Der Verdrängungsöler

  • Der Verdrängungsöler


    Den Verdrängungsöler gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, das Prinzip der Funktion ist aber meisstens gleich.


    Ein Teil des Frischdampfes wird durch den Dampfdruck über eine kleine Bohrung in den Ölbehälter geleitet. Da der Ölbehälter kälter als der Dampf ist und meistens sogar durch den Fahrtwind der Lok gekühlt wird, kondensiert dort der Dampf zu Wasser. Wasser ist schwerer als Öl uns sinkt zum Boden des Ölers ab, dabei drückt es das Öl nach oben. Dabei wird Öl in die Dampfleitung gedrückt und mit dem Sog des Dampfes Richtung Zylinder mitgerissen.
    Bei einigen Ölern kann man die Grösse der Bohrung mit einer Nadel mit Schraube verändern und dadurch die Menge des mitgerissenen Öles einstellen.
    Bei den Verdrängungsölern von der Firma Regner reicht 1 bis 1/2 Umdrehung des Einstellrades
    Es empfiehlt sich nach dem Betrieb , wenn die Maschine noch warm ist das Kondeswasser über die Ablassschraube abzulassen. (Es läuft dann eine braunliche sehr wässrige Lösung bei Heissdampföl ab). Wenn der Öler warm ist lässt sich leichter das zähe Dampföl einfüllen, eindrücken. Bei kaltem Öler läuft aus der Ablassöffnung ein sauberes klares Wasser ab. Somit sieht man auch gleich das der Öler funktioniert da sich anstatt des Heissdampföles Wasser befindet.
    Statt Heissdampföl kann man auch temperaturbeständiges Olivenöl verwenden.


  • Der Nachteil dieser Bauart - man kann optisch nicht erkennen - wann das letzte Öl verbraucht ist und nur noch Kondensat im Öler steht.
    Ist der Ölvorrat verbraucht, muß das Kondensat abgelassen und der Öler mit frischem Heissdampföl, wiederbefüllt werden



    verschiedene Bauformen sind hier schön zu sehen:
    http://www.modellbau-niggel.de/Verdraengungsoeler-l203.html


    Hier ist ein Link von ganz alten Verdrängungsölern:


    http://www33.brinkster.com/iii…tions/friction-steam.html


    lg

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Thomas

    ... Der Nachteil dieser Bauart - man kann optisch nicht erkennen - wann das letzte Öl verbraucht ist und nur noch Kondensat im Öler steht ...


    Stimmt nicht ganz - ich hab in meiner Dampfpinasse so einen vom Niggel eingebaut



    Ist zwar viel zu groß für die Modellbahn, aber man kann das gute Stück mit einem Glaszylinder ja auch wesentlich kleiner selber bauen :fst:

  • Hallo,
    ich habe mal eine allgemeine Frage zum Verdrängungsöler, damit ich nicht erst eigene Versuche starten muss.
    Problemfeld: Verdrängungsöler mit "Stichleitung"
    Ich ging bisher immer von der Annahme aus, dass Verdrängungsöler mit Stichleitung in der Leitung zur Dampfleitung mindestens ein geringes Gefälle brauchen, damit das Öl bis zur Dampfleitung fließen kann und dann mitgerissen wird.
    Ich habe nun aber bei Aster gesehen, dass diese scheinbar das Gegenteil beweisen.Ich schätze, dass bei der P8 der Vorwärmer auf dem Umlauf als Öler gebraucht wird.Von diesem aus geht die Leitung senkrecht und verschwindet hinter Vorwärmer und Kessel.Nun frage ich mich, ob das Gefälle zur Dampfleitung wirklich sein muss.


    Ich habe nämlich ein aktuelles Problem einen Öler in der 71 wieder unterzubekommen.Entweder die Stelle ist schlecht zugänglich und es bereitet Umstände das Öl nachzufüllen, es ist kein Platz oder ich habe eben kein Gefälle in der Leitung, sondern eine Steigung.Wäre das Gefälle gar nicht nötig, so hätte ich ein Problem weniger und könnte den Öler im Führerhaus unten unterbringen.Ansonsten könnte ich den Wasserkasten versuchen als Unterkunft für den Öler zu verwenden.Aber ich habe auch schon gelesen, dass es nicht ideal ist, da sich darin ein Wärmestau bildet und so der Öler nicht zufriedenstellend Öl abgibt.


    Gruß Janosch

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

  • Hallo Janosch,


    Ein Keith Bucklitch hat mal vor langer Zeit eine Bauanleitung für eine "Brazil" (ein B-Kuppler) ins Netz gestellt,
    ist meines Wissens nicht mehr online...
    Darin hat er einen Verdrängungsöler beschrieben, der etwas tiefer liegt als die Dampfleitung, also mit Steigung.
    Soeben wieder gefunden, guckst du hier...


    http://trains.de.jardin.free.f…azil_uk/steamtee.html#lub


    Gruss,
    Ernst

    Die erste Dampflok ist misslungen, versuche deshalb die zweite zu bauen...

