Iglidur für Zylinder und Fahrwerk

  • Hallo,


    für mich ist PTFE kein Lagermaterial. Ich verwende in meinen 8 Loks seit vielen Jahren die Mehrschichtlagerbüchsen Glycodur. Das PTFE kommt nur für Kolben (System Regner) zum Einsatz. Versuche und Anwendungen von neuen Materialien finde ich sehr gut. Das bringt uns alle weiter.


    Hans

  • Hallo zusammen,


    ein sehr interessantes Thema! Aber wie/wo bezieht ihr denn die Buchsen? Direkt oder sucht ihr mit entsprechender Ausdauer auf den einschlägigen Plattformen?
    Und: Wie stellt ihr die Oberflächenqualität sicher? Von der Spanenden Bearbeitung der Gleitflächen wird ja eher abgeraten. Wirklich einfach nur abdrehen? Wie sieht die Zylinderlaufbahn aus? Geschliffen? Das hat ja enormen Einfluss auf die Lebensdauer.


    Schöne Grüße,
    Michi

  • Hallo!
    Die Überschrift des Themas muss unbedingt IGLIDUR heißen. Bitte korrigieren.
    Hans, Glycodur alleine ist zu wenig. Welches verwendest du. Bei manchen ist sehr wohl PTFE in der Lauffläche.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Wolfgang,


    Glycodur sind geschlitzte Lagerbüchsen. Diese haben dann mehrere Schichten, möglicherweise auch PTFE. Aber dafür gibt es aufklärende Internetseiten. Jedenfalls laufen meine Loks seit vielen Jahren mit diesen Lagern.


    Hans

  • Hallo Kollege!


    Ich denke dieses Thema hat hier begonnen:


    mifuchs1502 (Michael) hat geschrieben:


    Nun habe ich ein für mich ein neues Kunststoffmaterial gefunden. Das nehme ich für Rundschieber und Kolben, denn ich möchte ja ölfrei fahren. Jedenfalls ist da die Ausdehnung nicht so schlimm, wie bei Teflon. Man kann ganz gewöhnliche Röllchen drehen. Man muß keine Hütchen mehr drehen. Der erste Versuch, mit einem Zylinder, hat mich überzeugt. "Gasannahme" wie bei einem Formel1 Wagen. Sowas habe ich bei einer Dampfmaschine noch nicht gesehen.”

    Und dann:


    das Material ist iglidur X. https://www.igus.de/product/539?artNr=SFRX-1000

    Das heißt es geht hier über Kolben und Schieber, nicht über das Lager!


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

    • Offizieller Beitrag

    Hallo...


    und Manfred schrieb, dass er sich hat beraten lassen und Iglidur J für die Stangenlager empfohlen bekommen hat. Ich hab mir jetzt Iglidur J3 bestellt, was quasi gleiche Gleiteigenschaften hat, aber besser mir wechselnden Lasten klar kommt und eine größere Flächenpressung erlaubt (was aber nach kurzem Überschlag bei 3bar @ 16mm Zylinder auf 3mm Kurbelzapfen egal wäre).


    Auf die Farbe der Gleitlager auf der der Knupferseite: https://knupfer.info/shop/inde…lager/gl-030-045-030.html passt zu keinem Produkt von Igus. Die sind ja auch nicht die einzigen, die rutschige Plaste mischen können :)


    Viele Grüße,
    Stefan

  • Mich würde interessieren, ob man einen Standardbausatz wie z.B. die 99 4701 von Regner oder ein Fertigmodell von Herrmann wie z.B. die 99 211 mit Igludur Lagern ohne vorhandener Drehmaschine unkompliziert umrüsten kann, indem man sich einen "Lagersatz" mit den nötigen Fertiglagern aus dem Sortiment zusammenstellt? Modellbauliches Geschick natürlich vorausgesetzt.
    Nicht das ich jetzt sofort umbauen würde, aber für die diversen Hersteller von Echtdampfloks, wäre es doch eine tolle Tuningidee, passende Igludur Lagersätze zu den Standardmodellen anzubieten. Entweder für den Einbau in Eigenregie oder mit Aufpreis gleich ab Werk.


    Übrigens, Danke an alle die da jetzt so zahlreich schreiben. So hat der Thread wirklich einen Sinn. Ich hätte dennoch Zylinder- und Fahrwerksangelegenheiten getrennt. Ok, man wird ja sehen wie umfangreich das Thema noch wird.

    Funkst Du noch, oder dampfst Du schon ? :thumbup:

  • Hallo Stefan,


    kleines Missverständnis: empfohlen bekam ich das Iglodur X für die Schieberanwendung wegen des geringeren Ausdehnungskoeffizienten.
    Das Iglodur J wurde mir als Materialprobe (Banderole Dm 30 x 180mm) kostenlos zugeschickt.


