RhB G4/5 als Kohlelok

  • GuMo Christoph,
    ich lese ja immer nur interessiert mit, da ich von Metalverarbeitung kein2 Ahnung habe. Aber ich freue mich schon riesig diese Lok mal in Schramberg aus der Nähe zu sehen.


    LG Bernd

    Macht meine Welt nicht kaputt ;(

  • Moin Christoph,


    leider hast Du die verwendete Ölqualität des Zylinderöls bisher für Dich behalten. Möglicherweise ist es bei "Nenntemperatur" der Zylinder etwas zu dünnflüssig und "verschwindet" von daher leicht vom Schieberspiegel.


    Ich kann aus eigener Erfahrung Z1000 und Z3000 - letzteres für sehr problematische Fälle - empfehlen. Das Z1000 hat bei 100 °C eine Viskosität von ~20, es dringt bei der Temperatur auch gut in das Zylindermaterial ein, was besonders bei Grauguss ein großer Vorteil ist, um Anrostungen vorzubeugen.


    Grüße
    Dietrich

  • Hallo Christoph & Theo


    Auch ich habe schon Servos und Empfänger in meiner kleinen Lok "verheizt",bei dem beengten
    Einbauraum kein Wunder.
    Das Plazieren der Fernlenkkomponenten ist auch bei meiner nächsten Lok
    eine Herausforderung,da ich mich auf den Bereich im Rahmen beschränken will,
    aber da ist ja noch die Feuerbuchse im Weg....
    Auf jeden Fall will ich keine Servos und Empfänger mehr im Wasserkasten Plazieren.
    An einem Sommertag in der prallen Sonne sind die Temperaturen nochmals deutlich höher,
    dann kommen alle Thermischen Probleme zutage,die sich auf den Rollen nicht gezeigt haben.
    Die Sonnenstrahlung hat bei mir wiederholt zu Problemen mit dem Speisewasser geführt,
    da sich der Tender im Sonnenlicht rasch erwärmt.
    nach der Anheizprozedur hatte mein Tender über 30°,der Injektor fiel aus.
    Abhilfe schafft dann ein Sonnenschirm am Anheizplatz und Speisewasser aus dem Kühlschrank.
    Das Aussetzen eurer Injektoren könnte den selben Grund haben.
    warmes Wasser verzögert die Kondensation in der Mischdüse,
    das führt als erstes zum Ausfall bei hohem Kesseldruck.
    Bei weiterer Erwärmung fällt der Injektor dann ganz aus.
    @Christoph:Hast du nicht zufällig einen ND-Injektor auf der Kohlelok?
    Dann tritt diese Problematik in stärkerem Maße auf,weil der Druckbereich
    bei 4.5 Bar endet,bei offenem Wasserventil und Wasser unter 25°.
    Also: Rechtzeitig die Getränke für Mensch und Maschine kalt stellen! :lol:
    Zur Kokoskohle: Ich verwende die gleiche Kohle zum Anheizen,da sie gut anbrennt und schnell Hitze produziert.
    Ich versuche allerdings möglichst wenig davon zu verwenden,
    da sie mir schnell den Rost verstopft,mit Aktivkohle habe ich weniger Probleme.
    Beide Sorten brennen allerdings schnell herunter,schippen ist angesagt.


    Grüsse,
    Walter

  • Hallo zusammen,


    Bernd,
    unsere Loks würden sich freuen, deine Wagen zu ziehen (wie auch schon). Ob in Schramberg oder sonst wo, wir hoffen sehr, dass es wieder einmal eine Möglichkeit dazu gibt.


    @Dietrich,
    Theo und ich verwenden schon seit Jahren an allen unseren Loks, echtes Heissdampfzylinderöl und zwar aus der grossen Ölkanne der original RhB Dampflok 108. Bei der nächster Möglichkeit werde ich eine Foto vom Fass mit den Daten zum Öl machen. Dieses ist bei Raumtemperatur eher zähflüssig.
    Am Öl kann es sicher nicht liegen, eher an der Bauart des Verdrängerölers. Theo hat einen selbstgebauten Öler, Bauart wie derjenige der Aster Frank.S. Die weiteren Versuche werden Klarheit über die Funktionstüchtigkeit dieses Ölers zeigen. Auf meiner Lok ist ein Öler von Regner, mit einer Spindel um die Ölmenge zu regulieren. Diese ist schon auf Minimum eingestellt, nach ca. 4 Runden (ca. 280m) hat es ca. 3mm weniger Öl im Behälter. Im Abdampf (sichtbar Auf einem Blech, Lok auf den Rollen) hat es im kondensierten Wasser Ölpartikel...also alles bestens.


