Der Überhitzer

  • Der Überhitzer


    Ein Überhitzer ist ein Teil einer Dampfkesselanlage, bei der der Wasserdampf über seine Verdampfungstemperatur hinaus weiter erhitzt wird, um in der folgenden Dampfmaschine (Zylinder) einen möglichst hohen Wirkungsgrad zu erzielen.
    Diesen Dampf nennt man überhitzten Dampf oder Heißdampf oder Frischdampf. Die Dampftemperatur liegt oberhalb der Sättigungstemperatur (Rückkondensationspunkt).Im Falle von Wasserdampf mit einem Druck von 1,013 bar ist der Dampf dann überhitzt, wenn seine Temperatur über dem atmosphärischen Siedepunkt von 100*C liegt. Bei den Modelldampflokomotiven ist der Überhitzer meist ein Edelstahlrohr das im Rauchrohr mitgeführt wird, und am Ende meistens an einer Spirale Endet durch die die heissen Abgase des Brenners hindurchgeführt werden. Durch den abermaligen Kontakt mit der Hitze der Verbrennungsgase und das meistens glühende Edelstahlrohr wird der Dampf auf einige Grad mehr erhitzt, und auch die feinen Wassertröpfchen verdampfen noch. Ohne weitere Druckerhöhung enthält damit der Dampf mehr Energie, zudem geht auf dem Wege zu den Zylindern kein Dampf durch Kondensation in den Rohrleitungen verloren.
    Wenn ein Dampfanlage keinen Überhitzer hat so wird diese mit Nassdampf betrieben.
    Somit kann passieren das viel mehr Dampf in den Zylindern kondensiert da der Dampf zu „kalt“ bzw. zu feucht ist.

    Näheres:
    http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberhitzer


  • Über Heißdampf habe ich mir auch schon oft den Kopf zerbrochen, während ich meine Traumlokomotive in Gedanken wieder und wieder konstruiert habe...


    Beim großen Vorbild unterscheidet man, wenn man's ganz genau nehmen will, Naßdampf, Sattdampf und Heißdampf. Die Einführung des Heißdampfes war eine der entscheidenden Verbesserungen der Dampfkraft überhaupt und erlaubte bei Lokomotiven eine Kohleersparnis von von ca. 25 % bei damaligen Kesseldrücken von 10-15 atü und und 350°C Heißdampftemparatur (Stoffels, Lokomotivbau und Dampftechnik, Pawlak 1976, S. 28). Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Wenn man den Sattdampf aus dem Kessel soweit überhitzt, daß er bis zum Austritt aus dem Schlot nicht mehr kondensiert, treten folglich auch keine Kondesationsverluste auf.
    Allerdings bedingte die Einführung des Heißdampfes auch viele Detailverbessrungen der Maschine: Kolbenschieber mit Überdruckventilen und Zylinderentwässerung wurden notwendig, weiterhin Schmieröl mit einem Flammpunkt über 350°C und metallene Dichtungen (bei den alten Naßdampfloks wurden die Stopfbuchsen u.a. mit Hanf gedichtet!).


    Stellt sich nun die Frage, ob der Heißdampf im Modell auch diese entscheidenen Verbesserungen bringt oder nur baulichen Mehraufwand bedeutet? Ich kann diese Frage selber nicht beantworten, da mir die Erfahrung mangelt, möchte aber mit einigen Gedanken zur Diskussion anregen:


    Viele Echtdampf-Lokomotiven werden heute "mit Überhitzer" gebaut, wie es vollmundig heißt (wenn mir diese Ironie gestattet sei), aber ist ein Edelstahlrohr, das einmal durch die Feuerung führt und danach manchmal zusätzlich eine Spirale bildet, schon ein Überhitzer? Bei fast allen Modellen wird der Sattdampf vom Kessel per Ventil im Führerhaus abgenommen und von dort über eine frei liegende, nicht isolierte Leitung durch die Feuerung geführt - allein dieses Stück Kupferleitung zwischen Ventil und Feuerung zusammen mit der nicht isolierten Kesseldecke bietet schon reichlich Kondensationsfläche, die spätere Gewinne vermutlich wieder zunichte macht. Man könnte natürlich auch so argumentieren, daß der Platzmangel und die technischen Machbarkeiten diese Bauart im Modell bedingen.


