BR64 in Spur 2

  • Hallo Manuel


    zunächst danke für die Blumen.
    Das mit dem Edelstahlrohr ist als U gedacht, zum einen Rohr Richtung Feuer und dann wieder zurück. Damit wäre eine längere Strecke des Rohres direkt dem Feuer ausgesetzt. Meine Variante in Edelstahl zu machen ist überlegenswert. Hier meine ich bei einigen Edelstahlsorten gelesen zu haben, dass diese nicht lötbar sind. Hättest Du da eine Quelle für 3mm Rohr (2mm innen) in Edelstahl und mit Ag lötbar?
    Für einen Tip wäre ich Dir dankbar.


    Beste Grüße


    Günter

  • Hallo Roland,


    liefert Reppingen überhaupt noch? Habe dem schon mehrere Mails gesendet, bräuchte einen Katalog, falls es da noch was gibt. Aber leider…keine Antwort…schade um die guten Produkte…



    Gruss, schöne Adventszeit und grosse Bögen um Corona


    Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Manuel,


    Zitat

    @ Marco: welche Loks haben bitte den Regler nach den Überhitzerelementen?


    z.B Einheitsloks die nach 1950 gebaut wurden. Die besitzen teilweise Heissdampfregler welcher dann im Dampfsammelkasten verbaut ist. Loks mit einem solchen Regler sprechen sofort auf Änderungen an da der Regler ja kurz vor dem Zylinder sitzt. Und wie Du richtig festgestellt hast liegt da auf den Überhitzern ständig Kesseldruck weshalb die nur von Kesselschweissern geschweisst werden dürfen. Es gibt im Dampfdom auch ein handbetätigtes Absperrventil falls doch mal etwas mit dem Heissdampfregler sein sollte oder ein Überhitzer undicht wird.


    Beste Grüße,


    Marco

  • Hallo liebe Schienendampfer


    nach langer Pause möchte ich euch mal wieder einen Überblick über den Baufortschritt meiner BR64 geben.

    Zunächst, der Kessel ist dicht, das Anheizen erfolgt wie gewohnt, mit Holzkohle mit Grillanzünder getränkt und dann Steinkohle.

    Der Kessel verhält sich gegenüber dem der BR01 etwas "gutmütiger", auch hat sich das eingebaute Fenster in der Feuerlochtür sehr bewährt. Ich kann nun das Feuer recht gut beurteilen, ohne die Tür zu öffnen.

    Wie schon beschrieben, habe ich "Überhitzerrohre" im Kessel eingebaut.

    Messungen, wie weit der Dampf damit überhitzt wird, werde ich noch vornehmen, bevor der Kessel mit dem Rest der Lok verheiratet wird.



    Weiter habe ich einen Aschekasten für die Lok fertig gestellt. Da der Rost des Kessels fast direkt auf dem Aschekasten aufliegt, habe ich zwei Luftklappen vorgesehen, die ich auch mit einem Servo bedienen möchte. Den Kasten entleeren kann ich, indem ich den Boden ausziehen kann, bedienbar von der Rückseite der Lok. Da der Rost direkt über der hinteren Treibachse liegt, werde ich, um die Achse und die Lager vor Asche zu schützen, ein geeignetes Blech anbringen.



    Eine weitere Aufgabe war und ist noch die Fertigung der Lampen, denn diese sollten mit echtem Glas versehen werden.

    Da ich, wie schon beschrieben, an ein Paket Dia-Rähmchen gekommen bin, sollten diese Gläser (o,8mm dick) für die Lampen verwendet werden.

    Ich habe diese Gläser zu Quadraten auf ca. 10 x 10mm zugeschnitten, dann mit zweiseitigem Klebeband auf einen Messing-Rundstab mit 10mm Durchmesser geklebt und dann auf dem Tellerschleifer zu einem runden Glas geschliffen. Das ging unerwartet gut.

    Die Lampen für die Lok sind im Rohbau fertig. Als Leuchtmittel verwende ich DUO-LED (warmweiß/rot/diffus).

    Als Reflektor und als weißer Hintergrund verwende ich, wie schon bei der 01er, ein Teflon-Drehteil.



    Erhebliche Zeit beanspruchte die Arbeit am PC um die, bei der 64er erheblichen Armaturen zu zeichnen, denn außer Luft - und - Wasserpumpe habe ich keinen Lieferanten für die restlichen Armaturen gefunden.

    Bei der Auswahl des Maßstabes für die 64er habe ich nicht bedacht, dass bei dieser Größe die Details so wichtig für das gesamte Erscheinungsbild sind.

    Ich hoffe, dass ich euch nun in kürzeren Abständen über den Baufortschritt berichten kann.


    Herzliche Grüße


    Günter

  • Hallo Günter!

