Eb 3/5 ein neues Projekt

  • Hallo Kollegen,


    gestern geschah was nicht hätte passieren dürfen. Der Kolben löste sich auf der Kolbenstange. Das erste Mal dass ich Loctite überschätzte. Trotz optimaler Vorbereitung, es hält nicht. Die Wärme und die wechselnden Drücke lösten die Klebestelle. Nun steht die Lok. Am Freitag werden wir die Stangen induktiv hart verlöten. Ich hoffe dass danach immer noch ein einwandfreier Rundlauf gewährleistet ist. Mit neuen Kolben hoffe ich, dass es noch reicht bis Schramberg.


    Hans

  • Hallo Hans


    Wie viele schon geschrieben haben, man kann doch nicht nur lobhudelei betreiben. Du weisst was du geschaffen hast und das wird auch von den meisten sehr respektiert und man kommt auch ohne viele Worte aus.
    Eine Generalprobe ist ja genau für solche Fälle gedacht! Man hat noch genug Zeit bis es darauf ankommt!
    Einzig eine Frage, da ich auch Loctide verwende! Hast du die Kolbenstange nur verklebt oder ein Gewinde darauf und dies eingeklebt.


    Freue mich schon die Lok in Schramberg in Aktion zu sehen!


    Gruß
    Roland

  • Hallo Roland,


    bei dieser Lok habe ich zum ersten Mal die wirklich durchgehende Kolbenstange nachgebaut. Da gibt es kein Gewinde und die Stange zu trennen wäre das Ende des perfekten Rundlaufs in dieser Grösse. Also wurde der Kolben an seiner Position verklebt. Verstiften oder ähnliches würde die 3,5 mm starke Stange schwächen. Da wirken nämlich ansehnliche Kräfte. Neu wird jetzt an Position ein Bronce-Trägerstück mit Induktion hart aufgelötet. Das müsste halten und den Rundlauf nicht beeinträchtigen. Induktion deshalb weil so die kontrollierte Wärme ganz punktuell bleibt.
    Was ich zuwenig berücksichtigt habe ist, dass man ja mit Wärme das Loctite löst !


    Hans

  • Hallo Hans


    Ich habe auch schon verlötete Kolben gebaut. Nach dem löten hab ich sie dann auf der Maschine abgedreht. Damit sie anschließend rundlaufen.
    Aktuell sind meine Kolben zweiteilig, deshalb die Frage nach dem Gewinde, da ich dann Loctide als Sicherung der Kolbenplatte verwende.


    Ich hab auch noch etwas Arbeit bis Schramberg vor mir.


    Wir sehen uns.


    Gruß
    Roland

  • Hallo Wolfgang,


    danke für die Info. Da sieht man ja gerade die kritische Temperatur dass das nicht halten kann. Ich hätte das ja wissen müssen da ich seit Jahren mit Loctite arbeite. Ich habe zum ersten mal die richtig durchgehende Kolbenstange gemacht und dabei nicht allzuviel studiert.


    Hans

  • Hallo Hans,


    wobei die Tabelle von Wolfgang ja von gleicher Wärmeausdehnung bei Welle und Nabe ausgeht.
    Deine Materialpaarung könnte somit noch zusätzliche Probleme verursacht haben, wenn sich der Kolben stärker ausdehnt als die Welle und somit das Spaltmaß größer wird.


    Grüße, Gerd

  • Moin Hans,


    bevor Du nun die wildesten Sachen ausprobierst versuche doch einfach einen "Spannsatz", mit dem der Kolben auf der Kolbenstange "geklemmt" wird.


    Ich habe so etwas sowohl im Differential als auch an den Antriebskettenrädern des Sekundärtriebes meines 1:5 Dampf-Lkw verwendet und weil ich da zentrisch spannende genommen habe, kenne ich an den Stellen keine Probleme. Ich habe welche von MÄDLER verwendet, die es allerdings in den kleinen Größen wie Du sie brauchst nicht gibt, aber Du kannst Dich ja inspirieren lassen.
    Als gelerntem Werkzeugmacher sollte Dir die Umsetzung in kleine Dimensionen ja durchaus möglich sein.