    Hallo Jonny,


    zu Deiner Frage bezüglich des Umrüstens Deines Bausatzes ohne Drehmaschine:
    Die Iglodurlager sind sowohl mit Außen- als auch Innenmaßpassungen gefertigt und bedürfen keine Bearbeitung in der Drehmaschine. Also kann man sie in vorhandene Lagersitze einbauen. Sie haben erst nach dem "Einpressen" (ohne Kraftaufwand) den exakten Innendurchmesser.
    Du meinst aber sicher die Vergrößerung der Lagerbohrungen, um diese Lager einzusetzen. Das geht m.M. nach mit einer guten Tischbohr- oder Fräsmaschine und einem Maschinenschraubstock. Durch das Ausrichten mit einer der bisherigen Bohrung entsprechenden Reibahle (ob ein Bohrer genügt, bezweifele ich) und exakten Fixierung kannst Du die bestehenden Bohrungen aufbohren. Dazu müsstest Du dann eine entsprechende 1mm größern Reibahle benutzen. Eine solche genügt, denn die Iglodurlager haben eine Wanddicke von 0,5mm.
    Und zu Deinem Vorschlag der Trennung möchte ich bemerken, dass die Iglodurbuchsen nur eine Erwähnung Michaels waren, um aufzuzeigen, wie wir auf das Schieber-, und inzwischen auch als Kolbenmaterial versucht, gestoßen sind.


    VG Manfred B.

    VG Manfred B.

  • VG Manfred B.

  • Hallo Zusammen!
    Mich würde mal interessieren, warum Ihr zur Lagerung der Treib- und Kuppelachsen Kunststoff verwendet -Sinterbronze/Bronze/Grauguß sind auch selbstschmierend und bringen nebenbei noch etwas mehr Reibungsgewicht. Bei einer Modelldampflok geht es doch nicht um Gewichtsersparnis...?
    Als Material für Kolben und Schieber mag es brauchbar sein, besonders wenn ohne Öl gefahren werden soll.
    Ich kenne den Dehnungskoeffizient von Igludur nicht, aber der von Teflon (PTFE) ist ziemlich hoch, so daß man sich (ich) bei den Kolben immer herantasten muß, bis das Maß passt. Da nehm ich doch lieber einen Ms-Kolben mit Teflon-Kolbenring.


    Viele Grüße
    Manfred R.

    Viele Grüße
    Manfred R.

  • Iglidur-Halbzeug wird ab 25 mm Dicke vom Werk getempert. Ausnahmen sind die Hochtemperatur-Halbzeuge (X / A500 / C500 ) bei Diesen werden alle Dimensionen vom Werk getempert. Teflon habe ich selbst getempert. Aber leider nicht vom Anfang an. Ich habe sehr gestaunt, dass ein 10 mmø Stab von einem Meter Länge auf 80cm geschrumpft ist und natürlich dicker geworden ist. Daraus schließe ich, dass er bei der Produktion in die Länge gezogen wird. mit dieser Erfahrung wundert man sich nicht mehr, das Teflon unterhalb der Temper-Temperatur mit zunehmender Wärme in einer Richtung wächst.

    L.G. Wolfgang Franz K.

  • Hallo Hans!


    Ja, das steht dort! Aber warum, wer hat das so in die Titel geschrieben?


    Das sind zwei verschiedene Technologie und Material!


    Von Iglidur X Rundmaterial kann (muss) man Kolben und Schiebern drehen und ohne Öl fahren!
    Als Lager kann man Fertigteilen kaufen und die geeigneten Bohrungen eindrücken, fertig.


    Gruß
    Pál

    Wer noch vielen Spur I und IIm Loks bauen möchte

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    da ich im Zweifel auf 2.6x2 bzw. 3.6x3 Teflonbuchsen zurück bauen können möchte, wöllte ich keine fertigen Buchsen 3.5x2 bzw. 4.5x3 kaufen. Die würden auch hinter den Schraubenköpfen rausschauen. Für einige Lager wäre gar nicht genügend Fleisch zum ausboren/-reiben.


    Viele Grüße,
    Stefan

  • Hallo Stefan!
    Du hast sicher gelesen, dass alle J Varianten mit 120° getempert werden. Halbzeug bis 25 mm Ø muss man selbst machen. Die fertigen Lager sind hoffentlich werksseitig getempert.

    L.G. Wolfgang Franz K.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Wolfgang,


    bei den fertigen Lagern weiß ich das nicht. Aber ja, habe ich gelesen. Alles Teflon Rohmaterial kam bis jetzt immer aus dem Paket direkt in meinen selbstgebastelten Lötofen und das Iglidur wird diesen Weg auch gehen müssen. Iglidur J(3) bei 120°, Iglidur X bei 220°.


    Viele Grüße,
    Stefan