Sandstrahlen für Einsteiger

  • Guten Morgen miteinander,


    ich bin dabei zu überlegen mir eine eigene kleine Sandstrahlkabine zu kaufen...auch bei 3...2...1 und ich wollte euch mal fragen obes nötig ist, dass der Kompressor einen Kondensat-und Ölabscheider hat mit dem ich die Strahlpistole versorge?


    Würde ohne das Strahlgut verklumpen durch Feuchtigkeit oder Öl, oder haben die Strahlpistolen schon etwas in der Art?
    Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen :BT


    Liebe Grüße
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    Strahlen ist ein weites Feld :)


    wenn Du Kleistrahlkabinen wie z.B.Logiplast verwendest reicht auch ein kleinerer Kompressor und die sind immer öfter Ölfrei. Also wäre nur noch das Kondenswasser abzuscheiden, wenn überhaupt. Ich habe mit einer 1 2 3 Stahlkabine lange Zeit ohne Abscheider gearbeitet ohne eine Verklumpen zu bemerken. Leider haben diese Kabinen aber Strahlpistolen die viel Luft benötigen und da reicht ein Kompressor um die 200 ltr Ansaugleistung leider nur für immer kurze Arbeitszeiten. Die größeren Kompressoren sind dann nicht mehr Ölfrei, haben dafür aber auch fast immer einen Öl- und Wasserabscheider.


    Ich arbeite seit längerem mit einer Logiplast Kabine und einem zweizylindrigen Flüsterkompressor und bin damit sehr zufrieden. Der Kompressor ist allerdings nicht gerade zum Hobby-Preis zu erhalten aber mit Gehörschutz tut es sicher auch ein anderer.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo Manfred,


    danke für deine Hilfe, das Strahlen scheint ja wirklich ein großes Themenfeld zu sein. Ich denke ich werde,
    bevor ich an meiner Lok strahle, ein Teststück bauen an dem ich mich erstmal versuche wenn es soweit ist, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Der Kompressor den ich Zuhause habe ist eigentlich relativ groß, hat aber nur einen Zylinder. Ich muss mir mal die Eckdaten von dem Teil anschauen. Denke ich werde mir wohl so einen Kondensat-und Ölabscheider kaufen müssen, da beim Luft "pusten" doch öfter Öl und Feuchtigkeit mitgerissen wird, wie mir schon oft aufgefallen ist, da das Gerät was ich Zuhause habe leider nicht so eine Einheit vorgeschaltet hat. Das ist glaube ich nicht so ratsam wenn davon etwas auf die dann zu lackierenden Flächen mitgerissen wird.


    Bei der Kabine dachte ich an so eine wie Arne sie gezeigt hat, auch wenn man noch Verbesserungen vornehmen könnte, so wie ich gelesen habe.
    Ich schaue mich trotzdem erstmal etwas um. Das was du hast scheint ja sehr vernünftig zu sein.


    Vielleicht hat ja noch jemand Erfahrungen damit gemacht. Ich stelle später mal ein Bild von meinem Kompressor ein.


    Liebe Grüße
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    also Kondensat ist kein Problem, ab und zu hab ich auf meinen Teilen "Wasserflecken" aber den Lack hat das noch nie gestört. Öl? Naja, da ich im Kompressor auch bei stundenlangem Einsatz nicht nachkippen musste, wird wohl auch nichts in der Kabine sein. Kann aber sein, dass das mit dem Kompressoralter noch kommt.


    Viele Grüße
    Arne

  • Hallo Christian,


    ja, dem ist eigentlich nicht hinzuzufügen. Da ich meine Kabine ohnehin mit einem eigenen Druckminderer ausstatten möchte (macht bei langen Schläuchen Sinn, den Druck erst am Verbraucher zu Drosseln) wird da dann auch so ein Abscheider bei sein. Kosten tut er ja kaum etwas. Dennoch: Brauchen tue ich ihn nicht!


    Viele Grüße
    Arne

  • Hallo Ihr Beiden,
    danke für die Hilfe, habe mir jetzt so eine "Sandkiste" bestellt und werde auch Sicherheitshalber so eine Wasser-Öl Abscheideeinheit besorgen....vielleicht mache ich ja mal etwas mit Airbrush, z.B. an einem Wagen oder so, da wäre das dann von Vorteil wenn man so etwas hat denke ich.


    Das trotzdem Feuchtigkeit beim strahlen kaum eine Rolle zu spielen scheint fiel mir auf als ich im Netz nach Strahlgut gesucht habe. Da hieß es das eine Sorte Strahlgut auch für "Nass-Strahlen" geeignet sei.


    Liebe Grüße
    Christoph

  • Hallo,
    mit Sandstrahlen kenne ich mich etwas aus, da ich schon mal den Bedarf nach sowas hatte. Ich hatte in einem Wochenendhaus einen Wassertank der schon sehr alt war. Von Korrosion war er schon ganz mitgenommen, so dass ich etwas dagegen tun musste. Ich habe eine Firma beauftragt die eine Behältersanierung gemacht hat. Dort hat man mit Sandstrahlen die Korrosion entfernt und später das alles mit irgendwas geschützt und überschichtet.
    Gruß

  • Hallo Allerseits,


    die Fragen sind zwar schon eine Weile her, aber vielleicht kann ich zum Thema "Staub in der Stahlkabine" etwas beisteuern, denn dabei werden häufig 3 Dinge "suboptimal" gelöst:


    1. Strahlkabine wird so gut es geht abgedichtet.
    2. Zu hohe Absaugleistung (z.B. mit einem Werkstattsauger ohne Regelung)
    3. An der Absaugstelle IN der Kabine wird irgend ein Filter eingebaut.


    Zu 1.:
    Nur wenn ein dauernd Luftstrom durch die Kabine strömt, können die beim Strahlen entstehenden Schwebestoffe abtransportiert werden.
    Deswegen hat eine Strahlkabine idealerweise nicht nur eine Absaugöffnung, sondern auch eine Zuluftöffnung.


    Zu 2.: Wenn Punkt 1 erfüllt ist, die Luft also strömt, dann muss der Sauger meistens herungtergeregelt werden. Bei "Vollgas" reißt es nicht nur die Schwebestäube mit, sondern auch das gute, wiederverwendbare Strahlmittel. Dieses soll aber in der Kabine bleiben.


    Zu 3.: Wenn 1 und 2 erfüllt sind, dann braucht es keinen Luftfilter in der Ansaugung, der wegen seiner viel zu kleinen Filterfläche ohnehin viel zu schnell verstopft.


    Es braucht also ZWEI Öffnungen in der Kabine. Eine zum Absaugen, und eine wo die Luft IN die Kabine hinein strömen kann. Idealerweise ist die Zuluftöffnung möglichst weit weg von der Absaugöffnung. Dann kann die Luft auf dem weiteren Weg mehr Staub "einsammeln".


    Weiters ist ein regelbarer Hausstaubsauger (mit Textilbeutel) viel besser geeignet als ein Werkstattsauger ohne Regelung.



    Abschließend zum Thema Staubexplosion:


    Irgendwann ist zwar jeder Feinststaub zündfähig, aber in einer Handstrahlkabine mit mineralischen Strahlmitteln wie Glasperlen oder Korund ist mir in 30 Jahren Praxis keinen Fall einer Staubexplosion zur Kenntnis (wenn nicht gerade ein den Hitzetod sterbender Industriesauger im Spiel ist).


    Ganz anders sieht es bei industriellen Strahlanlagen aus, wo 4-schichtig Aluminiumdruckgussteile oder gar Magnesiumteile gestrahlt werden....


    LG aus Niederösterreich


    Günter