Eine BR01 soll es werden.

  • Hallo Hans


    zunächst Dank dafür, dass Dir meine Bastelei gefällt.
    Geplant war Heizen mit Gas, Option Kohle. Nach dem Studium etlicher Beiträge hier im Forum hat sich die Zielsetzung umgedreht. Heizen mit Kohle, Option Gas. Nach dem ersten Anheizen werde ich dann entscheiden, ob ein Tender mit Platz für Kohle oder mit Gastank gebaut wird.


    Beste Grüße


    günter

  • Hallo,


    heute kann ich über die "fast" Fertigstellung meines Kessels für die BR01 berichten.
    Diese Woche habe ich den Kessel mit Hilfe von zwei kräftigen Lötbrennern fertig gelötet.
    Das Ergebnis, rein optisch, ist nicht schlecht. Die erste Druckprobe hat einen Fehler zu Tage gefördert, den ich beim Bau nicht bedacht habe.
    Wie schon früher geschrieben, habe ich alle zu verlötenden Teile irgendwie gesichert. ( Niete ect).
    Nur die Stiefelknechtplatte habe ich mit 1,6mm MS Schrauben verbunden, in der Hoffnung, es wird schon genügend Lot ins Gewinde fließen. Leider tat dies das Lot bei zwei Schrauben nicht.

    Nach langem Überlegen habe ich aus Rund Cu zwei kleine "Korken" gedreht, die 1,6mm Schrauben 2,5mmtief ausgebohrt und die "Korken" eingelötet. Es hat geholfen, der Kessel ist nun dicht.

    Den Regler habe ich in den Kessel integriert und jederzeit demontierbar gemacht.


    Hier ist der Regler eingebaut zu sehen.

    Vor dem ersten provisorischen Anheizen muss ich den Wasserstandsanzeiger überarbeiten, was aber im Vergleich zum Bau des Kessels eine leichte Übung sein wird.
    Der Bau des war schon eine Herausforderung, und, so schnell möchte ich keinen zweiten bauen.
    Ich hoffe, Euch bald eine "Dampfwolke" aus dem Kessel zeigen zu können.


    Liebe Grüße


    günter

  • Einen guten Tag an alle hier im Forum,


    heute will ich mal wieder was über meine 01 berichten, nicht dass der Eindruck entsteht, "da geht nichts mehr".
    Das Problem Wasserstand wurde, dank Tips hier aus dem Forum, behoben, -einfach auf "klassisch" umgebaut.
    Die Anzeige ist jetzt so, wie sie sein sollte.



    Da auch mich der "Kohlevirus" befallen hat, habe ich mir das für das Anheizen nötige Gebläse angefertigt.
    Der Motor stammt aus einem Cassettenrecorder, die Flügel von einem aufgesägten Kupferrohrrest.



    Da die ursprünglich angedachte Heizung mit Gas zu gunsten einer Kohleheizung weichen mußte, war ein doch eingreifender Umbau des Lokrahmens nötig, der auch noch nicht ganz abgeschlossen ist. Um genügend Platz für den Rost und den Aschekasten zwischen den Rahmenwangenzu schaffen, wurden die beiden Atrappen der Druckluftbehälter als Rahmenwangen zweckentfremdet. Hier muss ich noch nacharbeiten, diese Baustelle ist noch im Rohbau. Weiterhin mußte ich die Führung der Nachlaufachse neu machen. Anstelle der Deichselführung habe ich nun eine Lagerung der Nachlaufachse nach dem Prinzip einer Adamsachse.



    Im Zuge dieser Arbeiten habe ich die Kurvengängigkeit überprüft ob die Theorie auch mit der Praxis überein stimmt. Die Lok läuft einwandfrei auf einem Gleisradius von 3000mm, nicht kleiner.




    Um den Kessel nun endlich mal anheizen zu können, die bisherigen Tests habe ich mit einer Gasflamme (Lötbrenner) gemacht, habe ich den Rost gemacht. Material: ST37 5mm stark, Steg zu Luftdurchlass 3mm. Der Rost ist quer (in Fahrtrichtung) geteilt und der größte Teil ist zum schnellen Feuerlöschen abklappbar.




    Als nächstes werde ich den Kessel auf eine provisorische, feuerfeste Unterlage montieren und mal probeheizen und dies, dem Trend folgend, mit Aktivkohle.
    Hierüber hoffe ich bald berichten zukönnen.


    Mit besten Grüßen an alle


    Günter

  • Guten Abend in die Runde,


    in den letzten Tagen konnte ich am Kessel für meine BR01 gut weiter arbeiten.
    Entstanden ist der Hahn für den Hilfsbläser sowie die Düse. Um das Anheizen besser beobachten zu können, habe ich den Kessel "aufgebockt".

