollo, der Museumsbahn in der Prignitz, im Einsatz. Da sah ich die Lokomotive auch zum ersten mal "Live und in Farbe" wie es so schön heißt. Ich war von dieser kleinen und doch relativ kompakten Lok sehr begeistert und wollte als Modell für meine Gartenbahn. Später reifte der Wunsch die Lok in Form eines Echtdampfmodells umzusetzen. Nach dem ich erste Erfahrungen mit meiner umgebauten Frank S. gemacht habe und immer noch Spaß am Dampfhobby hatte, begann ich mit dem Projekt. Dazu muss ich sagen das ich nicht nur mit Dampf sondern auch elektrisch fahre bzw. aus der Sparte komme. Da Freunde von mir, die auch eine Gartenbahn haben (oder diese sich grad im Aufbau befindet) elektrisch fahren wird auch künftig beides genutzt...das nur mal als "Randnotiz".
    Nun mehr zur Lok:
    Das Modell baue ich im Maßstab 1:20, da die kleine Lok mit 750 mm original Spurweite etwas zu klein wäre für die restlichen Loks und Wagen für die Spur 2m oder Lehmann Produkte usw. Denn diese sind ja mehr oder weniger 1:22,5 und damit wäre die 99 4511 im original Maßstab ein Winzling vor den Wagen, was aber in 1:1 nicht so ist. Deswegen habe ich einen etwas größeren Maßstab ausgewählt, damit Lok und Wagen in einem real wirkenden Größenverhältnis zueinander stehen.



    Da ich nicht immer Zugang zu Dreh-und Fräsmaschinen habe und nicht über genügend Erfahrung und Wissen für den Kompletten Bau eines Fahrwerkes besitze, wollte ich für das Fahrwerk einen Bausatz haben. Der bau begann mit der Bestellung eines 3 achsigen Fahrwerkes bei Herrmann Echtdampf. Vor der Bestellung bekam ich von Herrn Herrmann eine "grobe" Zeichnung von seinem Bausatz, um zu schauen ob es denn zur 99 4511 passen würde. Glücklicher weise passte es in sehr vielen wichtigen Proportionen und Maßen zum Original. Allerdings stimmt nicht alles: so sind z.B. die Radsterne beim Original anders und die Zylinder haben auch eine andere Form (Kolbenschieber im Original). Deshalb ist die Lok in manchen Gesichtspunkten mehr eine "starke Anlehnung" als ein konkreter Nachbau. Aber ich persönlich kann mit diesen Kompromissen leben und hoffe später ein stimmiges Modell gebaut zu haben.


    Dar Rahmen war bereits montiert und nach Absprache mit Uwe Herrmann bereits mit der für die Lok passenden Pufferbohle ausgestattet. Diese fertigte es nach einer Zeichnung von mir und passte sie noch etwas an die maßlichen Gegebenheiten des Bausatzes an.
    Der Rest am Fahrwerk war meine Aufgabe: es mussten die Zylinder am Rahmen montiert werden, sowie das Gestänge. Die Räder wurden auf die Achsen montiert. Auch das Einstellen der Schieber hat nach Anleitung gut funktioniert und die Räder drehten sich beim Drucklufttest schon bei 0,3 bar. Das Zusammenbauen hat sehr viel Spaß gemacht und es mussten kaum Bauteile nachgearbeitet werden.





    Auf Wunsch bekam ich für alle Räder gleich große Gegengewichte bei den Radsternen, auch wenn die Form nicht mit dem Original übereinstimmt.