    Walter,
    die Injektoren haben auf beiden Loks für unsere Bedürfnisse gut funktioniert. Wir müssen noch mehr Versuche durchführen um es besser Beurteilen zu können. Bei meinem hat es vermutlich in der Ansaugleitung Luft mitgezogen, eine Überwurfmutter im Tender war lose...An der Temperatur des Tenderwassers kann es nicht liegen! Wir sind hier auf 1750 m.ü.M das kalkfreie Wasser welches wir ab Hahnen verwenden ist sehr kalt. Beide Tender haben einen inneren Wasserbehälter, die Sonne kann also nicht direkt das Tenderwasser aufwärmen. Weitere Versuche folgen, wir bleiben dran.


    Gruss Christoph&Theo

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Der Rollentest der 123


    hat heute stattgefunden. Nach der letzten Testfahrt auf der Anlage, musste ich die Servohalterung für Speisen/Pfeiffen umbauen. Der Servo wird jetzt durch eine Holzeinfassung gehalten, dadurch ist er nicht mehr der Hitzstrahlung ausgesetzt. Heute habe ich 3 Stunden Dampf gemacht, und dabei keine Ausfälle der Elektronik festgestellt.


    Der Injektor funktioniert jetzt auch super, man kann von über 4 bar noch mit leichtem Tröpfeln, bis unter 3 bar ohne Tröpfeln speisen.
    Dabei hat hat sich eine Besonderheit meines Dampfentnahmeverteilstücks als Glücksfall gezeigt: Wenn bei gutem Druck ca. 3-4 bar und genügend Wasser im Tender, während dem Speisen plötzlich das Wasser abfällt und Dampf zum Überlauf austritt, dann ist der Kessel so voll, dass das Injektorventil Wasser zieht und der Injektor aufhört zu speisen. Dadurch kenne ich nun den höchst möglichen Wasserstand im Kessel genau.


    Der Rohrdurchmesser der Leitung nach dem Abdampfhahn musste ich vergrössern, dort muss viel Kondensat möchglichst schnell entweichen können. Das hat vorher zu einem Stau geführt und beim Anfahren die Lok einen Moment stark gebremst. Auf den Rollen hat es viel besser funktioniert als vorher. Dieser Schlabberhahn habe ich schon auf der Kohlelok LINDA eingebaut, damit kann man auch die Feueranfachung ohne Falschluft regulieren.


    Unsere nun verwendete Kohle ist Kokusnusschalenkohle welche eignetlich in Wasserpfeifen zur Anwendung kommt. Diese ist Geruch- und Rauchlos und es bleibt davon im Aschkasten nur pulverartige Asche zurück. Um hin und wieder auch etwas für die Augen- und die Nasennerven zu tun, mische ich gelegentlich einwenig echte Lokkohle bei.
    Im kleinen Film, sieht man die bläuliche Rauchfahne bei nur wenig geöffnetem Hilfsbläser. Man riecht schon fast den herrlichen Kohleduft beim betrachten der Bilder...Im weiteren sieht man auch das Ansaugen des Injektors und höhrt das typische Geräusch wenn er speist, welches fast wie auf der echten Lok tönt.
    Das nächste mal hoffe ich bewegte Bilder der Lok auf der Anlage zeigen zu können. Bis dann, und weitehin gesund bleiben...


