Bayrische S 3/6 als Kohlelok

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dampffreunde,


    ich habe mir ein neues Projekt vorgenommen, den Umbau einer S 3/6 auf Kohlefeuerung.
    Vor einiger Zeit wurde hier eine S 3/6 angeboten und ich habe diese ohne Kessel und Gastank gekauft.
    Ja, einige werden Fragen was mit der Turbinenlok wird, die muß warten und kommt anschließend dran.
    Also, die Aufgabe ist den Kohlekessel dazu zu bauen und ev. die Umrüstung auf Flachschiebersteuerung.


    Nach erster Begutachtung habe ich festgestellt das der linke Kurbelzapfen locker ist und die Befestigungsschraube fehlt.



    Den Kurbelzapfen habe ich mit LOCTITE eingeklebt, eine Schraube war auch schnell gemacht.
    Leider hat der anschließende Drucklufttest die Räder nicht bewegt.
    Als ich dann den Zylinderdeckel abgeschraubt habe war es mir klar, ich habe schon eine Teflonausführung vor mir.
    Der anschließende Test mit angewärmten Zylindern ist sehr gut verlaufen, ich mußte nichts einstellen.
    Beeindruckend ist für mich die Kraft die aus den 14 mm Teflonkolben rausgeholt wird, schon bei 2 Bar lassen sich die Räder
    fast nicht anhalten.
    Also kann der Umbau auf Flachschieber entfallen besser wird es dadurch nicht werden.

  • Hallo Andy, sieht nach einer sehr schönen Lok aus, kannst du mal Totalbilder zeigen?
    Mit Projekte ist es mal so, dass sie lange dauern, zB. meinen Tanklager (Spur Z...) habe ich auch 2 Jahre lang gebaut, mit langen Pausen, bis es fertig wurde :)
    Und natürlich weiter berichten, wie der Kessel gebaut wird!
    Vielen Dank und alles Gute:

    LG Zoltan
    Somestaler Eisenbahn-Aktiengesellschaft
    BW Traktion Langkatzenhofen
    SzvVT - Szamosvölgyi Vaspálya Társaság
    877_2015080444_bahnhofhosszumacskasvontatasitelepkicsi.jpg
    http://www.lokteam.at/

  • Hallo Andy


    Viel Spass bei deinem neuen Projekt. Freue mich auf Bilder vom Umbau, speziell auch vom Kesselbau. Wirst du wieder eine seitliche Feuerung realisieren?
    Gibt es eigentlich auch Kohleloks die durch eine oben angebrachte Öffnung befeuerbar sind? Habe mir schon mehrmals solches durch den Kopf gehen lassen...einfach Dach abnehmen obenliegende Feuertür öffnen und Kohlen versenken...


    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Zoltan,
    leider ist die Lok derzeit demontiert daher gibt es jetzt keine Totalbilder aber die kommen später.


    Christoph,


    ja das habe ich schon gesehen, bei diesem Projekt aber nicht realisierbar da ich einen "trockenen" Kessel bauen muß.
    Die spärlichen Platzverhältnisse lassen mir keine andere Wahl denn ich würde bei Feuerung von oben wertvolle Heizfläche
    verlieren.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dampffreunde,


    gestern habe ich die Lok komplett bis auf den Rahmen demontiert.



    Leider hat man, aus welchen Gründen auch immer, den Rahmen ausgefräst. Zugegeben, das ist im nichtsichtbaren Bereich,
    da ja die Zylinderblenden alles verdecken.



    Dann habe ich noch gesehen dass der Rahmen gebrochen ist, den werde ich wohl zusätzlich versteifen müssen.
    Da die Lok aber sowieso Gewicht braucht (gelernt von Georg) werde ich dafür ein Frästeil herstellen.


  • Hallo Andy,
    und ein Rahmen-Neubau......... :GR ? Für Dich doch kein Problem!
    Gruß,
    Reinhold

    ....und immer 'ne handbreit Wasser über der Feuerbüchse!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Dr.B


    und ein Rahmen-Neubau......... :GR ? Für Dich doch kein Problem!


    Hallo Dampffreunde,
    es geht stetig weiter:



    Die Bruchstelle ist repariert, ein Rahmenneubau lohnt hier nicht, Konstruktion und Planung sind sehr aufwendig, ich möchte möglichst schnell ein Ergebnis erzielen.




