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kolbenschieber
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Verfasst: 21.07.2014, 18:59 |
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Registriert: 18.07.2014, 21:47 Beiträge: 22
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Hallo Liebe Dampfbahner, mit diesem Beitrag möchte ich mich bei euch vorstellen. ich bin 46 Jahre alt und Selbständig als Entwickler und Prototyper. Seit einigen monaten baue ich wieder an einer kleinen Feldbahnlok. das Fahrwerk habe ich vor ca.20 jahren gebaut und nur geringfügig verbessert. Ziel war damals eine kleine gasbefeuerte Lok mit Betriebreserven für mindestens 30 minuten. Alles ist sehr einfach gehalten,die Zylinder haben aber schieber mit einströmüberdeckung, so dass mit variabler Füllung gefahren werden kann. Nachdem mich der Kohlevirus befallen hat,musste es dann schnell gehen: Der Kohlekessel sollte auf das Fahrwerk passen ohne daran etwas zu verändern. Der Rahmen hat ein Innenmaß von 32mm,da muss aber noch die Feuerbuchse hineinpassen, um eine brauchbare Höhe für die Feuerung zu bekommen. die Proportionen sollten auch einigermassen nach Feldbahnlok aussehen. heraus kam ein Kessel,der auch auf eine Spur 0-Lok passen würde,mit einer Rostfläche von 26 auf 39mm und einem Durchmesser von 42mm. Der Betrieb eines derart kleinen Kohlekessels ist grenzwertig,aber machbar.   Die Lok ist erstmal ein Erprobungsträger für verschiedene komponenten und befindet sich noch im Bau. Inzwischen habe ich einige Stunden Betriebserfahrung gesammelt: Der Betrieb klappt nur mit Flammkohlen,Anthrazit geht nach kurzer Zeit aus. Das Fahren mit kleinerer Füllung spart auch noch bei 8mm Zylinderdurchmesser ordentlich Dampf,ich steuere in gewissen Grenzen die Anfachung des Feuers damit. Allerdings sind die nächsten Zylinder die ich herstelle verschraubt statt Weichgelötet und haben Entwässerungsventile. ich freue mich über Fragen,Kommentare und Anregungen Grüsse Walter
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kolbenschieber
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Verfasst: 06.09.2014, 07:30 |
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Registriert: 18.07.2014, 21:47 Beiträge: 22
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Hallo Damoba, zur Zeit bin ich beruflich sehr stark eingespannt.. ein Werkstattumzug steht dann im Oktober an. Wird wohl wieder Winter bis ich ans Bauen komme. Hoffentlich finde ich noch Gelegenheit für einige Probefahrten. Zum EHD möchte ich die Lok jedenfalls fertig haben. Gruss,Walter
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kolbenschieber
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Verfasst: 22.09.2017, 17:54 |
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Registriert: 18.07.2014, 21:47 Beiträge: 22
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Seid gegrüsst,Freunde des gepflegten Echtdampfs. Lange habe ich nichts von mir hören und sehen lassen. Im Leben läufts eben nicht immer rund,ich hatte jahrelang eine schwierige Werkstatt-Situation und keine Schienen mehr... die hatte man mir Ende 2015 von der damaligen Aussenanlage geklaut. Trotz allem habe ich in den letzten Jahren immer mal wieder weitergebaut, gefahren bin ich dann mal sporadisch auf der Terrasse bei Freunden oder auch auf Veranstaltungen als Gast. Letztes Wochenende war ich dann auf der Mannheim Dampf zu Gast und habe die kleine Lok etliche Kilometer auf sehr angenehme Weise auf einer Tischanlage fahren können. Inzwischen habe ich komplett auf Aktivkohle umgestellt,zum Würzen werden dann ab und zu mal ein paar ``Echtkohlen``verfeuert. Die Pumpflasche habe ich daheimgelassen,meine neueste Errungenschaft hat sich bereits bestens Bewährt: Ich habe der Lok einen selbstgebauten Injektor spendiert! Das Zusammenspiel von Injektor und Kohlefeuerung möchte ich als Ideal bezeichnen, da Druckspitzen schnell und effektiv aufgefangen werden können. Der nutzbare Druckbereich reicht von 2-5 Bar,bei passender Einstellung des Wasserventils kann an der Abblasgrenze (3,5 Bar) mit einer einzigen Hebel-oder Servobewegung ein Herunterspeisen um 1-1,5 Bar erreicht werden, da der Injektor selbstsaugend ist,entfällt das Abstellen des Wasserventils. Ganz vorbildgemäß lässt meine Lok jetzt beim An-und Abstellen des Injektors kleine Pfützen fallen. Beim Freilandbetrieb ist das meist kein Problem,auf der Tischanlage braucht man am Halteplatz eine Auffangschale.  Gruss,Walter