    Den Hahn für den Hilfsbläser ist auch an seinem Platz.



    Nachdem nun alles für ein erstes Anheizen montiert war, leider ist die bestellte Aktivkohle noch nicht da, habe ich heute den Kessel zum ersten Mal mit Holzkohle angeheizt, und, es war ein Erlebnis, nicht zu vergleichen mit einer Gasheizung.
    Es gelang mir, nur mit Holzkohle, die Si.Ventile zum Abblasen zu bringen, wobei der Hilfsbläser nur leicht vor sich hin seuselte.
    Dank meiner Hilfskonstruktion konnte ich mit einem Spiegel die Glut gut beobachten.



    Jetzt warte ich sehnlichst auf die Aktivkohle. Wie das Heizen damit geht werde ich Euch umgehend berichten.


    Mit besten Grüßen


    günter

  • Hallo


    endlich kann ich Euch über den Fortgang der Arbeiten an meiner BR01 neues berichten.
    Nachdem ich Anfang letzten Jahres die Arbeiten an den Zylindern ruhen ließ (das Teflon hat mich unsäglich geärgert) habe ich nun die Arbeit an den Zylindern wieder aufgenommen. Die Zylinderlaufflächen wurden überarbeitet (Einschleifen mit 1000er Schleifleinen und viel Zeit und Öl), neue Kolben aus Teflon mit einer etwas anderen Geometrie angefertigt, und zunächst mit Druckluft getestet.
    Ergebnis: zufriedenstellend.
    Anschließender Test mit Dampf: Ergebnis gut, aber die Entwässerungsventile waren noch undicht.
    Diese habe ich mit 800er Schleifpaste und einer angefertigten Vorrichtung in der Fräse eingeschliffen. Ergebnis: fast dicht.
    Nach diesen Nacharbeiten nochmals Test mit Dampf, Kessel mit Aktivkohle geheizt, macht unheimlich Spaß, Ergebnis sehr gut.
    Anfahren der Lok (aufgebockt) in kaltem Zustand ohne jegliches Blockieren oder Wasserspucken.
    Anmerkung: Sind die Teflonkolben einmal mit Dampf betrieben und heiß geworden, sind diese anschließend mit Druckluft nicht mehr sonderlich dicht. Abhilfe: Mit Föhn aufwärmen -wurde an anderer Stelle im Forum schon erwähnt.
    Was mir noch nicht gefallen hat war, dass beim Wassernachspeisen der Druck doch merklich abfiel.
    Da die BR01 eh einen Speisewasservorwärmer hat, habe ich diesen funktionell ausgeführt.
    Die nachfolgenden Bilder zeigen die Konstruktion.
    Erste Tests zeigen, dass sich dieser Aufwand gelohnt hat. Die Anwärmung des Speisewassers werde ich entgültig noch weiter verbessern, in dem ich die Leitung von der Speisepumpe (vorläufig im Tender) zum Vorwärmer zwischen Kessel und Kesselmantel führe.






    Abschließend für heute darf ich Euch sagen, dass das Heizen mit (Aktiv)Kohle unheimlich viel Spaß macht. Ich habe gestern Abend fest kein Ende gefunden. Erst nachdem fast 1Liter Wasser verdampft war und meine Frau mit fragendem Blick in der Werkstatttür stand, habe ich Feierabend gemacht.
    So, das wars für heute.


    Viele Grüße in die Runde


    günter

  • Hallo Günter,
    Glückwunsch zum erfolgreichen Probebetrieb!
    Zum Thema Vorwärmung: Ich würde davon abraten dem Kesselmantel die Wärme zum Vorwärmen vom KSW zu entziehen, da es praktisch das gleiche ist, wie das "kalte" Wasser einzuspeisen. Letztendlich kommt bei beiden Arten die Wärme aus dem Wasser im Kessel, dem man zuvor aus dem Feuer die Wärme zugeführt hat, um Dampf für die Maschine zu erzeugen.
    Aber die Abgase in der Rauchkammer haben noch genügend Restwärme, um das Kesselspeisewasser vorzuwärmen, die ansonsten ungenutzt in die Umwelt abgegeben werden würde. Ich gute Erfahrungen mit Rohrspiralen in der Rauchkammer gemacht. Dazu müsstest Du die eine Spirale einfach nur um einige Windungen erweitern.
    Viele Grüße
    Janosch

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Günther,


    Einen sehr schönen Kessel hast Du da gebaut :B :B :B


    Ich bin vom Vorwärmen des Speisewassers wieder abgekommen.
    Mir ist es passiert das das Wasser im Stand zu kochen angefanfen hat, folglich bildet sich Dampf und der läßt sich nicht
    komprimieren also funktioniert nicht s mehr. Außerdem bin ich froh wenn kaltes Wasser dazukommt denn die Sicherheitsventile
    blasen sowieso ständig ab , auch bei -10 Grad!! Allerdings habe ich das Vorwärmen an der Kesselgrundplatte abgegriffen.