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    Gruss Christoph

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  • Die Versuchsfahrt auf der Anlage


    hat anfangs Woche stattgefunden. Nachdem nun die Feuerung, der Bläser und das Speisen optimiert wurden, zeigen sich auf der Anlage wieder ganz andere Probleme, welche vorher nicht in Erscheinung traten.
    Der Herrmann Regler braucht offenbar mehr als 90° um ganz zu öffnen. Gibt es da einen Unterschied zwischen der M4 und M5 Wariante? Meine Lok hat einen M5 Regler und obwohl er 90° öffnet, fehlt am Berg einfach noch einwenig mehr Dampf in den Zylinder. Ich habe deshalb den Servoantrieb über einen Winkel geführt und mit einem längeren Arm, den Weg am Ventil verlängert. Ergebniss steht noch aus.
    Die Sonne welche am Versuchstag fast senkrecht vom Himmel knallte, heizte natürlich auch noch das Führerhausdach dermassen auf, dass der schon der Hitze ausgesetzte Pfeiffen / Speisen Servo den Geist aufgab. Und das obwohl ich die Befestigung aus Holz anfertigte, und am Tag zuvor auf den Rollen aber am Schatten fast 3 Stunden alles funktionierte. Nun wurde aus Printplattenmateriel eine neue Halterung ausserhalb der beiden Ventile angefertigt.
    Die Hirnarbeit bei diesen Umbauten, möglichst wenig Umzubauen und trotzdem eine zielführende Änderung zu erhalten braucht oft mehr Zeit, als die Realisierung selber. Ergebniss steht noch aus.


    Ein kleiner Film ist von einer Versuchsfahrt ist entstanden:


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    Der Umbau des Reglerantriebs, und die neue Position vom Speisen/ Pfeiffen Servo:


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    Nächste Versuchsfahrten sind angesagt, aber davor werde ich noch Kohlenvorräte herstellen müssen...


    Schönes Wochenende und Gruss Christoph

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  • Hallo Kohlelokinteressierte


    Die Kohlelok 123 war nach mechanischen Anpassungen an den Servoeinstellungen zum Hilfsbläser und zum Regler heute auf der Anlage bei Theo fast 2 Stunden im Einsatz. Um die Kohlenlok(s) in der Steigungs-, Gefälle- und wieder Steigungsanlage erfolgreich zu Testen, muss zuerst die Feuerung ganz allgemein zuverlässig funktionieren. Dazu braucht es einen richtig dimensionierten Rost mit der richtigen Kohlensorte und Menge, welche durch einen funktionierenden Hilfsbläser den Druck im Stand in vernünftiger Zeit steigen lässt. Dann muss unbedingt der Injektor einsastzbereit sein um bei der Druckspitze, kurz vor dem Abblasen des Überdruckventils (>4bar) zuverlässig Wasser aus dem Tender in den Kessel zu befördern. Das hat eigentlich alles gut funktioniert, aber die Lok ist dabei noch keinen cm gefahren.
    Erst jetzt kann die Fahrweise geübt werden, und die Anlage bei Theo hat es in sich. Zuerst eine Steigung, danach eine lange Talfahrt mit einem ebenen Stück dazwischen (unter dem Bahnhof) und danach die lange durchschnittlich 3,5 % Steigung anfangs in der Kehre welche wieder in den Bahnhof führt. Wir werden jedenfalls noch viel Üben dürfen/müssen...
    Heutige Erkentniss: ist der Druck bei 2bar, hat der Hifsbläser lange bis man wieder Fahren oder Speisen kann. Hier gilt es noch die Hilfsbläsereinrichtung zu optimieren.
    Hat man anfangs Steigung nur um 2,5- 3 bar, leidet man mit der Lok mit auf der Bergfahrt...
    Im Film sieht am in der ersten Szene eine Bergfahrt mit optimalem Feuer und Wasserstand. In der zweiten genau das Gegenteil, allerdings mit einem Wagen mehr am Hacken. Vermutlich war aber auch der Rost nach fast 2 Stunden Dampfarbeit teilweise verstopft. Nun, es hat jedenfalls Spass gemacht.



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    Zu Theos Lok 108: nach einigen Versuchsfahrten hat sich die Steuerung durch vermutlich zuwenig Schmierung verstellt. Danach konnte Theo die Steuerung nicht mehr optimal einstellen, entweder Vorwärts i.O. oder Rückwärts i.O., nie aber in beide Richtungen. Irgendwann er hat sich entschieden mit RR Konakt aufzunehmen und so ist sein Fahrwerk im Moment bei RR. Fährt er nicht gerade die 123, ist er mit den Detailarbeiten am Gehäuse und Tender beschäfftigt:-)


    Eigentlich wäre auch noch die Verbundlok 106 für eine Probefahrt bereit gewesen, aber die Gasdüse war verstopft...etwas das ich auf der Anlage nicht reparieren kann!