    Nachdem ich das Fahrwerk zusammen gebaut hatte, ging es an den Bau des Umlaufs. Er ist aus 2 mm Messingblech und wurde per Hand sorgfältig ausgesägt, mittels Trennschleifer. Anschließend hab ich alles in guter alter Handarbeit mit der Feile aufs Endmaß gebracht.
    Sehr schwierig war die Befestigung von Umlauf am Bausatz-Fahrwerk. Ich habe dort auf die bereits vorhandenen Befestigungspunkte zurückgegriffen uns sie auf den Umlauf übertragen. An der vorderen Seite war es kniffelig: Die Gewinde im Fahrwerk lagen über dem abgewinkeltem Frontblech vom Umlauf, welcher sich dann an die Pufferbohle anschließt. Hier habe ich kleine Rohrstücke aus 3 mm Cu Rohr als Auflage für den Schraubenkopf in das Frontblech gelötet.




    Nach dem Umlauf habe ich mit der Kesselstütze und einigen anderen weiteren Teilen begonnen. Auf dem Bild sind die Kesselwände für den Dampferzeuger zu sehen und Blechteile für die Werkzeugkästen unter dem Führerstand. Die Kesselstütze habe ich weich verlötet mit Lot für Kupferrohre, das Lot hat einen Schmelzpunkt von ca. 230°C ich hoffe das reicht aus.




    Jetzt möchte ich den Kessel etwas genauer beschreiben: Ich muss leider gleich zu Anfang zugeben das mein erster Kessel der hier auf den Bildern zu sehen ist bereits für den Schrott ist, da ich Probleme beim löten hatte an der hinteren Kesselwand. Das Flammrohr hatte ich etwas zu großzügig abgesägt, sodass es am ende sehr schwierig war eine vernünftige Lötnaht zwischen Flammrohr und Kesselwand hin zu bekommen. Bei der Druckprobe mit 6 bar bekam ich die Quittung dafür. Die Undichtigkeiten ließen sich nur sehr schwer verlöten und vertrauenserweckend waren sie auch nicht. Also habe ich mich entschlossen den Kessel nochmal zu bauen.
    Ich habe schon oft gehört das bei vielen der erste Kessel n die Hose ging :roll: :flt:
    Da aber der zweite Kessel bis auf wenige kleine Ausnahmen gleich ist, lade ich die Bilder trotzdem hoch.
    Der Kessel besteht aus Messing und hat einen Außendurchmesser von 48 mm bei einer Wandstärke von 1 mm . Es ist das Messing nach der alten Bezeichnung Ms63. Der Flammrohrdurchmesser beträgt 18 mm, ebenfalls 1er Wandstärke.
    Die Kessellänge ist 155 mm. Jedoch bekommt die Lok auch einen Außenkessel, zur Isolation und um alle anbauteile einfacher befestigen zu können.




    Das Kleine Vierkantrohr wird die separate Halterung bzw. Anschluss vom Wasserstandsanzeiger.



    Der seitliche Anschluss am Kessel (vorn im Bild) ist für den Speisekopf von Regner. Dieser soll von der Dampfspeisepumpe versorgt werden. Vielleicht hat es schon jemand durch meine Fragen zur Pumpe erahnt :wink:




    Das letzte Bild zeigt den Dampfverteiler, vorhanden sind da die Anschlüsse für den Dampfregler, Pfeifenventil, Ventil für die Pumpe und einen Manometer-Anschluss an der Stirnseite. Mittlerweile ist dieser aus Platzgründen auf die Oberseite des Verteilers "gewandert" und die Stirn bekommt einen Blindstopfen. Allerdings muss ich sagen das ich zukünftig etwas mit dem Lot sparen muss, die Naht ist etwas massiv geworden. Neben dem Dampfverteiler sitzt der "Turm" für den Wasserstand, separiert, um durch fehlerhafte Strömungen keine falsche anzeige des Standes zu erhalten (so hab ich das zumindest bisher verstanden, korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege).
    Aber wenn es soweit ist mache ich noch Bilder vom neuen Kessel. Den Verteiler habe ich allerdings vom alten Kessel abgesägt und "aufgearbeitet", weil er meiner Ansicht nach in Ordnung ist und ich ihn nicht unnötig neu bauen wollte, selbiges gilt für den "Turm" vom Wasserstand :D


    Das war nun erstmal der erste Teil meines Bauberichtes, ich hoffe er gefällt euch und ihr habt vielleicht ein paar Fragen oder Anregungen.


