RhB G4/5 als Kohlelok

  • Moin,


    man kann auch Edelstahlblech wunderbar blau anlassen.
    Kleinere Teile erwärmt man in einer Pfanne, die mit Messingspänen gefüllt ist, mit der Flamme von unten.
    Bleche würde ich in einem Ofen auf die Anlasstemperatur (290°C) bringen.


    Viele Grüße
    Georg

  • Georg,


    das ergibt natürlich nicht das Blau das erwünscht ist. Hier ist das gemeint das ähnlich Kuchenblechen ist. Achte einmal beim Einkaufen auf die unterschiedlichen Farbtöne bei Kuchenblechen. Amerikanische Loks hatten teilweise schön blaue Kessel. Das darf es nicht sein. Im ersten Moment erscheint auch der Kessel einer SLM Lok schwarz. Beim zweiten Blick sieht man dann das Dunkelblau. Die Schweizer Loks waren auch nie derart schwarz matt wie die deutschen. Sie hatten immer einen seidigen Glanz.


    Hans

  • Der Blaublechaussenkessel


    ist auch auf der Foto des Studerplans der G4/5 von 1963 ersichtlich. Dieser Plan liefert ihm alle wichtigen Abmessungen der Lok.

    Dank der Auflösung einer Sammlung ist Theo unter anderem noch in den Besitz einer elektrischen Kiss Version der G4/5 gekommen. Diese liefert ihm 1:1 auch noch einen Vergleich zu seinem Schaffen, stimmt sie doch bis auf das verlängerte Fahrwerk im Bereich der Laufachse, sehr genau.








    Die Herstellung der Rauchkammertür:













    Fortsetzung folgt.

    Mehr Pausen zwischen dem Nichtstun...Vor allem längere...

  • Als wir uns entschlossen haben, je eine G4/5 zu bauen, stand schnell der Entschluss fest, ein Fahrwerksbausatz bei RR zu bestellen. Man sieht es am Bilderdatum, nach der Bestellung fertigte Theo schon viele Teile für seiner Lok 108. Der Entschluss, Kohleloks zu bauen, kam erst auf, als wir die Reppingenrahmen in der Hand hielten.


    Weitere Details:











    Da ich zwei Kissgehäuse erwerben konnte, war eine Zylinderverkleidung übrig, welche wunderbar zur Lok 108 von Theo passt.



    Bis aufs Fahrwerk, Eigenbau! (ausser Zylinderverkleidung und Puffer)



    Bis aufs Fahrwerk...Kissgehäuse





    Gruss Christoph&Theo

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  • Hallo Christoph,


    dunkel gebläutes Blech habe ich vor kurzem im Baumarkt in Form von Ofenröhren gesehen. Diese Rohre mit D 150 oder grösser sind aus gebläutem Blech gefertigt. Das kommt dem in den Bildern recht nah.


    Nur mal so als Tipp für Nachahmer.


    Ansonsten sehr schöne Arbeiten von euch zwei Lokbauern.


    LG


    Marco

  • Der Kupferinnenkessel


    Die Teile für den Innenkessel für die Lok108 von Theo sind gefertigt. Für meine Lok 123 ist das Material vorhanden, aber noch nicht verarbeitet. Es kommt nun die Zeit wo wieder mehr entsteht (auch weil ich seit einer Woche pensioniert bin :thumbup: :lol: :E ).
    Gemeinsame Fahranlässe auf seiner Anlage, verschieben sich nun mehr in die Werksatt.
    Der Unterschied zwischen den Kessel wird die Ausführung der Rauchkammer sein, und die Anordnung der Flammrohre.
    Sobald dann Bilder von beiden Kessel vorhanden sind werden sie gezeigt.












    Gruss Christoph&Theo

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  • Heute haben es die Dampffreunde der SDL bitternötig, hier wieder einmal etwas zum Thema Modellbau zu lesen. Dafür braucht man nicht ein- zweimal darüber zu Schlafen, beim andern Thema sehr wohl...


    In der letzten Zeit durfte ich mit Theo zusammen in seiner Werksatt, meine Kupferkesselteile biegen. Die 2mm Platten hat er schon vorgängig bei seinem ehemaligen Arbeitgeber (Zimmerei) auf Mass geschnitten. Die Holzschablonen herzustellen sind für einen Zimmermann kein Problem, für mich wären sie es. Es sind einige Bilder dazu entstanden, nichts besonderes, aber für den Kesselbau wichtig:


    Die Planung am Arbeitstisch bei Theo, im Bild seine schon vorbereiteten Kupferteile und die Hartholzschablonen:





    Das Ziel:



    Theos Lok 108, provisorisch zusammengebaut (ohne Innenkessel und ohne Armaturen etc.)



    Das Erwärmen der Kupferplatten und danach das Biegen:










    Ohne Plan geht es nicht:



    Gebogen :TOP, nun müssen Feuerbüchse und Stehkessel (links) noch abgelängt werden.
    Die Feuerbüchse kommt schlussendlich nicht so weit oben in den Stehkessel wie auf dem Bild.



    Bald einmal wird dann Hartgelötet. Die Vorbereitung dazu dauert viel länger als das Löten selber. Mit zwei verschiednen Loten, unterschiedlichen Schmelztemperaturen, zwei Brenner, vier Händen und genügend Zeit (beide pensioniert) stimmt uns das Vorhaben aber optimistisch.


    Gruss Theo&Christoph

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  • Heute ist ein Freudentag! Man ist aufeinander zugegangen und das ist gut für die SDL und für alle Dampffreunde. Danke.


