BR64 in Spur 2

  • Hallo Günter!
    War das die Wasserdruckprobe?
    Um undichte Stellen am verlöteten Kessel zu finden, fülle ich den mit ca 1bar Luft und stelle ihn in einen Eimer mit Wasser, die Blasenbildung zeigt genau das Leck.
    Wie früher mit den Fahrradschläuchen...
    Viel Erfolg beim löten, saubere Arbeit übrigens!

    Viele Grüße
    Manfred R.

  • Hallo Dampffreunde


    nach nun fast 3 Monaten nicht ganz freiwilliger Ruhe (Krankenhausaufenthalt) möchte ich mal wieder etwas von mir hören lassen.
    Also, der Kessel ist nun dicht; Ich habe den gesamten Bodenring mit einem zusätzlichen Blech abgedeckt und verlötet.
    Interessant ist, dass die undichten Stellen dort waren, wo der Bodenring (3mm Cu) mit dem Feuerbüchsenblech verbunden ist, und nicht in den Ecken, wo ja "Luft" war. Ich kann nur Ursachen vermuten. (Fremdkörper vom Glasperlenstrahlen, unsauberer Arbeitstisch o.Ä.) Zum Löten selbst habe ich die Erfahrung gemacht, dass Wärmeisolierung beim Löten (I-Tong Steine) die besten Ergebnisse bringt.
    Insgesamt hat die 64er weiter Form angenommen, das Führerhaus ist im Groben fertig.
    Die nachfolgenden Bilder zeigen den Baufortschritt.



    Vordringlich werde ich nun den Kessel mit den nötigen Armaturen in Angriff nehmen und versuchen, noch in diesem Jahr damit Dampf zu erzeugen.


    Günter

  • Hallo Günter,


    saubere Arbeit. Die Lok ist ja jetzt schon ein Schmuckstück.
    Mal eine Frage vom Laien. Ist die Rauchkammer ein massives Stück Messing und nur bis zum Schornstein ausgedreht?

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Reinhold, hallo Michael


    danke für die Blumen. Ich bemühe mich, analog so gut als möglich zu bauen.
    Michael: Die Rauchkammer ist ein Stück MS-Rohr, hat jeweils ein Drehteil für die Tür und eines zur Aufnahme des Kessels. Die Aufnahme für den Speisewasser-Vorwärmer ist eine feilarbeit.


    Gruß


    Günter

  • Hallo Schienendampfer


    mit der BR64 ist es ein wenig weiter gegangen.
    Da mein Kessel "echte Dome" hat, mußte ich für den Außenkessel nochmals Dome anfertigen. Der Außenkessel muß aus den angeführten Gründen aus zwei Teilen bestehen, d.h. der Kessel ist in der horizontalen geteilt. Die Dome bestehen aus einem Messingrohr und die Domhauben sind Drehteile.
    Weiter entstanden ist der Rost.
    Als nächstes werde ich den Hilfsbläser ferig bauen ( Düse und Zuleitung). Der Regler für den Hilfsbläser ist fertig, die Leitung zur Düse in der Rauchkammer habe ich durch den Kessel geführt, damit aus der Düse möglichst Dampf statt Wasser kommt. Diese Arbeiten hoffe ich noch diesen Monat fertig stellen zu können, sodass einem ersten Anheizen nichts im Wege steht.
    Über das bisher entstandene "Werk" sollen nachfolgende Bilder zeigen.



    Das Bauen in Spur 2 ist eine ganz andere Baustelle gegen über Spur 1. Da ist Platz für Servo´s und Sonstiges ohne dass man da groß grübeln muß, wo bau ich das Teil hin.
    So, das wars für heute, ich hoffe bald einen Kessel mit Dampffahne (aus der richtigen Öffnung) zeigen zu können.