    Liebe Grüße
    Christoph

  • Hallo Christoph!

    Zitat von Der Havelländer

    Neben dem Dampfverteiler sitzt der "Turm" für den Wasserstand, separiert, um durch fehlerhafte Strömungen keine falsche anzeige des Standes zu erhalten (so hab ich das zumindest bisher verstanden, korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege).


    Da liegst Du genau richtig. In meinem neuen Kessel für die VII K, Neubekesselung der VII K von Regner , hab ich es auch so gemacht. Der alte Kessel hat, warum auch immer, keine Trennung zwischen Dampfentnahme im Geweih und Wasserstand. Die böse Überraschung kam, als ich eine Dampfpfeife nachrüstete. Beim Pfeifen wurde das Wasser über den Wasserstand trotz Dampfrohr zum Geweih angesogen. Auch ist es richtig den oberen Wasserstandanschluß großzügig und direkt zum Kessel anzuschließen damit dort entstehendes Kondenswasser abfließen kann.
    Auf deinem letzten Bild sehe ich eine böse Kerbe im Kesselmantel. Das könnte zur Schadstelle werden. Da würde ich sicherheitshalber zumindest einen Flicken drauf löten.
    Ansonsten schöne Arbeit :E .
    Gruß Gerd

  • Hallo Gerd,
    das mit der Kerbe ist richtig, musste sie auch verlöten nach dem ersten Drucktest. Aber wie ich beschrieben hatte ist der Kessel der hier zu sehen ist leider Schrott weil ich Probleme mit einem zu kurzem Flammrohr hatte und dadurch Schwierigkeiten beim Löten. Der neue Kessel ist bereits im Bau, wir aber gleich sein, deswegen habe ich die Bilder trotzdem hochgeladen.
    Freue mich das dir die Arbeit sonst gefällt.


    Grüße
    Christoph

  • Weihnachtliche Grüße an Alle,


    heute habe ich den Gastank geprüft, zum Zeiten mal. Bei der ersten Prüfung gab es noch Undichtigkeiten an einer Buchse und dem Deckel wo der Gashahn eingeschraubt ist. Gestern, nach dem "Weihnachtsstress" habe ich dann nochmal "nachgelötet". Den Tank habe ich gute 20 min mit 7,5-8 bar geprüft und heute war er dicht. Leider bringt der Kompressor nicht mehr als diesen Druck.
    In den nächsten Tagen möchte ich damit beginnen den neuen Kessel zu bauen, ich warte nur noch auf eine kleine Teilelieferung die nach den Feiertagen kommen sollte.
    ich habe noch einige Bilder vom Bau des Tanks bzw. der Lok:



    Die Buchsen mit Sackbohrung und M2 Gewinde zum anschrauben am Umlauf, der Tank "versteckt" sich später im Wasserkasten auf der Heizerseite.



    Nachdem in alle Anschluss-Buchsen Gewinde geschnitten sind kann der Deckel aufgelötet werden (um vorher alle Späne entfernen zu können).



    So soll es dann mal in etwa aussehen.


    Ich hoffe nun in den nächsten Tagen mit dem Kessel weiter zu kommen...


    LG und schöne Tage
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    eine gute Möglichkeit den Gastank abzudrücken, ist die Wasserspeiseflasche.
    Einfach das Speiseventil und ein Manometer am Tank anschrauben und mit der Flasche auf den gewünschten Druck aufpumpen.
    Natürlich vor Montage des Ventil den Tank mit Wasser füllen.


