LINDA eine Schweizer Riverdale AMY mit Tender

  • Hallo Riverdalekohlelok interessierte,


    unter "Fahrtag Engadin" könnt ihr LINDA im harten Einsatz erleben (Filmqualität leider nicht so gut). Alles zur Strecke ist auch dort beschrieben.


    Die Ansteuerung der Feuertüre wurde nach Karlsruhe 2015 gem. Beschreibung von Oliever siehe:
    Riverdale Amy wird zu Olivers Heather, neu eingestellt, was die Bedienung sehr erleichtert.

    Durch die Betriebserfahrung habe ich mich nun entschlossen, der Lok einen ferngesteuerten Ablassahn an die Abdampfleitung anzubauen. Der Grund ist, dass die Lok bei kalten Zylinder oder nach einem Servicehalt sehr viel Kondensat mit Dampföl vermischt, durch das Kamin ausspuckt. Ein Teil davon läuft zurück in die Rauchkammer welche ja nach unten verschlossen ist und dort alles verklebt. Die losen Rauchrückstände welche aus dem Feuer kommen, verkleben und verschmutzen die Lok aussen am Gehäuse und innen in der Rauchkammer. Da diese Lok vor allem auf Aussenanlagen betrieben wird, und ich auch mit echter Lokkohle fahre (welche Raucht und Russt), stört es nicht, wenn nun das Kondensat beim Anfahren nach unten zwischen die Schienen geleitet wird.



    Das ist der "Zischhahn" welcher bei Holzapfel in Winterthur bezogen werden kann.



    Die Abdampfleitung (von unten)



    Eine Überwurfmutter wird mit Castolin angelötet und danach das Loch gebohrt.





    Fertig montierter Ablasshahn (Schlammhahn)



    Befestigung des Servo Typ HS-35 HD Ultra Nano



    Servo an der Lok montiert. In der Austrittsöffnung ein Messingstab, um die Stellung "offen" zu definieren.



    Servostellung zu



    Servostellung offen



    Sobald erste Betriebserfahrungen vorliegen werde ich darüber Schreiben.


    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Christoph,


    das ging aber fix. Ich bin dann gespannt wie lange sich dieser Reiber bewegen lässt. So ähnlich wurde das auch hier bei uns gelöst. Aber die Idee ist gut. Auch Oelfrei könnte bei dir ein Thema sein. Im Freien ist das kein Problem. Ich aber bleibe bei meiner selbsttätigen Entwässerung.


    Hans

  • Hallo Christoph
    Ich habe das Problem bis heute noch nicht erkannt vielleicht weil ich mit Kohle von Riverdale fahre. Auch meine Rauchkammer ist nur mit Asche nicht aber mit Ölvermischtem Kohlestaub versaut die ich auch nach einer Stunde Betrieb einfach mit einer alten Zahnbürste ausreibe und absaugen kann.
    Beim Ausreiben gebe ich immer ein wenig Druckluft auf den Kessel und lasse den Bläser blasen da sonst die Düse verstopft und mühsam mit einer Düsennadel gereinigt werden muss.
    Ich finde es sehr gut, dass Du eine Lösung für Dein Problem gefunden Hast. Auch optisch sieht das sicher toll :thumbup: aus und reizt einem zum nachahmen.
    Ich bin gespannt und freue mich auf bewegte Bilder.
    Freundliche Grüsse
    Georg

  • Christoph,


    zurück zum Thema "Kohlebrocken im Rauchrohr" Deshalb trage ich mich mit dem Gedanken ein Umleitblech wie ich es vom Eigenbaukessel kenne einzubauen. Das würde dann das Eindringen von Kohle ins Rauchrohr verhindern und die heissen Gase zwingen einen kleinen Umweg zu machen.


    Hans

  • Hans,
    ich glaube der Reiberhahn bekommt genug Öl, alles was noch im Abdampf ist, der Hahn sollte sich daher gut drehen lassen. Für mich ist Ölfrei keine Option, auch weil ich es selbst nicht machen kann.
    Da ich vorläufig mit der original Schaufel arbeite, habe ich mir das Handling beigebracht, die Kohle seitwärts links und rechts zu kippen, so kommt nichts mehr in die Rauchrohre.