    Gruss Christoph & Theo

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  • Hallo ihr Zwei,
    eine wunderschöne Lok habt ihr da geschaffen. Sowohl technisch und optisch ein Leckerbissen. Das klingt auch richtig nach Dampflok. :thumbup::thumbup::thumbup:
    Wie bekommt man die Überdruckventile dahin, dass sie so abrupt schließen?


    Viele Grüße
    Michael

    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Kohlelokinteressierte


    Michael: die Überdruckventile sind von Ralf Reppingen. Wie der genaue Aufbau ist, müsste er dir schildern. Wenn gelegentlich das abrupte Schliessen aufhört (der Druck sinkt dann viel weiter, bis das Ventil schliesst), muss die Federführung welche aus dem Ventil schaut mit einer Spitzzange ausgezogen werden, um sie danach los zu lassen damit die Kugel mittels der Federkraft zurück auf den Ventilsitz geschleudert wird. Dies einige Male wiederholen. Auch einen Tropfen Öl während der Lagerung der Lok schadet dort nicht.


    Michael, Georg und Ralf: es freut uns, wenn die Lok und ihre Geräusche euch gefallen, sie tun es uns auch.


    Erst heute habe ich den Rost ausgezogen um mir ein Bild der Asche zu machen. Der grösste Teil dieser Asche war noch auf dem Rost und nicht im Aschenkasten. Dorthin können nur Teile die <3mm sind gelangen, weil zwischen den Roststäben 3mm Distanz ist. Es verbleibt zuviel Asche zwischen noch unverbrannten Kohle- und Antrazitstücken. Deshalb nach fast 2 Stunden Dampfbetrieb ein immer schlechteres Feuer.






    Ich vermute, dass der eingebaute Feuerschirm das Wegziehen der Asche in die Rauchkammer verhindert. Ein Blick in die Rauchkammer bestätigt es, hier dürfte viel mehr Aschenrückstände vorhanden sein.







    Abhilfe werden Löcher im Feuerschirm sein, so wie Dampfandy es in seiner Kohle S3/6 realisiert. Der Feuerschirm soll nur noch verhindern, dass beim Kohle nachlegen nichts in die Rauchrohre gelangt. Ascheteile sollen aber in die Rauchkammer gesogen werden.


    Die Hilfsbläserleitung werde ich auch noch umbauen, sie soll im mittleren Rauchrohr eine Dampftrocknung erhalten. Der Hilfsbläser sollte danach nur noch Rauschen und nicht Blubbern (siehe erste Szene im Filmli), und daher auch effizienter werden.



    Gruss, bis zum nächsten Mal


    Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Hallo Christoph


    Ich finde es toll, was ihr da aufbaut. Es macht wirklich Spaß daran teilzuhaben, wie ihr Dinge löst und Erfahrung sammelt. Vielen Dank an dieser Stelle, dass ihr uns teilnehmen lasst. Und nicht zuletzt werden das zwei richtige Schmuckstücke :B


    Es klingt in den Videos so, als sei der Hilfsbläser teilweise auch während der Fahrt an. Ich habe während der Fahrt nicht so gute Erfahrungen mit dem Hilfsbläser gemacht. Ich habe die Vermutung, dass sich die Dampfstrahlen von Hilfsbläser und Abdampf gegenseitig "im Weg" sind. Außerdem ist es eben ein weiterer Verbraucher der Dampf frisst. Dass auf dem Rollenprüfstand der Abdampf der Maschine unter Umständen (bei ungebremsten Rädern) nicht ausreicht und man mit dem Hilfsbläser zufüttern muss, ist verständlich. Aber während der Fahrt mit etwas Last sollte der Abdampf der Maschine ausreichen.
    Sollte das nicht der Fall sein, dann zuerst die Konzentrizität von Düse und Schornstein überprüfen. Wenn die stimmt, dann mit Durchmesser, sowie Abstand Düse - Schornstein so lange experimentieren, bis das passt. Daumenwert ist, dass der Dampfstrahl die Düse mit einem Winkel von 16° verlässt. Damit kann man die Geometrie schon in etwa vorhersagen und es bleibt nur noch das Feintuning. Geschraubte Düsen, abgedichtet mit einem O-Ring sind hier sehr hilfreich.