    Gruß
    Sascha

    Moin Moin
    ____________________________________________________
    Als Eltern machen wir Fehler, keiner kann alles richtig machen,
    es kommt nur darauf an, es mit viel Liebe falsch zu machen. Ø

  • Hallo Havelländer,


    verstehe ich Dich richtig, dass Du den Gastank mit Luft abdrückst? Das geht gar nicht!
    Auch jede Kesseldruckprobe muss mit Wasser erfolgen (siehe http://www.buntbahn.de/modellbau/viewtopic.php?t=9309).



    Hallo Sascha,


    hast Du es geschafft, mit der Speiseflasche einen Druck von 20 bar zu erreichen?


    Ich habe mir aus Ms eine kleine Handspeisepumpe gebaut, mit der ich diesen Druck schaffe.
    Ich fülle den Gastank mit Wasser, bis er nichts mehr aufnehmen kann. Denn nur so bist Du sicher, dass keine Luft mehr im Tank ist. Dann beides mit einem Gasschlauch von einem alten Kartuschenbrenner verbinden und abdrücken.


    VG Manfred B.

    VG Manfred B.

  • Hallo,


    es ist viel passiert und ich habe viel gebaut und gelötet in den letzten Wochen. Die Lok hat nun schon etwas Gesicht bekommen.
    Mittlerweile ist der neue Innenkessel fertig, er muss nur noch abgedrückt werden, wobei ich eigentlich ein gutes Gefühl habe da es beim löten keine Probleme gab und die Nähte optisch sauber aussehen. Aber ob das Stimmt wird der Test noch zeigen. Der Außenkessel ist auch schon sehr gewachsen in letzter Zeit. Es wurde der Sandkasten und der Dampfdom angefertigt und mit dem Außenkessel hart verlötet.
    Dann sind auch schon einige Details hinzu gekommen wie z.B. am Flansch vom Schlot.
    Besonders viel Arbeit bereitete die Rauchkammertür. Die habe ich komplett aus Messingblech mit 1 mm Stärke gefertigt, allerdings ohne Dreh-oder Fräsmaschine. Leider habe ich Zuhause bzw. in der Werkstatt wo ich an der Lok baue noch keine Drehbank, die steht aber recht weit oben auf der Wunschliste für dieses Jahr. Ich habe nur auf Arbeit von Zeit zu Zeit mal die Möglichkeit an eine Drehbank oder Fräse zu kommen.
    Aber zurück zum Thema: Der obere Deckel ist mit einem passenden Gegenstück und in einem Rohr mit ungefähr passendem Durchmesser "tiefgezogen".




    Die Scharniere am Rauchkammer-Ring. Dieser wird später in den Außenkessel geschoben und an der Kesselstütze verschraubt und hält somit den Rauchkammer-Ring mit dem Kessel am Fahrwerk.




    Die Scharniere sind aus winkeln entstanden und mit einem Handfräser grob vorgearbeitet und dann haben sie mit der Feile ihren letzten "Schliff" bekommen. Da ich wie gesagt keine Fräse habe gehe ich diese Wege der "Handarbeit" aber es funktioniert auch und für ein Einzelstück eigentlich ausreichend.




    In der Rauchkammer sitzt bereits probeweise der Kondensat-Tank. Ich habe noch nicht so viel Erfahrung deswegen habe ich noch eine Frage: Links im Bild sind die beiden Abdampfrohre eines vom linken, eines vom rechten Zylinder, diese führen schräg in den Kondensator, damit mögliches Wasser nicht sofort nach außen mit gerissen wird. Mittig vom Kondensator ist dann das Abdampfrohr, welches im Schornstein sitzt. Es hat 6 mm Durchmesser. Habt ihr Erfahrungen mit einer ähnlichen Konstruktion bzw. diesen schrägen Abdampfrohren. Ich bin mir nicht sicher ob das den Abdampf nicht zu sehr bremst und damit die Leistung der Lok mindert.