    Beste Grüße


    Günter

  • Günter,


    es ist immer wieder schön, die Fortschritte an Deinem Werk mit zu bekommen, vielen Dank !
    Und natürlich bin auch ich sehr gespannt, die Dampffahne aus der richtigen Öffnung entweichen zu sehen :wink:
    Viel Erfolg und Freude bei der weiteren Fertigstellung wünscht Dir
    Tobias

  • Hallo Schienendampfer


    die BR64 ist auf dem Weg zur ferigen Lok wieder ein Trippelschrittchen weiter gekommen.
    Zunächst habe ich die Feuerlochtür mit einem "Fenster" versehen, um das Feuer besser kontrollieren zu können.
    Die Öfnung ist mit einer Glimmerscheibe versehen. Mal sehen, ob dies im Betrieb Vorteile bringt.



    Rechts oben ist die Armatur zu sehen, die den Regler für den Hilfsbläser mit dem durch den Kessel führenden Rohr verbindet.
    Schon in der Planung der Lok habe ich vorgesehen, den Kessel mit Überhitzerrohren zu versehen.
    Dies habe ich nun in die Tat umgesetzt. Etliche Gedanken waren nötig, um eine Verbindung der beiden Rohre, die für die Dampfumkehr nötig sind, zu realisieren.
    Hier die Zeichnung für dieses Verbindungsteil.

    Die Herstellung dieses Teiles:
    Grundmaterial eine Cu-Platte 3mm starkt, hier habe ich den Dampfkanal, wie in der Zeichnung zu sehen, mit einem 2mm Fräser 2mm tief eingefräst, wobei ich die Rundung ( 180° Bogen) auf dem Teilaparat gemacht habe. Dieses "Unterteil habe ich gleich für 2 Bögen gefertigt. Das Oberteil besteht auf einem Cu-Blech 1,5mmstark. Vor dem Verlöten habe ich beide Teile mit 1mm Cu-Nieten verbunden.

    Nach dem Verlöten (hart) habe ich die beiden benötigten Bögen mit der Säge getrennt und auf einer Seite die nun entstandene quatratische Öffnung 3mm tief auf 3mm aufgebohrt und dann die beiden Rohre eingelötet.Anschließend habe ich diese Enden in die nötige Form gefeilt.

    Etwas Kopfzerbrechen machte mir die Forderung, die Rohre für eine eventuelle Reinigung ausbauen zu können, ohne die Rauchkammer vom Kessel trennen zu müssen. Aus diesen Überlegungen entstand die nachfolgend gezeigte Konstruktion. Leider konnte meine Anforderung an eine möglichst hindernissfreie Dampfströmung, auch aus Platzgründen, nicht ganz erfüllt werden. Über die selbst angefertigten Rohrbögen habe ich an anderer Stelle berichtet.



    Für das erste Anheizen muss ich mir noch ein provisorische Gestell bauen, damit ich den Kessel ohne Lokrahmen anheizen kann.
    Bei dieser Gelegenehit werde ich die Temperatur am Ausgang der Überhitzerrohe messen. Ich hoffe, dass die "Rohrschlosserei" nicht umsonst war.
    Da ich mit Kohle heize, muss dies im Freien geschehen und dazu läd das derzeitige Wetter gar nicht ein.
    Ich hoffe aber, dass ich noch in diesem Jahr dem Kessel eine ordentliche Dampffahne entlocken kann.


    Mit dampfenden Grüßen


    Günter

  • Hallo Günter,


    das sieht sehr vielversprechend aus. :B :B


    Eine Frage treibt mich aber um. Warum hast Du die Dampfrohre in der gezeigten Weise ineinander gesteckt?
    So wie ich das kenne, sollte das in Strömungsrichtung "hinten" liegende Rohr über das hintere Ende des "vorderen" fassen, um eine Prallkante für das strömende Medium - und damit Wirbelwiderstände - zu vermeiden.


    Es ist zwar oft zu hören, dass "das" in den kleinen Maßstäben unerheblich sei, ich bin aber aufgrund meiner Erfahrungen mit Dampfmaschinen der Meinung, dass das genaue Gegenteil der Fall ist.


    Viele Grüße
    Dietrich

  • Hallo Günter


    Danke für die Bilder und die Erklärung dazu. Damit bist Du dem Original viel näher als allgemein üblich. Meine Rohrverbindungen mache ich meistens so wie Du sie an der Seite der Zylinder hast, wieso nicht auch an der Kesselseite? Bedingung ist dass sich die inneren Rohre im äusseren Rohr berühren um keine Prallkante entstehen zu lassen, wie es Dietrich beschreibt.
    Weiterhin viel Erfolg!