  • Hallo Ernst,
    vielen Dank für deine Hilfe.Aber im Text steht:

    Zitat

    When measuring the length of the pipe, it should reach the steam tee connection with a constant gradient. Under no circumstances must there be any 'sump in the pipe otherwise it will not perform correctly.


    dass ein konstanter "gradient" in der Leitung sein muss.Dummerweise kann das sowohl Gefälle, als auch Steigung heißen :OW Den zweiten Satz verstehe ich so, dass kein "Durchhänger" in der Leitung sein darf, in der das Öl sich sammeln kann und so die Leitung verschließen kann.Scheinbar ist meine Vermutung richtig.Blöde Sache :?
    Gruß Janosch
    Edit:Beim mehrmaligen Durchlesen ergibt sich doch ein anderes Bild.Der erste Satz bezeiht sich scheinbar nur auf den Zweiten?Dass es leidglich wichtig ist, keine "Ölwanne" in der Leitung zu bilden?

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

  • Hallo


    Gradient heisst auf Deutsch Steigung. (-> Mathematik, Geradengleichung...)


    Gruss Florian

  • Hallo Florian,


    ich will ja nicht den Schulmeister spielen aber ein Gradient gibt immer nur eine Richtungsänderung an. Das kann sehr wohl auch ein Gefälle im Sinne des Themas sein..
    "Der Gradient ist ein mathematischer Operator, genauer ein Differentialoperator, der auf ein Skalarfeld angewandt werden kann. Hierdurch erhält man ein Vektorfeld, das die Änderungsrate und die Richtung der größten Änderung des Skalarfeldes angibt."
    (Wiki)


    mfG
    Hannes

  • Salü Hannes


    Du hast schon recht... Aber:
    Wenn es sich aber um das englische Wort "gradient" handelt, dann geht es meistens um eine Steigung (mathematisch übersetzt...). Gradient kann aber auch als Gefälle übersetzt werden und das passt hier wohl am besten.


    Gruss Florian

  • Hallo Dampfer,
    vielen Dank für eure Hilfe.Angeregt durch die Seiten von Aster habe ich einen neuen Einbauort gefunden.Dazu demnächst mehr im Baubericht der 71.
    In Bezug zur Steigung sind wohl Versuche nötig.Aber tendenziell würde ich sagen, dass es nicht funktioniert.Bei den Asterlokomotiven liegt die Dampfleitung im Endeffekt trotzdem tiefer und so wird das Öl mitgezogen...so meine Ansicht.Aber wer will, kann Versuche starten, vielleicht starte ich auch mal welche.Mich würde es interessieren :wink:
    Gruß Janosch

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

  • Hallo zusammen.


    Mein Regner-Öler macht ein paar Probleme und vielleicht kann mir hier jemand helfen. In den meisten Fällen funktioniert er nur zu Beginn und gibt in etwa so viel Öl ab wie in den Kopf der Luftpumpenimitation passt. Das restliche Öl bleibt im Öler zurück.


    Dabei kann ich keinen Fehler finden. Ich fülle den Öler ordnungsgemäß bis zur Stellschraube auf, ich habe die Spindel ein gutes Stück geöffnet und die Leitung habe ich auch schon mit Dampf ausgeblasen.


    Könnte das mit der Oberflächenspannung des Wassers zusammenhängen? Mit ist allerdings nicht aufgefallen dass sich die Bohrung des Ölers verjüngt je weiter man nach unten kommt. Oder ist das bei Regner Ölern normal, dass die nur zum Teil leer werden.


    Danke für alle Antworten im Voraus.
    Bastian


    (Tante Edit hat Rechtschreibfehler verbessert.)

    ich dampfe, du dampfst, er/sie/es dampft, wir dampfen, ihr dampft, sie dampfen

    Einmal editiert, zuletzt von sausewind ()

  • Hallo Bastian!


    Zitat von sausewind

    Oder ist das bei Regner Ölern normal, dass die nur zum Teil leer werden.


    Du entleerst aber schon ab und zu den Öler mit der unteren Schraube um das Kodenswasser, welches sich im Laufe der Zeit unter der Ölschicht im Öler sammelt wegzubringen?


    Gruß, Gerald :wink:

    Zwisch'n Soizburg und Bod Ischl ....

  • Hallo Gerald.


    Ja, natürlich. :wink: Ich hatte das nicht extra geschrieben.


    Wenn ich unten die Schraube aufdrehe kommen zwei, drei Tropfen Wasser und dann das unverbrauchte Öl.