    Alle Teile wurden mittels hartlöten gefügt, da es ja an der Rauchkammer doch "heiß her geht". Auch die komplette Rauchkammertür ist in Einzelteilen entstanden und hartgelötet. Bei dieser Arbeit vergingen etliche Stunden, aber es hat Spaß gemacht und ich denke es ist ein akzeptables Ergebnis bei raus gekommen, vielleicht gefällt es euch ja auch.


    Ich überlege solche Teile wie die Rauchkammertür mit Trockeneis strahlen zu lassen, habt ihr da Erfahrungen???
    Es gibt bei mir in der nähe eine kleine "Bude" die so etwas machen.


    Außerdem sind auch die vorderen Tritte entstanden und mit M1 Schrauben angeschraubt.



    Das war erstmal der erste Teil, der zweite folgt gleich.

  • Nun geht's zum Dampfkessel und dem Außenkessel. Es wurde ja schon viel über den Kesselbau hier im Forum geschrieben, aber es gehört zum Bau der Lok und deswegen möchte ich es euch trotzdem nicht vorenthalten.



    Hier ist nochmal der nun fertige Gastank



    Die Einzelteile vom Sandkasten habe ich mir fräsen lassen, damit wegen der Ausrundung vom Kessel ein präziser sitz gegeben ist. Anschließend wurde alles hart verlötet.



    Noch die Ecken rund feilen :mrgreen:



    Hier habe ich die Einlötbuchsen gedreht. Sie werden in den Dampfkessel eingelötet und dienen dem Sicherheitsventil, Nachspeiseventil (versteckt im Sandkasten) und dem Speisekopf an der rechten vorderen Kesselseite für die Speisepumpe.




    Nach einigen Zentimetern an Lot und ein wenig Angstschweiß das alles gut geht ist der neue Kessel fertig verlötet. Er muss noch die Druckprobe bestehen.



    Um die Ausrundung im Dampfdom anzureißen habe ich mit einem Freund zusammen das Prinzip der Überschneidenden Körper gewählt. Das "Hilfsrohr" hat den gleichen Durchmesser wie der Außenkessel. Nach einiger "handfräserei" und feilen sitzt der Dampfdom mittig auf dem Kesselscheitel und könnte ebenfalls hartverlötet werden.



    Der Dom besteht aus einem Ms Rohr wofür ich einen passenden Deckel gedreht habe und dann verlötet habe.




    Im Sandkasten ist das Nachspeiseventil für die Pumpflasche "versteckt". Der Deckel ist klappbar, im Original wurde hier natürlich Sand eingefüllt. :flt:
    Hinter dem Sandkasten sitzt später das Sicherheitsventil.


    Ich hoffe ihr findet gefallen an meinem "Machwerk" und dem Baubericht. Fortsetzung folgt...


    Viele Grüße
    Christoph

  • Hallo,


    vielen Dank Gerd für dein Lob, finde deine Arbeiten wie an deiner Kohlelok z.B. auch sehr schön :wink:
    Es ist wirklich viel aus dem vollen gefeilt :flt:
    Mittlerweile hat meine kleine 99 4511 sogar schon ihre ersten Proberunden gedreht und schon 5 Betriebsstunden auf der "Uhr".
    Anfangs war das Fahrwerk noch recht "steif", aber nun fährt es sich so langsam ein und läuft von Mal zu Mal besser.
    Das erste Anheizen der Maschine war wirklich besonders spannend und ein tolles Gefühl.
    Nun einige Bilder von den Arbeiten vor dem ersten Anheizen.




    Der Schlotkragen ist zwar aufgelötet, bekommt aber trotzdem M1 Schrauben zur Zierde. Jedes mal ein wenig aufregend ein so kleines Gewinde zu bohren, in der Hoffnung man bricht den Bohrer nicht ab.







    Der Sockel für den Generator.



    Zum drehen des Schornsteins habe ich recht lange gebraucht...hatte nur einen Versuch und wollte nichts "versauen" und habe dann lieber dreimal gemessen und mit der Skizze verglichen.
    Der erste Eindruck mit Probegehäuse aus Papier.