    Welchen Temparaturgewinn bringt nun das anschließende Edelstahlrohr? Ich würde vermuten, daß es sich hier eher um eine Dampftrocknung denn eine Überhitzung handelt, was natürlich auch schon Vorteile hätte. Gibt es hierzu Meßwerte, mit welcher Temparatur der Dampf die Leitung verläßt?
    Beim Vorbild ist ein Überhitzer ein vielrohriges System mit großer Berührungsoberfläche, daher habe ich Bedenken, daß eine bloße Durchführung der Dampfleitung durch die Feuerung ohne Oberflächenvergrößerung Vorteile bringt. Sind Bauarten mit vielteiligen Überhitzern bekannt, insbesondere für 45 mm Spurweite?
    Wie sieht es mit der Bauart, Abdichtung und Schmierung der Zylinder bei hohen Dampftemparaturen aus? Treten im Modellbau die gleichen Probleme wie im Original auf oder sind Flachschieber mit Teflondichtung und Heißdampföl-Schmierung eine ausreichende Lösung?


    Abgesehen von großen Maschinen mit Verbundtriebwerk oder langen Dampfleitungen sollte man vielleicht über folgende Punkte nachdenken, bevor man einen Überhitzer konstruiert:


    Die Dampfleitung zu den Zylindern sollte kurz sein, von großem Querschnitt und ohne Knicke. Idealerweise beginnt die Dampfleitung in einem Dom und wird direkt durch Kessel und Rauchkammer den Zylindern zugeführt. Dabei müßten Dampfventil und Öler unter der Rauchkammer eingebaut werden, was allein räumlich eng werden dürfte, insbesondere wenn man ein Vorbild nachbaut.


    Das gesamte Dampfsystem sollte gut isoliert werden, um Strahlungsverluste zu vermeiden.


    Das Hauptaugenmerk bei der Kesselkonstruktion sollte darauf liegen, eine sehr gute Verdampfungsleistung und Regelbarkeit zu erzielen, so daß mit Dampf nicht gespart werden braucht und die Kesselleistung dem Bedarf angepaßt werden kann.


    Das sind meine Gedanken zu diesem Thema, wobei ich betone, daß ich kein erfahrener Modellbauer bin und lediglich zum Gespräch anregen möchte. Vielleicht findet sich sogar jemand, für den die ganze Problematik ein alter Hut ist und der über die ideale Bauart von Überhitzern im Dampfmodellbau Aufschluß geben kann.