    Die Lampengehäuse sind gut geworden. ich vermute, die sind 2-teilig, also Fuß gefräst und Gehäuse gedreht?

    Schön, daß es bei Deiner 64er weitergeht.

    Viele Grüße
    Manfred R.

  • Hallo Günter,


    auch ich verfolge den Bau Deiner 64er und freue mich immer, wenn es Neues gibt.


    Zu dem Überhitzer habe ich eine Frage: Wie stellst Du es an, den Effekt zu messen?


    Misst Du die Temperatur mit einem Infrarot-Temperaturmessgerät in der Rauchkammer

    an den beiden Stellen (Anfang und Ende der Überhitzerrohre) und die Temperaturdifferenz

    zeigt an, wie viel der Überhitzer bringt?


    Vielen Dank für Deine Bilder und Beschreibungen!


    Gruß,


    Uwe

    Wer das lesen kann hat wirklich gute Augen !

  • hallo Uwe,


    ich möchte wie folgt vorgehen:

    Bevor der Kessel mit der Lok verheiratet wird, heize ich den Kessel an.

    Bei Betriebsdruck (3bar), was ca. 140°C entspricht, messe ich die Dampftemperatur an den Zuleitungen zu den Zylindern.

    Da kann ich absehen, ob da die Temperatur höher als die Dampftemperatur bei 3bar ist.

    Wie das Spiel ausgeht, werde ich hier noch berichten, vieleicht habe ich über Ostern Zeit dafür.


    Gruß

    Günter

  • Hallo Dampffreunde


    hier ein kurzes Lebenszeichen.

    Derzeit ist die BR64 total zerlegt, größtenteils mit Glasperlen gestrahlt und vorbereitet zum Lackieren.

    Ich möchte aber alles möglichst in einem Zug erledigen, und hier war der Speisewasser-Vorwärmer mit der dazugehörigen Abdeckung eine besondere Baustelle.

    Hierzu benötigt man manchmal Teile, die es nicht zu kaufen gibt, z.B. Schrauben 6-kant 1,4mm und 5mm lang.

    Also selber machen, bzw. kürzen. Die Bilder sollen zeigen, wie ich es gemacht habe.




    Ein kleiner Vorgeschmack auf die noch bevorstehenden Arbeiten der "Verrohrung". Da möchte ich, bzw. muss ich noch einiges Tun.

    Das Schöne bei einer Spur 2 Lok ist, dass man viele Details anbauen kann, aber es bedeutet auch einen erheblich mehr Aufwand.



    Aber zunächst hat das Lackieren, der Zusammenbau und der erste Betrieb mit Dampf, Vorrang.


    Mit kohlegefeuerten Grüßen


    Günter

  • Günter,

    besteht eine Chance, das Dein Kunstwerk bis Oktober fertig bzw betriebsbereit sein kann, um am EDT teilzunehmen ?

    Das wäre schon super

    begeisterte Grüße

    Tobias


    PS natürlich ist nicht nur Deine 64 eingeladen....Du darfst auch kommen ^^ !

  • Hallo Tobias


    da sehe ich realistisch noch kein Land. Die Lok wird bis zum Treffen vielleicht rollen können, aber nur mit fremder Hilfe.

    Es ist einfach noch zu viel, was zu tun ist. Auch möchte ich nicht mit einem halbfertigen Projekt an die Öffentlichkeit.

    Mal sehen, was ich bis zum Treffen noch machen kann.. vieleicht.


    Herzliche Grüße


    Günter

  • Hallo liebe Schienendampfer


    mit meiner BR64 ist es in den vergangenen Wochen weiter gegangen, mit einigen Kleinigkeiten, die äußerlich wenig in Erscheinung treten, aber viel Arbeit machen.

    Zunächst zum Antrieb (Kolben Zylinder und Schieber):

    Mit den Kolben aus Teflon war ich nie ganz glücklich. Woran es lag, am Material, an meinen unzulänglichen Fähigkeiten oder an meinen Ansprüchen, weis ich nicht. Ich habe mich intensiv mit den neuen Kunststoffen auseinander gesetzt und mir einen Kolben mit Kolbenringen aus "Iglidur X" ausgedacht.

    Dieses Material ist bis 280° stabil, hat eine sehr geringe Wärmeausdehnung und läßt sich sehr gut bearbeiten. Die Kolbenringe sind mit O-Ringen unterstützt.

    Daraus ergibt sich, dass ein sehr genaues Arbeiten nötig ist.

    Den Aufbau des Kolbens anhand meiner Zeichnung sowie die fertigen Kolben erseht ihr hier.


    Bildschirmphoto meiner Zeichnung des Kolbens


    Kolben mit O-Ringen Kolben mit O-Ringen und Kolbenringen


    Erste Tests mit Druckluft verliefen Erfolg Versprechend, Tests mit Dampf stehen bevor.