    Und bei uns ist hat heute das Ablängen der Feuerbüchse und des Stehkessels in der Zimmerei auf der grossen Tischfräsmaschine stattgefunden. Theo hat dort extra sein eigenes Frässblatt eingespannt...





    Gruss Christoph&Theo

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  • In der Kesselschmiede wurden die Kupferteile eingespannt, gedrückt, gemessen, geschliffen, gefeilt, gebohrt, Gewinde geschnitten und probehalber montiert. Es fehlen noch diverse Öffnungen für Anschlüsse, die Rostführung muss noch hergestellt werden, verschiedenes muss noch auf Mass gebracht werden. Die Schrauben und Nieten werden nach dem Hartlöten abgelängt.


    Blick in den Feuerraum des auf dem Rücken liegenden Kessels.



    Da der Kessel halbtrocken gebaut wird, sind diese Zirkulationsleitungen unbedingt nötig, ansonsten könnte bei tieferem Wasserstand kein Wasser mehr an die Stehkesselwand. Die Leitung ist ganz leicht steigend von vorne im Kessel bis zum Stehkessel/Feuerbüchse.




    Blick auf die Stehkesselrückwand. Durch das 3mm Loch über der Feuertür wird der Dampf durch das mittlere Rauchrohr in die Rauchkammer und von dort zu den Zylinder geführt.


    Blick in die Feuerbüchse ohne Stehkesselrückwand. Die Feuerbüchsdecke wird noch eine aufgelötete Verstärkung bekommen.



    Hier sieht man das linke Zirkulationsrohr, es reicht bis in die Mitte der Wasserumspülten Feuerbüchse.



    Die andere Seite des Kessels, hier wird die Rauchkammer angeflascht.



    Dieser Ring wird als letztes an die Kesselwand angelötet. Er verbindet die Rauchkammer mit dem Kessel, diese Bauart musste ich wählen, weil der Kiss Aussenkessel im Innern ein eingelöteter Ring hat, welcher für die Montage des Elekrtomotors diente. Dieser Ring kann nicht entfernt werden, er dient nun den Kohleinnenkessel vorne abzustüzen.



    Blick in den Kiss Aussenkessel mit dem eingelöteten Ring.



    Die Rauchkammer auf dem Ring, die Länge stimmt noch nicht.






    Und ja Holger, du bist stark gefährdet mit der Erfahrung mit dem Massstab 1:1, auch den Kohlevirus zu bekommen, dieser ist nicht heilbar, aber das Leiden haltet sich in Grenzen. Weiterhin gutes Gelingen bei deinem Lokbau!


    Gruss Christoph

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  • :lol: au weia ...unheilbar? :lol:
    Allerdings werde ich dann wohl keine 1:1 Feuerungstechniken anwenden können und muss einen " neuen" Heizerbrief machen...damit könnte ich aber leben :wink:

    Grüße Holger

    Möge der Dampf mit euch sein

  • Hallo Eidgenossen,
    mir steht das Maul offen bei der Ansicht euerer Arbeit, sehr große Klasse :thumbup:
    Staunende Grüße,
    Reinhold

    ....und immer 'ne handbreit Wasser über der Feuerbüchse!

  • Die Rosthalterung in der Feuerbüchse


    sind aus Kupferwinkel, welche bis zum Löten an den vorhandenen Bohrungen welche den Stehkessel mit der Feuerbüchse fixieren, angeschraubt. Darauf liegt der 3mm Nirostahlrost. Um diesen Rost problemlos nach dem Einsatz der Lok ausziehen zu können, ist der unterste Teil (13mm) der Stehkesselrückwand abnehmbar. Dies ist nur bei einer trockenen Stehkesselrückwand möglich, aber nötig damit nicht Kohle- und Schlackerückstände beim Rostausziehen im Rost hängen bleiben und dann ein Ausziehen erschweren oder verhindern. Diese Öffnung und der Rost werden durch einen Stift im Betrieb gesichert. Der Stift dient zugleich auch um diese Platte bei eventuellem Festsitzen entfernen zu können.


    Blick von unten in die Feuerbüchse.



    Blick von unten mit Rost.




    die Halterung des Rostes.



    Blick gegen die Stehkesselrückwand mit abgenommener Platte.



    Der Sicherungsstift dient auch um die Platte zu entfernen.






    Feuertüre zu, Sicherungsstift fixiert Stekesselplatte und Rost.



    Gruss Christoph

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  • Dampfandy


    Dein Kompliment freut mich, du hast ja schon mehrere Kohlekessel gebaut und weisst worauf es ankommt. Ich hoffe du würdest es auch schreiben, falls es deiner Erfahrung widerspricht. Danke.
    Bei uns ist es nach einigen Gaskessel der erste Kohlekessel.


    Stefan


    Die Bilder zeigen meinen Kessel. Theo baut auch einen, er hat einen Winkel auf den Rost geschraubt und deine Version gebaut, vorläufig. Er ist mit dem Kesselbau noch nicht ganz soweit, denn seine Kesselteile sind im Moment noch bei mir.
    Den Niro Rost haben wir bei einer Firma nach unseren Massen lasern lassen. Diese Bestellung konnte an einen andern Auftrag angehängt werden und war daher billiger aber erfolgte noch ohne Detailkenntnisse.
    Nachträglich Löcher in einen 3mm Nirostahl zu bohren, kommt für mich nicht in Frage (Bohrerverschleiss). Einen Winkel auf den Rost Schrauben auch nicht, man verliert zwei Schlitze im Rost, und dort wird sich kaum ein gutes Feuer entwickeln können.
    Wir werden sehen wie Theo es macht und dann berichten.


    Gruss Christoph

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