  • Hallo Götz,
    erst einmal:Auch Naßdampfloks haben Entwässerung!Gerade sie haben es!
    Wenn ich mir allein die T3 anschaue, welche du ja nachbauen möchtest, dann weiß ich, dass unten 3 Entwässerungshähne sind und nebendran ein kleines Rohr, die Schieberkastenentwässerung.
    Die Zylindersicherheitsventile dienten nur bei einem Wasserschlag einer Funktion, damit nicht das schwächste Teil nachgibt(Entweder der Zylinderdeckel, Kolbenstange oder Treibstange), sondern der Druck einfach abgelassen wird, ohne Teile zu zerstören.Gerade bei Naßdampfloks wären sie also nötig!
    Wenn eine Heißdampflok Wasser reißt, dann "bricht sie aus".Das Wasser, wenn es nicht zu viel ist, wird im Überhitzer verdampft.Deshalb hat man ihnen Schieberkastenmanometer und Heißdampfthermometer spendiert.Bei plötzlichem starkem Druckanstieg oder stark fallender Heißdampftemperatur muss der Lokführer den Regler sofort schließen.
    Die Menschen haben auch nicht aus Jux und Tollerei Hanf zur Dichtung genommen, sie hatten schlichtweg nichts anderes.Die Entwicklung stand noch in ihren Anfängen.Es hat halt mit Hanf funktioniert.Aber klar, er wäre bei Heißdampf kaputt gegangen, somit war schon eine Notwenigkeit gegeben.
    Beim Modell bist du viel näher an den 100°C Siedetemperatur.Somit ist eine Dampftrocknung auf jeden Fall wünschenswert.Ich schätze trotz allem, dass man mit der Überhitzung der starken Kondensation in den Zylindern, die durch das viel schlechtere Volumen-Oberflächenverhältnis gegeben ist, entgegen gewirkt werden kann.Wieviel Grad die Überhitzung bringt, ist nicht zuletzt von der Belastung der Lok(Durchströmung des Überhitzerrohrs) und der Brennerleistung abhängig.Somit ist die Überhitzung immer anders!Ich schätze, dass man 75-100 Grad aus einem guten Überhitzer im Modell rausholen kann.Vielleicht könnte das mal jemand messen?
    Nebenbei, ich würde gern an meiner 71 auch mal die Temperaturen am Kamin und vom Dampf messen, aber das ist eine andere Geschichte...
    Im Modell wird drüber gestritten ganz klar(gilt nur für den Verdrängungsöler, bei mechanischer Zwangsschmierung kannst du das Öl kurz vor dem Zylinder dem Dampf zugeben).Die einen sagen, es gibt Ablagerungen und Ölkohle im Überhitzerrohr, wenn du das Öl vor dem Überhitzer zugibst.Andere sagen, nach dem Überhitzer kondensiert im Verdrängungsöler der Dampf schlechter und deswegen wird nicht richtig geschmiert.Hierbei würde ich mich auf meine eigenen Sinne verlassen und ganz einfach die Maschine genau bebobachten.
    Man sollte im allgemeinen immer schauen, genügend Reserve im Kessel zu haben.Insbesondere Nachspeisung frisst eine Menge Wärmeenergie, die sich mit Druckabfall bemerkbar macht.Der Kessel der 71 ist knapp dimensioniert(mehr Heizfläche ging aber auch beim besten Willen nicht), ich muss immer schauen ein gutes Feuer zu haben.Aber Kohle verzeiht Fehler in der Größe ohnhin nicht.Ist es zu kalt in der Feuerbüchse, ist das Feuer aus.
    Ich werde meinen nächsten Überhitzer in der Rauchkammer unterbringen.Eine Rohrspirale in den heißen Gasen wird völlig genügen.Ich möchte ja keine Hochleistungsüberhitzung, sondern nur etwas Überhitzung, um möglichst wenig Kondensation zu haben.Mir macht es nichts, wenn die Lok mal ein bisschen saut.Gehört nunmal dazu.Sind die Zylinder einmal warm, geht es prinzipiell ohne Überhitzer.
    Im Modell über Dampf/Brennstoffersparnis zu reden finde ich ohnehin nicht besonders Sinnvoll.Die Kleinen Loks sind nunmal "Drecksschleudern", ob mit oder ohne Überhitzer.
    Gruß Janosch

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

  • Hallo Janosch,


    vielen Dank für Deine umfangreiche Antwort, die mir in vielen Punkten besseren Durchblick verschafft hat. Ich möchte dazu noch folgendes anmerken:


    Leider werde ich zunächst gar keine Lokomotive bauen, sondern nur meine beiden (gasbefeuerten) Dampfer fahren lassen; vorerst kann ich also stolze Besitzer von Kohleloks leider nur beneiden.


    Natürlich haben Naßdampflokomotiven Zylinderentwässerung, aber ich dachte mir, da ein Flachschieber vom Spiegel abgehoben werden kann, daß sich ein Wasserschlag bei diesem System nicht gleich so verheerend auswirken muß wie Kolbenschiebern, was bei diesen einen höheren Bauaufwand mit Sicherheitsventilen etc. bedingt.


    Wie dem auch sei, so entnehme ich Deiner Antwort vor allem, daß eine Überhitzung bzw. Dampftrocknung im Modell auf jeden Fall wünschenswert ist, da die Volumina von Leitungen und Zylinder im Verhältnis zur Oberfläche wesentlich ungünstiger dimensioniert sind als im Original. Auch würdest Du einen einfachen Dampftrockner (Dampfleitung durch die Feuerung + Spirale in der Rauchkammer) bevorzugen, um Leistung und Bauaufwand im Rahmen zu halten.
    Eine Temparaturmessung des Abdampfes wäre sehr interessant! Vielleicht macht man sich doch völlig falsche Vorstellungen von den Effekten der einzelnen Bauteile!? Wenn man solche Werte von drei oder vier Lokomotiven hätte, dann könnte man den Überhitzer dementsprechend dimensionieren, z.B. die Dampfleitung teilen und beiden Stränge durch die Feuerung führen.