    Bezüglich O-Ringen habe ich einen Lieferanten entdeckt, der einen O-Ring Rechner online anbietet. Da ist zu sehen, was bei der Verwendung von O-Ringen alles zu beachten ist. Jedenfalls für mich war da einiges neu.


    Hier der Link: https://www.hp-dichtungen.de/pages/o-ring-rechner


    Auch die Flachschieber habe ich aus Iglidur X angefertigt. Die beiden folgenden Bilder zeigen das erste Muster. Ans Photografieren habe ich erst gedacht, als die Schieber eingebaut waren.


          


    Die Schieber habe ich aus Rundmaterial 25mm gefertigt. Die Dichtfläche habe ich gesondert plan geschliffen.


    Weiter ging es mit dem Gegenteil des Antriebes, den Bremsen. Die Bremsklötze habe ich aus aus einem dickwandigen MS-Rohr (60 x 80mm) auf der Drehbank bearbeitet. ( Konturen) Der Rest erfolgte auf der Fräse mit Hilfe des Teilapparates. Die Bilder machen den Werdegang ersichtlich.


    Das Rohmaterial


    Das Bearbeiten in der Fräse

    Nach diesem Bearbeitungsschritt habe ich aus dem Ring die einzelnen Bremsbacken mit der Säge herausgetrennt und den Bereich um die Bohrung verrundet. Die nötigen sechs Bremshebel habe ich auch gleich mit gebaut.



    Die Betätigung der Bremsen erfolgt mit einem Servo und einem Excenter, damit Kraft vom Servigetriebe genommen wird.

    Das gesamte Bremsgestänge muss ich noch herstellen.



    Ich hoffe, dass das Ergebnis der Tests mit Dampf, ich nehme dazu einen alten Stuart Kessel, positiv aus fällt, sodass ich (hoffentlich) noch in diesem Jahr die Lok auf meinem Prüfstand ausgiebig testen kann.

    Hierüber werde ich dann hier berichten.


    Mit dampfenden Grüßen


    Günter

  • Hallo Schienendampffreunde


    heute hatte ich endlich Zeit und Gelegenheit, meine BR64 mit den neu entworfenen Triebwerksteilen, Kolben und Schieber aus iglidur x, zu testen.

    Als Dampfspender diente ein alter Stuart-Kessel mit Spiritusfeuerung.


    Testaufbau


    Zu den Testergebnissen:

    Die Lok läuft einwandfrei vor, wie auch rückwärts. Bei warmen Zylindern (wenn Wasserspucken vorbei) dreht sie auf dem Prüfstand, der einen ganz ordentlichen Widerstand auf die Räder überträgt, bis zu einem Dampfdruck von unter 1bar fleißig weiter.

    Ein Reibungsunterschied der Kolben zwischen warmem und kaltem Zustand ist nicht spürbar. (Nicht wie bei Teflon)

    Ich bin jedenfalls mit den neuen Komponenten aus den neuen Kunststoffen vollauf zufrieden und froh, dass der ganze Aufwand nicht für die Katz war.

    Am Triebwerk habe ich in der Umsteuerung zwischen Servo und Mechanik einen "Stoßdämpfer" eingebaut, um das Servogetriebe etwas zu schonen.


    Gleichzeitig mit dem Dampftest habe ich meinen Prüfstand getestet.

    Als Vorbild diente mir der von Heinrich Schartner, einem herausragenden Dampfmodellbauer aus der Schweiz, gebaute Prüfstand.

    Der Prüfstand erlaubt eine Lok im Betrieb zu testen, mit einer Wirbelstrombremse zu belasten, die Zugkraft mittels einer Waage zu messen und die Geschwindigkeit, umgerechnet in den Modelmaßstab, an zu zeigen.

    Den Prüfstand habe ich mit dem Einverständnis und mit Hilfe von vielen nützlichen Tipps von "Heiti" gebaut, Heiri, hier nochmals herzlichen Dank.

    Wenn der Prüfstand fertig gebaut ist, es fehlen noch ein paar Kleinigkeiten, werde ich hierüber gesondert berichten.


    Vor der "Verheiratung von Fahrwerk und Kessel werde ich den Kessel,der mir ja schon etliche Schwierigkeiten bereitet hat,

    nochmals ausgiebig testen.


    Herzliche Grüße


    Günter

  • Hallo Schienendampffreunde


    hier noch ein "bewegter" Nachtrag zum Dampftest der BR64.

    Anmerkung: Das "schnarrende Geräusch" am Schluß des Filmes stammt von der Cu-Schiebe der Wirbelstrombremse.

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    Gruß


    Günter