    (Das Überhitzerrohr aus 3 mm Edelstahl mit rechtwinklig angelötetem Anschluss zum Regler bzw. Öler)


    Nun ging es mit der Verrohrung los. Für mich als "Selbstbau-Einsteiger" Neuland aber keine Hexerei ,auch wenn das ein oder andere Rohr anfangs noch einmal angefertigt werden musste.



    Auch für die Pumpe von Regner wurden Rohre gebogen, das ließ sich bei den 2 mm Rohren besser als bei den 3 mm Rohren machen.
    Werde mir aber noch eine Biegevorrichtung kaufen, dann sehen die Radien hoffentlich etwas schöner aus.




    Um Ostern herum war es dann soweit: Die Kesseldruckprobe musste durchgeführt werden. Es gab keine Mängel zu beanstanden.




    Hier zwei Bilder von den Probefahrten. Die ein oder andere Verbindung musste noch nachgezogen werden, aber bisher hat die Lok zuverlässig ihre Testrunden absolviert.
    Ich hoffe man erkennt schon ein wenig was für eine Lok es werden soll. Nun müssen noch weitere Servos installiert werden, Beleuchtung,Gehäuse und und und...
    Im September findet beim Prignitzer Kleinbahnmuseum Lindenberg (Museumsbahn Pollo) die Schmalspurexpo 2016 statt, wo auch die echte 99 4511 auf der Kleinbahn dampfen soll. Ich habe mir vorgenommen meine Lok bis dahin fertig zu bekommen, um sie evtl. mit ihrem Vorbild ablichten zu können...mal schauen ob´s klappt.
    Hoffe euch gefallen die bisherigen Bilder.


    Liebe Grüße
    Christoph

  • Sehr schöne Handarbeit. Ich nehme an der große Dampfdom ist nur eine Atrappe, oder befindet sich noch was darunter?

    Grüße!
    Calin

  • Hallo ihr Lieben,


    lange habe ich nichts mehr berichtet, aber es ist stetig voran gegangen beim Bau. Ich habe mehr gebaut als geschrieben, vielleicht war ich auch etwas faul dazu, aber über die Feiertage ist Zeit dazu :flt:


    Am meisten hat mich das Gehäuse beschäftigt, was mehr Arbeit gemacht hat als ich zu Anfangs angenommen hatte.
    Aber seht selbst:



    Die Rohteile habe ich mir nach selbst erstellten Zeichnungen fräsen lassen, ging schneller und vielleicht auch etwas schöner in der kurzen Zeit.
    Das Blech ist 1 mm stark.




    Wasserkastendeckel hab ich selbst gebaut aus Blech und 2 mm Ms Röhrchen und alles hart verlötet...irgendwie mag ich hartlöten mehr.
    Unter dem Deckel des rechten Wasserkastens ist das Entlüftungsventil für den Gastank, unter dem Deckel auf der linken Seite ist der Wassertank für die Speisepumpe.




    Die Griffstangen wollte ich so ausführen wie beim Original, deswegen habe ich Ms Profil zurecht gesägt und 2 mm Draht in den Kasten gelötet und anschließend von der Rückseite ins Gehäuse.
    Genauso bei den Einpolterungen im Tender, nur ohne Draht...also im Prinzip alles nichts besonderes.




    Die Sonnenschutzschirme habe ich dann auch Blech gebogen und weich verlötet.





    Den Turbogenerator und das originale Latowski Läutewerk habe ich mir als Gussteile gekauft und schon mal probehalber angebaut.