    Was die Zylinderschmierung angeht, so würde ich, falls ein mechanischer Öler nicht in Frage kommt, den Öler auf jeden Fall dem Überhitzer nachschalten, um Öl unbedingt von den Heizflächen fernzuhalten. Als ideal würde ich die Reihenfolge Überhitzer - Ventil - Öler - Zylinder betrachten, was den Vorteil hätte, daß der Überhitzer immer unter Dampf steht, aber das ist nur eine Überlegung.


    Und natürlich müssen Loks Dreck machen und rauchen und stinken! Je mehr, desto besser! Dazu habe ich noch einen sehr lesenswerten Link:


    http://www.sidestreetbannerworks.com/locos/Ruminations.html

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Goetz

    ... aber ich dachte mir, da ein Flachschieber vom Spiegel abgehoben werden kann, daß sich ein Wasserschlag bei diesem System nicht gleich so verheerend auswirken muß wie Kolbenschiebern ...


    Hallo Götz!


    Genau das ist das Problem bei den Modellbauloks - der Flachschieber hebt ab und dann tut sich ...... nix mehr. Man sieht dann den Besitzer seine Lok mit der Hand anschieben - so lange bis sie läuft :mrgreen:


    Das kann man sich ersparen, wenn man mit geöffneter Entwässerung anfährt ...

  • Der Effekt tritt bei mir regelmäßig auf, ich nenne es Anfangskondensation, aber wenn die Leitungen und Zylinder erstmal freigepustet sind, dann läuft's einwandfrei und tritt auch nicht wieder auf.
    Eine Zylinderentwässerung (vielleicht sogar servogesteuert) ist natürlich hilfreich, gar keine Frage. Hat sich die Entwässerung der Zylinder denn auch im Modellbereich durchgesetzt oder ist sie immer noch ein "Sahnehäubchen", das sich der erfahrene Lokbauer bisweilen gönnt?

  • Ehrlich gesagt verstehe ich das schon als Sahnehäubchen, aber meine Perspektive ist eben die eines Besitzers sehr einfacher Maschinen, deshalb dachte ich, daß solche Zylinderentwässerungen im rauhen Gartenbahnbetrieb nur eine weitere Quelle für Undichtigkeiten sein könnten. Außerdem liebe ich das Einfache und Solide - was nicht dran ist, kann auch nicht ausfallen!
    Wenn eine Zylinderentwässerung jedoch keinen großen Aufwand darstellt, dann kann sich jeder in Zukunft die Fontäne aus dem Schlot ersparen! Bei Automobilen glaubt heute auch kein Mensch mehr, daß diese einmal ohne Zentralverriegelung gebaut wurden...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Goetz

    Bei Automobilen glaubt heute auch kein Mensch mehr, daß diese einmal ohne Zentralverriegelung gebaut wurden...


    So isses :lol:


    Regner hat von einem Tag auf den anderen die Entwässerung in gewisse Zylinder "serienmäßg" eingebaut - ohne Aufpreis :B - also was sollen wir meckern ... :wink:
    Die Fontäne aus dem Schornstein erspart sie uns dennoch nicht, speziell wenn wir es mit der Befüllung des Kessels allzugut gemeint haben, aber wir werden das überschüssige Wasser viel früher los! :flt:

  • Die Befüllung der Kessel ist bei meinen Maschinen auch so eine Sache: Bei der "Argyll" gibt es keinen Wasserstand, das Befüllen ist also Glückssache. Die "Hanna" hat zwar einen Wasserstand (der auch dicht ist), aber er zeigt alles mögliche an, nur nicht der wieviel Wasser im Kessel ist.


    Kürzlich bekam ich die Empfehlung, mir eine Spritze zu besorgen und genau auszumessen, wieviel Spritzen für eine perfekte Kesselfüllung notwendig sind. Die Methode müßte funktionieren, vorausgesetzt, ich ziehe vor der Befüllung immer das Restwasser ab.


    Um sich den Streß zumindest bei längeren Fahrten zu ersparen, habe ich beide Maschinen kürzlich mit einem Nachspeiseventil ausrüsten lassen.