    Georg,
    LINDA musste hart arbeiten in der Steigung, das facht das Feuer viel mehr an und reisst dadurch auch mehr lose Teile mit sich.
    Da könnte dann eventuell wieder die Idee von Hans helfen mit einem eingebauten Umleitblech?
    Jedenfalls habe ich nun ein weitere Möglichkeit die Anfachung des Feuers zu beeinflussen, und zwar ohne dass die Leistung der Zylinder beschränkt wird.


    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Riverdalekohlelok interessierte,


    gestern habe den Zischhahn in der Abdampfleitung der LINDA im Betrieb auf Rollen getestet. Mit dem Resultat bin ich sehr zufrieden, Viel Kondeswasser und Öl müssen nicht mehr durch die Düse in der Rauchkammer und von dort ins Freie, wo sie Lokgehäuse und Rauchkammer versabbern.
    Ich habe ein kleines Filmchen gemacht. Am Anfang sieht man die Lokunterseite mit dem Hahn und dem Nanoservoantrieb. Die Filmsequenzen zeigen die auf Rollen laufende Lok. Im Bereich der Zylinder erkennt man das tropfende Kondensölgemisch. Am Schluss der Übung, nach einer Stunde Rollenfahrt habe ich den Rost gelöst und die Lok von den Rollen entfernt. Man sieht deutlich die Rückstände im Auffangblech.
    Die Bohrung im Zischhahn ist sehr klein, nicht alles Kondensat kann durch diese nach unten entweichen, aber vor allem am Anfang beim Aufwärmen der Zylinder entweicht dort viel Kondensat, was ich auch wollte.


    https://www.youtube.com/watch?v=kMXeh1j-CYs&feature=youtu.be


    [youtube]

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
    [/youtube]

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Christoph,


    eine interessante Lösung! Das Gesabber, vor allem im Rangierbetrieb, hat mich auch gestört, deswegen meine Zylinderentwässerung. Ich hatte ja auch mal an anderer Stelle mit so einem Hahn experimentiert, hatte aber immer das Problem, dass er entweder klemmte oder aber sich die Mutter löste. Es gibt quasi baugleiche Hähne mit einer zylindrischen (statt konischen) Achse, die mit 2 O-Ringen gedichtet sind. Habe so ein Teil an einem Accucraft-Öler gefunden.


    Hast du den Hahn auf deinem Video konstant offen? Mit deiner Lösung kannst du sicher auch Einfluss auf die Anfachung des Feuers nehmen!


    Viele Grüße
    Arne

  • Hallo Arne,


    im Betrieb habe ich den Hahn natürlich nicht immer offen, vor allem aber beim Anfahren und auch um die Feuerung zu bändigen, im Zusammenspiel mit der Freuerungstüre. Im Betrieb hört man, ob er offen ist, die Auspuffschläge verstummen fast.
    Wie sich der Hahn nun bewährt, dazu kommen die Erkentnisse erst mit der Zeit. Da dieser nach "getaner Dampfarbeit" verbaut ist und genügend geschmiert wird, bin ich optimistisch.


    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Christoph,


    auch wenn ich mal vermute, dass deine Lösung zufriedenstellend arbeitet hier noch die Idee, automatische Entwässerungsventile zumindest in den vorderen Zylinderdeckeln zu verbauen. Baulich ist das vorne in der Regel kein Problem. Solche Ventile gibt es z.B. bei http://www.djbengineering.co.uk/auto-d-cock.shtml. die haben auch welche für spezielle Accucraft-Loks, da müsste man mal das Gewinde erfragen.


    Viele Grüße
    Arne

  • Zitat von AsJ17

    Hallo Christoph,


    auch wenn ich mal vermute, dass deine Lösung zufriedenstellend arbeitet hier noch die Idee, automatische Entwässerungsventile zumindest in den vorderen Zylinderdeckeln zu verbauen. Baulich ist das vorne in der Regel kein Problem. Solche Ventile gibt es z.B. bei http://www.djbengineering.co.uk/auto-d-cock.shtml. die haben auch welche für spezielle Accucraft-Loks, da müsste man mal das Gewinde erfragen.