    Als nächstes habe ich die Flansche gebaut und mit M 2 Gewinde versehen um sie auf die Kesselspeiseventile zu schrauben und zum löten auszurichten. Zur Fixierung der Position wurden die Flansche mit einer Mutter gekontert.
    Die beiden Flansche wurden dann mit samt Speiseventilen mit je vier Minuten 1 Schrauben an den Außenkessel geschraubt...mehr aus optischen Gründen und damit sie beim Löten in Position bleiben. Erst wollte ich sie nur geschraubt lassen, das gefiel mir dann aber nicht und erschien mir nicht robust genug.





    Im Oktober war ich beim Prignitzer Kleinbahnmuseum Lindenberg e.V. Kurz Pollo wo die 99 4511 Ende der 60er Jahre Zuhause war. Die Lok war glücklicher Weise mal wieder in ihrer zweiten Heimat und zog auf der heutigen Museumseisenbahn wieder die herbstlichen Züge durch die Prignitz. Der Besuch war fast ein "Heimspiel" da ich nur ca. 90 km von dort weg wohne (Berliner Speckgürtel).
    Eigentlich wollte ich die Lok schon fertig haben, aber alles macht doch mehr Arbeit als angenommen.






    Die Lampenhalter aus 1,5 mm Ms Draht und Vierkantprofil, gebogen und hart verlötet.




    Nun war es soweit den Wassertank zu bauen, der sich im Wasserkasten auf der Lokführerseite versteckt. Er ist aus 0,5 mm Messingblech entstanden.




    Die Dachlüfterluke ist verschiebbar, darunter versteckt sich später das Manometer für den Kesseldruck.




    Nun entsteht die Tenderklappen...klappbar weil sich darunter der Hauptschalter befinden soll.




    So das war schon ganz schön viel, gleich geht's weiter.




  • Die Türen sind zum Einhängen damit man später an die Einstellschraube für den dahinter befindlichen Öler der Zylinder heran kommt.




    Der Aufsatz des Dachlüfters.




    Mittlerweile habe ich mir eine kleine Strahlkabine gekauft um die Teile für das Lackieren zu reinigen. Für meine Zwecke ist die Kabine ausreichend und Gold werd...so einfach teile zu reinigen erleichtert die Arbeit sehr. Danke nochmal an der Stelle für die Tipps.





    Die "Wäscheleine" zum lackieren, vielleicht ein kleiner Tipp für's lackieren von kleinen Teilen.



    Der gestrahlte Außenkessel, ich war erstaunt wie gut das funktioniert. Gestrahlt habe ich alle Teile mit Glasperlen 70-110 Mikrometer Körnung.






    Die ersten lackierten Teile werden zusammen gebaut, hier sind's die Tenderklappen an die Rückwand. So nach und nach geht's an den Zusammenbau.

  • So nun bin ich gleich fertig.




    Nachdem ich fast eine Woche lang Täglich Teile gestrahlt und Lackiert habe, bin ich nun fertig damit. Lediglich die Servohalter müssen noch schwarz werden. Lackiert habe ich die Teile mit Einbrennlack von Duplicolor und bin sehr zufrieden. Den Lack habe ich bzw. der Backofen mit ca. 180°C eingebrannt.


    Auf der Unterseite ist ein Leerrohr mit Klemmen und M 1 Schrauben angeschraubt, wodurch später die Kabel für die Beleuchtung geführt werden.
    Ebenso sind vorne die Tritte und hinten die Tritte angeschraubt.



    So das ist nun der derzeitige Baustand...ich freue mich das es nach 1 1/2 Jahren endlich soweit ist und der Zusammenbau langsam los geht.
    Ich hoffe das die Lok bald in Dienst gestellt werden kann :flt:


    schöne Grüße
    Christoph

  • Guten Morgen Christoph,


    das ist Modellbau vom Feinsten. Ich bin wirklich schwer beeindruckt.
    Ich bin auf die ersten Bilder der fertigen Lok gespannt, auch wenn ich das Original nicht kenne, so immerhin das H0e-Modell.
    Für meinen Geschmack hast du Form und Proportion sehr gut getroffen.


    Grüße, Gerd