  • So herum dürfte es wohl am einfachsten sein... ist fast schon peinlich einfach - und ich hantiere immer noch mit dem alten Wilesco-Trichter herum.


    Wie pflegte meine werte Frau Großmutter, Gott hab sie selig, immer so schön zu sagen: "Man kann ruhig ein bißchen dämlich sein, man muß sich nur zu helfen wissen!" Kleiner Scherz am Rande.


    Um nochmal auf den Überhitzer zurückzukommen: Nach diesen ganzen Wassermassen, mit denen man Leitungssystem fertigwerden muß, scheint mir eine Form der Dampftrocknung, und wenn sie nur die Kondensation etwas in Grenzen hält, doch sehr sinnvoll zu sein. Zudem möchte ich mal vermuten, daß es sich geradezu anbietet, die Dampfleitung durch die Feuerung zu führen, wenn man den Dampf am hinteren Kesselende abnimmt.

  • Zitat von Christian

    Ich kenne einige Leute, die füllen den Kessel plattvoll an und ziehen das überschüssige Wasser mit der Spritze raus - ist am wenigsten kompliziert ... :wink:



    Von Roundhouse wird diese Prozedur sogar empfohlen bzw. in de Anleitung so beschrieben.
    Die Wassermenge welche aus dem randvollen Kessel wieder entfernt werden soll ist genau definiert. Hält man sich daran ist der Brennstoff (Gas) aufgebraucht bevor der Kessel trocken ist.

    Laut Beschreibung sollte mein Roundhouse Modell mit einem Überhitzerrohr wie eingangs skizziert ausgerüstet sein. Dieses Rohr könnte, wenn es verbogen ist, die Gasverbrennung erheblich stören liess man mich bei der Fa. Roundhouse wissen. Ich habe daher mal aus reiner Neugierde bei entferntem Gasbrenner mit einem Endoskope in den Kessel geschaut um ieses Überhitzerrohr zu kontrollieren.



    Das Bild ist leider nicht so gut, jedoch ist zu sehen, das Überhitzerrohr liegt nicht direkt über der Flamme. Vorne in der Rauchkammer sind ganz schwach die beiden Abdampfleitungen der Zylinder zu erkennen.

    Grüsse
    Beat

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von erwa20


    Von Roundhouse wird diese Prozedur sogar empfohlen bzw. in de Anleitung so beschrieben.
    Die Wassermenge welche aus dem randvollen Kessel wieder entfernt werden soll ist genau definiert ...


    Ich versteh nur eins nicht - Haushaltsgeräte wie z.B. Dampfreiniger oder Dampfstationen für Bügeleisen sind so konstruiert, dass man nie zu viel Wasser in den Kessel geben kann, da ein Luftpolster gebildet wird und das Wasser überläuft.
    :GR Wieso ist das bei den Loks nicht möglich? Bei den Gastanks wird das ja auch so gemacht :wink:


    :K Könnte man eigentlich selber auch machen, so ein Stück Messingrohr in das Wassereinfüllloch zu schrauben und dann halt mit einer kleineren Schraube verschließen.


    Mir persönlich bringt´s nix, da ich nur mehr mit der Blumenspritze speise :mrgreen:


    vlg, Christian

  • Hallo


    Ich kenne mich mit Haushaltgeräten nicht wirklich aus (mein grösster Feind ist das Bügeleisen :evil: ). Beim Dampfreinigungsgerät habe ich eine "Einfüllhilfe" mit dabei, eine Flasche mit "Rüssel". Dort ist die minimale und maximale Füllmenge markiert. Die Anleitung erklärt zudem das die max. Füllmenge nicht überschritten werden soll damit genügend Volumen bleibt um Dampf entwickeln zu können. Warum ich das so genau weiss? Ich habe den Dampfreiniger verwendet um die klebrigen Oelrückstände von meinen Echtdampfmodellen zu entfernen.