    Mit einer Mischung von Holzkohle und Anthrazit habe ich damals auch keine guten Erfahrungen gemacht (Cocoskohle ist nicht großartig besser gewesen). Am Ende bin ich immer wieder bei der reinen Lokkohle gelandet. Die brennt vernünftig an und verzeiht auch ein wenig was. Nicht ganz so viel, wie die Holzkohle, aber weitaus mehr als Anthrazit. Und, was vor allem wichtig ist: Die Lokkohle bringt ein weißglühendes Feuer und zusätzlich auch Flammen, was dem Kessel auch eine entsprechende Dampfmenge entlockt. Wenn alle Parameter stimmen, hat man mit einer Kohlelok ein ungeahntes Kraftpaket.


    Viele Grüße
    Janosch

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

  • Hallo Janosch


    Besten Dank für dein Interesse, das Kompliment und deine Ausführungen. Sie sind für uns wertvoll, denn du hast Erfahrungen, an die wir uns erst herantasten.
    Du hast es richtig erkannt, der Hilfsbläser ist teilweise auch auf der Fahrt in Betrieb. Dies hat mit der speziellen Anlage und unserer noch lehrhaften Fahrweise zu tun.
    Wären wir Spur I Kohlelokfahrer, müssten wir an diesen Loks nichts mehr Ändern, denn um im Ebenen zu Fahren würden auch 2,5- 3bar völlig ausreichen, um einen Zug längere Zeit ohne Kohle nach zu legen, in Betrieb zu halten. Wir haben aber bewusst gebirgstaugliche Loks mit Fernsteuerung gebaut und möchten sie auch in diesem Umfeld betreiben. Es ist uns bewusst, dass dies ein herausforderndes Ziel ist. Deshalb muss Lokmässig alles Passen damit die Dampfproduktion auf Bergfahrt im Ebenen, Tal- und wieder Bergfahrt jederzeit gewährleistet ist. Die Kunst dabei ist, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Dampf im richtigen Moment zur Verfügung zu haben. Das heisst, die Bedienung der Lok und ihrer Armaturen muss sich dem Streckenprofil anpassen, und das will geübt sein. Dass dabei nebst dem Rost und der Kohle die Rauchkammer mit dem Blasrohr und dem Hilfsbäser sehr wichtige aufeinander abgestimmte Bauteile sind, haben wir auch aus der Broschüre "Der Betrieb von Spur 1 Dampflokomotiven mit richtiger Kohle" der Spur I Kohlefahrer entnommen. Diese haben dort ihre Erfahrungen mitgeteilt und wir bedienen uns auch gerne an diesem Wissen.


    Bei den nächsten Versuche werde ich keine Mischungen von Kohlearten mehr machen, sondern einmal nur mit Kokusnusschalenkohle fahren um die Ascheproduktion beurteilen zu können. Vorgängig möchte ich aber den Feuerschirm noch mit Löcher bearbeiten, falls ich ihn durch den Aschkasten ausbauen kann. Auch die Rauchkammer wird einmal bei kalter Witterung göffnet um den Dampfstrahl vom Blasrohr und Hilsbläser optisch beurteilen zu können. Dies sind, wie du schreibst sehr wichtige Faktoren die zu einer guten Feueranfachung führen.


    Noch eine Frage: Ziehst du gelegentlich einen Hacken auf dem Rost durchs Feuer während dem Dampfbetreib?


    Beste Grüsse Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Christoph,


    nein, bitte nicht im Feuerbett rühren, die entstehenden Löcher vermindern die Dampfproduktion.
    Es wird immer nur eine neue Schicht Kohle draufgelegt, fertig.
    Berg und Tal/Ebenen-Fahrten sind sehr anspruchsvoll. Um das gut zu realisieren ist eine Falschluftreglung unerlässig.
    Leider wusste ich das beim Bau meiner BR 52 noch nicht und deshalb blasen auch die !beiden! Sicherheitsventile regelmäßig ab.
    Bei der BR 01 habe ich das besser gemacht, die Falschluftsteuerung ist "Gold"-wert.