    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Dietrich, hallo Christoph


    zunächst Danke für eure Komentare.
    Dietrich: Deine Anmerkung verstehe ich nicht, deshalb hier meine Erklärung.
    Der Dampf strömt vom Regler kommend in die flanschartike Armatur. Dort teilt sich der Dampf in die zwei Rohre und strömt nun in den beiden oberen Rohre in Richtung Feuerbüchse, kehrt dort in dem gezeigten Teil um und wird dann in die zweite Armatur (gleiche Form wie oben) zusammengeführt und geht dann zu den Zylindern.
    Warum das ganze so ist: Zwischen Kessel und Schornstein ist nur ein geringer Abstand in Längsrichtung ca. 15mm. Da ist keine Verschraubung und ein Rohrbogen dazu unter zu bringen. Wenn ich bei der Konstruktion gewußt hätte, dass die Überhitzerrohre einen erheblichen Vorteil bringen würden, dann hätte ich den Regler nicht im Scheitel des Kessels untergebracht.
    Jetzt habe ich die Möglichkeit, das ganze zu testen, wenns nichts bringt, ist das Ganze gleich ausgebaut. Wenns was bringt, werde ich versuchen, die zweite Armatur in Richtung Zylinder weg zu lassen und je ein Rohr direkt zum Zylinder zu führen um wenigstens dort eine ungestörtere Strömung zu ermöglichen.


    Mit nachdenklichen Grüßen


    Günter


    Nachtrag: Christoph, ich habe gerade nochmals Deinen Beitrag gelesen und glaube jetzt, was ihr meint; Die zusammen gesteckten Rohre ergeben keine Prallkante, denn dort, wo ich über das 3mm Rohr ein 4mm übergeschoben habe, ist zwischen den 3mm Rohren kein Abstand, das Gleiche gilt für die beiden Bögen.

  • Hallo Günter,


    könntest Du das Bild welches unter „dünne Kupferrohre verbinden“ zum allgemeinen Verständnis hier auch einstellen? Es zeigt den Blick in Deine Rauchkammer und erklärt viele aufkommende Fragen.


    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Andy,


    die Rohre gehen nur durch den Kessel bis 5mm vor der Feuerbüchse. Ich hoffe, dass das auch so was bringt.


    Christoph; anbei eine Zeichnung (Photo vom Monitor bzw. Ausdruck).


    Beste Grüße


    Günter


  • Hallo Günter,


    der Überhitzer ist sehr vorbildgerecht ausgeführt. Auch die gebördelten Rohre sind eine tolle Sache.
    Die Umkehrenden müssten so ausgeführt wie Du es gemacht hast der Hitze in der Feuerbüchse standhalten. Wobei ich mir da nicht sicher bin. Je nach Feueranfachung könnten die Enden zu glühen beginnen. Deswegen kühlen mit Dampf. Den Regler hinter den Überhitzer zu setzen wurde beim Vorbild deshalb gemacht um genau dies zu erreichen. Im Falle eines Wasserreißens auch gut um ein Durchgallopieren der Dampfmaschine zu vermeiden. Die hältst in dem Fall wenn der Regler vor den Überhitzern sitzt nicht mehr, da die Verdampfung in den Überhitzerelemten so lange anhält bis das mitgerissene Wasser verdampf ist. Beim Vorbild gab es da verherende Triebwerksschäden wenn der Wasserstand zu hoch war. Im Modell sollte da nicht viel passieren. Das Davongallopieren kann aber trotzdem aufkommen. Da kommt dann schnell Schnappatmung auf wenn das Modell trotz geschlossenem Regler beschleunigt.


    Beste Grüße,


    Marco

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Günter

    Hallo Andy,


    die Rohre gehen nur durch den Kessel bis 5mm vor der Feuerbüchse. Ich hoffe, dass das auch so was bringt.