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kolbenschieber
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Verfasst: 23.09.2017, 11:03 |
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Registriert: 18.07.2014, 21:47 Beiträge: 22
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Hallo Joachim
Ich habe selbst Erfahrungen mit großen Injektoren machen können: Friedmann-Injektor: (nichtsaugend) Wasser auf. Dampf auf. Läuft! Selbstsaugende Injektoren aller Art haben mir häufiger Probleme bereitet, weil ich nicht wusste,daß Dampf- und Wassermenge in einem festen Verhältnis stehen müssen, das muss mittels Wasserventil geregelt werden,ungefähr so: Wasser ganz auf. Dampf etwas öffnen. Wasser wird angesaugt. wenn Wasser aus dem Überlauf kommt: Dampf ganz auf. Wasser (langsam) schliessen,bis der Injektor fördert. Bei der Öchsle-Bahn(vor 20 Jahren)haben wir die Injektoren an jedem Auswaschtag mit Salzsäure entkalkt. Die Motivation zum Bau eines eigenen Injektors kam aus den Problemstellungen die meine Lok bietet: 1.Der Kessel macht gut Dampf,hat aber wenig Wasservolumen.Durchmesser 42mm; Länge mit Rauchkammer 178mm; 2 10er Rauchrohre. Innenbetätigter Rundschieberegler im Dom(keine Neigung zum Wasserreissen)Die Wasserverluste durch abblasen machen sich aber deutlich bemerkbar. 2.Auf der Lok ist zuwenig Platz,um eine Dampfkolbenpumpe aussen neben den Kessel zu hängen.von den mechanischen Problemen und dem Aufwand abgesehen.. 3.eine Achspumpe wäre nachträglich sehr schwierig zu Integrieren,zwischen den Zylindern sind Leitungen zum Blasrohr,hinten ist der Aschkasten im Weg. Das Problem der Druckspitzen bei Kohlefeuerung löst eine Achspumpe auch nicht. Ausserdem reizen mich Aufgaben der Miniaturisierung im Modellbau,Injektoren sind in unserer Baugrösse nahezu unbekannt. Injektoren in der erforderlichen Größe 0,1 -0,2 L/min sind aus England bekannt,werden aber kaum zum Kauf angeboten,in der doppelten Baugröße ist das Angebot dann reichlich. Die Literatur aus England zum Thema ist ausführlich,ich bin u.a. fündig geworden bei The model Injector von Ted Crawford, mitsamt unvollständigen deutschen Übersetzungen bei eddy.dawa.de .In den Übersetzungen werden dann lustig metrische und imperiale Maßeinheiten durcheinandergeworfen..... Ich habe einige Wochen gebraucht um einigermassen durchzublicken. Die Theorie und die Erfahrungswerte ermöglichen dem geneigten Leser eine funktionierende Auslegung,bei der Anpassung ist dann Erfahrung durch eigene Versuche durch nichts zu ersetzen,da die individuellen Fertigungsmethoden recht unterschiedlich sein können.... einiges davon kann man im Buch lesen. Ich kann zum Glück auf eine recht präzise Drehbank mit Spannzangenaufnahme zugreifen,ausserdem auf eine CNC-Mikrodrehmaschine,ohne die wäre Die Anfertigung der Dampfdüse ein Lotteriespiel.Zudem habe ich reichlich Erfahrung in der Fertigung von Miniaturteilen,ich mache das seit 20 Jahren Beruflich. Bevor man einen Injektor aus Eigenfertigung auf die Lok baut,empfehle ich umfangreiche Prüfstandsversuche mit einem etwas grösseren Kessel. Ich habe einige Tage am Prüfstand verbracht und immer wieder angepasst.Im Spänebecken der Drehbank liegen über 10 ausgesonderte Düsen. Am Ende der ganzen Bastelschlacht habe ich jetzt einige funktionierende Injektoren,die meisten starten bei 1,6 Bar, bei 2 Bar endet das Tröpfeln,den Druckbereich konnte ich bis 4 Bar testen, mehr lässt der Testkessel nicht zu.Das Ansaugvermögen habe ich mit 1m Wassersäule getestet. Der Bau eines Testkessels mit mindestens 6 Bar wäre die nächste Baustelle, ob ich das nächste Woche angehe hängt vom Wetter ab.......Resturlaub!!