  • Hallo Christoph


    Ein nettes Feature wäre, wenn der Regler mit dem Hilfsbläser gekoppelt ist, mit der Option den Hilfsbläser noch zu variieren. Für die Flieger gibt es da eine Funktion, dass man verschiedene Kanäle mischen kann, eventuell kann man das verwenden. Ich habe mich nie genauer damit befasst, da der Hilfsbläser nicht mit einem Servo bedient wurde. Darum würde ich wahrscheinlich den Hilfsbläser eben selber zu machen, wenn der Regler weiter auf ist und auf der Talfahrt auf machen. Ich habe den Hilfsbläser vor Abfahrt einfach zu gemacht (war ja nicht von einem Servo bedient) und bin so gefahren. Auch bei Fahrten mit Berg- und Talfahrten war das kein Problem. War die Talfahrt länger, kann man den Regler ganz leicht auf machen, damit das Feuer etwas Zug bekommt. Das geht aber, je nach Steigung, natürlich nicht immer. Wahrscheinlich waren die Anlagen, auf denen ich unterwegs war, auch von einem anderen Streckenprofil.


    Das Fahren mit Kohle braucht viel Aufmerksamkeit, sicherlich auch Streckenkenntnis, das ist mir bewusst - aber es ist eben auch vorbildgetreu. Hilfsbläser bei Talfahrt leicht auf, bei Bergfahrt zu - wie beim Vorbild. Ich stimme dir ebenfalls zu, das ist auch Erfahrungssache. Und irgendwie ist es auch ein wenig wie beim Vorbild: Jeder Kessel ist anders.
    Was ich noch von der Lokkohle sagen kann: Wenn das Feuer richtig brennt, ist es auch kein Problem, wenn die Lokkohle mal eine halbe Minute, vielleicht auch länger, keinen Zug bekommt. Auch ein ganz minimaler Zug reicht ihr aus, wenn man kaum Dampf benötigt, sondern das Feuer nur am Leben halten möchte. Mit der Cocoskohle sollte eine Talfahrt ganz ohne Hilfsbläser gehen.
    Wenn ich mit Steffen auf der Anlage in seinem Garten gespielt habe, habe ich auch manchmal eine Art Ruhefeuer gemacht. Die Strecke war eingleisig und bei Zweilokbetrieb musste eben einer warten. Mit dem, was beim Zerklopfen übrig geblieben war, der feine Gries, habe ich die Feuerbüchse gefüllt und ganz minimal den Bläser angemacht. Damit konnte ich minutenlang stehen bleiben. Danach kam aber das einzige Mal, dass ich "Feuerpflege" betrieben habe. Frische Kohle aufwerfen und anschließend den zusammengebackenen Klumpen lockern und dabei möglichst nicht alles durch den Rost rühren. Spätestens wenn einem das Feuer zum zweiten Mal durch so eine Aktion durch den Rost gefallen ist, weiß man, wie viel man rühren darf. Ansonsten habe ich es wie Andy gehalten und nicht viel gerührt - vielleicht mal, wenn die Kohle sehr zum Zusammenbacken geneigt hat (beispielsweise mit Schmiedekohle habe ich auch experimentiert, die bäckt sehr stark zusammen). Aber eigentlich war dann die Kohle unbrauchbar für meine Verwendung und ich habe den nächsten Brocken zerkleinert, mit der Hoffnung, dass dieser besser war.


    Der Christian S. war zu der Zeit, als ich noch ab und zu bei den EiWis zu Gast war, dabei eine Aster Maschine auf Kohle umzurüsten und wir hatten dementsprechend regen Kontakt.


    Die Idee mit den Löchern im Feuerschirm zur Behebung des Ascheproblems ist wahrscheinlich nicht schlecht - ich bin mir aber nicht so sicher, ob diese sich nicht mit der Zeit zusetzen. Besonders bei Betrieb mit Lokkohle. Aber vielleicht verbrennt der Ruß auch, das wird sich zeigen. 3 mm Abstand zwischen den Roststäben sollte ausreichend sein, kommt aber auch auf die Stabbreite an.
    Ich habe immer auf ein sehr "effektives" Blasrohr geachtet, allein schon wegen dem Klang. Die Problematik mit Asche in der Feuerbüchse gab es bei mir nicht. Im Gegenteil, selbst Kohlestückchen wurden durch den Kamin geschossen. Vielleicht hilft deshalb auch eine weitere Überprüfung der Saugzuganlage. Eventuell besteht auch eine Undichtigkeit an der Rauchkammer?