    Zurück zum Echtdampfmodell. Natürlich bleibt beim befüllen ganz oben im Kessel ein kleines Luftpolster, steht das Modell nicht waagerecht bleibt vorne oder hinten im Kessel unter Umständen ein ein grösseres Luftvolumen. Bei Roundhouse erklärte man mir das beim Füllen des Kessels das Modell möglichst Waagerecht stehen soll. Ist der Kessel voll (überläuft) hat man bei der Vorführung das Modell jeweils zuerst vorne und dann hinten angehoben, es war ein deutliches "gurgeln" zu vernehmen, danach wurde der Kessel ganz befüllt. Diese Prozedur wurde nochmal wiederholt, erst dann die empfohlene Menge mittels Spritze wieder aus dem Kessel entfernt. Man erklärte mir das dieses Vorgehen wichtig sei um sicherzustellen das im Extremfall nicht das Wasser vor dem Feuer aus geht. Zumindest bei meinem Modell "Billy" hat der Kessel genügend Reserve, befüllt man diesen nicht gerade in einer extremen Schräglage dürfte nicht viel passieren. Ich nehme mal an das man im Showroom von Roundhouse das den Kunden extra so penibel erklärt, weil man dort schon seine Erkenntnisse gewonnen hat.


    Grüsse
    Beat

    Grüsse
    Beat

  • Hallo Goetz & Beat,
    Habe seit 17 Jahren nach und nach 5 Roundhouse beschafft. Auch ich fülle den Kessel mit einer weichen Spritzflache mit grossem Rohr-ø, bis er überläuft. Dann ziehe ich mit der Spritze 25 cm3 ab, fertig. Ob Argyll, Fowler oder William, alle gleich. Kein Wasserstand: Das Prinzip vieler engl. Konstrukteure ist "Feuer aus vor Wasser". Ich habe meine Loks noch nie trockengefahern. Uebrigens, die ersten Moguls von Accucraft hatten auch keinen Wasserstand.


    Grüsse Pierre

    OLD WAYS DONT OPEN NEW DOORS.

  • Danke für den Hinweis! Werde demnächst die erste Echtdampf-Testfahrt auf meiner neuen Strecke machen (wenn alles klappt... hoffentlich... vielleicht) und diverse Methoden der Kesselbefüllung ausprobieren.

  • Zitat von Goetz

    Ehrlich gesagt verstehe ich das schon als Sahnehäubchen, aber meine Perspektive ist eben die eines Besitzers sehr einfacher Maschinen, deshalb dachte ich, daß solche Zylinderentwässerungen im rauhen Gartenbahnbetrieb nur eine weitere Quelle für Undichtigkeiten sein könnten. Außerdem liebe ich das Einfache und Solide - was nicht dran ist, kann auch nicht ausfallen!


    Hallo Dampfbahner
    Ich bin voll und ganz der Meinung von Goetz. Meine Eigenbaulok "Anton" Habe ich mit einem Kessel ohne Wasserstandsglas zum total leerfahren konstruiert. Zum Wasser einfüllen habe ich einen Stutzen eingelötet der genau die richtige Wasserhöhe hat und bei geschlossenem Dampfhahn funktioniert das seid 25 Jahren und X Betriebsstunden einwandfrei. Bei meiner Lok ist zuerst das Wasser fertig und dann der Sprit mit dem hartgelöteten Kessel auch kein Problem ich warte immer bis mein "Anton" einfach still steht erst dann puste ich das Feuer aus.
    Schlamhahnen brauche ich auch keine mir gefällt die Fontäne die am Betriebsanfang aus dem Kamin schiesst.
    Lieber einfach bei den Armaturen dafür mehr Aufwand bei der Beheizung mit Benzig und Siederohren.
    Schlussendlich ist doch Einfach für mich das Beste und ein richtiges Betriebsmodell was einfach 35 Minuten Fahrspass bringt.
    Freundliche Grüsse :D
    Georg

  • Moin Moin


    Ich habe da mal eine frage.


    Ich besitze eine Wilesco D20. 8)


    Diese habe ich gebraucht bekommen und habe sie schon vielfach erweitert, renoviert und repariert. Unteranderem hat sie einen neuen Zylinder + Kolben bekommen (meine erste Dreharbeit...ist aber sehr gut geworden). Seit gut 2 jahren läuft sie unter Bio Ethanol :B :E Nur zu empfehlen!!!!



    Mein frage ware ob es sich bei der Größe lohnt einen überhitzer einzubauen?!


    würde mich über eine Antwort mit Tipps u.ä. sehr freuen...


    Mit besten Grüßen


    Michel