    Trotzdem finde ich es verwunderlich das ein Kupferkessel auf die verhältnismäßig geringe Fördermenge (wieviel??) so empindlich reagiert.


    So , jetzt wir erstmal für Karlsruhe gepackt.

  • Guten Morgen,


    zunächst besten Dank für Eure, zum Weitermachen motivierenden Komentare.


    Oliever: Einen Versuch mit Antharzit werde ich auch machen. Frage: Woher nehme ich diese Kohle?


    Janosch: Natürlich hast Du recht, aber in meiner Rauchkammer geht es sehr eng zu. Ich werde deshalb die Abwärme des Kessels am Außenkessel abnehmen. Danke noch für den Tip mit dem Rollenprüfstand.


    Dampfandy: Nachspeisen tue ich im Moment mit der Regner Blumenspritze. Das beschriebene Absinken des Kesseldrucks war erst deutlich bei 5 - 6 mal Spritze drücken. (0,4- o,5bar) Wieviel Wasser dies ist werde ich gelegentlich ausmessen.
    Für den entgültigen Betrieb habe ich eine elektrische Pumpe im Tender vorgesehen. Träumen tue ich von einer Dampfspeisepumpe.
    Natürlich auch Eigenbau.


    Beste Grüße an alle


    günter

  • Guten Abend liebe Schienendampfer,


    heute kann ich über meine Erfahrungen über die Tests meiner BR01 auf dem zwischenzeitlich entstandenen Rollenprüfstand berichten.
    Da mir der Aufbau mit Kugellagern nicht ganz gefiel, habe ich aus einem Alu Rest 12 Rollen gedreht mit einem Einstich für einen O-Ring.



    Zuerst verwendete ich für die Lagerung der Achen Teflonlager, habe diese aber durch Kugellager ersetzt.
    Trotzdem war eine starke Reibung feststellbar, die Lok wurde erheblich belastet.
    Darauf hin habe ich den Rollenprüfstand ergänzt, damit die Antreibsräder jeweils nur eine Achse angetrienen haben.



    Damit war ein leichter Lauf zu verzeichnen. Woher die starke Belastung kommt, wenn die Antriebsräder jeweils 2 Rollen antreiben müssen, ist mir nicht klar. (Treibräder BR01 61mm Durchm. Rollen 20mm Durchmesser.
    Mit der vorher gezeigten Anordnung konnte nun die Wirbelstrombremse eingesetzt werden.



    Die Wirbelstrombremse besteht im Wesentlichen aus einer von den Treibrädern angetriebenen Kupferscheibe mit 60mm Durchmesser und zwei extrem starken Magneten von einer PC Festplatte.





    Die Belastung, Simulation von Steigung, lies sich durch verschieben der Magnete sehr fein einstellen.
    Nur der Heizer war extrem gefordert. Feuer erhalten,anfachen, nachpeisen, Regler bedienen.......
    Bis der Heizer (ich) alles richtig macht, sind noch etliche Lehrstunden nötig.
    Aber es macht unheimlich Spas.
    Der Weiterbau an der 01 geht nach diesen Tests weiter. Außenkessel, Führerhaus und Verrohrung sind die nächsten Herausforderungen.
    Bis bald
    günter

  • Hallo Günter
    Mit den durchgehenden Achsen des Prüfstandes und den O-Ringen auf den Scheiben, könnte es sein, dass die unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten der Lokräder und Prüfstandscheiben nicht durch "Schlupf" ausgeglichen wird, sondern eine Bremswirkung entsteht.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Moin Günter,


    Deine Laufrollenkonstruktion ist nach meiner Auffassung "überbesorgt". Rollen ohne O-Ringe reichen völlig und wenn da "Schlupf" - sprich "Schleudern der Lok" - sichtbar wird, erkennst Du "das Elend" wenigstens gleich - die Leistung der Lok ist für die Last dann einfach zu hoch und der erzielbare Reibwiderstandswert zu klein.
    Ich gebe aber zu, dass ich als "Büblein klein" auf die Momente, in denen die Lokomotiven "durchgetrampelt" sind gelauert habe und es toll fand. Mitunter wies das Geis dann auch deutliche Spuren auf. Meine Mtter fand meine Ausflüge zum Bahnhof natülich weniger spannend und machte mir das auch deutlich :wink: :wink: .