    Viele Grüße
    Janosch

    Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)

  • Hallo Andy und Janosch


    Um das Feuer userer Loks mit Luft (mehr oder weniger) zu beeinflussen habe wir drei Möglichkeiten eingebaut, die wir mittels Fernsteuerung bedienen. Unser Plan war von Anfang an mit den ferngesteuerten Kohleloks, Talfahrten, ebene Strecken und Bergstrecken so Fahren zu können, dass ständiges Abblasen der Überdruckventile oder aber zuvenig Dampfproduktion während der Fahrt, möglichst selten vorkommen.
    Mehr Luft durchs Feuer: mittels Hilfsbäser welcher stufenlos über das Fernsteuerpotentiometer geregelt wird. Der Hilfsbläser kann so im Stillstand und während der Fahrt dem Druck entsprechend bedient werden.
    Weniger Zug im Feuer während der Fahrt: Ferngesteuerter Abdampfhahn welcher nach den Dampfzylinder und vor dem Blasrohr einen Teil des Abdampfs in Freie (nach unten zwischen die Schienen) lässt. So kann Zug vom Blasrohr genommen werden ohne die Leisung der Zylinder zu begrenzen.
    Weniger Zug durchs Feuer im Stillstand und während der Fahrt: Die ferngesteuerte Feuerungstür. Primär um Kohlen nach zu legen, aber eben auch um Druckspitzen zu vermeiden.
    Eine weitere Möglichkeit um ein Abblasen zu vermeiden ist der Einsatz des Injektors. Dieser kann im Stillstand und mit Übung auch während der Fahrt verwendet werden. Er braucht viel Dampf, ein Abblasen hört sofort auf, dafür wird Wasser in den Kessel befördert.
    Um dies alles optimal zu Bedienen braucht es neben der richtigen Kohle der dichten Rauchkammer dem optimalen Blasrohr und dem bestens eingestellten Hilfsbläser noch viel Übung, um im richtigen Moment das Richtige zu tun. Und an dem Arbeiten wir weiter...


    Gruss Christoph & Theo

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  • Hallo Kohlenlokinteressierte


    heute habe ich meine Umbaupläne umgesetzt. Als erstes habe ich den Feuerschirm ausgebaut um die vorgesehenen Löcher bohren zu können. Dazu wurde ein Werkzeug aus einem Imbusschlüssel und einer anderen Imbusschraube hergestellt. Schon beim Bau haben wir darauf geachtet, den Feuerschirm ausbaubar zu machen, um ihn verändern zu können, was nun geschehen ist.


    Feuerschirm mit 3mm Löcher, sie sollen mehr Asche aus dem Feuer durch die Rauchrohre entweichen lassen. Der Feuerschirm hat nur noch die Aufgabe beim Kohlen nachlegen die beiden tief liegenden Rauchrohre vor den grossen Kohlenstücken zu schützen.




    Blick durch die Feuertüre an Rohrwand ohne Feuerschirm:





    Montage des gelöcherten Feuerschirm mit dem verlängerten Imbuswerkzeug durch die Feuertüre:





    Blick durch die Feuertüre mit umgebautem Feuerschirm:





    Dieser Umbau muss nun noch getestet werden, weitere Löcher könnten noch problemlos gebohrt werden.


    Als weiteres habe ich die Leitung zum Hilfsbläser in der Rauchkammer verlängert und sie durchs oberste Rauchrohr geschlauft. ich erhoffe mir eine gewisse Trocknung des Dampfes vor dem Austritt aus der Hilfsbläserdüse. Auch dieser Umbau muss seine Tauglichkeit noch beweisen.



    Verlängerte Hilsbläserleitung welche ins Rauchrohr geschlauft ist:





    Eingebaute Hilfsbläserleitung. Im Vordergrund die Hilfsbläserdüse:





    Eingebautes und verkürztes Blasrohr, links, leicht schräg die Hilfsbläserdüse:





    Stellprobe des Blasrohres mit einem Messingstab:





    Blick durch den Schornstein auf Blasrohr und Hilfsbäserdüse:







    Gruss Christoph

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...