    Hallo Günter,
    dann ist es ok, Kupferrohre die durch die Feuerbüchse verlaufen brennen mit der Zeit weg. Hier immer Edelstahl verwenden oder zumindest
    ein Schutzrohr aus Edelstahl drüberziehen.
    Die Wirkungsweise Deiner Konstruktion stellst Du ja schon selber in Frage, aber Du wirst es herrausfinden. Ich persönlich glaube nicht das es
    was bringt.
    Was funktioniert weiß ich aus Erfahrung aber, Edelstahlrohr durch die Feuerbüchse (wenn Platz im Ring) !

  • Hallo Marcon


    zunächst besten Dank für deine Komentare und auch dafür, dass dir meine Bögen gefallen.
    Nun zu meinem Dampferzeuger; Eine Überhitzung der "Überhitzerrohre" meine ich ist aus folgenden Gründen nicht erwarten zu müssen. Zunächst gebe ich mir beim Bau des Regler nicht sonderlich viel Mühe um eine vollständige Dichtheit zu erreichen. Deshalb ist immer ein klein wenig Dampf in der Leitung, was auch die Zylinder anwärmt. Ein unkontrolliertes Anfahren der Lok erreicht der gewissenhafte Lokführer in dem er die Steuerung mittig auslegt und die Bremse anzieht. Weiterhin geschieht bei mir ein kräftiges Anfachen des Feuers erst dann, wenn der Regler geöffnet wird und somit Dampf in den Überhitzerrohren ist.
    Bezüglich "Regler nach der Überhitzung" ist mir komplett neu. Bei den Loks, die ich bisher als Modell gebaut habe bzw. im Bau befindlich, ist der Regler vor den Überhitzerrohren im Reglerdom. Auch dies habe ich bei meiner 01 und der 64er so gemacht, der Regler bezieht den Dampf aus dem Dom, weit über der Wasserlinie, sodass ein Wasserreisen fast ausgeschlossen ist.
    Mich würde sehr interessieren, bei welchen Baureihen der Regler nach den Überhitzerrohren angeordnet ist.


    Andy; Ein Überhitzerrohr aus Edelstahl, das dierekt in die Feuerbüchse ragt, habe ich mir auch überlegt. Da dies aber für Reinigungsarbeiten nur durch die Feuertür heraus zu nemen wäre, scheidet dies bei der 64er aus. Da müßte ich die Führerkabine vollkommen abbauen. Bei der 01er habe ich schon mal daran gedacht, dies dort nach zu rüsten.
    Zum Schluß ein herzliches Dankeschön für Eure Kommentare.


    Beste Grüße


    Günter

  • Hallo!


    Günter, tolle Arbeit die du hier zeigst - es macht Freude deine Bilder anzusehen und dabei immer 1-2 Details mitzunehmen die man selbst mal brauchen könnte. Bitte weiter so!
    Deinen letzten Absatz an Andy kann ich aber nicht ganz nachvollziehen. Wieso sollte ein Edelstahlüberhitzer nur durch die Feuertür auszubauen sein? Denkst du nicht, dass deine in Kupfer gebaute Lösung auch in Edelstahl funktioniert? Einfach bisschen länger machen - das wars. Die Umkehrstücke sollten sich doch in Edelstahl auch fertigen lassen und Hartlöten lässt sich das im Normalfall ja auch. Wo ist mein Denkfehler?
    Ich bin aber gespannt auf die Ergebnisse deiner jetzigen Ausführung - im Original sah es ja auch nicht anders aus. Ob es überhaupt "nötig" wäre das Rohr auch durch die Box zu führen? Die heißen Rauchgase ziehen ja sowieso durch die Rauchrohre, das müsste doch ausreichen...


    @ Marco: welche Loks haben bitte den Regler nach den Überhitzerelementen? Ich kenne es nur anders herum. Sprich; Regler -> Überhitzer. Bei deiner Variante würde ja immer der volle Dampfdruck an den Überhitzerelementen samt Sammelkasten anstehen.
    Und was ich mich noch mehr Frage: wo sitzt dann der Regler? :BT :GR


    Viele Grüße
    Manuel