    Ich drücke Dir die Daumen
    Dietrich

  • Guten Morgen Dietrich,


    diese Befestigung wurde von mir auch überlegt. Bei Kolbenstange 3,5 mm nicht einfach aber machbar. Aber mit diesen Temperaturen, den untersch. Ausdehnungen wie Gerd bemerkte, den abrupten Bewegungen wieder ein Experiment. Ich denke ich fahre besser mit Hartlöten. Aber eben induktiv.


    Hans

  • Hallo Hans,


    ich habe das mit den unterschiedlichen Ausdehnungen auch "hart" gelernt. Bronze-Kolben in Grauguss-Zylinder. Ich war so stolz auf die gute Maßarbeit und mit Druckluft machte das einen super Eindruck. Die fertigen montierten Zylinder wurden dann lackiert und bei 100°C im Backofen gebacken... danach wars rum mit der Beweglichkeit, bis die Bauteile wieder abgekühlt waren.
    Auch hatte mich Dietrich auf die unterschiedlichen Wärmeausdehnungen der Materialien hingewiesen. Folglich wurde der Kolben im Drm verkleinert und das Problem war behoben.


    Grüße und weiterhin viel Erfolg, Gerd


    PS.: Ich werde wohl einen Tag zu Besuch nach Schramberg kommen und würde mich freuen dich und deine Lok dort persönlich zu treffen.

  • Roland,


    ja sicher würde das auch gehen. Nur bedenke dass die Aufnahme für den Kolben nicht am Stangenende sondern 50 mm in der Stangenmitte ist. Dann müsste man mit Trockeneis und Wärme arbeiten. Ich kenne das schon. Nun ist es aber hart verlötet. Induktiv mit genauer Kontrolle der Temperatur auf 640° Alles perfekt.


    Hans

  • Hallo Kollegen,


    so wird meine neue in Schramberg ihre Testfahrten machen müssen. Nach einigen negativen Ueberraschungen mit den Kunststoffen glaube ich wieder zum althergebrachten zurückkehren zu wollen. Dass die Lok mit Druckluft nicht mehr läuft wegen den Kolben aus PTFE gefällt mir gar nicht. Der Speisekopf mit der schwarzen Kugel von Bengs liess den Druck in die Speiseflasche. Mit der Stahlkugel war das Problem behoben. Ich bin gespannt wie der Test ausgeht.

  • Hallo,
    das durch die recht grossen Zylinder entstehende Kondenswasser ist beim Anfahren etwas störend. Christoph hat deshalb ein Ventil vorgeschlagen mit dem das Wasser nach unten entleert werden könnte. Gleichzeitig könnte mit diesem Ventil auch der Unterdruck in der Rauchkammer beeinflusst werden damit die Maschine nicht so häufig abbläst. Das Bild zeigt das Ventil noch ohne Betätigung.


    Der Injektor wurde inzwischen auch angebaut

  • Die eigenen Vorstellungen bereiten mir dann und wann auch Kopfzerbrechen. Zu sehen ist der Speisekopf auf der rechten Seite. Hier kann von Hand mithilfe der Pumpflasche gespiesen werden. Auf dieses Ventil arbeitet aber auch die Fahrpumpe. In einem späteren Zeitpunkt dann auch noch die Dampfspeisepumpe. Auf der linken Seite ist der Injektor. Testversuche zeigten eine gute Regelbarkeit mit dem Bypasventil


  • Hallo Hans,


    wie sind Deine Erfahrungen mit dem Injector bis heute, besonders würde ich gerne erfahren, wie sich dieses Teil im praktischen Betrieb an Deiner Lok verhält.
    Über ein paar Zeilen hierüber würde ich mich freuen.


    Liebe Grüße


    Günter

  • Sag mal... wenn ich richtig verstehe hast du 4 verschiedene Speisemögleichkeiten:
    1. Speiseflasche
    2. Achspumpe
    3. Kolbendampfpumpe
    4. Injector


    Willst du schauen welche am effektivsten funktioniert?


    Und wichtigste Frage? Wann geht ihr mir dem Injector in Serie? Wäre gleich mal mit 5 dabei.


    Gruss Alex

    Gruss Alex

  • Nein Alex,


    das ist nicht der Grund. Die Lok soll mir, mangels Schienenanlage als Spielzeug dienen. Das heisst auf Rollen möchte ich auf dem Gartentisch mit der Lok spielen und so die versch. Speisearten betätigen. Daneben ein Bierchen.


    Hans