Grüsse Walter
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kolbenschieber
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Verfasst: 23.09.2017, 14:34 |
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Registriert: 18.07.2014, 21:47 Beiträge: 22
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Hallo Hans, Wenn ich mir dein Projekt anschaue,dann müsste dein neuer Kessel ungefähr den 12-fachen Inhalt haben. Du könntest dann den Injektor 30 sec.laufen lassen,um ein Bar herunterzuspeisen.Noch vorbildgerechter als bei meinem Winzkessel.
Grüsse, Walter
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kolbenschieber
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Verfasst: 23.09.2017, 15:59 |
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Registriert: 18.07.2014, 21:47 Beiträge: 22
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Hallo Hans, Das Starten eines Injektors mittels Fernsteuerung halte ich für machbar,notfalls brauchst du noch ein zweites Servo für das Wasserventil.Das Wasserventilservo kann wegfallen wenn 1.Der Druckbereich zum Starten in einem gewissen Rahmen gleich bleibt.z.B Abblasgrenze,Einstellung auf leicht rauschendes Arbeitsgeräusch. Der Injektor fördert dann sehr stabil,das Rauschen zeigt das beginnende Mitziehen von Luft durch die Druckdüse an. Sinkt beim Speisen dann der Kesseldruck wird der Injektor dann erstmal ruhiger,bei weiterem Herunterspeisen fängt er dann an zu tröpfeln, danach folgt das Abschlagen.Der Druckbereich von 1,5-2Bar müsste sich so überbrücken lassen.Speisen also immer in festen (Zeit-)Intervallen 2.Der Injektor über der Wasserlinie des Wasservorrats angebracht ist,weil sonst der Tender durch den Überlauf des Injektors leerläuft. Die Speisewassertemperatur ist definitiv ein Problem,ab einer gewissen Temperatur geht gar nichts mehr. Um Grenzwerte nennen zu können müsste ich aber gezielte Versuche machen.Bei meiner Lok hängt jetzt ein übergroßer Tender dran,der eigentlich an eine HF110 gehört.Bei Wasserkästen neben dem Kessel hätte meine Lok ernsthafte Probleme bekommen. Bei meiner Lok liegt der Injektor zu niedrig,Abhilfe schafft wohl erst ein selbsttätiges Tenderventil mit Gewicht. Bisherige Versuche mit ganz leicht vorgespanntem Schlauchventil funktionieren, aber ein leichtes Tröpfeln lässt sich bei hohem Tenderwasserstand nicht vermeiden. Also:Injektor mit RC geht,unter Umständen sollte das Wasserventil auch steuerbar sein. Für meinen Geschmack würde ich auf die Fahrpumpe verzichten,der Gesamtwirkungsgrad des Injektors ist sicherlich höher. Für die Fahrpumpe spricht,dass man sich nicht dauernd drum kümmern muss,es wird eine Grundmenge an Wasser bereitgestellt.
Grüsse Walter
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