    Hp1
    Bastian

    ich dampfe, du dampfst, er/sie/es dampft, wir dampfen, ihr dampft, sie dampfen

  • Hallo Bastian,


    ich hatte/habe bei meinen Regner Lokomotiven auch hin und wieder dieses Problem.
    1)
    Ich habe "vorab" erst mal getestet, ob die Zylinder das Öl richtig ansaugen.
    Das heißt, ich habe den Öler aufgefüllt und die Lokomotive etwas hin und her bewegt. Dabei sieht man gut, ob Öl in die Dampfleitung gezogen wird.
    Im Normalfall sollte das Öl angesaugt werden. Das solltest DU auf jedem Fall mal sicherstellen!!!


    2)
    Ich benutze überwiegend das REGNER Heißdampföl. Wenn ich meine Maschinen aber in der kalten Jahreszeit laufen lasse, kommt es oft zu dem Problem, welches du angeschrieben hast.
    Benutze ich jedoch das "ASTER Dampföl", bleibt dieses Problem aus.


    Darum habe ich die Vermutung, dass es mit der Viskosität des Öles zu tun hat.
    Diese ist Temperaturabhängig ( Je tiefer die Temp. ,desto zähflüssiger ist das Öl).
    Das Regner Öl ist sehr viel viskoser als das Aster Öl.


    Gruß Chris

  • Hallo Chris!


    Mit „hin und her“ Bewegung geht das nicht!!! :S :F01:
    Du solltest lesen, was darüber Thomas geschrieben hat (die erste Reihen der Thread)! :BT


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

  • Hallo Pal,


    natürlich ist mir bewusst, wie ein Verdrängungsöler funktioniert. :mrgreen:
    Was ich meinte war:


    Ich fülle den Öler vor jeder Fahrt "Vollständig" mit Öl auf. Bis zur Oberkante!!
    Danach bewege ich die Maschine einige cm hin und her. Dabei werden einige "Tröpfchen" Öl von den Zylindern angezogen.
    Danach erst schraube ich den Deckel auf den Öler und nehme die Maschine in Betrieb.


    DANN im Betriebszustand tritt das uns allen bekannte Verdrängerprinzip ein :thumbup:
    Ich wollte Bastian damit nur sagen:


    WENN in deiner Lok alle Verschraubungen der Rohrsysteme ( Überhitzerschlange usw. ) DICHT sind, saugt die Maschine das Öl an, da durch die Kolbenbewegung ein leichter Unterdruck entsteht.
    IST das nicht der Fall, kann es unter Umständen sein, dass eine Verschraubung lose ist und Luft angezogen wird. In diesem Fall ist die Funktion des Ölers grundsätzlich beeinträchtigt. Mit dem hin und her schieben kannst du also einfach und schnell testen, ob im Rohrsystem alles OK ist.
    Bastian
    Teste im kalten Zustand einfach mal aus, ob die Zylinder Öl ansaugen oder nicht.
    Wenn sie NICHT ansaugen reden wir weiter.


    Ich schreibe das hier, weil es bei einer meiner Regner Lokomotiven vorgekommen ist.
    Der Öler hat einfach nicht mehr funktioniert.
    Gruß Chris

  • Hallo zusammen.


    Ich möchte nur ein kurzes Lebenszeichen geben und Eure Ratschläge nicht wochenlang unkommentiert stehen lassen. Vielen Dank für Eure Hilfe.


    Im Moment habe ich leider wenig Zeit für unser Hobby aber wenn es weiter geht werde ich mich auf jeden Fall melden. Ich denke, bis dahin werde ich auch noch einen Versuch mit Olivenöl machen. Ich habe nämlich irgendwo gelesen, dass die Maschinen auch mit temperaturbeständigem Speiseöl laufen und da es wesentlich dünnflüssiger als Heißdampföl ist wäre damit auch das Problem der Viskosität behandelt.


    Oder ist von dem Betrieb mit Speiseöl abzuraten?


    Viele Grüße sendet
    Bastian

    ich dampfe, du dampfst, er/sie/es dampft, wir dampfen, ihr dampft, sie dampfen

  • Hallo Bastian
    Fahren mit frischem Olivenöl ist vielleicht nicht so schlimm, aber du müsstest die Dampfmaschine der Lok, innen nach dem Betreiben so waschen, wie die Bratpfanne nach dem Braten, denn böse sind die über,-erhitzten an der Luft langsam verharzenden Rückstände. Also nicht anzuraten, wenn du nur jeden 3 oder 4 Sonntag fährst. Loks mit Metall-Schieber, würde ich nur mit Heissdampföl betreiben. Wenn du nicht "Teflonfahrer" bist, brauchst du das Öl zum Abdichten.
    Wenn die Lok gut fährt, dann mach dir keine Gedanken um den Öler.


    L. G. Wolfgang F. K.

    L.G. Wolfgang Franz K.