    Die Teile für den Kessel werden jetzt bearbeitet.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dampffreunde,
    auch bei mir geht es weiter, die Kesselteile sind fertig.



    Sehr heikel war die Rahmenfräsung, hat weh getan.




    Einpassen der Grundplatte die den Rost aufnimmt.




    Aufsetzen der Rostplatte.





    Kessel und Rost müssen nun noch zusammengebaut werden.




    Hier bin ich von der seitlichen Kohlebeschickung abgekommen denn es ist genug Platz, das Dach läßt sich leicht
    per Magnetverschluss abnehmen und ich habe gleichzeitig eine Falschluftreglung.


    Die Klappe war auch so ein Ding.
    1. Klappe außen, Scharnier unten, es klemmen sich kleine Kohleteilchen ein.
    2. Klappe außen, Scharnier oben, man sieht nichts.
    3. Klappe innen, Scharnier unten, Klappe drückt ins Kohlebett.
    4. Klappe innen, Scharnier oben, stört nicht und die beste Lösung (viel Hirnschmalz war notwendig)



    Der schwierigste Teil ist damit (fast) erledigt, alles andere ist Fleißarbeit.

  • Hallo Andi


    Interessante Bilder die du hier zeigst. Meine Fragen dazu sind: Liegt der Rost flach auf der Grundplatte auf oder ist er einwenig erhöht? Wird er an der Feuerbüchse fixiert und wohin gelangt die Asche? Wie stellst du dir die Reinigung vom Rost vor? Wieso Löcher im Feuerschirm? Wie wird die sich nach Innen öffnende Feuertüre bedient?
    Entschuldige die vielen Fragen, mich interessiert die Bauart.
    Weiterhin gutes Gelingen und hoffentlich bald weitere Bilder.


    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dampffreunde,
    also , die Rostplatte sitzt auf der Grundplatte direkt auf, ist aber ausgefräst damit ca. 1 cm Abstand zum Kohlebett entsteht.
    Ich habe darauf geachtet dass der orginale Rahmen nicht zu heiß wird, das gusseiserne Material hat einen niedrigen Schmelpunkt.



    Der Öffnungsmechanismus wird etwa so realisiert, ich habe das auch schon im Versuch getestet.




    Diese Rückwand wird nicht eingelötet. Sie ist mit 4 Schrauben leicht abzubauen, dann kann man die erkaltete Asche rausziehen oder absaugen.
    Für eine Konstruktion mit herrauszieh- oder klappbaren Rost ist zu wenig Platz.
    Durch die Löcher im Feuerschirm soll die Hitze besser in Richtung Kesselrohre gelangen.

  • Alles klar, ich freue mich auf den weiteren Baufortschritt. Die Rostplatte würde ich mit minimstem Abstand zur Grundplatte montieren dann könnte auch viel weniger Wärme zur Grundplatte / Rahmen abwandern. Du wirst an der ferngesteuerten Feuertüre Freude haben, es erleichtert die Feuerbeschickung ungemein.
    Was ist das für ein Typ Servo? Masse?


    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dampffreunde,
    heute habe ich den heiklen Teil (Einpassen des Kessel's) abgeschlossen.
    Hier die Bilder:








    Ob das was ich da so baue auch funktioniert weiß ich noch nicht, es hat ja bisher niemand so gemacht, aber es ist alles
    theoretisch durchdacht und sollte hoffentlich auch funktionieren.

  • Ich bewundere Deine handwerklichen Fähigkeiten!!!
    Sehr schön!! :B :B :B
    Das was Du hier zeigst ist sicher eine der schwierigsten Etappen im Dampfmodellbau.
    Ich hoffe sehr, dass alles so funktioniert wie es soll.
    Danke für den tollen Baubericht!
    Gruß Chris

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dampffreunde,


    gestern wurden die Amaturen für den Kessel eingepasst.


    Heute habe ich den Kessel komplett zusammengelötet, dazu habe ich etwa 3 Std. benötigt.
    Abschließend das Zitronesäurebad.



    Das so eine komplexe Lötarbeit den Kessel beim ersten Mal abdichtet ist eher unwahrscheinlich, erfahrungsgemäß muß man 2 - 3 Mal nachlöten...
    wir werden sehen.