    Arbeite an den Rolen des Prüfstades bitte an der Spurkranz-Seite einen kleinen Radius an, sonnst kannst Du Dir die Laufflächen der Räder ganz prima und sehr schnell ruinieren.
    Bei zwei Rollen je Lokrad kannst Du auf eine Zurrvorrichtung für die Lok verzichten, bei einer Rolle je Rad ist die aber zwingend. Prüfstände für die großen Vorbilder hatten dann noch eine Kopplung der Laufrollen durch einen gespannten Flachriemen und oft eine Schwunmasse zur Simulation der dynamischen Belastungen - Anfahr- und Bremsbeschleunigung.


    Könntest Du Deine "Wibelstrombremsen-Idee" und deren Umsetzung vielleicht noch etwas umfangreicher dokumentieren - würde dem einen oder anderen vieleicht durchaus willkommen sein :wink: .


    Viele Grüe
    Dietrich

  • Hallo, Schienendampfer,


    heute kann ich endlich mal wieder etwas von meiner BR01 berichten.
    Seit meinem letzten Beitrag war ich mit dem Außenkessel beschäftigt und ich muß leider gestehen, diese "Blechnerarbeit" ist nicht so mein Ding. Aber seht selbst;



    Wie ersichtlich ist, habe ich den Außenkessel in der Horizontalen geteilt, und bis das passte......., dies deswegen, weil ein ganzes Rohr nicht über die Dome zu schieben war.



    Hier die Ansicht der Dampfentnahme für den Hilfsbläser.



    und hier die Seite mit der Nachspeisung und dem Vorwärmer.



    Etwas knifflich war die Position für das Reglerservo. Hier hatte ich Angst bezüglich der Hitze.
    Gestern habe ich mal wieder ausgiebig gedampft und ein paar Messungen gemacht.
    Nach ca. 45 Minuten Betrieb hat sich das Servo auf ca. 45Grad erwärmt, was wohl unkritisch sein wird. Ich vermute, dass die darunter befestigte Leitung für die Nachspeisung etwas gekühlt hat.
    Hierzu: Ich hatte die Blumenspritze immer fest mit der Lok verbunden; hin und wieder ein paar Spritzer stabilisierten den Wasserstand. Ich konnte wärend der Tests kein Kochen im Vorwärmer feststellen.
    Viel Spaß haben die "Fahrtests" auf dem Rollenprüfstand und der Wirbelstrombremse gemacht.
    =Dampfmachen und Anfahren mit voller Last=; = Fahrt auf der Ebene mit Dampf machen für eine kommende Steigung=
    Fahren mit Last möglichst ohne Abblasen der Sicherheitsventiele usw.
    Das Heizen mit Aktivkohle finde ich immer noch sehr gut, aber bei nächsten Gelegenheit wird auch mal mit Antrazit geheizt.
    Ich hoffe, dass bis Ende diesen Jahres die Lok fertig wird und ich mit dem Tender beginnen kann. Da gibts dann wieder Blechnerarbeit aber mit deutlich weniger Rundungen.


    So, das wars für heute


    Grüße an alle


    Günter

  • Hallo, Schienendampfer


    langsam aber stetig geht es mit meiner BR01 weiter....... sie kann jetzt bremsen!
    Nach gründlicher Überlegung und Verarbeiten einiger Beiträge hier aus dem Forum ist die Bremsanlage entstanden.
    Das Gestänge ist sicherlich nicht vorbildgerecht, aber funktional.
    Statt langer Worte lass ich Bilder sprechen.


    Antrieb des Excenters




    Bremsen angelegt und gelöst




    Bremsgestänge




    So, das wars für heute.


    Beste Grüße


    günter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Günter,


    Gratulation zu deiner Arbeit, das sieht sehr gut aus.


    Eine Frage: haben die Radsätze Seitenspiel? Wie ist die Kurvenläufigkeit mit den Bremsen? Wie hast du es gelöst, dass die Bremsen nicht am Spurkranz schleifen oder ins Leere greifen?


    Viele Grüße und weiter guten Fortschritt!


    Stefan

  • Guten Tag Stefan


    zu Deinen Fragen:
    Die Treibachsen haben ein ganz geringes Seitenspiel ca. 0,3mm, der Radkranz des mittleren Treibrades ist verringert, was eine gute Kurvengängigkeit bei R3000 ergibt. Ein kleinerer Kurvenradius ist durch das Drehgestell kaum möglich.
    Die Bremshebel sind so gelagert, dass ein seitliches Verschieben nicht möglich ist. Die Bremsbacken sind 0,5mm schmaler als die Radlauffläche.
    Ich hoffe, die beiden Bilder zegen Dir dieses.



    Beste Grüße


    günter