    Viele Grüße
    Arne


    Hallo Arne!
    In meiner sächs. VII K hab ich automatische Entwässerungen von DJB verbaut. Der Paul Bailey fertigt die Ventile mit den Anschlußgewinden, wofür er die Schneidwerkzeuge hat. Meine hat er in M4X0,5 angefertigt.
    Gruß Gerd

  • Hallo Riverdalekohlelok interessierte,


    in der Zwischenzeit habe ich LINDA mehrere Male angeheizt und den Zischhahn, aber auch die Feuerung mit verschiedenen Kohlearten ausprobiert. Diese Versuche veranlassten mich, den Zischhahn auf 2mm abzubohren. Nun ist die ganze Entwässerung für mich noch optimaler.
    Auch befriedigte mich die Kohlenschaufel immer weniger, auch weil der Tender an der Lok, das Schaufeln nur von "oben" zulässt. Dies erfordert eine Schaufel welche einigermassen horizontal ins Feuerloch passt. Da Rechtshänder, muss ich immer auf der linken Seite der Lok stehen um sie zu feuern. Nun verspreche ich mir ein besseres bedienen der Schaufel.
    Hans und Pierre haben mir schon lange geraten eine andere Schaufel zu verwenden.
    Zu den Kohlenversuchen kann ich bis jetzt nur sagen, dass kleine Brikettstücke (Original vom RhB Dampfschleuder Xrot d 9213 aus Pontresina) definitiv nicht in Frage kommen, die Stücke verbacken zu einem Klumpen.


    Bilder zur Kohlenschaufel:







    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Piz
    vorweg Gratulation zu Deiner in vielen Details verbesserten Lok.
    Aber eine Frage beim Anlöten mit Silberlot der Überwurfmutter hast Du da vorher die Kolben ausgebaut? Ich habe da Bedenken, dass sich die 700 Grad auf die Kolbendichtringe negativ auswirken?
    Beste Grüße
    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    vor dem Anlöten habe ich die Überwurfmuttern der Abdampfleitung gelöst und die O-Ringe auf die Leitungen zurückgezogen. Mehr nicht, nach dem Löten wieder angezogen, sie haben es überstanden (siehe Bild vor dem Löten). An den Kolben habe ich aber überhaupt nichts gemacht.
    Die Löttechnik: sauber polierte Flächen, Flussmittel auftragen, wenig Lötzinn ab Draht mit Zange abschneiden und positionieren, mit ganz feiner, gezielter Flamme die grösste zu lötende Fläche wärmen, wenn Zinn schmilzt ist die Arbeit gemacht.


    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Christoph,


    das sind aber Bilder von Joep ? Wo ist denn diese Anlage ? Ich denke in NL. Super Bilder der Kohleloks mit überzeugender Zugleistung.


    Gruss Hans

  • Hallo Hans,


    ja, den Film findet man, wenn man bei Joeps Page die Bilder durchgeht, gegen Schluss erscheint die blaue Lok mit Tender.
    Der Erbauer von STEPHI hat mich schon vor längerer Zeit angeschrieben, und ich habe seine Page mit seiner Zustimmung hier plaziert. Er baut mit vielen Details eine ganz schöne Variante der LINDA.


    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Riverdale Kohlelokfreunde,


    um meine Riverdalelok LINDA besser und länger auf der Aussenanlage von Theo betreiben zu können, habe ich mich entschieden die Lok mit einem Injektor (von "Kolbenschieber") zum Wasserspeisen auszurüsten. Diesen teilt sie sich noch mit einer Gas beheizten Lok, denn es sind nie beide gleichzeitig in Betrieb. Da ich einen Tender an der Lok habe, ist diese Ergänzung der Betriebsart einfach durchzuführen, da der Injektor eben nur mit kaltem Wasser funktioniert. Auch die neuen Erkenntnisse mit der Kokosnussschalenkohle (siehe Bericht bei der Kohle RhB G4/5) haben mich bewogen die Idee nun in die Tat umzusetzen. Auf ebenen Anlagen oder an Ausstellungen reichte es immer, mit der Handspeisepumpe den Wasserstand im Kessel zu ergänzen. Will man aber die Lok auch auf Steigungen mit Last betreiben, muss man viel mehr und öfter Wasser Nachspeisen können.
    Da der Riverdale Kessel halbtrocken gebaut ist, war es einfach das Rückschlagventil so zu platzieren, dass es im Führerstand nicht stört und in den Wasserraum des Kessels einspeist.


    Bild: Kesselrückschlagventil



    Als weiteres musste eine Dampfentnahme her, welche ich unten an das Pfeifenventil (hart)anlötete. Von dort führt die Dampfleitung zum Speiseventil (Bauart wie Pfeifenventil).
    Bild: Dampfentnahme, Speiseventil und von dort zum Injektor.





    Fortsetzung folgt.
    Beste Grüsse Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...